Autor Thema: Linie 27 Aspern Nord  (Gelesen 114492 mal)

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coolharry

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Re: Linie 27 Aspern Nord
« Antwort #285 am: 30. März 2023, 10:55:54 »
Damals bei der U2-Verlängerung zum Stadion gab es z.B. im 2. Bezirk einen Hausbesitzer, wegen dem die Bauarbeiten eine Zeit lang ruhen mussten, weil er sich beharrlich dagegen gewehrt hat, dass unter seinem Haus die U-Bahn durchführt. Sowas wäre mMn ein plakatives Beispiel für "Tut uns leid, aber deine Rülpser sind nicht wichtiger als zwei Millionen Menschen, für die wir das hier bauen."


Das bei der U2 ist aber schönes Beispiel dafür, das es auch in demokratischen Prozessen irgendwann einen Punkt gibt, wo der Staat einfach drüber fahren kann (drüber fahren ist plakativ; bei einem Enteignungsprozess wird auch immer eine Entschädigung festgelegt). Das dort ging aber auch nur, weil die U-Bahn eben unter seinem Grundstück durchmusste und es sein gegebenes Eigentumsrecht (welches bis in eine gewisse tiefe und in eine gewisse höhe geht) ist.
Gehen die Gleise aber an dem Grund vorbei, hat der Eigentümer das recht auf seine Rechte zu beharren (z.B.: Zufahrt, Lärmschutz, Licht und Luft). Werden diese Rechte nicht berührt, kann er gar nichts mehr machen, ausser sauer abdampfen und seinen Gemeinderatsabgeordneten anrufen und der kann dann, je nach Einfluß, ein Projekt an anderer Stelle sabotieren. Aber da sind wir wieder bei der Freunderlwirtschaft.

Und die meisten Tramprojekte werden weit vor diesen Prozessen, mit irgendwelchen Fadenscheinigen ausreden zu Grabe getragen.
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

Monorail

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Re: Linie 27 Aspern Nord
« Antwort #286 am: 30. März 2023, 11:21:54 »
Und die meisten Tramprojekte werden weit vor diesen Prozessen, mit irgendwelchen Fadenscheinigen ausreden zu Grabe getragen.
Das scheint mir beim 27er allerdings nicht der Fall zu sein, da hier doch schon recht weit geplant worden zu sein scheint.

Weiß jemand, wie das beim 12er oder 72er aussieht? Wie weit ist (bzw. war :-\ ) dort der Fortschritt?
Die Haltestellen heißen "Dr.-Karl-Renner-Ring", "Simmering, Grillgasse" und "Kärntner Ring, Oper", Punkt. Stationsnamen haben geographisch korrekt und nicht irreführend zu sein.

95B

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Re: Linie 27 Aspern Nord
« Antwort #287 am: 30. März 2023, 11:31:00 »
Mein Informationsstand ist, dass der 27er fix kommt, alles andere ist aber in der Schwebe (was so viel heißt wie dass es auf absehbare Zeit nicht kommt, eingemottet wird bzw. sonstwie einschläft). tramway.at hat unlängst den 18er als realistisch erscheinende Erweiterung ins Spiel gebracht, den darf man daher auch auf die Liste real existierender Projekte setzen.
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
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Re: Linie 27 Aspern Nord
« Antwort #288 am: 30. März 2023, 11:34:20 »
Mein Informationsstand ist, dass der 27er fix kommt, alles andere ist aber in der Schwebe (was so viel heißt wie dass es auf absehbare Zeit nicht kommt, eingemottet wird bzw. sonstwie einschläft). tramway.at hat unlängst den 18er als realistisch erscheinende Erweiterung ins Spiel gebracht, den darf man daher auch auf die Liste real existierender Projekte setzen.
:up: :up: :up:

Den 12er hätte ich tatsächlich schon weiter im Planungsprozess gesehen als "nur" in der Mottenkiste.  :o
Die Haltestellen heißen "Dr.-Karl-Renner-Ring", "Simmering, Grillgasse" und "Kärntner Ring, Oper", Punkt. Stationsnamen haben geographisch korrekt und nicht irreführend zu sein.

haidi

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Re: Linie 27 Aspern Nord
« Antwort #289 am: 30. März 2023, 14:08:58 »
Der Denkfehler liegt hier aber genau in der Annahme, dass jeder überall mitreden können muss. Einer der Mitgründe, warum nicht wenige Projekte - wie der Kreta-6er - in der Vergangenheit gescheitert sind.
Das Problem dürfte sein, dass die Grenze schwer zu ziehen ist - wo hört "zuviel Mitreden" auf und wo fängt Bevormundung an?
Dort, wo demokratische Prozesse missachtet werden. Zur Demokratie gehört aber nicht, dass man als Einzelperson ein Projekt für die ganze Stadt verhindern kann, nur weil einem ein Grundstück in der Nähe gehört.
Wenn das Grundstück einem Bezirksrat gehört ist das demokratich, weil der Bezirksrat demokratisch gewählt wurde. >:D
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Re: Linie 27 Aspern Nord
« Antwort #290 am: 30. März 2023, 15:48:56 »
Mein Informationsstand ist, dass der 27er fix kommt, alles andere ist aber in der Schwebe (was so viel heißt wie dass es auf absehbare Zeit nicht kommt, eingemottet wird bzw. sonstwie einschläft). tramway.at hat unlängst den 18er als realistisch erscheinende Erweiterung ins Spiel gebracht, den darf man daher auch auf die Liste real existierender Projekte setzen.

Bei der Flexity-Präsentation hat der Techniker konkrete bestellte Fahrzeugmengen für die Linien genannt (bitte dort nachzusehen, ich habs inzwischen wieder vergessen)
Harald A. Jahn, www.tramway.at

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Re: Linie 27 Aspern Nord
« Antwort #291 am: 30. März 2023, 20:02:14 »
Mir wäre es durchaus recht, wenn man nicht immer die Anrainer fragt, sondern alle, die potenziell von der neuen Linie profitieren. Und nicht einzelnen die Möglichkeit zur Klage einräumen, nur weil ihr Grundstück irgendwo in der Nähe ist, sondern mit Mehrheit beschließen und damit ist es erledigt.
Der Traum jedes Politikers ist, sich die Wahlberechtigten aussuchen zu können.

Der Haken: Bei der Tramway willst du alle potentiellen(!) Fahrgäste mitreden lassen, beim Straßenbau wahrscheinlich nicht. Oder täusche ich mich?

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Re: Linie 27 Aspern Nord
« Antwort #292 am: 30. März 2023, 20:14:09 »
Der Haken: Bei der Tramway willst du alle potentiellen(!) Fahrgäste mitreden lassen, beim Straßenbau wahrscheinlich nicht. Oder täusche ich mich?

Statistisch haben weniger als 40% der erwachsenen Wiener überhaupt ein Auto und weniger als ein Viertel aller Wege werden mit dem Auto zurückgelegt, also können wir gerne bei beidem alle mitreden lassen.
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Re: Linie 27 Aspern Nord
« Antwort #293 am: 30. März 2023, 20:22:42 »
Der Haken: Bei der Tramway willst du alle potentiellen(!) Fahrgäste mitreden lassen, beim Straßenbau wahrscheinlich nicht. Oder täusche ich mich?

Statistisch haben weniger als 40% der erwachsenen Wiener überhaupt ein Auto und weniger als ein Viertel aller Wege werden mit dem Auto zurückgelegt, also können wir gerne bei beidem alle mitreden lassen.
Wieso Wiener? Österreicher! Ein Amstettner wird nicht mitstimmen wollen, aber wenn ein Deutsch-Wagramer mitstimmt, schauen die Verhältnisse schon anders aus.

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Re: Linie 27 Aspern Nord
« Antwort #294 am: 30. März 2023, 20:43:50 »
Wieso Wiener? Österreicher! Ein Amstettner wird nicht mitstimmen wollen, aber wenn ein Deutsch-Wagramer mitstimmt, schauen die Verhältnisse schon anders aus.

Wieso sollte ein Deutsch-Wagramer in Wien mitstimmen dürfen? Ein Wiener darf auch nicht bei der Wahl des niederösterreichischen Landtags oder des Bürgermeisters von Deutsch-Wagram mitstimmen.
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Re: Linie 27 Aspern Nord
« Antwort #295 am: 30. März 2023, 21:18:09 »
Wieso Wiener? Österreicher! Ein Amstettner wird nicht mitstimmen wollen, aber wenn ein Deutsch-Wagramer mitstimmt, schauen die Verhältnisse schon anders aus.

Wieso sollte ein Deutsch-Wagramer in Wien mitstimmen dürfen? Ein Wiener darf auch nicht bei der Wahl des niederösterreichischen Landtags oder des Bürgermeisters von Deutsch-Wagram mitstimmen.
Weil wir nicht von Landtags- oder Gemeinderatswahlen reden, sondern von der Mitbestimmung aller potentiellen Nutznieser eines Verkehrsprojekts. Und das sind im Falle der Seestadt die Deutsch-Wagramer ehr als die Atzgersdorfer oder die Grinzinger.

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Re: Linie 27 Aspern Nord
« Antwort #296 am: 31. März 2023, 08:19:34 »
Weil wir nicht von Landtags- oder Gemeinderatswahlen reden, sondern von der Mitbestimmung aller potentiellen Nutznieser eines Verkehrsprojekts. Und das sind im Falle der Seestadt die Deutsch-Wagramer ehr als die Atzgersdorfer oder die Grinzinger.

Und wie, glaubst du, wird diese Mitbestimmung ausgeübt?
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Re: Linie 27 Aspern Nord
« Antwort #297 am: 31. März 2023, 08:35:24 »
Weil wir nicht von Landtags- oder Gemeinderatswahlen reden, sondern von der Mitbestimmung aller potentiellen Nutznieser eines Verkehrsprojekts. Und das sind im Falle der Seestadt die Deutsch-Wagramer ehr als die Atzgersdorfer oder die Grinzinger.

Und wie, glaubst du, wird diese Mitbestimmung ausgeübt?

Das ist eine Frage an dich selbst, weil:
Mir wäre es durchaus recht, wenn man nicht immer die Anrainer fragt, sondern alle, die potenziell von der neuen Linie profitieren.
Wie schon gesagt, Demokratie bedeutet nicht, dass ich nur die frage, deren Meinung mir genehm ist. Aber hoffentlich habe ich dich falsch verstanden.
Natürlich werden die Pro- und Kontra-Stimmen aus unterschiedlichen, persönlichen Beweggründen kommen, die Politik muss dann im Hinblick auf die langfristigen, gesamtgesellschaftlichen Überlegungen entscheiden.

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Re: Linie 27 Aspern Nord
« Antwort #298 am: 31. März 2023, 09:17:04 »
Wie schon gesagt, Demokratie bedeutet nicht, dass ich nur die frage, deren Meinung mir genehm ist. Aber hoffentlich habe ich dich falsch verstanden.

Demokratie heißt, dass die Wiener über die Wiener Öffis, die aus dem Wiener Budget bezahlt werden, abstimmen. Entweder indirekt über den Gemeinderat oder (potenziell) direkt über ein Referendum.
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Re: Linie 27 Aspern Nord
« Antwort #299 am: 31. März 2023, 14:24:03 »
Wie schon gesagt, Demokratie bedeutet nicht, dass ich nur die frage, deren Meinung mir genehm ist. Aber hoffentlich habe ich dich falsch verstanden.

Demokratie heißt, dass die Wiener über die Wiener Öffis, die aus dem Wiener Budget bezahlt werden, abstimmen. Entweder indirekt über den Gemeinderat oder (potenziell) direkt über ein Referendum.
Und somit haben auch die Anrainer Rechte. Sie sollten es nur nicht übertreiben.