Autor Thema: Projekt 2020: Straßenbahn nach Schwechat  (Gelesen 158782 mal)

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ibi

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Re: Projekt 2020: Straßenbahn nach Schwechat
« Antwort #285 am: 22. März 2022, 22:03:08 »
Wie siehts da mit den Tarifen aus?
Bleibt Ortsgrenze Wien als Tarifgrenze?

Beim 71A ist dort ja auch keine Tarifgrenze.

Alex

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Re: Projekt 2020: Straßenbahn nach Schwechat
« Antwort #286 am: 22. März 2022, 23:33:26 »
Es zählt auch der Bahnhof Schwechat noch zur Kernzone. (Schreibtischblock 485x326 SCHIENENNETZ W-N-B_2021n.indd (vor.at))

abc

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Re: Projekt 2020: Straßenbahn nach Schwechat
« Antwort #287 am: 22. März 2022, 23:36:16 »
Eine Wiederverlängerung des 6ers über die Geiereckstraße hinaus halte ich für unwahrscheinlich, solange Ulli Sima in der Verkehrspolitik etwas zu sagen hat. Das war schließlich "ihr" Projekt.

Wahre Worte! Wobei ich eher sagen würde, der 11er war "ihr Projekt" und gleichzeitig Wunsch der Simmeringer Bezirksroten. Für den 6er hat sich auf die halt keine andere (schnell realisierbare) Endstelle finden lassen, also endet er Halt im Nichts – ein unbedeutendes Detail in der Populismuspolitik. :-\

Aber der ursprüngliche Auslöser für die ganze Rochade war doch die (angebliche?) Unzuverlässigkeit des 6ers (einer Linie, die fast durchgehend auf eigenem Bahnkörper verkehrte...). Später wurde dann ein wenig Bürgerbeteiligungssimulation betrieben, indem man abstimmen ließ, wie die neue Linie heißen soll, und nachdem der 11er nun schon feststand, musste er irgendwie auch durchgesetzt werden.

Insofern wäre es ziemlich inkonsequent, den 6er auch nur zeitweise irgendwohin zu verlängern. Die Blöße wird sich Sima nicht geben. (Das auch als Antwort @Monorail.)

Für eine Garnitur alle 30 min braucht man aber keine neuen Gleise verlegen.
Mir ging es um die Randzeiten jenseits von 22 Uhr oder etwa Sonntag morgens bis 8 Uhr, also wenige Betriebsstunden in der Woche.
Um eine Linien erfolgreich zu machen, darf das Intervall vor Allem nachts nie über 15 Minuten gehen. Wenn der Kunde damit rechnen muss, dass er 29 Minuten auf einen Zug nach Schwechat warten muss, weil der ihn zu der Linie bringende Zug Verspätung hat, wird er auch in der Früh als Fahrgast ausfallen. Entweder man machts anständig oder gleich gar nicht.

Naja, auch ein Halbstundentakt bis Mitternacht wäre besser als das heutige Angebot. Und wer regelmäßig damit fährt, kennt sich auch aus, wann der 72er fährt. Idealerweise müsste er dann natürlich auch auf die S7 abgestimmt sein. Sicher wären 15-min-Intervalle besser, aber ob das auf niederösterreichischer Seite finanziert wird? (So der 72er überhaupt kommt, ich bin auch skeptisch.)

abc

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Re: Projekt 2020: Straßenbahn nach Schwechat
« Antwort #288 am: 22. März 2022, 23:38:13 »
Es zählt auch der Bahnhof Schwechat noch zur Kernzone. (Schreibtischblock 485x326 SCHIENENNETZ W-N-B_2021n.indd (vor.at))

Das muss aber im VOR genauso wenig heißen wie die Zuordnung des gesamten 71A zur Kernzone. Ein logisches, nachvollziehbarer Tarifzonensystem, in dem es für alle Linien innerhalb einer Gemeinde die gleichen Regelungen gibt, wäre auch wirklich viel zu einfach. :)

Monorail

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Re: Projekt 2020: Straßenbahn nach Schwechat
« Antwort #289 am: 23. März 2022, 00:41:32 »
Aber der ursprüngliche Auslöser für die ganze Rochade war doch die (angebliche?) Unzuverlässigkeit des 6ers (einer Linie, die fast durchgehend auf eigenem Bahnkörper verkehrte...). Später wurde dann ein wenig Bürgerbeteiligungssimulation betrieben, indem man abstimmen ließ, wie die neue Linie heißen soll, und nachdem der 11er nun schon feststand, musste er irgendwie auch durchgesetzt werden.

Insofern wäre es ziemlich inkonsequent, den 6er auch nur zeitweise irgendwohin zu verlängern. Die Blöße wird sich Sima nicht geben. (Das auch als Antwort @Monorail.)
Die Unzuverlässigkeit kam von der Kollision des dichten 3-Minuten-Takts mit der enormen Linienlänge von >14 Kilometern, sodass kleinste Unregelmäßigkeiten schon zu erheblichen Verzögerungen und etlichen Kurzführungen geführt haben. Den 6er zu kürzen war sogesehen schon nicht falsch, jedoch hätte man ihn zumindest zur Grillgasse führen müssen, wenn schon aus den Planungen zur Kreta nichts wurde.
Der 11er hat eine um ca. 1,3 km kürzere Strecke, muss nicht durch die Ustrab, teilt sich noch weniger Abschnitte mit dem MIV und hat ein längeres Spitzenintervall, sodass er unterm Strich stabiler betrieben werden kann.
Sollte der 72er als eigenständige Linie kommen, gehört der 15A jedenfalls zum Simmeringer Platz verlängert. Würde eine Schleifenfahrt Grillgasse-Simmeringer Hauptstraße-Simmering S U-Haugerstraße-Lorystraße befürworten. Die aktuelle Endstelle in der Grillgasse wäre somit wieder für den 6er frei.

Um eine Linien erfolgreich zu machen, darf das Intervall vor Allem nachts nie über 15 Minuten gehen. Wenn der Kunde damit rechnen muss, dass er 29 Minuten auf einen Zug nach Schwechat warten muss, weil der ihn zu der Linie bringende Zug Verspätung hat, wird er auch in der Früh als Fahrgast ausfallen. Entweder man machts anständig oder gleich gar nicht.

Naja, auch ein Halbstundentakt bis Mitternacht wäre besser als das heutige Angebot. Und wer regelmäßig damit fährt, kennt sich auch aus, wann der 72er fährt. Idealerweise müsste er dann natürlich auch auf die S7 abgestimmt sein. Sicher wären 15-min-Intervalle besser, aber ob das auf niederösterreichischer Seite finanziert wird? (So der 72er überhaupt kommt, ich bin auch skeptisch.)
Sonntag morgens wird es sowieso keinen 15-Minuten-Takt geben, da dieser vor einiger Zeit beim Oberflächenverkehr nahezu flächendeckend abgeschafft wurde. Seither wird in den sonntäglichen Morgenstunden alle 20 Minuten oder seltener gefahren.
Die Haltestellen heißen "Dr.-Karl-Renner-Ring", "Simmering, Grillgasse" und "Kärntner Ring, Oper", Punkt. Stationsnamen haben geographisch korrekt und nicht irreführend zu sein.

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Re: Projekt 2020: Straßenbahn nach Schwechat
« Antwort #290 am: 23. März 2022, 08:04:36 »
Sonntag morgens wird es sowieso keinen 15-Minuten-Takt geben, da dieser vor einiger Zeit beim Oberflächenverkehr nahezu flächendeckend abgeschafft wurde. Seither wird in den sonntäglichen Morgenstunden alle 20 Minuten oder seltener gefahren.

Das muss aber nicht auf alle Ewigkeiten so bleiben, nur weil sich die "Fortschritts"koalition gerade ein paar Netsch beim ÖV sparen will. Gerade bei einer solchen Linie, welche sogar zwei Verknüpfungspunkte mit Linien im 30-Min-Grundintervall (langfristig 15-Min-Intervall) hat, wäre ein 20-Min-Intervall geradezu absurd. Da kann man gleich alle 30 Minuten fahren und hat wahrscheinlich sogar bessere Anschlüsse (wenn mans gescheit macht).

abc

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Re: Projekt 2020: Straßenbahn nach Schwechat
« Antwort #291 am: 23. März 2022, 08:14:13 »
Sonntag morgens wird es sowieso keinen 15-Minuten-Takt geben, da dieser vor einiger Zeit beim Oberflächenverkehr nahezu flächendeckend abgeschafft wurde. Seither wird in den sonntäglichen Morgenstunden alle 20 Minuten oder seltener gefahren.

Das muss aber nicht auf alle Ewigkeiten so bleiben, nur weil sich die "Fortschritts"koalition gerade ein paar Netsch beim ÖV sparen will. Gerade bei einer solchen Linie, welche sogar zwei Verknüpfungspunkte mit Linien im 30-Min-Grundintervall (langfristig 15-Min-Intervall) hat, wäre ein 20-Min-Intervall geradezu absurd. Da kann man gleich alle 30 Minuten fahren und hat wahrscheinlich sogar bessere Anschlüsse (wenn mans gescheit macht).

 :up:

Nebenbei zeigt der Umstand, dass man bei Angebotskahlschlag auf einen 20-min-Grundtakt gesetzt hat, während die S-Bahn-Linien auf 30-min-Intervallen basieren, wie wurscht der Wiener Stadtpolitik die S-Bahn ist und dass es offensichtlich niemanden gibt, der irgendwie in der Lage und willens ist, das Öffi-Netz als solches zu begreifen: als Netz.

Vielleicht wird es ja wenigstens etwas besser, wenn die aktuelle Beton-Garde in der sPÖ sich in den politischen Ruhestand verabschiedet hat. Asphalt-Michi ist ja nun auch schon 60, da kann man ja hoffen, dass 2025 ein Generationswechsel erfolgt...

Monorail

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Re: Projekt 2020: Straßenbahn nach Schwechat
« Antwort #292 am: 24. März 2022, 00:31:05 »
Sonntag morgens wird es sowieso keinen 15-Minuten-Takt geben, da dieser vor einiger Zeit beim Oberflächenverkehr nahezu flächendeckend abgeschafft wurde. Seither wird in den sonntäglichen Morgenstunden alle 20 Minuten oder seltener gefahren.
Das muss aber nicht auf alle Ewigkeiten so bleiben, nur weil sich die "Fortschritts"koalition gerade ein paar Netsch beim ÖV sparen will. Gerade bei einer solchen Linie, welche sogar zwei Verknüpfungspunkte mit Linien im 30-Min-Grundintervall (langfristig 15-Min-Intervall) hat, wäre ein 20-Min-Intervall geradezu absurd. Da kann man gleich alle 30 Minuten fahren und hat wahrscheinlich sogar bessere Anschlüsse (wenn mans gescheit macht).
Der 20-Minuten-Takt macht seit Corona eh Sinn, weil die notwendigen Fahrgäste für einen dichteren Takt einfach nicht (mehr) da sind. Und an einen 15-Minuten-Takt bei der S7 und S80 am Sonntag in der Früh glaube ich erst, wenn ich ihn sehe. Man bekommt auf der S7 aktuell sogar tagsüber keinen Viertelstundentakt hin. (Was auch maßgeblich daran liegt, dass der CAT nach wie vor nicht komplett eingestellt wurde!)

Nebenbei zeigt der Umstand, dass man bei Angebotskahlschlag auf einen 20-min-Grundtakt gesetzt hat, während die S-Bahn-Linien auf 30-min-Intervallen basieren, wie wurscht der Wiener Stadtpolitik die S-Bahn ist und dass es offensichtlich niemanden gibt, der irgendwie in der Lage und willens ist, das Öffi-Netz als solches zu begreifen: als Netz.
Das gilt jedoch nur So/Ft morgens, beim Abend- und Wochenendnachtverkehr funktioniert die Taktabstimmung zwischen WL (15'/30') und ÖBB (30') eigentlich ganz gut.
Die Haltestellen heißen "Dr.-Karl-Renner-Ring", "Simmering, Grillgasse" und "Kärntner Ring, Oper", Punkt. Stationsnamen haben geographisch korrekt und nicht irreführend zu sein.

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Re: Projekt 2020: Straßenbahn nach Schwechat
« Antwort #293 am: 24. März 2022, 00:46:31 »
Ich hab ein paar neue Infos.

- Die Strecke beginnt mit einer neuen Schleife bei der Station Simmering U, dazu wird der Vorplatz mit den Busstationen entsprechend umgebaut.
- Dann nach der ZW rechtsseitig weiter
- In der Unterführung kommt Station mit Mittelbahnsteig und zwei Eigenkreuzungen davor und danach; vom Bstg Stiege und Lift nach oben. Die beiden MIV-Spuren links davon (*). Es ist recht eng dort, geht sich aber aus, in der Unterführung ist dzt. eine schmale mittige Trennung/Insel
- Nach der Unterführung schwenkt die Trasse in Mittellage, selbstständiger Gleiskörper
- Dann wie schon bekannt nach links rechts in die Plankenwehrstraße (die zuerst vorgesehene Brauhausstraße wurde erst vor 2-3 Jahren saniert/umgebaut; die Plw. leidet dagegen wegen eines früher dort verlaufenden Kanals unter Setzungen und muss sowieso saniert werden. Erstere wäre betreffend Einzugsgebiet aber besser gewesen).
- Ursprüngliche Ideen zu einer Führung zum Hauptplatz wurden rasch verworfen, weil dort deutlich weniger FG-Potential ist als Richtung Rannersdorf, wo es große Baulandreserven gibt, die in den nächsten Jahren besiedelt werden sollen
- Die WiLi waren nach ersten Begehungen und Erklärungen rasch von der Erschließung der Neubaugebiete im Westen von Schwechat überzeugt. Die in der Präsentation erwähnte Verlängerung um 350 Meter ergibt sich aus der potentiellen Bebauung eines Grundstücks beim Stadion, das wohl bald verfügbar wird und aus dem üblicherweise unbenutzten Parkplatz beim Stadion
- Das FG-Potential wird von den WiLi sehr attraktiv eingeschätzt, und zwar auch am Wiener Streckenteil. Entlang der Simmeringer Hauptstraße sind viele Betriebe. Dazu ist die S7 inzwischen zeitweise überlastet, weil die Touristen gelernt haben, den CAT zu verschmähen.
- Idee Weiterführung > OMV / Flughafen: Sinnlos, die OMV und Borealis haben große Parkplätze auf Eigengrund, dazu gibt es auch viele Fremdfirmen im Gelände. Deren Mitarbeiter sind oft Wochenpendler, parken im Areal, wohnen in Schwechat und fahren mit der S7 zur Station Mannswörth, wenn sie nicht mit dem PKW zur OMV fahren (in Schwechat bekommt man unter der Woche kein Hotelzimmer)
- Der Projektleiter bei den WiLi ist sehr engagiert und kann gut mit der Bürgermeisterin
- Diese ist eigentlich gegen das Projekt, dürfte aber nicht viel zu melden haben, weil es von Wien+NÖ gewünscht ist, auch um Geld aus der dzt hohen Regionalbahnförderung abzugreifen
- Tariflich ist noch garnichts bekannt / beschlossen, dzt fördert Schwechat den ÖV mit 1 mio jährlich.


(*) man hat Jehova gesagt! In den Besprechungen mit den WiLi sollen die Begriffe "Zweirichtungsfahrzeuge" zusammen mit "Zukunft" und "vorteilhaft" gefallen sein.
Harald A. Jahn, www.tramway.at

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Re: Projekt 2020: Straßenbahn nach Schwechat
« Antwort #294 am: 24. März 2022, 06:56:04 »
Danke für deine ausführlichen Informationen. Erfreulich, dass das doch so konkret ist - auch wenn der Hauptgrund dafür die Förderung durch den Bund ist.  >:D

Eigentlich würde es sich jetzt anbieten, dass sich die WiLi an die aktuell laufenden Neulieferung der Fahrzeuge für die Badner Bahn anschließen und für den 72er ein paar baugleiche Fahrzeuge ordern.

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Re: Projekt 2020: Straßenbahn nach Schwechat
« Antwort #295 am: 24. März 2022, 07:00:20 »
Man wird gespannt sein, was wirklich kommt. Kommen wird sicherlich, dass die Bim fast überall wieder Rot an der Ampel haben wird.  >:D

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Re: Projekt 2020: Straßenbahn nach Schwechat
« Antwort #296 am: 24. März 2022, 07:14:05 »
Man wird gespannt sein, was wirklich kommt. Kommen wird sicherlich, dass die Bim fast überall wieder Rot an der Ampel haben wird.  >:D

Bitte lasst doch das ewige schwarz malen.
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

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Re: Projekt 2020: Straßenbahn nach Schwechat
« Antwort #297 am: 24. März 2022, 07:39:01 »
Man wird gespannt sein, was wirklich kommt. Kommen wird sicherlich, dass die Bim fast überall wieder Rot an der Ampel haben wird.  >:D

Bitte lasst doch das ewige schwarz malen.
 

Vielleicht beweist NÖ ja ab der Stadtgrenze, wie schnell eine Wiener Straßenbahn sein kann. ;D

Ferry

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Re: Projekt 2020: Straßenbahn nach Schwechat
« Antwort #298 am: 24. März 2022, 08:05:31 »
Die unzufriedenstellende Situation am 6er könnte man durch die Strecke nach Schwechat eben beheben, indem jeder zweite 6er nach Schwechat geführt wird

Da hast aber dann wieder eine extrem lange Linie mit allen Nachteilen dieser Betriebsform. Hinsichtlich eines stabilen Betriebs war die Kürzung des 6ers sicher nicht die schlechteste Idee.
Weißt du, wie man ein A....loch neugierig macht? Nein? - Na gut, ich sag's dir morgen. (aus "Kottan ermittelt - rien ne va plus")

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Re: Projekt 2020: Straßenbahn nach Schwechat
« Antwort #299 am: 24. März 2022, 08:30:39 »
Ich hab ein paar neue Infos.

- Die Strecke beginnt mit einer neuen Schleife bei der Station Simmering U, dazu wird der Vorplatz mit den Busstationen entsprechend umgebaut.
- Dann nach der ZW rechtsseitig weiter
- In der Unterführung kommt Station mit Mittelbahnsteig und zwei Eigenkreuzungen davor und danach; vom Bstg Stiege und Lift nach oben. Die beiden MIV-Spuren links davon (*). Es ist recht eng dort, geht sich aber aus, in der Unterführung ist dzt. eine schmale mittige Trennung/Insel
- Nach der Unterführung schwenkt die Trasse in Mittellage, selbstständiger Gleiskörper
- Dann wie schon bekannt nach links in die Plankenwehrstraße (die zuerst vorgesehene Brauhausstraße wurde erst vor 2-3 Jahren saniert/umgebaut; die Plw. leidet dagegen wegen eines früher dort verlaufenden Kanals unter Setzungen und muss sowieso saniert werden. Erstere wäre betreffend Einzugsgebiet aber besser gewesen).
- Ursprüngliche Ideen zu einer Führung zum Hauptplatz wurden rasch verworfen, weil dort deutlich weniger FG-Potential ist als Richtung Rannersdorf, wo es große Baulandreserven gibt, die in den nächsten Jahren besiedelt werden sollen
- Die WiLi waren nach ersten Begehungen und Erklärungen rasch von der Erschließung der Neubaugebiete im Westen von Schwechat überzeugt. Die in der Präsentation erwähnte Verlängerung um 350 Meter ergibt sich aus der potentiellen Bebauung eines Grundstücks beim Stadion, das wohl bald verfügbar wird und aus dem üblicherweise unbenutzten Parkplatz beim Stadion
- Das FG-Potential wird von den WiLi sehr attraktiv eingeschätzt, und zwar auch am Wiener Streckenteil. Entlang der Simmeringer Hauptstraße sind viele Betriebe. Dazu ist die S7 inzwischen zeitweise überlastet, weil die Touristen gelernt haben, den CAT zu verschmähen.
- Idee Weiterführung > OMV / Flughafen: Sinnlos, die OMV und Borealis haben große Parkplätze auf Eigengrund, dazu gibt es auch viele Fremdfirmen im Gelände. Deren Mitarbeiter sind oft Wochenpendler, parken im Areal, wohnen in Schwechat und fahren mit der S7 zur Station Mannswörth, wenn sie nicht mit dem PKW zur OMV fahren (in Schwechat bekommt man unter der Woche kein Hotelzimmer)
- Der Projektleiter bei den WiLi ist sehr engagiert und kann gut mit der Bürgermeisterin
- Diese ist eigentlich gegen das Projekt, dürfte aber nicht viel zu melden haben, weil es von Wien+NÖ gewünscht ist, auch um Geld aus der dzt hohen Regionalbahnförderung abzugreifen
- Tariflich ist noch garnichts bekannt / beschlossen, dzt fördert Schwechat den ÖV mit 1 mio jährlich.


(*) man hat Jehova gesagt! In den Besprechungen mit den WiLi sollen die Begriffe "Zweirichtungsfahrzeuge" zusammen mit "Zukunft" und "vorteilhaft" gefallen sein.

Klingt ja mal nicht schlecht.
Einzig der Mittelbahnsteig kann nicht sonderlich breit werden. ~17m Gesamtbreite der Unterführung. Davon entfallen min. 7m auf die 2 MIV Spuren.
Unter 3m Breite (sollte die Haltestelle, was durchaus vernünftig wäre, auch für Regionalbusse verwendet werden brauchst auch wieder 3,5m) wird man die Tramwayspur auch nicht durch bringen. Macht also nochmal 6m. Zusammen also 13m. Macht Theorethisch 4m Rest.
Wenn da nicht der Aufzug wäre. Der frißt davon auch noch mal gut 2m weg. Bleiben links und rechts davon 1m. Bei Stiegen detto.
Heißt also daß man den Aufzug nicht in der Mitte der Haltestelle bauen sollte. Meiner Meinung nach.

Plankenwehrstraße statt Brauhaus klingt auch vernünftig. Ist diese doch wesentlich breiter. Interessant wird die genaue Führung beim Freibad bis zum Kreisverkehr.
Btw. Die Entfernung zwischen den zwei parallel führenden Straßen (Plankenwehr und Brauhaus) sind an der Verbindungsstelle (also dort wo die Station sein wird) rund 40m.
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.