Autor Thema: Projekt 2020: Straßenbahn nach Schwechat  (Gelesen 157621 mal)

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Taurus

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Re: Projekt 2020: Straßenbahn nach Schwechat
« Antwort #240 am: 19. März 2022, 20:11:58 »
Der größte Betrieb, die Raffinerie hat 700 Beschäftigte - im SChichtbetrieb, kann man auf 200 drei Mal am Tag und wahrscheinlich mit Gleitzeit 100 Verwaltungsangestellte

Mit den ganzen anderen Betrieben auf dem Gelände, dem Business Park nebenan (für den die Haltestelle Schwechat auch nicht optimal liegt) etc. kommen da doch eine ganze Menge zusammen. Scheint mir also nicht abwegig, eine Verbindung bis zum Flughafen zu fordern, sicher ein für viele Menschen interessanterer Endpunkt als der Ort Schwechat.
Es gibt ja auch die Haltestelle Mannswörth, allerdings fehlt ein vernünftiger Weg zwischen Haltestelle und Business Park.

Sprechen wir vom selben Business Park? Ich hatte das Gebiet direkt westlich des Flughafens im Kopf, dort scheinen sich aber eher Hangars und Logistik zu befinden. Meinst Du den Concorde Business Park?
Ja ich habe an den Concode Business Park gedacht ( unter anderem wegen Haltestelle Schwechat).

tramway.at

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Re: Projekt 2020: Straßenbahn nach Schwechat
« Antwort #241 am: 19. März 2022, 22:58:28 »
Ja ich habe an den Concode Business Park gedacht ( unter anderem wegen Haltestelle Schwechat).

Aber schau doch mal auf die Landkarte. Man könnte wohl noch ein Stück weiter ins Schwechater Zentrum fahren, aber schon weit vor dem Business Park ist kaum noch Fahrgastpotential. Die Raffinerie braucht auch keine lokale Erschließung (die S7-Station Mannswörth passt da ideal), da ist eine Tramway schlicht das falsche Werkzeug, und vom Business Park bis zum Flughafen gehts kilometerweit durch Felder.
Harald A. Jahn, www.tramway.at

Tunafish

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Re: Projekt 2020: Straßenbahn nach Schwechat
« Antwort #242 am: 19. März 2022, 23:15:34 »
Aber schau doch mal auf die Landkarte. Man könnte wohl noch ein Stück weiter ins Schwechater Zentrum fahren, aber schon weit vor dem Business Park ist kaum noch Fahrgastpotential. Die Raffinerie braucht auch keine lokale Erschließung (die S7-Station Mannswörth passt da ideal), da ist eine Tramway schlicht das falsche Werkzeug, und vom Business Park bis zum Flughafen gehts kilometerweit durch Felder.

Es geht ja gerade um eine angenehmere umsteigefreie Verbindung die lokale Arbeitsplätze und Wohnorte besser anbindet und so insgesamt eine höhere Öffi-Nutzung erzeugt, mit Umsteigezwängen wird man die Menschen nicht aus den Autos bringen. Dass Gleisverbindungen über unbebautes Gebiet, mit wahrscheinlich niedrigerer Zugfrequenz und ohne LKWs die über die Gleise fahren, allzu hohe Unterhaltskosten haben kann ich mir auch nicht vorstellen, und weshalb die Straßenbahn eine solche Rolle nicht auch übernehmen könnte erschließt sich mir nicht.

abc

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Re: Projekt 2020: Straßenbahn nach Schwechat
« Antwort #243 am: 19. März 2022, 23:31:17 »
Aber schau doch mal auf die Landkarte. Man könnte wohl noch ein Stück weiter ins Schwechater Zentrum fahren, aber schon weit vor dem Business Park ist kaum noch Fahrgastpotential. Die Raffinerie braucht auch keine lokale Erschließung (die S7-Station Mannswörth passt da ideal), da ist eine Tramway schlicht das falsche Werkzeug, und vom Business Park bis zum Flughafen gehts kilometerweit durch Felder.

Es geht ja gerade um eine angenehmere umsteigefreie Verbindung die lokale Arbeitsplätze und Wohnorte besser anbindet und so insgesamt eine höhere Öffi-Nutzung erzeugt, mit Umsteigezwängen wird man die Menschen nicht aus den Autos bringen. Dass Gleisverbindungen über unbebautes Gebiet, mit wahrscheinlich niedrigerer Zugfrequenz und ohne LKWs die über die Gleise fahren allzu hohe Unterhaltskosten haben kann ich mir auch nicht vorstellen, und weshalb die Straßenbahn eine solche Rolle nicht auch übernehmen könnte erschließt sich mir nicht.

Letztlich hätte man da aber ein Paar (großes P :) ) Verkehrsspitzen pro Werktag, und sonst wären die Bahnen leer. Durch die Führung zum Europaplatz werden hingegen dichte Wohngebiete sowie das Freizeitzentrum und eine Schule erschlossen, so dass eben eine tägliche und ganztägige Nutzung gegeben ist - und das auf einer sogar etwas kürzeren Strecke, bei der man auch nicht über die Querung der Schwechat nachdenken muss (Schienenverkehr stellt ja nochmal besondere Anforderungen an Brücken da).

Also: mehr Nutzen bei weniger Aufwand.

Natürlich muss trotzdem darüber nachgedacht werden, wie der Business Park besser angebunden werden könnte. Ein ganz verrückter Gedanke wäre ja, mit Eröffnung der Bim (so sie denn kommt...) das Busnetz in Kaiserebersdorf und Schwechat neu zu ordnen, und zwar gemeinsam, also Kaiserebersdorf und Schwechat als einen gemeinsamen Raum zu sehen und demzufolge auch ein Busnetz zu entwickeln. Ich weiß, größenwahnsinnig, und es werden sich 500 Gründe finden, warum das nicht geht (im Zweifelsfall irgendwas mit Ausschreibungs- oder Europarecht).

Die Busse vom Concorde Business Park werden doch schon heute nach Simmering geführt - in räumlicher Hinsicht wäre der Mehrwert der Bim gering, die Intervalle wären natürlich dichter.

Ein weiterer Mehrwert des 72ers ist übrigens, dass der Simmeringer Süden jetzt endlich vernünftig an die Flughafen-S-Bahn angeschlossen ist (weniger wegen der Fluggäste, aber der Flughafen ist ja auch ein großer Arbeitgeber). Die Einrichtung des 71B stellte zwar auch schon eine Verbesserung dar, aber eben nur bis zur Etrichstraße.

haidi

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Re: Projekt 2020: Straßenbahn nach Schwechat
« Antwort #244 am: 20. März 2022, 00:01:25 »
Dass Gleisverbindungen über unbebautes Gebiet, mit wahrscheinlich niedrigerer Zugfrequenz und ohne LKWs die über die Gleise fahren, allzu hohe Unterhaltskosten haben kann ich mir auch nicht vorstellen, und weshalb die Straßenbahn eine solche Rolle nicht auch übernehmen könnte erschließt sich mir nicht.
Gleisverbindungen kosten schon in der Herstellung etliches, das man nicht unbedingt in Strecken stecken sollte, die nicht die ausreichende Fahrgastzahlen haben können. Da nimmt man besser Busse, weil deren Wege (Straßen) von der Allgemeinheit gebaut werden. Gleise zu verlegen heißt nicht, dass man da einfach Schienen runterfallen lässt und dann zusammenschraubt, da muss Einige in den Untergrund auch noch investiert werden.

Edit: Quoting repariert
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diogenes

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Re: Projekt 2020: Straßenbahn nach Schwechat
« Antwort #245 am: 20. März 2022, 07:12:13 »
Antwort auf Post https://www.tramwayforum.at/index.php?topic=9851.msg408229#msg408229 : Ja, stimmt. An das hab' ich gar nicht gedacht ...
Ceterum censeo in Vindobona ferrivias stratarias ampliores esse.
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haidi

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Re: Projekt 2020: Straßenbahn nach Schwechat
« Antwort #246 am: 20. März 2022, 11:02:14 »
Fun fact: Im Ö1Mittagsjournal vom 2022-03-18 wurde gesagt, dass dies die erste Straßenbahn zwischen Wien und Niederösterreich sei. Was habe ich gelacht!

Das ist übrigens nicht nur historisch, sondern genau genommen auch aktuell falsch: der 60er fährt doch nach seiner Abfahrt von Rodaun ein Stück durch Perchtoldsdorf, oder?
Nur weil die Schleife und die Haltestelle ein paar Meter über der Grenze liegt, würde ich das nur als Kuriosität ansehen Verkehrswert in Perchtdoldsdorf hats keinen.
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t12700

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Re: Projekt 2020: Straßenbahn nach Schwechat
« Antwort #247 am: 20. März 2022, 13:53:05 »
Fun fact: Im Ö1Mittagsjournal vom 2022-03-18 wurde gesagt, dass dies die erste Straßenbahn zwischen Wien und Niederösterreich sei. Was habe ich gelacht!

Das ist übrigens nicht nur historisch, sondern genau genommen auch aktuell falsch: der 60er fährt doch nach seiner Abfahrt von Rodaun ein Stück durch Perchtoldsdorf, oder?
Nur weil die Schleife und die Haltestelle ein paar Meter über der Grenze liegt, würde ich das nur als Kuriosität ansehen Verkehrswert in Perchtdoldsdorf hats keinen.
Ist dennoch das einzige aktuelle Straßenbahnteilstück in Niederösterreich. Aber das fällt ja nur uns auf. 8)

BingHorton

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Re: Projekt 2020: Straßenbahn nach Schwechat
« Antwort #248 am: 20. März 2022, 16:21:47 »

[/quote]
Ist dennoch das einzige aktuelle Straßenbahnteilstück in Niederösterreich. Aber das fällt ja nur uns auf. 8)
[/quote]
I-Tüpferl reit;-)
Fährt in Baden zwischen Krankenhaus und Josefplatz nicht auch eine Straßenbahn?

Katana

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Re: Projekt 2020: Straßenbahn nach Schwechat
« Antwort #249 am: 20. März 2022, 20:38:29 »
Fun fact: Im Ö1Mittagsjournal vom 2022-03-18 wurde gesagt, dass dies die erste Straßenbahn zwischen Wien und Niederösterreich sei. Was habe ich gelacht!

Das ist übrigens nicht nur historisch, sondern genau genommen auch aktuell falsch: der 60er fährt doch nach seiner Abfahrt von Rodaun ein Stück durch Perchtoldsdorf, oder?
Nur weil die Schleife und die Haltestelle ein paar Meter über der Grenze liegt, würde ich das nur als Kuriosität ansehen Verkehrswert in Perchtdoldsdorf hats keinen.
Ist dennoch das einzige aktuelle Straßenbahnteilstück in Niederösterreich. Aber das fällt ja nur uns auf. 8)

[Wortklaubermodus]
"Zwischen" und "in" bedeuten nicht unbedingt das gleiche. In diesem Fall "zwischen" als Verbindung und "in" als Durchfahrt.
[/Wortklaubermodus]

Bhf_Breitensee

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Re: Projekt 2020: Straßenbahn nach Schwechat
« Antwort #250 am: 20. März 2022, 21:11:12 »
Bemerkenswert war zweifelsohne die Präsentation - nicht der straßenbahnfeindliche GF oder die GfIn mit der Stadträtin, sondern die beiden LH präsentierten das >90Mio.€ Projekt, was doch als eine neue Qualität des grenzüberschreitenden ÖV gedeutet werden kann. Die Wiener Linien haben sich aber bei der Kalkulation nicht lumpen lassen, sind doch nur 50% für den Bau vorgesehen.

hema

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Re: Projekt 2020: Straßenbahn nach Schwechat
« Antwort #251 am: 20. März 2022, 22:08:01 »
Was soll an dem Projekt mehr als 90 Millionen kosten!?   :o
Niemand ist gezwungen meine Meinung zu teilen!

abc

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Re: Projekt 2020: Straßenbahn nach Schwechat
« Antwort #252 am: 21. März 2022, 06:35:30 »
Sind die 90 Mio. EUR vielleicht die Kosten für das gesamte "Infrastrukturpaket" (der Begriff ist deutlich zu hoch gegriffen), also Bim nach Schwechat, Straße und P+R-Parkplätze?

coolharry

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Re: Projekt 2020: Straßenbahn nach Schwechat
« Antwort #253 am: 21. März 2022, 07:44:04 »
Wo stand das mit 90Mios?
Find in den ganzen Aussendungen nichts dergleichen. Bei der Krone stand was mit 29Mios..

Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

Katana

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Re: Projekt 2020: Straßenbahn nach Schwechat
« Antwort #254 am: 21. März 2022, 07:58:52 »
Wo stand das mit 90Mios?
Find in den ganzen Aussendungen nichts dergleichen. Bei der Krone stand was mit 29Mios..

Gute Frage.
DerStandard
Zitat
In Ludwigs und Mikl-Leitners Mobilitätspaket sind auch weitere Investitionen für den Ausbau von Park-and-ride-Anlagen vorgesehen. Niederösterreich nimmt dafür 29 Millionen Euro in die Hand, Wien beteiligt sich vorerst erneut mit drei Millionen Euro.
Mein Bezirk
Zitat
Übrigens sollen auch die S-Bahn-Linien ausgebaut werden. Zudem soll es bald mehr Parkmöglichkeiten bei den Park-and-ride-Anlagen geben. "Wir wollen bei den Intervallen der S-Bahn-Hauptlinien einen U-Bahn-Takt erreichen", so Mikl-Leitner. Insgesamt sollen in den Ausbau rund 29 Millionen Euro investiert werden, Wien beteiligt sich mit drei Millionen Euro.
War hier ein Hörfehler beteiligt? Neunundzwanzig?