In diversen Medien, unter anderem im online - Standard wird
http://derstandard.at/2000035501040/Wiener-Linien-setzen-ab-2017-erstmals-20-Meter-Busse-ein folgendes berichtet:
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Wiener Linien setzen ab 2017 erstmals 20-Meter-Busse ein 62 Fahrzeuge für je 160 Passagiere auf Linien 11A, 26A und 48A im Einsatz – Derzeit längster Bus hat 18 Meter
Wien – Ab 2017 werden in Wien erstmals XL-Busse unterwegs sein. Wiener-Linien-Geschäftsführer Günter Steinbauer bestätigte entsprechende APA-Informationen. 62 Fahrzeuge mit 20 Metern Länge werden gekauft und unter anderem auf den Linien 11A, 26A und 48A eingesetzt. Außerdem wird laut der zuständigen Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) nächstes Jahr eine dritte Linie komplett auf E-Bus-Betrieb umgestellt. In einen Riesenbus passen rund 160 Fahrgäste. Das bedeutet ein 20-Prozent-Plus bei der Kapazität im Vergleich zum derzeit längsten Modell im Wiener Netz, dem 18-Meter-Gelenkbus. Dieser ist aktuell auf diversen Linien – darunter 7A, 10A, 13A, 48A, 62A und 74A – unterwegs. Der neue, noch größere Bruder wird ebenfalls ein Gelenk in der Mitte haben, wo das Fahrzeug gewissermaßen knickbar ist. Die Haltestellen müssen dafür laut Wiener Linien nicht umgebaut werden.
Wenn alle neuen Modelle im Lauf des Jahres 2019 ausgeliefert sein werden, besteht der gesamte Busfuhrpark aus Diesel- und Elektrofahrzeugen. Die Flüssiggasantriebe sind dann Geschichte. Dieser Typ wird bereits jetzt sukzessive ausgetauscht. Immerhin läuft die Flottenerneuerung der Wiener Linien bereits seit 2013. Damals wurden 217 Fahrzeuge beauftragt – ein Löwenanteil entfiel auf den Mercedes Citaro. Die Auslieferung dieser ersten Tranche ist inzwischen so gut wie abgeschlossen. Mit der zweiten, gut 200 Busse umfassenden Tranche ist der Fahrzeugtausch dann 2019 komplett abgeschlossen. Das Volumen beziffert man bei den Wiener Linien mit einem "hohen zweistelligen Millionenbetrag". Zum Vergleich: Die ersten 217 Stück schlugen mit rund 60 Millionen Euro zu Buche."
Die Autobuseuphorie der W.L. kennt keine Grenzen, während die Bilanz im Bereich Straßenbahn vergleichsweise trist ausfällt.
* Die Erhaltung des Bestandsnetzes wurde derartig vernachlässigt, dass Betriebsstörungen wegen Schienenbrüchen und
Verspätungen wegen Langsamfahrstellen überhandnehmen.
* Die Umstellung auf Niederflurbetrieb wird sich noch mindestens bis 2028 hinziehen
* Netzerweiterungen der Straßenbahn beschränken sich auf zwei kurze Streckenstücke (O > Nordbahnhofgelände, D >
Sonnwendviertel - Absberggasse); alle anderen Projekte haben den Status unverbindlicher Absichtserklärungen.
* das Potenzial von Schnellstraßenbahnen auf selbständigem Gleiskörper als Alternative zu teuren U Bahnverlängerungen
an die Peripherie und das Umland von Wien wird komplett ignoriert
* das erfolgreiche Straßenbahnprojekt der Verlängerung der Linie 26 zur Hausfeldstraße (Ersatz einer überlasteten Buslinie)
findet keine Fortsetzung in anderen Projekten (z.B. Schnellstraßenbahn nach Eßling/ Groß Enzersdorf)
Im Anhang die in der Presseaussendung der W.L. enthaltene Grafik und vergleichsweise die Realität im Betriebsalltag:
Ein klimatisierter T1 Vierwagenzug auf der U6, im Vordergrund Nostalgiebetrieb mit E1 4511 + c3 1267 ...
Irgendwie hat sich in der Einstellung der Verantwortlichen zum Thema Straßenbahn seit Anfang der 60er Jahre nicht wirklich etwas geändert, wie die Gegenüberstellung von G1 4859 mit den 1961 als Allheilmittel angehimmelten Doppelstockbussen zeigt.
nord22