Familien mit Migrationshintergrund (vorsichtig ausgedrückt) haben viele Kinder, ...
Das stimmt so nicht ganz
Neu zugewanderte Menschen haben meist mehr Kinder als der Durchschnitt, aber auch das hängt vom kulturellen Hintergrund ab, kann man also nicht so pauschal sagen.
Was Studien herausgefunden haben - diese suche ich gerade - ist, dass die zweite Generation - also Leute, die bereits hier geboren wurden oder als Kinder zugewandert sind - im reproduktiven Verhalten nicht mehr von der Durchschnittsbevölkerung abweichen.
Ein großer Teil der Zuwanderung nach Wien ist übrigens die Binnenwanderung, z.B. Studenten aus den Bundesländern oder anderen EU-Ländern (Deutschland!), die auch nach Abschluss des Studiums hierbleiben.
Wie gesagt, zitierbare Studien möchte ich noch suchen, aber vielleicht kann mir in der Zwischenzeit auch jemand aushelfen?
Der Modal Split sagt aus, wie groß die Anzahl der mit den einzelnen Verkehrsmitteltype zurückgelegten Wege ist.
Das Bevölkerungswachstum sagt aus, um wieviel die Anzahl der in Wien lebenden Menschen zugenommen hat.
Vollkommen korrekt, zwei verschiedene Paar Schuhe.
Das Bevölkerungswachstum bzw. die Bevölkerungszahl gibt jedoch an, wieviele Menschen hier leben, die prinzipiell einen Bedarf an Mobilität haben. Steigt diese Zahl, heißt das, dass prinzipiell mehr Menschen unterwegs sind, mit welchem Verkehrsmittel auch immer. So könnte z.B. der Modal Split sich zugunsten des ÖV verschieben, obwohl dennoch absolut gesehe mehr Menschen mit dem Auto fahren (oder umgekehrt).
Damit wollte ich sagen, dass daher das beobachtete Phänomen kommt, dass heute Linien überfüllt sind, die es früher nicht waren.
Nur dieser Anteil, der eben auch die Wahl hat, selbst mit dem Auto zu fahren, scheint mir relevant zu sein für die Relation Qualität des öffentlichen Verkehrs und "freiwillige" Nutzung desselben.
Jein. Da auch Kinder in die Schule müssen, zumindest bis 15, fahren auch sie nicht freiwillig öffentlich, sondern aus einer Verpflichtung, der Schulpflicht, heraus. Sie haben nur nicht die Wahl, welches Verkehrsmittel sie in die Schule nehmen. Aber auch das stimmt nicht ganz, denn es gibt durchaus Kinder, die von den Eltern chauffiert werden.
Und ich gehe in meiner Überlegung ja weiter: Will man, dass die Erwachsenen von morgen auch Öffi-Fahrer bleiben, ist es das beste, sie schon im Kindergarten mit einem vernünftigen Angebot "abzuholen" und zu überzeugen. Eigentlich ist es "simples Marketing" - es ist der zehnfache Aufwand, einen Neukunden zu werben als einen Bestandskunden zu halten.