Zudem ist in der Regel ein Fahrzeug einem Fahrer zugeordnet
Ist das nicht schrecklich ineffizient, weil das Fahrzeug dann einen Großteil seiner Zeit herumsteht, weil der zugehörige Fahrer gerade nicht im Dienst ist? Oder teilen sich mehrere Fahrer ein Fahrzeug?
Wen interessierte im Kommunismus Effizienz? Noch dazu bei so einem Thema wie öffentlichem Verkehr.
Durch diese Vorgehensweise braucht man mehr Fahrzeuge. Perfekt für die Betriebe, die Fahrzeuge herstellen, da man so mehr Fahrzeuge produzieren kann. Im Kommunismus ging es in erster Linie darum, so viel wie möglich zu produzieren, ganz egal ob es eine Nachfrage dafür gab oder nicht. Gab es keine, wurde sie eben künstlich erzeugt und es wurden z.B. Straßenbahnwagen ersetzt, die erst 15-20 Jahre alt waren.
Also braucht man theoretisch eine fast fünf Mal so große Flotte, wie eigentlich notwendig wäre.
Ganz so ist es auch nicht. Fahrer A ist im Urlaub, das Fahrzeug von Fahrer B nicht betriebsfähig. Dann fährt Farher B mit dem Fahrzeug von Fahrer A.
In der Sowjetzeit war das egal: Jeder Mensch bekam einen Arbeitsplatz, das heißt die Belegschaften der verschiedenen Betriebe konnten nicht groß genug sein. Und Fahrzeuge aus inländischer Industrieproduktion wurden ja nicht mit "echtem" Geld bezahlt.
Das stimmt allerdings. Auch ein Grund, warum es in einigen ex-Sowjetbetrieben immer noch Schaffnerinnen in den Fahrzeugen gibt.
Es gab auch andere Berufe, die de facto unnötig waren. So waren im kumministischen Polen lange Zeit LKW-Fahrer, um beim Thema verkehr zu bleiben, kaum allein unterwegs war. Es gab einen sogenannten Pomocnik (Helfer). Theoretisch war seine Aufgabe den Fahrer zu unterstützen, also Karten lesen, den LKW ein-/ausladen, den Fahrer überwachen, etc. In der Praxis bedeutete das also Tratschen und eventuell gemeinsam Trinken.
Die Betriebsbahnhöfe konnten die Fahrzeuge auch in der Regel problemlos beherbergen, da in der Regel 4-Achser im Einsatz waren. Die Fahrzeuge wurden also, im Vergleich zu den 2-Achsern, nicht wesentlich länger.