Ein mulmiges Gefühl des Fahrpersonals wäre angesichts des Zustands der Strompfeiler der Floridsdorfer Brücke schon angebracht gewesen. In Wien war man damals punkto Erhaltungszustand von Brücken äußerst sorglos, denn die Ameisbrücke war z. B. durch Korrosion schwer beschädigt und musste wie die Philadelphiabrücke durch einen Neubau ersetzt werden.
Dazu eine kleine Anekdote meines Vaters, dessen Bekannter 1976 bei der Stadt Wien arbeitete und irgendwie mit den Zuständen rund um die Brücken vertraut war:
Als am 1. August die Reichsbrücke einstürzte, war mein Vater mit besagtem Bekannten irgendwo auf Urlaub und hörte vom Einsturz der Reichsbrücke im Radio. Beim Frühstück erzählte er das seinem Bekannten, worauf dieser (sinngemäß) antwortete: "Die meinen sicher die Floridsdorfer Brücke, nicht die Reichsbrücke.".