Das ist wirklich schrecklich ineffizient!
Es wird nicht für jeden Fahrer ein eigenes Fahrzeug geben, eher für zwei, die sich einen Wagen teilen. War früher bei der Eisenbahn auch so und ist es heute noch bei vielen Speditionen, privaten Autobusunternehmen und Schiffen/Booten. Der Vorteil für den Betrieb ist, dass die Leute dann "ihr" Fahrzeug hegen und pflegen, ja jedes kleine Leiden sofort erkennen und für Abhilfe sorgen (selber oder durch die Werkstatt).
Wie das im Detail gehandhabt wurde bzw. wird, kann ich nicht sagen. Es wird wohl auch von Betrieb zu Betrieb Unterschiede geben. Tatsache ist aber, dass in der Ukraine die Fahrerplätze mit persönlichen Gegenständen geschmückt, ja fast überladen sind. Das reicht vom Minischal des Fußballvereines über Heiligenikonen bis hin zu Bildern der Familie. Das weist stark darauf hin, dass jeder Fahrer "seine eigene" Straßenbahn hat.
Die emotionelle Bindung zum eigenen Fahrzeug kann man positiv sehen - man achtet mehr auf sein Arbeitsgerät, damit reduziert sich der Aufwand für Wartung und Reparatur. Es ist aber insbesondere in den Transformationsländern heute auch eine große psychische Belastung für die Mitarbeiter, wenn der Straßenbahnbetrieb eingestellt und der Zug verschrottet wird. Für viele ist das ähnlich belastend, wie wenn ein guter Freund stirbt.