Autor Thema: Linie 40 (1907-1960)  (Gelesen 95609 mal)

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W_E_St

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Re: Linie 40 (1907-1960)
« Antwort #60 am: 15. Juni 2016, 13:03:50 »
Könnte auf Grund von Renovierungen nach Bombenschäden passiert sein.
Das Hygiene-Institut hatte in der Front Zimmermanngasse (und nur dort) ab dem 1. Stock auch derartige Fenster. Dieser Teil hatte einen Bombenschaden.

Muss aber auch nicht sein, die wirken mit den unterteilten Scheiben alt! In einigen Häusern, vor allem in den 20ern und 30ern gebaut, findet man eine Spezialbauart Schiebefenster, bei denen die Fensterflügel mit Stahlbolzen in Führungsschienen laufen. Will man das untere Fenster nach oben schieben, kippt man es erst einmal nach innen und schiebt dann nach oben. Im geschlossenen Zustand sind beide Flügel auf einer Ebene. Spontan fallen mir da das Physik-Institut der Uni Wien, das Anatomie-Institut (der ältere Flügel zur Schwarzspanierstraße hin) und das Funkhaus in der Argentinierstraße ein.
Genau diese Fenster gab es nur in diesem Teil des Hygiene-Institutes und dort nur auf der Straßenfront, also ein sehr geringer Anteil der Fenster. Die waren verdammt zugig, sodass damals auf meinen Vorschlag hin im Winter Plexiglasscheiben ähnlich denen in manchen Kaffeehäusern vorgesetzt wurden um die Zugluft über die vor dem Fenster am Schreibtisch Sitzenden zu  leiten.Um 2000 herum wurden diese Fenster bei der Komplettrenovierung der BA für chem. u. pharm. Untersuchungen ausgebaut und ersetzt durch dreiteilige waagrechte Schiebefenster, bei denen die mittlere Scheibe fix war. Kein Verbundglas sondern zwei ebenen Schiebefenster.

An diese obskuren Kunststoff-Schiebefenster kann ich mich noch gut erinnern, die sind wenn ich mich richtig erinnere bei der letzten Renovierung des Gebäudes verschwunden. Die waren aber definitiv (auch?) auf der Gürtelseite. Zur Kinderspitalgasse hin sind jetzt Drehkippfenster, die von der Unterteilung Flügel/Oberlicht Schiebefenstern entsprechen.

Die Verbund-Schiebefenstern mit Bolzen dürften nicht so schlimm zum Putzen gewesen sein, mein Vater hatte in seiner Kindheit und Jugend daheim so eines als Erkerfenster (über 2 m breites Monster) und meint, man konnte die zum Putzen bequem nach innen kippen. Die "englischen" dagegen kann man fast nur von außen mit einem Steiger putzen. Deswegen sind in Ländern wo die üblich sind auch die Fenster fast alle so dreckig.
"Sollte dies jedoch der Parteilinie entsprechen, werden wir uns selbstverständlich bemühen, in Zukunft kleiner und viereckiger zu werden!"

(aus einer Beschwerde über viel zu weit und kurz geschnittene Pullover in "Good Bye Lenin")

nord22

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Re: Linie 40 (1907-1960)
« Antwort #61 am: 11. Juli 2016, 00:22:48 »
T 412 in der Endstation der Linie 40 in der Gregor-Mendel-Straße beim Türkenschanzpark (Foto: Ernst Wögerer, 1953).

LG nord22

nord22

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Re: Linie 40 (1907-1960)
« Antwort #62 am: 11. Juli 2016, 08:36:30 »
T 433 am Währinger Gürtel vor der Gentzgasse (Foto: Harald Herrmann, 1954).

LG nord22

nord22

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Re: Linie 40 (1907-1960)
« Antwort #63 am: 24. August 2016, 18:20:31 »
Schwermütige Stimmung am letzten Betriebstag der Linie 40; K 2497 beim Türkenschanzpark (Foto: A. Rosenkranz, 13.11.1960).

LG nord22

hema

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Re: Linie 40 (1907-1960)
« Antwort #64 am: 24. August 2016, 21:29:06 »
Schwermütige Stimmung am letzten Betriebstag . . . .
Geh, in Wien war'n doch immer noch alle stolz auf den Fortschritt und die Errungenschaften der sozialistischen Stadtverwaltung!
Niemand ist gezwungen meine Meinung zu teilen!

N1

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Re: Linie 40 (1907-1960)
« Antwort #65 am: 24. August 2016, 23:26:38 »
Schwermütige Stimmung am letzten Betriebstag . . . .
Geh, in Wien war'n doch immer noch alle stolz auf den Fortschritt und die Errungenschaften der sozialistischen Stadtverwaltung!
Alle? Nein, ein kleines gallisches Dorf in Gestalt maßgeblicher Mitglieder des p.t. Forenstammtisches leistet entschlossen Widerstand. Wacker schreiben sie zu jeder sich bietenden Gelegenheit gegen die sinistren Stadt-Roten an. Der Autowahn der 50er und 60er Jahre? Von der SPÖ ausgeheckt, die im In- wie im Ausland nicht nur für die Stillegung von Straßenbahnlinien, sondern von ganzen Betrieben verantwortlich zeichnet. Ihre Fühler reichten dabei bis in Länder wie die erzsozialistischen USA, wo Felix Slavik persönlich mit bloßen Händen die Tramwaygleise aus den Straßen gerissen hat. ÖVP-Stadtregierungsbeteiligung bis 1973? ÖVP-Ressortverantwortung für die Verkehrsbetriebe? Unter Zwang! Dem armen Stadtrat Schwaiger blieb etwa 1960 nichts anders übrig, als den letzten 40er persönlich unter Tränen zu verabschieden. Bis mindstens 2020 werden wir noch warten müssen, ehe Gudenus und Blümel den 40er als Teil eines modernen Straßenbahnbetriebs in alter Pracht und Größe wiedererrichten werden. Ja, so wird es sein. 8)
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Hans Rauscher

W_E_St

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Re: Linie 40 (1907-1960)
« Antwort #66 am: 25. August 2016, 12:10:16 »
Schwermütige Stimmung am letzten Betriebstag der Linie 40; K 2497 beim Türkenschanzpark (Foto: A. Rosenkranz, 13.11.1960).

LG nord22

Komische Perspektive... irgendwas stimmt da nicht! Wenn der Wagen auf dem park-abgewandten Gleis ist, muss er Richtung Linnéplatz gefahren sein und - korrekterweise - die Brustwandtafel schon bei der Haltestelle Ecke Hasenauerstraße/Gregor-Mendel-Straße gewendet haben. Blickrichtung ist also in etwa nach Süden. Nur dummerweise hat die Gregor-Mendel-Straße dort nirgends eine Kuppe, im Gegenteil, sie geht nach der Hasenauerstraße kräftig bergauf!
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Re: Linie 40 (1907-1960)
« Antwort #67 am: 25. August 2016, 12:20:17 »
Schwermütige Stimmung am letzten Betriebstag der Linie 40; K 2497 beim Türkenschanzpark (Foto: A. Rosenkranz, 13.11.1960).

LG nord22

Komische Perspektive... irgendwas stimmt da nicht! Wenn der Wagen auf dem park-abgewandten Gleis ist, muss er Richtung Linnéplatz gefahren sein und - korrekterweise - die Brustwandtafel schon bei der Haltestelle Ecke Hasenauerstraße/Gregor-Mendel-Straße gewendet haben. Blickrichtung ist also in etwa nach Süden. Nur dummerweise hat die Gregor-Mendel-Straße dort nirgends eine Kuppe, im Gegenteil, sie geht nach der Hasenauerstraße kräftig bergauf!

Der Wagen steht in den letzten Metern der Linie 40. Siehe auch Seite 1 dieses Threads am Foto von Peter Schmied gepostet von 13er!

pronay

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Re: Linie 40 (1907-1960)
« Antwort #68 am: 25. August 2016, 12:29:05 »
Der Wagen steht aber nicht am Linnéplatz, sondern vor dem Türkenschanzpark. Am Linnéplatz selbst gab es keine Schienen (so man dem historischen Stadtplan trauen darf).

nord22

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Re: Linie 40 (1907-1960)
« Antwort #69 am: 26. August 2016, 07:53:10 »
T 418 am Währinger Gürtel vor der Gentzgasse (Foto: Harald Herrmann, 02.01.1954).

LG nord22

W_E_St

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Re: Linie 40 (1907-1960)
« Antwort #70 am: 29. August 2016, 12:50:27 »
Der Wagen steht aber nicht am Linnéplatz, sondern vor dem Türkenschanzpark. Am Linnéplatz selbst gab es keine Schienen (so man dem historischen Stadtplan trauen darf).

Richtig, die Ortsangabe stimmt, nur die Blickrichtung nicht. Den Türkenschanzpark sieht man nämlich gar nicht, das Bild ist Blickrichtung Linnéplatz aufgenommen, das ist auch das Straßenschild rechts hinten. Die andeutungsweise erkennbaren Häuser stehen schon in der Hartäckerstraße.
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nord22

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Re: Linie 40 (1907-1960)
« Antwort #71 am: 20. November 2016, 20:22:42 »
T 408 am Bahnhof GTL (Foto: Harald Herrmann). T 408 wurde per 27.03.1954 ausgemustert und in T1 408 umgebaut, der heute Museumswagen des VEF ist. Zum Vergleich eine Aufnahme von T1 408 + m3 5400 vom Tramwaytag 2015 (Foto: Mosw, Simmeringer Hauptstraße/ Weißenböckstraße, 25.04.2015).

LG nord22

diogenes

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Re: Linie 40 (1907-1960)
« Antwort #72 am: 20. November 2016, 20:27:57 »
Und er hat seine alte Nummer behalten :)
Ceterum censeo in Vindobona ferrivias stratarias ampliores esse.
Oh 8er, mein 8er!

nord22

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Re: Linie 40 (1907-1960)
« Antwort #73 am: 10. Februar 2017, 09:08:00 »
T 411 am Währinger Gürtel vor der Gentzgasse (Foto: Harald Herrmann, ca. 1953). T 411 wurde per 01.03.1954 in T 437 umnummeriert; Umbau in T2 437 mit Stichtag 18.07.1956. T2 437 wurde nach der Ausmusterung am 30.06.1980 zu TH 6502 und befindet sich heute in Bukarest (Foto: A. Knoerr, 09.1996).

LG nord22

diogenes

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Re: Linie 40 (1907-1960)
« Antwort #74 am: 10. Februar 2017, 09:46:18 »
Das sieht seltsam aus. Übrigens: die Wagennummer ist auch die Typbezeichnung für einen genialen 8-bit-Mikroprozessor :)
Ceterum censeo in Vindobona ferrivias stratarias ampliores esse.
Oh 8er, mein 8er!