Summa summarum spricht daher auch aus meiner Sicht deutlich mehr für Meidling. Dass die U2 dann ab Meidling bereits voll ausgelastet wäre, bezweifle ich im Übrigen (wenn, wird das Problem ab Matz auftreten), aber natürlich muss man schauen, dass in Summe die Kapazität passt (in London zB werden gewisse U-Bahn-Verlängerungen, die dem Grunde nach extrem sinnvoll wären, aus diesem Grund nicht gebaut). Aber: Da sollte Luft nach oben sein; ich hoffe doch, dass man die U2-Süd für automatischen Betrieb vorbereitet - und wenn es irgendwann notwendig ist, wird man halt alle 90-120 Sekunden fahren können und müssen.
Je mehr ich mir die Pläne ansehe, komme ich zu dem Schluss, dass mit jener dichten Verbauung, welche eine U-Bahn rechtfertigt, am Wienerberg Schluss ist. Und das "Hinbiegen" der U2 nach Meidling sehe ich eher suboptimal. Die gerade Linie endet am Wienerberg. Der Regionale Anschluss zur S-Bahn ist am Matzleinsdorfer Platz gegeben.
Wenn tatsächlich der direkte Umstieg der FV-Fahrgäste auf die U2 einmal so wichtig werden sollte, wäre es wohl billiger zusätzliche Bahnsteige in Matzleinsdorf zu errichten als die U-Bahn bis Meidling zu verlängern.
Was jedoch an der Endstelle Wienerberg fehlt, ist jede Art von Anschluss regionaler Verkehrsmittel, mit Ausnahme von ein paar Buslinien. Das ist umso gravierender, zumal die Triesterstraße eigentlich die Hauptachse des Verkehrs und der Siedlungsentwicklung in Richtung Süden und Wiener Becken ist. Mehr noch, diese hat sogar ein leistungsfähiges Massenverkehrsmittel (WLB), nur biegt diese etwa einen Kilometer vor der geplanten U-Bahn-Endstelle Richtung Westen weg.
Was spricht eigentlich dagegen, die Badner Bahn ab Gutheil Schoder Straße Richtung Norden auf eine neue, straßenbahnähnliche aber vom Individualverkehr getrennte Trasse zu verlegen, zur U-Bahn-Endstelle Wienerberg zu führen und dann weiter auf der geplanten Trasse der Linie 15 nach Meidling?
Die Aufgabe der WLB-Trasse über die Haltestelle Schöpfwerk wäre wohl verschmerzbar, zumal diese ja bereits optimal mit der U6-Station Tscherttegasse erschlossen ist. Die Nutzung der Haltestelle Schöpfwerk ist ohnehin meist bescheiden.
Damit hätte man eine optimale Regionale Anbindung und Verlängerung der U2 ins südliche Umland, eine bessere öffentliche Anbindung des CBD Wienerberg aus der Region und nebenbei eine Verdichtung auf der geplanten Straßenbahn-Tangente 15 im Abschnitt Meidling-Wienerberg. Nur so zur Diskussion.