Autor Thema: Rückspiegel an Straßenbahnfahrzeugen (war: Neue LEDs auf B 602)  (Gelesen 7415 mal)

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petestoeb

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Re: Neue LEDs auf B 602
« Antwort #15 am: 14. Februar 2011, 16:33:40 »
Der Grund sicher nicht, wohl aber der Anlass. Die Ausrüstung mit Spiegeln war von vielen schon seit Jahrzehnten beabsichtigt, stieß aber stets auf zu viele Widerstände (vor allem seitens der Personalvertretung).

Der Spiegel bring für die Überwachung gar nichts und ist für die Verkehrsbeobachung einfach ein Nachteil. 'Vorher brauchte der Fahrer einer Straßenbahn nicht nach hinter zu schauen um z.B. in die Seitenlage zu wechseln, heute braucht man für die Situation einen Ampel. Gut man hat diese Stellen weitgehend baulich so umgebaut, dass es kaum mehr § 28 Abs 2 Situationen gibt, aber durch den Spiegel muss der Fahrer schauen und ggf bremsen, wenn er ein Fahrzeug sieht. Und das ist heute ein erheblicher Nachteil. Und wenn wieder einmal ein Ignorant die Sicherheitsvorschriften ignoriert und mitgeschleift wird, ist jetzt der Fahrer Schuld. Früher einfach Selber Schuld.

Das Beste wäre, man entfernt die unsinnigen Spiegel wieder.

moszkva tér

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Re: Neue LEDs auf B 602
« Antwort #16 am: 14. Februar 2011, 17:08:47 »
Und wenn wieder einmal ein Ignorant die Sicherheitsvorschriften ignoriert und mitgeschleift wird, ist jetzt der Fahrer Schuld. Früher einfach Selber Schuld.
Wurscht wer schuld ist. Unfälle gehören prinzipiell vermieden, wo es geht. Und wenn der Spiegel hilft, Leben zu retten, soll er auch montiert werden.  >:(

Übrigens, sagt dir "moralische Schuld" was? Auch, wenn ein Fahrer strafrechtlich nicht an einem Todesfall schuld ist, kann es sein, dass er das Trauma jahre- oder gar jahrzehntelange mit sich herumtragen muss. Ich könnte jedenfalls nach einem Ereignis, bei dem mein Fahrgast zu Tode geschliffen wurde, nicht so einfach wieder zur Tagesordnung zurückgehen, und sagen "selber Schuld!".  ::)
Aber ich bin auch kein Straßenbahnfahrer, somit kein harter Hund, wie du es bist.

petestoeb

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Re: Neue LEDs auf B 602
« Antwort #17 am: 14. Februar 2011, 17:35:22 »
Und wenn wieder einmal ein Ignorant die Sicherheitsvorschriften ignoriert und mitgeschleift wird, ist jetzt der Fahrer Schuld. Früher einfach Selber Schuld.
Wurscht wer schuld ist. Unfälle gehören prinzipiell vermieden, wo es geht. Und wenn der Spiegel hilft, Leben zu retten, soll er auch montiert werden.  >:(

Übrigens, sagt dir "moralische Schuld" was? Auch, wenn ein Fahrer strafrechtlich nicht an einem Todesfall schuld ist, kann es sein, dass er das Trauma jahre- oder gar jahrzehntelange mit sich herumtragen muss. Ich könnte jedenfalls nach einem Ereignis, bei dem mein Fahrgast zu Tode geschliffen wurde, nicht so einfach wieder zur Tagesordnung zurückgehen, und sagen "selber Schuld!".  ::)
Aber ich bin auch kein Straßenbahnfahrer, somit kein harter Hund, wie du es bist.

Auch wenns schon eine Zeit her ist, dass ich Straßenbahn gefahren bin (und auch tödliche Unfälle hatte): Man lernt damit zu leben. Sicher die ersten Tage tut man sich schwer, aber dann gehts schon. Da braucht man kein harter Hund sein, sondern einfach vergessen. Ich gehöre schon zu der Fraktion, die durchaus von den Menschen Hirn und Nachdenken verlangt. Deshalb sollte man die Vorteile, die die Tram gehabt hat, nicht leichtfertig durch Übersicherheitsdenken für andere aufgeben.

Bedenklicher sehe ich die (ich kenne ja durchaus noch einige Leute) massiven Einsparungen am technischen Service. Ob Gleisbehm oder Auskehrer, ob Schlosser oder Elektriker - hier wurde fahrlässig seit damals gespart. Und die neuen Kollegen werden finanziell mit einem Bettel abgespeist. Das da auch die Motivation fehlt, ist schon klar.

Es ist in den letzten Jahren viel negatives passiert. Ich bin froh, dort nicht mehr zu arbeiten.

Linie 41

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Re: Neue LEDs auf B 602
« Antwort #18 am: 14. Februar 2011, 20:01:52 »
Außerdem ist es schon ein Unterschied ob Dir ein Selbstmörder auf die Windschutzscheibe knallt oder hinten (ohne, daß Du es siehst) einer hängenbleibt.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

luki32

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Re: Neue LEDs auf B 602
« Antwort #19 am: 14. Februar 2011, 20:19:23 »
Das Beste wäre, man entfernt die unsinnigen Spiegel wieder.

Interessant, überall auf der Welt gibts Spiegel auf Straßenbahnen (außer bis vor kurzem in Graz), aber in Wien sollen sie unsinnig sein.

Es ist in den letzten Jahren viel negatives passiert. Ich bin froh, dort nicht mehr zu arbeiten.

Endlich wissen wir das in diesem Forum auch, auf das haben alle schon sehnsüchtigst gewartet.  :down:

mfG
Luki
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schaffnerlos

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Re: Neue LEDs auf B 602
« Antwort #20 am: 15. Februar 2011, 10:10:31 »
Das Beste wäre, man entfernt die unsinnigen Spiegel wieder.
Gut, das ich deine Meinung, die ich auch akzeptiere. Aber wenn das die generelle Einstellung der WL-Bediensteten sein soll, wundert es mich nicht, dass die WL so ein sch... Betrieb sind.

95B

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Re: Neue LEDs auf B 602
« Antwort #21 am: 15. Februar 2011, 10:31:44 »
Aber wenn das die generelle Einstellung der WL-Bediensteten sein soll, wundert es mich nicht, dass die WL so ein sch... Betrieb sind.
Es ist auf jeden Fall die Einstellung des Personalvertretung. Den überwiegenden Mehrheit der Fahrer ist es vermutlich schlicht wurscht: Da ist halt jetzt ein Spiegel, der ist manchmal sinnvoll, manchmal weniger, und gut is'.

Das Problem bei den WL ist, dass hier zwei negative Grundeinstellungen aufeinandertreffen: Die ewige Wurschtigkeit des Personals und die realitätsverweigernde Haltung des Personalvertretung, die bekanntlich nicht die Interessen der Bediensteten vertritt, sondern jene der SPÖ/FSG.
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
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W_E_St

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Re: Neue LEDs auf B 602
« Antwort #22 am: 15. Februar 2011, 13:34:50 »
Warum muß ich da nur an Österreichs heimliche Hymne denken, die Gerhard Nendwich gestern in der STVKR verlinkt hat?
Gebrüder Marx - Hättma, kenntma (mochma oba net)
"Sollte dies jedoch der Parteilinie entsprechen, werden wir uns selbstverständlich bemühen, in Zukunft kleiner und viereckiger zu werden!"

(aus einer Beschwerde über viel zu weit und kurz geschnittene Pullover in "Good Bye Lenin")