Autor Thema: Beschleunigung? za wos brauch ma des?  (Gelesen 181347 mal)

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B. S. Agrippa

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Re: Beschleunigung? za wos brauch ma des?
« Antwort #15 am: 27. Februar 2013, 19:26:29 »
Ehrlich gesagt wäre die vorgezogene Freiphase bei der Spitalgasse ein winziger Tropfen auf den heißen Felsbrocken. Effektiv lösen ließe sich der unglaubliche Rückstau vom Gürtel nur durch entweder die Errichtung eines selbstständigen Gleiskörpers oder eine Komplettsperre für den IV (die ich in Wien für hochgradig phantastisch halte, zumal es keine brauchbaren örtlichen Ausweichrouten gibt).
Fuchsthallergasse/Sechsschimmelgasse? Lazarettgasse? Nußdorfer Straße? Alternativen gibt es genug, ob sie brauchbar sind oder nicht darf nicht zur Debatte stehen, wenn es um die Bevorrangung des ÖV geht. Da muss sprichwörtlich die EisenStraßenbahn drüberfahren.

Klingelfee

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Re: Beschleunigung? za wos brauch ma des?
« Antwort #16 am: 27. Februar 2013, 19:33:40 »
Ehrlich gesagt wäre die vorgezogene Freiphase bei der Spitalgasse ein winziger Tropfen auf den heißen Felsbrocken. Effektiv lösen ließe sich der unglaubliche Rückstau vom Gürtel nur durch entweder die Errichtung eines selbstständigen Gleiskörpers oder eine Komplettsperre für den IV (die ich in Wien für hochgradig phantastisch halte, zumal es keine brauchbaren örtlichen Ausweichrouten gibt).
Fuchsthallergasse/Sechsschimmelgasse? Lazarettgasse? Nußdorfer Straße? Alternativen gibt es genug, ob sie brauchbar sind oder nicht darf nicht zur Debatte stehen, wenn es um die Bevorrangung des ÖV geht. Da muss sprichwörtlich die EisenStraßenbahn drüberfahren.
Und hast du dir die von dir genannten Ausweichrouten angeschaut? Die sind jetzt schon überlastet. Ausserdem fahren in 3 der 4 Straßenzüge Öffis mit nur teilweise eigener Fläche. und die 4 Straße ist eine verkehrsberuhigte Tempo 30 Zone
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Linie 41

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Re: Beschleunigung? za wos brauch ma des?
« Antwort #17 am: 27. Februar 2013, 20:12:30 »
@Klingelfee: Ja, und das Tolle daran ist, wenn man den Autos diesen Platz wegnimmt, werden sie automatisch weniger.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

Klingelfee

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Re: Beschleunigung? za wos brauch ma des?
« Antwort #18 am: 28. Februar 2013, 06:08:50 »
@Klingelfee: Ja, und das Tolle daran ist, wenn man den Autos diesen Platz wegnimmt, werden sie automatisch weniger.

Oder sie verstpofen die Ausweichrouten noch mehr, denn alle Vetriebenen kannst du nicht auf die Öffis bringen. Bzw sind dann die Öffis genauso überlastet. Und dann hast du auch bei uns irgendwann japanische Verhältnisse bei den Öffis
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Tatra83

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Re: Beschleunigung? za wos brauch ma des?
« Antwort #19 am: 28. Februar 2013, 06:46:07 »
@Klingelfee: Ja, und das Tolle daran ist, wenn man den Autos diesen Platz wegnimmt, werden sie automatisch weniger.
Oder sie verstpofen die Ausweichrouten noch mehr, denn alle Vetriebenen kannst du nicht auf die Öffis bringen. Bzw sind dann die Öffis genauso überlastet. Und dann hast du auch bei uns irgendwann japanische Verhältnisse bei den Öffis
Stimmt ja, denn wenn ich die Währinger Linien 40, 41 und 42 beschleunigen will, dann behindere ich ja automatisch die querenden Linien 5 und 33 sowie die Abbieger 37 und 38.  ::) ::) ::) Dass ein eigener Fahrweg für den ÖV auch im verdichteten Innenstadtbereich möglich ist, zeigen diverse andere Mittel- und Großstädte. Und dann ist es ganz einfach: weniger Verkehrsbehinderungen > gleichmäßige Bedienqualität > geringerer Nonius-Effekt > gleichmäßige Auslastung > zufriedene Fahrgäste > zufriedenes Personal. Dazu kommt, dass du mit einer Bevorrangung der Straßenbahn auch deren Leistungsfähigkeit steigerst, weil du mit gleichem Personal- und Fahrzeugeinsatz einen dichteren Takt bieten kannst. :lamp:

Eigentlich schon paradox, wenn du als Angehöriger eines Verkehrsbetriebs permanent den IV lobbyisierst...
Und ich dachte, mit der Straßenbahn bin ich schneller als zu Fuß.

Klingelfee

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Re: Beschleunigung? za wos brauch ma des?
« Antwort #20 am: 28. Februar 2013, 08:27:28 »
@Klingelfee: Ja, und das Tolle daran ist, wenn man den Autos diesen Platz wegnimmt, werden sie automatisch weniger.
Oder sie verstpofen die Ausweichrouten noch mehr, denn alle Vetriebenen kannst du nicht auf die Öffis bringen. Bzw sind dann die Öffis genauso überlastet. Und dann hast du auch bei uns irgendwann japanische Verhältnisse bei den Öffis
Stimmt ja, denn wenn ich die Währinger Linien 40, 41 und 42 beschleunigen will, dann behindere ich ja automatisch die querenden Linien 5 und 33 sowie die Abbieger 37 und 38.  ::) ::) ::) Dass ein eigener Fahrweg für den ÖV auch im verdichteten Innenstadtbereich möglich ist, zeigen diverse andere Mittel- und Großstädte. Und dann ist es ganz einfach: weniger Verkehrsbehinderungen > gleichmäßige Bedienqualität > geringerer Nonius-Effekt > gleichmäßige Auslastung > zufriedene Fahrgäste > zufriedenes Personal. Dazu kommt, dass du mit einer Bevorrangung der Straßenbahn auch deren Leistungsfähigkeit steigerst, weil du mit gleichem Personal- und Fahrzeugeinsatz einen dichteren Takt bieten kannst. :lamp:

Eigentlich schon paradox, wenn du als Angehöriger eines Verkehrsbetriebs permanent den IV lobbyisierst...

Ich lobbisiere nicht den IV. Ich bin nur der Meinung, dass der ÖV nur dann funktioniert, wenn man auch den IV leben lässt. Leider hat der ÖV nämlich nicht den Stellenwert, den er auch in anderen Städten hat.
Wenn es gute Ideen ist, bin ich der Letzte, der gegen Einschränkungen des IV ist. Man braucht ja nur anschauen, was man auf der Mariahilfer Straße aufführen will.

Ich finde, dass die Sperre der 2 Querverbindungen zwischen Kaiserstraße und und Kirchengasse eine Schnapsidee sondergleichen ist.
Wenn ich jetzt dann vom 7. Bezirk in den 6. will habe ich dann nur mehr die Möglichkeit die Mariahilfer Straße am Gürtel oder bei der 2-Linie zu queren.. Und das gleich ist mit der Währinger Straße. Wenn ich die Sperre, dann habe ich nur mehr die Lazzarettgasse, bzw die Sechsschimmelgasse. Und da hast du das Problem, dass die Lazarettgasse ist zurückgebaut und eine Tempo 30 Zone.
Und die Sechsschimmelgasse ist einspurig und dort fährt die Linie 40A, die dann noch mehr, als jetzt schon behindert. Ausserdem binn ich mir jetzt gar nicht sicher, ob man von der Nußdorfer Straße städtauswärts links in die Sechschimmelgasse abbiegen darf.

Ausserdem ging es bei der Abstimmung nicht davon, dass man der Nußdorfer Straße eine Zeit wegnimmt, oder das man den Ampelumlauf verlängert, sondern das man die Ampelphase in der Währinger Straße zu gunsten der Straßenbahn verkürzt. Und da bin ich voll dafür. Alles andere wäre ein Irrsinn in diesem Grätzel.
ist einspurig und dort fährt der 40A.
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Re: Beschleunigung? za wos brauch ma des?
« Antwort #21 am: 28. Februar 2013, 08:30:02 »
Eigentlich schon paradox, wenn du als Angehöriger eines Verkehrsbetriebs permanent den IV lobbyisierst...
Das entspricht eben der in Erdberg vorhandenen Lehrmeinung.
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Re: Beschleunigung? za wos brauch ma des?
« Antwort #22 am: 28. Februar 2013, 08:36:06 »
Eigentlich schon paradox, wenn du als Angehöriger eines Verkehrsbetriebs permanent den IV lobbyisierst...
Das entspricht eben der in Erdberg vorhandenen Lehrmeinung.

Ich bin eher der Meinung, das Vorurteil über einen WL-Mitarbeiter. Aber das sollte schon der gesunde Menschenverstand sagen, das der ÖV nie den IV in Wien übernehmen kann. Da müssten mindestens 50% dann zu Hause bleiben.
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Re: Beschleunigung? za wos brauch ma des?
« Antwort #23 am: 28. Februar 2013, 09:53:17 »
Wenn es gute Ideen ist, bin ich der Letzte, der gegen Einschränkungen des IV ist. Man braucht ja nur anschauen, was man auf der Mariahilfer Straße aufführen will.

Ich finde, dass die Sperre der 2 Querverbindungen zwischen Kaiserstraße und und Kirchengasse eine Schnapsidee sondergleichen ist.
Wenn ich jetzt dann vom 7. Bezirk in den 6. will habe ich dann nur mehr die Möglichkeit die Mariahilfer Straße am Gürtel oder bei der 2-Linie zu queren..

Anbei ein Brief des früheren BV des 7.Bezirks, der konnte sich die Verkehrsberuhigung in der Neubaugasse und die Busspuren vom 48A nicht vorstellen - weil wo sollen die Autos dann fahren? Inzwischen ist im ganzen Grätzel verkehrsmäßig nur noch wenig los, der 49er ist nur noch von schlecht geparkten PKW behindert, der Auseweichverkehr ist ausgeblieben. Uns so ist es überall, wo der IV beschnitten wird, ich kann mich auch noch an die befahrene Kärntnerstraße erinnern etc., und ich hab echt genug Städte besucht, wo es nach rigorosem Stadtumbau eben nicht zum Verkehrskollaps gekommen ist. Man kann das nicht oft genug wiederholen, auch wenn es für verkehrsplanerische Laien unverständlich klingt.
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Re: Beschleunigung? za wos brauch ma des?
« Antwort #24 am: 28. Februar 2013, 10:00:34 »
Man kann das nicht oft genug wiederholen, auch wenn es für verkehrsplanerische Laien unverständlich klingt.
In dem präpotenten Schreiben wirft dir der Bezirksvorsteher ja auch vor, dass du Laie bist, überhaupt keine Ahnung hast, missbraucht wirst und überhaupt alles ein großer Topfen ist, da nur er im Sinne aller Bezirksbewohner über die alleinige Macht, äh, Wahrheit verfügt. Kein Politiker würde sich heutzutage mehr trauen, ein Schreiben in diesem Stil herauszulassen. Nur der WL-Kundendienst ist mit diesem Stil noch vertraut. :)
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Re: Beschleunigung? za wos brauch ma des?
« Antwort #25 am: 28. Februar 2013, 10:01:43 »
Anbei ein Brief des früheren BV des 7.Bezirks, der konnte sich die Verkehrsberuhigung in der Neubaugasse und die Busspuren vom 48A nicht vorstellen - weil wo sollen die Autos dann fahren?
Hättest Du eventuell Deine Anfrage auch parat, auf die diese Antwort gekommen ist? Ich staune über manche Formulierungen in dem Brief.  :o

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Re: Beschleunigung? za wos brauch ma des?
« Antwort #26 am: 28. Februar 2013, 10:12:23 »
Man kann das nicht oft genug wiederholen, auch wenn es für verkehrsplanerische Laien unverständlich klingt.
In dem präpotenten Schreiben wirft dir der Bezirksvorsteher ja auch vor, dass du Laie bist, überhaupt keine Ahnung hast, missbraucht wirst und überhaupt alles ein großer Topfen ist, da nur er im Sinne aller Bezirksbewohner über die alleinige Macht, äh, Wahrheit verfügt. Kein Politiker würde sich heutzutage mehr trauen, ein Schreiben in diesem Stil herauszulassen. Nur der WL-Kundendienst ist mit diesem Stil noch vertraut. :)

Das ist "Politiker"-Rhetorik: gehen die Argumente aus, greif die Person an.
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Re: Beschleunigung? za wos brauch ma des?
« Antwort #27 am: 28. Februar 2013, 10:28:34 »
Leider hat der ÖV nämlich nicht den Stellenwert, den er auch in anderen Städten hat.
Für mich ist das immer wieder paradox: Wir haben einen der weltweit höchsten Modal Splits für den ÖV, aber gleichzeitig auch so ziemlich die ÖV-feindlichste Politik. Irgendwie passt das nicht ganz zusammen.
Mit uns kommst du sicher... zu spät.

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Re: Beschleunigung? za wos brauch ma des?
« Antwort #28 am: 28. Februar 2013, 10:34:25 »
Leider hat der ÖV nämlich nicht den Stellenwert, den er auch in anderen Städten hat.
Für mich ist das immer wieder paradox: Wir haben einen der weltweit höchsten Modal Splits für den ÖV, aber gleichzeitig auch so ziemlich die ÖV-feindlichste Politik. Irgendwie passt das nicht ganz zusammen.
Ich würde sagen, das hängt auch damit zusammen, dass der Radfahranteil bei uns extrem niedrig ist. So wie die ÖV-feindliche Haltung ist ja auch das eine direkte Auswirkung unserer autoorientierten Verkehrsplanung.
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Re: Beschleunigung? za wos brauch ma des?
« Antwort #29 am: 28. Februar 2013, 10:49:55 »
Anbei ein Brief des früheren BV des 7.Bezirks, der konnte sich die Verkehrsberuhigung in der Neubaugasse und die Busspuren vom 48A nicht vorstellen - weil wo sollen die Autos dann fahren?
Hättest Du eventuell Deine Anfrage auch parat, auf die diese Antwort gekommen ist? Ich staune über manche Formulierungen in dem Brief.  :o

Es war eine Postkartenaktion der Grünen an die BV; die Karte hab ich auch unterschrieben und hingeschickt. Daraufhin kam dieser automatisierte Schimmelbrief.
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