Autor Thema: Fahrtunterbrechungen (war: [PM] Ansagen in Wiener Öffi-Stationen)  (Gelesen 12463 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

darkweasel

  • Obermeister
  • *
  • Beiträge: 3707
  • Kompliziertdenker
Die doppelte Ansage ohne Umsteigverbindungen war Ergebnis einer Studie. Dabei kam raus, dass die meisten Gelegenheitsfahrgäste sich den Weg schon vorher zurechtlegen, also eh wissen, wo sie umsteigen müssen - aber befürchten, die richtige Station zu versäumen. Deswegen wird es zweimal angesagt, weil beim ersten Mal könnte man es überhört oder schlecht verstanden haben.

Das Ansagen von Umsteigeverbindungen geht ja bei uns nicht auf Information zurück, sondern war ursprünglich eine Belehrung des Beförderungsfalls, wo er zu welcher Linie umsteigen darf, ohne dass sein Fahrschein die Gültigkeit verliert.
Natürlich, ansonsten ließe sich ja der Begriff "Fahrtunterbrechung" aus den Beförderungsbedingungen nicht eindeutig interpretieren. Nur anhand der Ansagen der Umsteigeverbindungen weiß der Fahrgast, dass er vom 49er zur U6 trotz unterschiedlicher Haltestellennamen umsteigen darf, ohne dazwischen den 6er oder 18er zu nehmen – zum 48A aber nicht. Und den Fußweg zwischen Ring und Zweierlinie darf man von der Hst. Kärntner Ring/Oper zur U-Bahn-Station Karlsplatz zurücklegen, aber von der Hst. Burgring zur U-Bahn-Station Museumsquartier zu Fuß zu gehen (anstatt den Bus zu nehmen) ist jedenfalls verboten.

(Ob das im schaffnerlosen Zeitalter so detailliert exekutiert werden kann, ist eine andere Frage.)

haidi

  • Geschäftsführer
  • *
  • Beiträge: 14517
Re: Fahrtunterbrechungen (war: [PM] Ansagen in Wiener Öffi-Stationen)
« Antwort #1 am: 04. Januar 2017, 23:41:47 »
Das Ansagen von Umsteigeverbindungen geht ja bei uns nicht auf Information zurück, sondern war ursprünglich eine Belehrung des Beförderungsfalls, wo er zu welcher Linie umsteigen darf, ohne dass sein Fahrschein die Gültigkeit verliert.
Natürlich, ansonsten ließe sich ja der Begriff "Fahrtunterbrechung" aus den Beförderungsbedingungen nicht eindeutig interpretieren. Nur anhand der Ansagen der Umsteigeverbindungen weiß der Fahrgast, dass er vom 49er zur U6 trotz unterschiedlicher Haltestellennamen umsteigen darf, ohne dazwischen den 6er oder 18er zu nehmen – zum 48A aber nicht. Und den Fußweg zwischen Ring und Zweierlinie darf man von der Hst. Kärntner Ring/Oper zur U-Bahn-Station Karlsplatz zurücklegen, aber von der Hst. Burgring zur U-Bahn-Station Museumsquartier zu Fuß zu gehen (anstatt den Bus zu nehmen) ist jedenfalls verboten.

(Ob das im schaffnerlosen Zeitalter so detailliert exekutiert werden kann, ist eine andere Frage.)
95B meint möglicherweise prähistorische Zeiten, als man nur bei der letzten gemeinsamen Haltestelle umsteigen durfte.
Microsoft is not the answer. It's the question and the answer is NO.

4463

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 5778
Re: Fahrtunterbrechungen (war: [PM] Ansagen in Wiener Öffi-Stationen)
« Antwort #2 am: 05. Januar 2017, 05:24:46 »
Natürlich, ansonsten ließe sich ja der Begriff "Fahrtunterbrechung" aus den Beförderungsbedingungen nicht eindeutig interpretieren. Nur anhand der Ansagen der Umsteigeverbindungen weiß der Fahrgast, dass er vom 49er zur U6 trotz unterschiedlicher Haltestellennamen umsteigen darf, ohne dazwischen den 6er oder 18er zu nehmen – zum 48A aber nicht. Und den Fußweg zwischen Ring und Zweierlinie darf man von der Hst. Kärntner Ring/Oper zur U-Bahn-Station Karlsplatz zurücklegen, aber von der Hst. Burgring zur U-Bahn-Station Museumsquartier zu Fuß zu gehen (anstatt den Bus zu nehmen) ist jedenfalls verboten.

(Ob das im schaffnerlosen Zeitalter so detailliert exekutiert werden kann, ist eine andere Frage.)
Wie kommt man dann bitte legal vom 49er zum 48A und umgekehrt? Sagen wir, ich will von der Baumgartner Höhe zur 49er-Station Siebensterngasse. Muss ich da 48A-Bellaria-49 fahren? Oder 48A-10-49? Oder 48A-5-49? Wenn ich von der U6 Burggasse sowohl in den 48A als auch in den 49er umsteigen darf, dann muss ich ja logischerweise auch vom 48A in den 49er umsteigen dürfen? ???

Abgesehen davon kann das heutzutage ohnehin niemand nachweisen, ob ich jetzt mit dem 10er, dem 5er, über Bellaria gefahren oder (nicht) durch die U6-Station Burggasse gegangen bin.

Selbiges beim Umstieg Burgring-Museumsquartier.
"das korrupteste Nest auf dem weiten Erdenrund"
Mark Twain über die Wienerstadt.

hema

  • Geschäftsführer
  • *
  • Beiträge: 16397
Re: Fahrtunterbrechungen (war: [PM] Ansagen in Wiener Öffi-Stationen)
« Antwort #3 am: 05. Januar 2017, 05:47:40 »
Früher (ewig her  :) ) gab es fixe Umsteigepunkte und erlaubte Gehstrecken, wo gewissermaßen mehrere, nahe aneinanderliegende Haltestellen bzgl. erlaubten Umsteigens zu einer zusammengefasst wurden. Ein Beispiel wäre Kaiserstraße/Mariahilfer Straße und Westbahnhof.
Niemand ist gezwungen meine Meinung zu teilen!

95B

  • Verkehrsstadtrat
  • **
  • Beiträge: 36129
  • Anti-Klumpert-Beauftragter
Re: Fahrtunterbrechungen (war: [PM] Ansagen in Wiener Öffi-Stationen)
« Antwort #4 am: 05. Januar 2017, 10:06:08 »
Die aktuellen Tarifbestimmungen der WL vermelden hierzu: Eine Fahrtunterbrechung ist bei der Benützung einer Fahrkarte nicht möglich. Soweit zum direkten Erreichen einer Umstiegstelle ein kurzer Fußweg notwendig ist, gilt dies nicht als Fahrtunterbrechung.

Die Definition einer Umstiegstelle findet sich jedoch nicht.
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
... brrrr, Klumpert!
Entklumpertung des Referats West am 02.02.2024 um 19.45 Uhr planmäßig abgeschlossen!

moszkva tér

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 8283
Re: Fahrtunterbrechungen (war: [PM] Ansagen in Wiener Öffi-Stationen)
« Antwort #5 am: 06. Januar 2017, 07:48:09 »
Die aktuellen Tarifbestimmungen der WL vermelden hierzu: Eine Fahrtunterbrechung ist bei der Benützung einer Fahrkarte nicht möglich. Soweit zum direkten Erreichen einer Umstiegstelle ein kurzer Fußweg notwendig ist, gilt dies nicht als Fahrtunterbrechung.

Die Definition einer Umstiegstelle findet sich jedoch nicht.
Die ganze Diskussion könnte man sich sparen, und auch die Wiener Linien könnten sich viel Ärger sparen, wenn man die Einzelfahrscheine einfach zu Zeitkarten macht (z.B. 45 min. gültig). Dann gibt es auch keine Diskussion mehr mit "vorwärtsgerichtet". Was ist, wenn ich vom Margaretengürtel mit U4 und U3 über die Landstraße zum Westbahnhof fahre? Ist das eine missbräuchliche Verwendung des Einzelfahrscheines, oder darf ich das eh?

haidi

  • Geschäftsführer
  • *
  • Beiträge: 14517
Re: Fahrtunterbrechungen (war: [PM] Ansagen in Wiener Öffi-Stationen)
« Antwort #6 am: 06. Januar 2017, 09:03:39 »
Die ganze Diskussion könnte man sich sparen, und auch die Wiener Linien könnten sich viel Ärger sparen, wenn man die Einzelfahrscheine einfach zu Zeitkarten macht (z.B. 45 min. gültig).
Und was machst bei Störungen - ich möche nicht dafür bezahlen, dass ich dann 30 von den 45 Minuten in einer Straßenbahn herumsitze und anschließend noch einmal einen Fahrschein  lösen muss.
Microsoft is not the answer. It's the question and the answer is NO.

60er

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 7843
Re: Fahrtunterbrechungen (war: [PM] Ansagen in Wiener Öffi-Stationen)
« Antwort #7 am: 06. Januar 2017, 11:10:01 »
Und was machst bei Störungen - ich möche nicht dafür bezahlen, dass ich dann 30 von den 45 Minuten in einer Straßenbahn herumsitze und anschließend noch einmal einen Fahrschein  lösen muss.

Zumal 45 Minuten auch ohne Störung schon zu kurz sein können. Es gibt etliche Relationen, die sich in dieser Zeit nicht ausgehen.

Helga06

  • RBL-Disponent
  • ***
  • Beiträge: 1800
Re: Fahrtunterbrechungen (war: [PM] Ansagen in Wiener Öffi-Stationen)
« Antwort #8 am: 06. Januar 2017, 11:31:24 »
Von Strebersdorf nach Erdberg zur Remise brauche ich mit Umsteigen eine knappe Stunde und detto in die Per Albin Hansson Sdlg. Ost, also 45 Minuten sind eindeutig zu kurz.

13er

  • Verkehrsstadtrat
  • **
  • Beiträge: 27735
Re: Fahrtunterbrechungen (war: [PM] Ansagen in Wiener Öffi-Stationen)
« Antwort #9 am: 06. Januar 2017, 12:07:17 »
Die ganze Diskussion könnte man sich sparen, und auch die Wiener Linien könnten sich viel Ärger sparen, wenn man die Einzelfahrscheine einfach zu Zeitkarten macht (z.B. 45 min. gültig).
Du weißt aber schon, dass es ohnehin ein 90-Minuten-Ticket (mit erlaubter Fahrtunterbrechung) gibt? Allerdings nur per Smartphone.
Mit uns kommst du sicher... zu spät.

darkweasel

  • Obermeister
  • *
  • Beiträge: 3707
  • Kompliziertdenker
Re: Fahrtunterbrechungen (war: [PM] Ansagen in Wiener Öffi-Stationen)
« Antwort #10 am: 06. Januar 2017, 23:37:48 »
Die ganze Diskussion könnte man sich sparen, und auch die Wiener Linien könnten sich viel Ärger sparen, wenn man die Einzelfahrscheine einfach zu Zeitkarten macht (z.B. 45 min. gültig).
Du weißt aber schon, dass es ohnehin ein 90-Minuten-Ticket (mit erlaubter Fahrtunterbrechung) gibt? Allerdings nur per Smartphone.
Und genau das sollte man auch ohne Smartphone anbieten und dafür den Einzelfahrschein abschaffen. Funktioniert in Graz ja auch wunderbar.

13er

  • Verkehrsstadtrat
  • **
  • Beiträge: 27735
Re: Fahrtunterbrechungen (war: [PM] Ansagen in Wiener Öffi-Stationen)
« Antwort #11 am: 06. Januar 2017, 23:41:55 »
Und genau das sollte man auch ohne Smartphone anbieten und dafür den Einzelfahrschein abschaffen. Funktioniert in Graz ja auch wunderbar.
Könnte man schon überlegen, so was gibt es in vielen Städten. Ist halt letztlich eine wirtschaftliche Entscheidung, wo man sich mehr Einnahmen erwartet. In 90 Minuten kann man schon recht bequem von der Alser Straße zum Westbahnhof fahren, dort beim Cyberport etwas einkaufen und wieder zurückfahren. Jetzt braucht man dafür zwei Fahrscheine.
Mit uns kommst du sicher... zu spät.

haidi

  • Geschäftsführer
  • *
  • Beiträge: 14517
Re: Fahrtunterbrechungen (war: [PM] Ansagen in Wiener Öffi-Stationen)
« Antwort #12 am: 07. Januar 2017, 00:26:13 »
Angeblich die erste brauchbare Idee von Deutschlands Verkehrsminister Dobrindt:

Mit einer App Fahrscheine für alle Städte lösen: Die deutsche Regierung will einen einheitlichen Standard für elektronische Tickets im Nahverkehr durchsetzen.

Quelle: Futurezone
Microsoft is not the answer. It's the question and the answer is NO.

Vento66

  • Fahrer
  • ***
  • Beiträge: 334
Re: Fahrtunterbrechungen (war: [PM] Ansagen in Wiener Öffi-Stationen)
« Antwort #13 am: 07. Januar 2017, 01:21:56 »
Nur wird halt vorausgesetzt, das Du als "Nicht Germanischer Mobilfunkkunde" roaming hast. Ich kenne auch Leute die ein Nokia 3210 noch ihr eigen nennen was machen die dann?

haidi

  • Geschäftsführer
  • *
  • Beiträge: 14517
Re: Fahrtunterbrechungen (war: [PM] Ansagen in Wiener Öffi-Stationen)
« Antwort #14 am: 07. Januar 2017, 09:03:44 »
Roaming ist heutzutage für jemand mit einem Mobilvertrag mit einem EU-Mobilfunker kein Problem. Das mit den Nicht-Smartphone-Besitzer ist ein Problem, das es zu lösen gilt.
Microsoft is not the answer. It's the question and the answer is NO.