Autor Thema: AK-Studie ÖV in den Wiener Außenbezirken  (Gelesen 37346 mal)

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schaffnerlos

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AK-Studie ÖV in den Wiener Außenbezirken
« am: 02. Juli 2019, 13:01:36 »

abc

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Re: AK-Studie ÖV in den Wiener Außenbezirken
« Antwort #1 am: 02. Juli 2019, 13:21:48 »
Sieht interessant aus. Vor allem eine Herleitung, wie sie sein sollte: Aktueller Zustand - Aufzeigen von Problemen - Lösungsvorschläge. Wäre es nicht eigentlich Aufgabe der Stadt Wien, sowas zu erstellen? Auch die Feststellungen teile ich durchaus: dass die Zick-Zack-Linien, die zwischen Liesing und Favoriten unterwegs sind, wohl kaum jemanden hinterm Ofen hervorlocken, sondern allenfalls der Grundversorgung dienen. Und das, obwohl es (wie ebenfalls festgestellt) durchaus starke Verkehrsströme zwischen 10. und 23. Bezirk gibt (15.700 Arbeitswege + 34.400 Freizeitwege pro Werktag) - da sind die Öffis zum Großteil ziemlich unattraktiv. Das nur exemplarisch rausgegriffen.

Sicher sind einige Vorschläge realistischer, andere weniger realistisch (z.B. wird gleich von zwei neuen Donauquerungen ausgegangen). Aber das Papier ist zumindest eine gute und fundierte Diskussionsgrundlage.

Die Zahlen auf Folie 101 der Studie zeigen auch recht deutlich, welches Entlastungspotential für die Innenstadt in ausgebauten tangentialen Verbindungen steckt. Am Beispiel der S80: allein zwischen dem 10., 11. und 23. Bezirk einerseits und dem 22. Bezirk andererseits (also die Relationen, für die die S80 beim Sprung über die Donau geeignet ist) werden an einem Werktag knapp 28.000 Arbeitswege zurückgelegt. Dazu kommen sage und schreibe 53.000 Freizeitwege pro Werktag. Rechnet man noch die Wege zwischen den cisdanubischen Bezirken ein, fragt man sich recht schnell, ob das derzeitige Angebot (30-min-Takt, westlich des Hbf aber nur werktags, plus ein paar nicht überall haltende Regionalzüge ab Hbf ostwärts) überhaupt ansatzweise im Stande ist, dieses Potential zu bedienen.

Ähnlich sieht es im Norden Wiens aus. 17.600 Arbeitswege finden an einem Werktag zwischen dem 19. und dem 22. Bezirk statt. Das ist vielfach ebenfalls mit mehrfachem Umstieg verbunden, und z.T. ebenfalls mit einem Umweg durchs Zentrum.

AlternativeTransport

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Re: AK-Studie ÖV in den Wiener Außenbezirken
« Antwort #2 am: 04. Juli 2019, 21:25:56 »
Bei
Studie (pdf)
Zitat
Exkurs Liesing
Eine Analyse des ÖV-Liniennetzes für den 23. Bezirk (Käfer A. et al. 2014) zeigte auf, dass an sich zwar eine gute Grundversorgung des Bezirkes mit öffentlichen Verkehrsmitteln gegeben ist, die meisten ÖV-Linien jedoch in „Zick-Zack-Kursen“ im Bezirk verkehren, was letztendlich auch für die teilweise niedrige Inanspruchnahme des ÖV-Angebotes verantwortlich sein dürfte. Den acht in Liesing verkehrenden städtischen Autobuslinien kommt in erster Linie eine kleinräumige Erschließungsfunktion (vor allem von Schulstandorten) zu. Wird das ÖV-Netz nach einzelnen Linien differenziert, so kommt eine teilweise sehr verschlungene Linienführung zu Tage. Die Linienführung stellt oftmals nicht den direkten Weg dar und steht einem schnellen Weiterkommen innerhalb Liesings diametral entgegen (z.B. Linie 60A / sh. Abbildung 4 4).


In Liesing ist man öfters schneller zu Fuß als mit der Bus. Ich hab mal hier im Forum Verbesserungen angeregt und vor zwei Jahren meine Ideen geteilt. Es wurde prompt in Small Talk verschoben und dann gesperrt.

Ich hab es auch die Wiener Linien geschickt sowie der Fahrgastbeirat:

Ich bin besonders enttäuscht vom Fahrgastbeirat (vom Wiener Linien gab es keine Antwort):

Zitat
Sehr geehrter Herr Steinbach,

vielen Dank für Ihre Anregungen und den Vorschlag für ein neues Verkehrskonzept im Süden Wiens an den Fahrgastbeirat.

Als Verkehrsunternehmen sind die Wiener Linien dem sorgsamen Umgang mit den bestehenden finanziellen Mitteln verpflichtet. Daher bedarf es für Umsetzungsvarianten auch des entsprechenden Fahrgastaufkommens. Dieses ist zum aktuellen Zeitpunkt nicht gegeben und das Angebot deckt die Nachfrage ausreichend ab.

Bei der Planung der Buslinienführungen müssen die Wiener Linien zudem auf Rahmenbedingungen Rücksicht nehmen, die von den Wiener Linien nicht unmittelbar beeinflusst werden können. Dazu zählen etwa Einbahnführungen oder Straßenbreiten.

Gerne halten die Wiener Linien Ihre Vorschläge aber in Evidenz und lassen sie bei allfälligen künftigen Änderungen in ihre Planungen einfließen.
 
Ich bitte Sie, dem Fahrgastbeirat weiterhin Ihre Anliegen mitzuteilen.

Mit freundlichen Grüßen
Hermann Knoflacher

Ich bestreite dass das Angebot deckt die Nachfrage ausreichend ab. Wenn 57% von alle Verkehrswegen hauptsächlich mit dem Auto zurückgelegt werden, würde doch ein Knoflacher meinen, das Angebot ist nicht ausreichend. Und hier geht es nicht, darum neue Buslinien einzuführen, sondern hier geht es darum die ganze „Zick-Zack-Kursen“ zu begradigen.

Seither habe ich das Konzept die Bezirksverkehrskommission vorgestellt, wo es in eine Arbeitsgruppe verschoben wurde, das laut meine Berechnung das Konzept in bis 2022 fertig diskutieren wird (keine Rede von eine Umsetzung).

Tramwayhüttl

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Re: AK-Studie ÖV in den Wiener Außenbezirken
« Antwort #3 am: 05. Juli 2019, 00:42:34 »
Oy, da pinkelt ja die AK indirekt der wiener SPÖ ans "Es ist alles so toll, dass es nichts zu verbessern gibt!" Bein.
Bitte seien Sie achtsam! Zwischen Ihren Ohren befindet sich nichts als Luft.

Klingelfee

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Re: AK-Studie ÖV in den Wiener Außenbezirken
« Antwort #4 am: 05. Juli 2019, 06:17:44 »
Und hier geht es nicht, darum neue Buslinien einzuführen, sondern hier geht es darum die ganze „Zick-Zack-Kursen“ zu begradigen.

Gut, ich begradige die Strecken. Und was ist dann der Enderfolg - Ich fahre mit den Linien an den Wohngebieten vorbei und brauch erst wieder eine weitere Linie, die dann die Wohngebiete abfährt.
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

DaedalusBC304

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Re: AK-Studie ÖV in den Wiener Außenbezirken
« Antwort #5 am: 05. Juli 2019, 09:21:21 »
Gut, ich begradige die Strecken. Und was ist dann der Enderfolg - Ich fahre mit den Linien an den Wohngebieten vorbei und brauch erst wieder eine weitere Linie, die dann die Wohngebiete abfährt.

Die tolle Bus Umstellungen in Hietzing werden mit dem schönen Zick Zack Kurs (und damit einhergehenden bis zu 35% längeren Fahrzeiten und teilweise wieder 15min Intervalle) sicher dazu führen, dass mehr Leute wieder auf den Bus umsteigen! /s

Wenn ich schon mit dem Bus erst einmal eine halbe ewigkeit durch die Gegend gondel,  dann in die UBahn umsteigen muss und dann vielleicht mit noch einem weiteren Bus das gleiche habe (inkl. der Wartezeiten dazwischen) muss man sich nicht wundern, dass in den Außenbezirken das Auto immer noch so stark vertretten ist!

schaffnerlos

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Re: AK-Studie ÖV in den Wiener Außenbezirken
« Antwort #6 am: 05. Juli 2019, 10:01:48 »
Den Zick-zack-Vorwurf halte ich bei einigen Linien für gerechtfertigt, aber bei den neuen Hietzinger Linien eher nicht. Im Gegenteil, da hat man jetzt sogar direktere Routen eingeführt.

haidi

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Re: AK-Studie ÖV in den Wiener Außenbezirken
« Antwort #7 am: 05. Juli 2019, 11:34:57 »
Aber jetzt is anders als vorher.
https://www.tramwayforum.at/index.php?topic=9281.0
Wenn man ständig auf die Leute hörte, würde es nur eine Buslinie geben, die Hietzing ...... Atzgersdorfer Straße - Endemanngasse - Ruziskagasse....... Hietzing fährt, wie es 1981 noch der Fall war.
Microsoft is not the answer. It's the question and the answer is NO.

Bus

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Re: AK-Studie ÖV in den Wiener Außenbezirken
« Antwort #8 am: 05. Juli 2019, 11:41:19 »
Aber jetzt is anders als vorher.
https://www.tramwayforum.at/index.php?topic=9281.0
Wenn man ständig auf die Leute hörte, würde es nur eine Buslinie geben, die Hietzing ...... Atzgersdorfer Straße - Endemanngasse - Ruziskagasse....... Hietzing fährt, wie es 1981 noch der Fall war.

Zumindest war sie 1981 fast um das doppelte schneller ;)

DaedalusBC304

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Re: AK-Studie ÖV in den Wiener Außenbezirken
« Antwort #9 am: 05. Juli 2019, 12:33:22 »
Den Zick-zack-Vorwurf halte ich bei einigen Linien für gerechtfertigt, aber bei den neuen Hietzinger Linien eher nicht. Im Gegenteil, da hat man jetzt sogar direktere Routen eingeführt.
Also mit dem riesen Umweg um den ORFiist der Weg des 56A deutlich zum Nachteil der Anwohner geändert worden. 35% längere Fahrzeit Richtung Mauer ist wirklich eine Glanzleistung. Nur der ehemalige 55A wurde endlich mal etwas nützlicher. Das wars aber schon mit dem. Positiven. Wenn ich noch längere Wartezeiten und Fahrzeiten habe würde ich nicht auf den Bus umsteigen sondern beim Auto bleiben oder wieder zurück wechseln




60er

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Re: AK-Studie ÖV in den Wiener Außenbezirken
« Antwort #10 am: 05. Juli 2019, 12:47:39 »
Also mit dem riesen Umweg um den ORFiist der Weg des 56A deutlich zum Nachteil der Anwohner geändert worden. 35% längere Fahrzeit Richtung Mauer ist wirklich eine Glanzleistung. Nur der ehemalige 55A wurde endlich mal etwas nützlicher. Das wars aber schon mit dem. Positiven. Wenn ich noch längere Wartezeiten und Fahrzeiten habe würde ich nicht auf den Bus umsteigen sondern beim Auto bleiben oder wieder zurück wechseln
Wer verwendet bitte den 56A von Hietzing bis Mauer? Auf dieser Relation fährt der 60er und der war schon immer schneller. Die Hauptaufgabe des 56A ist die Versorgung der "Berge" und nicht die direkte Schnellverbindung zwischen Hietzing, Mauer und Atzgersdorf.

haidi

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Re: AK-Studie ÖV in den Wiener Außenbezirken
« Antwort #11 am: 05. Juli 2019, 12:53:29 »
Aber jetzt is anders als vorher.
https://www.tramwayforum.at/index.php?topic=9281.0
Wenn man ständig auf die Leute hörte, würde es nur eine Buslinie geben, die Hietzing ...... Atzgersdorfer Straße - Endemanngasse - Ruziskagasse....... Hietzing fährt, wie es 1981 noch der Fall war.

Zumindest war sie 1981 fast um das doppelte schneller ;)
Kein Wunder bei der halben Strecke.
Also mit dem riesen Umweg um den ORFiist der Weg des 56A deutlich zum Nachteil der Anwohner geändert worden. 35% längere Fahrzeit Richtung Mauer ist wirklich eine Glanzleistung. Nur der ehemalige 55A wurde endlich mal etwas nützlicher. Das wars aber schon mit dem. Positiven. Wenn ich noch längere Wartezeiten und Fahrzeiten habe würde ich nicht auf den Bus umsteigen sondern beim Auto bleiben oder wieder zurück wechseln

Der ist schon zach - bin den früher mit dem 58A  gefahren, wenn der die früheste Ankunft in der Endemanngasse war.
Microsoft is not the answer. It's the question and the answer is NO.

60er

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Re: AK-Studie ÖV in den Wiener Außenbezirken
« Antwort #12 am: 05. Juli 2019, 13:01:59 »
Der ist schon zach - bin den früher mit dem 58A  gefahren, wenn der die früheste Ankunft in der Endemanngasse war.
Sicher ist die Stichfahrt zum ORF-Zentrum lästig. Aber im ORF-Zentrum arbeiten 1.300 Mitarbeiter, die brauchen eine vernünftige öffentliche Anbindung.

schaffnerlos

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Re: AK-Studie ÖV in den Wiener Außenbezirken
« Antwort #13 am: 05. Juli 2019, 13:05:02 »
Und was wäre die Lösung? 56A/B direkt und noch eine weitere Buslinie von Hietzing durch die Maxingstraße zum Küniglberg? Vielleicht zahlt's ja der ORF.
Ergänzung: Die Fahrgäste von der U4 zum ORF haben es ja erst möglich gemacht, dass es einen 56B gibt.

DaedalusBC304

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Re: AK-Studie ÖV in den Wiener Außenbezirken
« Antwort #14 am: 05. Juli 2019, 13:08:56 »
Ich wage es mal zu bezweifeln, dass die wirklich mit einem lahmen Bus dorthin fahren werden. Und alle anderen Fahrgäste dürfen deswegen leiden? Wie wäre es mit einem extra shuttle Bus? Die Buslinien warenbbis jetzt schon extrem langsam, aber so... Ausserdem die Stationen am Montecuccoliplatz sind auch keine 10min zu Fuß entfernt wo auch bis jetzt 4 Buslinien fuhren.