Gesamter öffentlicher Verkehr in Wien > ÖBB/Schnellbahn
[PM] Verbindungsbahn jetzt fix: Bessere S-Bahn von Penzing nach Meidling
highspeedtrain:
--- Zitat von: 95B am 29. September 2015, 09:13:37 ---
--- Zitat von: Santos L. Helper am 29. September 2015, 07:34:42 ---In der jetztigen Situation mit Verlängerung der U1 nach Oberlaa glaube ich das eine Ring S-Bahn in Wien leider nicht mehr kommen wird
--- Ende Zitat ---
Das macht nichts, denn im Gegensatz zum (Güter-)Individualverkehr braucht es im öffentlichen Personennahverkehr keine Umfahrung einer Stadt.
--- Ende Zitat ---
Abgesehen davon, dass ich auch nicht glaube, dass ein voller S-Bahn-Ring um Wien notwendig ist (im Süden und Osten fehlt es da - derzeit - an der Nachfrage), halte ich deine These für sehr gewagt:
Natürlich geht es in vielen Fällen um die Umfahrung einer Stadt, nämlich für all jene, die von Peripherie zu Peripherie wollen und ein Weg durchs Zentrum ein deutlicher Umweg wäre (zB Purkersdorf - Klosterneuburg oder Korneuburg - Gänserndorf - nichts anderes deckt ja teilweise die U6 ab). Das ist aber nicht einmal der Hauptzweck einer Ring-S-Bahn: Im Wesentlichen geht es darum, Ziele, die in Wien, aber eben nicht so zentral liegen, gut an die "Einflugachsen" nach Wien hinein - im Wesentlichen also die Bahnlinien - anzubinden, sowie die Hauptachsen miteinander zu verbinden. In diesem Sinn wäre ein westlicher Ring (Heiligenstadt - Penzing - Meidling) genauso nützlich für Leute, die zB im 16. wohnen und zum FV nach Meidling oder ins südliche Wiener Umland (Mödling, Baden) wollen wie für Personen, die von der Westbahn kommen und im Bereich Meidling oder Hernals arbeiten.
Der Vorteil umsteigefreier Ring-S-Bahnen liegt dann darin, dass eine Vielzahl von Relationen abgedeckt wird; etwas, das man durch isolierte Abschnitte wie Heiligenstadt - Hütteldorf und Hütteldorf - Meidling nicht erreicht. Dass solche Linien natürlich auch innerstädtische Relationen bündeln, die sonst extrem langsam wären (zB Speising - Breitensee oder Unter St. Veit - Döbling) kommt hinzu und macht derartige Strecken sehr attraktiv (siehe Berliner Ring-S-Bahn).
Aber was schreibe ich da so lange: Ich denke, die hohen Fahrgastzahlen der S45 widerlegen dich schon an sich.
95B:
--- Zitat von: highspeedtrain am 29. September 2015, 09:33:42 ---Aber was schreibe ich da so lange: Ich denke, die hohen Fahrgastzahlen der S45 widerlegen dich schon an sich.
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Aber nein. Die S45 führt durch dicht bebautes Gebiet (und umfährt höchstens das Stadtzentrum, nicht aber die Stadt an sich), während der angeblich fehlende Schnellbahnring hauptsächlich Niemandsland mit Niemandsland verbindet und die Stadt im Sinne von halbwegs dicht besiedelter Fläche tatsächlich großräumig umfährt.
Santos L. Helper:
--- Zitat von: 95B am 29. September 2015, 09:13:37 ---
--- Zitat von: Santos L. Helper am 29. September 2015, 07:34:42 ---In der jetztigen Situation mit Verlängerung der U1 nach Oberlaa glaube ich das eine Ring S-Bahn in Wien leider nicht mehr kommen wird
--- Ende Zitat ---
Das macht nichts, denn im Gegensatz zum (Güter-)Individualverkehr braucht es im öffentlichen Personennahverkehr keine Umfahrung einer Stadt.
--- Ende Zitat ---
Wien wächst gerade im 23. und 10. immer mehr Richtung S1, der Freudenauer Hafen wurde ausgebaut, der Albener Hafen und die dortigen Firmen lägen ebenfalls an der Strecke, zwischen Zentralfriedhof und Klein Schwechat wurde ebenfalls viel gebaut, in Inzersdorf gibt es genug Industrie wo die Strecke auch hindurch geht, alleine zwischen Oberlaa und Inzersdorf führt die Bahn derzeit an riesigen Siedlungen vorbei ohne Personennahverkehr, also von Umfahrung der Stadt kann wirklich nicht die Rede sein.
Die U1 Verlängerung nach Oberlaa zeigt nur wieder den grössten Fehler der Wiener Verkehrsplanung auf der schon seit Jahrzehnten begangen wird nämlich alles auf die U-Bahn zu setzen und die Verbindung Aussenbezirke - Innenstadt zu priorisieren, die Verbindungen von Aussenbezirk zu Aussenbezirk ohne über die Stadt zu müssen fallen unter den Tisch.
tramway.at:
--- Zitat von: 95B am 29. September 2015, 09:41:36 ---
--- Zitat von: highspeedtrain am 29. September 2015, 09:33:42 ---Aber was schreibe ich da so lange: Ich denke, die hohen Fahrgastzahlen der S45 widerlegen dich schon an sich.
--- Ende Zitat ---
Aber nein. Die S45 führt durch dicht bebautes Gebiet (und umfährt höchstens das Stadtzentrum, nicht aber die Stadt an sich), während der angeblich fehlende Schnellbahnring hauptsächlich Niemandsland mit Niemandsland verbindet und die Stadt im Sinne von halbwegs dicht besiedelter Fläche tatsächlich großräumig umfährt.
--- Ende Zitat ---
Die Verbindung Leopoldau - Stadlau - Ostbahnhof (ich nutzte sie einmal als Heimweg nach einer Radtour) war extrem schnell, aber fast völlig ungenutzt und wurde ja auch wieder eingestellt. Der "S-Bahn-Ring" läge viel zu weit draussen. Und zur Verbindung Westen - HBF: Im Fernverkehr haben die Leute etwas mehr Zeit zur Anreise, und die U6 fährt eh direkt nach Meidling. Die Pendler machen die ja Masse, und die brachen den HBF nicht unbedingt.
95B:
--- Zitat von: tramway.at am 29. September 2015, 09:56:14 ---Die Verbindung Leopoldau - Stadlau - Ostbahnhof (ich nutzte sie einmal als Heimweg nach einer Radtour) war extrem schnell, aber fast völlig ungenutzt und wurde ja auch wieder eingestellt.
--- Ende Zitat ---
Logisch, denn entlang der Strecke im 22. ist ja nichts und Leopoldau – Simmering gehört auch nicht unbedingt zu den nachgefragten Relationen. Zum Südbahnhof wiederum gelangte man bequemer (weil dichteres Intervall) über die Stammstrecke.
--- Zitat von: tramway.at am 29. September 2015, 09:56:14 ---Die Pendler machen die ja Masse, und die brachen den HBF nicht unbedingt.
--- Ende Zitat ---
Und die pendeln auch nicht zwischen Außenbezirken, brauchen also hauptsächlich zentrumsgerichtete Verbindungen. Ganz anders ist das beim Schwerverkehr, für den (Straßen-)Umfahrungen gebaut werden: Der will sich entlang der Peripherie bewegen, weil genau dort seine Quell- und Zielorte liegen.
Jede Forderung nach einem Schnellbahnring für Wien zeigt nur, dass sich derjenige, der sie fordert, überhaupt nicht mit den dafür notwendigen Grundlagen auseinandergesetzt hat. Das Verbinden von vorhandenen Stricherln am Stadtplan mit dazugezeichneten Stricherln ist zwar auch in der Politik ein beliebtes Spielchen – besonders vor Wahlen! –, hat aber mit ernstzunehmender Verkehrsplanung nicht das Geringste zu tun, selbst wenn man den dabei entstehenden Phantasiestraßenbahnlinien halbwegs korrekte Liniensignale umhängt.
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