Autor Thema: Reichsbrücke  (Gelesen 121369 mal)

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Re: Reichsbrücke
« Antwort #135 am: 24. April 2016, 19:47:35 »
Hier eine der ursprünglich geplanten Varianten. Dass der Einsturz der Reichsbrücke den Bau so schnell möglich gemacht hat, war ein günstiger Zufall für die U-Bahn.
Harald A. Jahn, www.tramway.at

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Re: Reichsbrücke
« Antwort #136 am: 24. April 2016, 19:51:10 »
Interessant sind auch die damaligen projektierten Stationsnamen.
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
... brrrr, Klumpert!
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Re: Reichsbrücke
« Antwort #137 am: 24. April 2016, 19:54:24 »
Am interessantesten beim Reichsbrückeinsturz finde ich eigentlich nur, dass Wien eigentlich noch ein Riesenschwein gehabt hat. Das ganze hätte ja auch wesentlich später am Tag passieren können und man male sich aus was passiert wäre wenn da ein Stau und ein oder mehrere volle Straßenbahnzüge drauf gestanden wären.
Es war schon kein Zufall, dass die Brücke zu genau diesem Zeitpunkt eingestürzt ist und außer dem berühmten (Bauernopfer-)Gelenkbus kein einziges anderes Fahrzeug betroffen war. Nach dem Einsturz konnte man die Brücke bequem abtragen, eine neue Brücke mitsamt U-Bahn hinstellen und zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. :lamp:
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Re: Reichsbrücke
« Antwort #138 am: 24. April 2016, 20:39:31 »
Auf jeden Fall ist dieser Bericht wesentlich ausführlicher, als die Schilderung im WIKI!
Dass sich zum Zeitpunkt des Einsturzes ein weiterer Zug schon auf der Brückenrampe war - echt gruselig! ::)

Was ich nicht verstehe, warum hat man die zwei Gelenkzüge umständlich über die Strecke 17 zurückgeschoben? Wollte man den Inselbetrieb nur "reinrassig" mit M+mx betreiben?

nord22

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Re: Reichsbrücke
« Antwort #139 am: 24. April 2016, 20:40:45 »
Professor Dr. Paul Fillunger von der technischen Universität Wien kämpfte gegen den Bau der Reichsbrücke, weil er der Ansicht war, dass dieser auf dem Schwemmsand der Donau nicht zu verantworten war und beging nach einer längeren persönlichen Fehde mit Prof. Dr. Karl Terzaghi, der für die Pfeilerausführung der Reichsbrücke verantwortlich war, Selbstmord. Die deutsche Wehrmacht mistraute aus anderen Gründen der Statik der Reichsbrücke und ließ zwei zusätzliche Stützpfeiler aus Stahlbeton unter dem freischwebenden Teil des Brückentragwerks anbringen, um im Falle eines Luftangriffs einen Totaleinsturz der Brücke zu verhindern.

nord22

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Re: Reichsbrücke
« Antwort #140 am: 24. April 2016, 20:47:04 »
Am interessantesten beim Reichsbrückeinsturz finde ich eigentlich nur, dass Wien eigentlich noch ein Riesenschwein gehabt hat. Das ganze hätte ja auch wesentlich später am Tag passieren können und man male sich aus was passiert wäre wenn da ein Stau und ein oder mehrere volle Straßenbahnzüge drauf gestanden wären.
Es war schon kein Zufall, dass die Brücke zu genau diesem Zeitpunkt eingestürzt ist und außer dem berühmten (Bauernopfer-)Gelenkbus kein einziges anderes Fahrzeug betroffen war. Nach dem Einsturz konnte man die Brücke bequem abtragen, eine neue Brücke mitsamt U-Bahn hinstellen und zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. :lamp:
Monorail weiß das aus sicherer Quelle, da bin ich mir sicher! 8)
Du meinst wohl die berühmte sichere Quelle, die an dieser Stelle wie immer nicht genannt werden will/darf?  8)
Spekulieren wird man ja dürfen, und ganz abwegig ist die These des "Inside Jobs" in Anbetracht aller Umstände imo nicht. (Dass etwa eine vorsätzliche Sprengung im offiziellen Protokoll kategorisch ausgeschlossen wird erklärt sich wohl von selbst.)

Wo mir meine Erinnerung leider einen Streich gespielt hat, war der ORF Chauffeur, der den Reichsbrückeneinsturz mit dem Leben bezahlen musste. Hatte nur den VW+Pannendienst im Kopf, aber die sind bekanntlich nicht baden gegangen. Das entkräftigt die Verschwörungstheorie etwas.
Die Haltestellen heißen "Dr.-Karl-Renner-Ring", "Simmering, Grillgasse" und "Kärntner Ring, Oper", Punkt. Stationsnamen haben geographisch korrekt und nicht irreführend zu sein.

luki32

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Re: Reichsbrücke
« Antwort #141 am: 24. April 2016, 21:11:26 »
Es war schon kein Zufall, dass die Brücke zu genau diesem Zeitpunkt eingestürzt ist und außer dem berühmten (Bauernopfer-)Gelenkbus kein einziges anderes Fahrzeug betroffen war. Nach dem Einsturz konnte man die Brücke bequem abtragen, eine neue Brücke mitsamt U-Bahn hinstellen und zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. :lamp:

Das meinst aber jetzt nicht ernst, falls ja erübrigt sich wohl jegliche weitere Diskussion mit Dir über diese Thema, für Verschwörungstheoretiker gibts sicher eigene Foren.  :lamp:
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Re: Reichsbrücke
« Antwort #142 am: 24. April 2016, 21:45:40 »
Etwas mehr Sachlichkeit bitte! Mit frei erfundenen Behauptungen ist niemandem gedient!

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Re: Reichsbrücke
« Antwort #143 am: 04. Mai 2016, 00:00:02 »
Ein interessanter Artikel über den Tag des Reichsbrückeneinsturzes und die Verkehrsmaßnahmen aus dem Schienenverkehr September 1976.
Interessant auch der kurze Artikel ganz unten auf der zweiten Seite, in dem steht, dass der Lokführer der Schmalspurbahn auf der Isle of Wight nur mehr mit Schwimmreifen Dienst versehen darf. :))
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Re: Reichsbrücke
« Antwort #144 am: 04. Mai 2016, 17:42:25 »
Interessant sind auch die damaligen projektierten Stationsnamen.
... und die projektierte U7.

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Re: Reichsbrücke
« Antwort #145 am: 13. August 2016, 21:09:47 »
Hier mein bescheidener Beitrag zur Belastungsprobe der Ersatz-Reichsbrücke - beide Bilder vom 04.10.1976:

nord22

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Re: Reichsbrücke
« Antwort #146 am: 09. Oktober 2016, 18:51:56 »
Zwei Aufnahmen von "Donaubus" 8084:
* die eben eingestürzte Reichsbrücke am 01. August 1976 (Foto: krone.at/ Votava). Es ist deutlich zu erkennen, wie der Bus durch 
   die herabstürzende Hängerkette beschädigt wurde.
* Bergung von 8084 mit Schwimmkran am 05. August 1976 (Foto: Archiv W.L.)

nord22

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Re: Reichsbrücke
« Antwort #147 am: 09. Oktober 2016, 18:55:51 »
Wieso konnte man sich da eigentlich sicher sein, dass die Brückenteile nicht plötzlich ins Rutschen kommen (bei der Strömung wäre das kein Wunder)? Wirklich gesichert scheinen die Arbeiter da nicht zu sein. Wenn die orangen Kleidungsstücke Schwimmwesten waren, hatten nichtmal alle eine an. :o
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nord22

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Re: Reichsbrücke
« Antwort #148 am: 09. Oktober 2016, 19:20:28 »
Deine Betrachtungen sind naheliegend. Zitat aus "Walter Jaksch Die Reichsbrücke": "Die verbogenen stählernen Brückenteile, insbesondere jene, die im Strom lagen, "arbeiteten" natürlich weiter; so war in der Nacht vom 2. zum 3. August ein querliegender Stahlturm eingebrochen, und am Tag darauf stürzte auch ein Teil des vom rechten Pfeiler in den Fluß hinabhängenden Tragwerks in den Strom. Ähnliche, jedoch nicht so gefährliche Vorfälle ereigneten sich auch in den darauffolgenden Tagen an der Unglücksstelle."

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luki32

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Re: Reichsbrücke
« Antwort #149 am: 09. Oktober 2016, 19:42:43 »
Wieso konnte man sich da eigentlich sicher sein, dass die Brückenteile nicht plötzlich ins Rutschen kommen (bei der Strömung wäre das kein Wunder)? Wirklich gesichert scheinen die Arbeiter da nicht zu sein. Wenn die orangen Kleidungsstücke Schwimmwesten waren, hatten nichtmal alle eine an. :o

Schau auf das Jahr, da bestand die Menschheit nicht nur aus Weicheiern.  ;)

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