Gesamter öffentlicher Verkehr in Wien > ÖBB/Schnellbahn
Reihe 4030.0
Erich Mladi:
--- Zitat von: Ferry am 24. Juni 2024, 09:21:35 ---
--- Zitat von: Cerberus2 am 24. Juni 2024, 05:38:45 ---Einmal sah ich am Praterstern auch eine Diesellok mit 2 7130 bereitstehen. Da ich an diesem Tag was vorhatte, dachte ich mir, damit musst Du morgen unbedingt fahren.
--- Ende Zitat ---
Bist du sicher, dass das 7130 waren? Die Reihe 4130 war ja eigentlich der Transalpin und die war m.W. immer typenrein und nie in Wien unterwegs. Was es sicher auf der Strecke nach Wolfsthal gab, waren "normale" Züge mit überzähligen 7030.3.
--- Zitat von: Erich Mladi --- sowie 4teilige 4030.2 auf der Westbahn die mit Wagen aus den Selzthaler 2fach Garnituren ergänzt wurden.
--- Ende Zitat ---
Und das waren wirklich 4030.2? Diese Reihe wurde ja eigentlich nur für die Wiener Schnellbahn beschafft; es sollte mich wundern, wenn die auch auf anderen Strecken unterwegs gewesen wären. Außerdem war es m.W. technisch nicht möglich, diese Garnituren mit anderen Zwischenwagen zu kuppeln. Hast du vielleicht ein Foto von einer solchen Garnitur?
--- Ende Zitat ---
4130 waren ja nicht sehr lange als Transalpin unterwegs und wurden bald von den 4010ern abgelöst, einer verunfallte, ein zweiter kam zur MBS. So wanderten sie nach Kärnten und waren meist mit den verbliebenen 7130.1. dreiteilig im regionalverkehr anzutreffen, auch teilweise mit 7030.0.
Die 7130.0 kamen nach Wien zu den überzähligen 7030.0 und waren in Lok bespannten Pendlerzügen unterwegs und tagsüber im Weinviertel.
Nach Ende der 5081.5 am Erzberg wurden einige wenige mit verstäkten Bremsen und nur mehr zweiteilig für die Strecke Leoben Vordernberg Markt adaptiert, wobei die überzähligen Wagen zur Verstärkung auf 4030.1 und 2 auf 4teilig verwendet wurden. Definitif hab ich den 4030,102 + 7030.231 als 4teiligige Garnitur in Salzburg nach Attnag-Puchheim, und 4030.23?+228, sowie eine weitere aufgepäppelt durch einen zweiten 7030,2 auf 4teilig auf der Strecke der S50 zwischen Purkersdorf und Gablitz in Erinnerung und auf Papierbilder.
95B:
Nachfolgend einige Zusatzinformationen bzw. Korrekturen zu dem Thema, die mir von kompetenter Seite zugetragen wurden:
Da die Produktion der 4030.2 von Anfang an dem tatsächlichen Bedarf auf der Schnellbahn hinterher hinkte, wurden lange Zeit zusätzlich auch normale 4030.0 dreiteilig eingesetzt. Wegen der fehlenden Vielfachsteuerung mussten die Garnituren auch bei Doppelgarnituren mit je einem Triebfahrzeugführer besetzt sein.
Um den Lokführer zu entlasten, verfügten die Triebwagen über eine automatische Steuerung, wobei die Schaltbefehle über einen Fahrschalter mit den Stufen – im Uhrzeigersinn – AUS – AB – FAHRT – AUF 1 – AUF 2 – AUF 3 erfolgte. Der Auf- oder Abschaltvorgang konnte jederzeit mit der Fahrschalterstellung Fahrt unterbrochen werden, blieb der FS in der Stellung AB, lief das Schaltwerk bis auf Null ab, in der Stellung AUS wurden auch die Trennschütze ausgeschaltet. Einzige relevante Anzeige war ein Voltmeter, dessen 90°-Skala auf der äußeren Seite die Motorspannung und auf der inneren Seite etwa die momentane Schaltstufe anzeigte.
Da die Beschleunigung durch das Beschleunigungsrelais entsprechend der eingestellten Fahrschalterstellung AUF 1, 2 oder 3 automatisch geregelt wurde, gab es weder am Tw noch Stw Motorstromamperemeter, ein schleudernder Motor wurde daher nur durch Aufleuchten der Lampe „Schleudern“ im Meldelampentableau angezeigt. Weiters gab es am Führerstand nur eine Primärspannungs- und Zugheizspannungsanzeige. In den jeweiligen Betriebswerkstätten war ein entsprechender Messkoffer mit den Amperemetern für Motor-, Primär- und Zugheizstrom vorhanden, der im Bedarfsfall am Führerstand angeschlossen werden konnte.
Von den 26 Garnituren erhielten die von BBC ausgerüsteten Wagen 02, 05, 08, 11, 14, 17, 20 und 101 das BBC-Schaltwerk, alle anderen das AEG-Schaltwerk. Bei dem anfänglich doch recht störanfälligen AEG-Schaltwerk wurden die Fehlerquellen bald beseitigt; Umbauten von AEG auf BBC-Schaltwerke dürften nie stattgefunden haben.
Bei den Stückzahlen der Garnituren gibt es ebenfalls immer wieder Fehlinterpretationen. Von den 30 bestellten 4-teiligen Nahverkehrszügen wurden 4 Garnituren für den Transalpin „abgezweigt“. Das heißt, für die restlichen 26 Triebzüge wurden 52 Stück 7030er gebaut. Die ursprünglichen 4030.23–26 wurden bereits in S-Bahn Version als 4030.101–104 nur dreiteilig geliefert. Zu den 4 überzähligen Zwischenwagen kamen später noch die 7030er aus der zur Ergänzung des S-Bahn Wagenparks dreiteilig eingesetzten 4030.0.
Diese überzähligen 7030er wurden anfänglich auf der Südbahn mit 4061er eingesetzt – und das ohne Dienstwagen, alles andere dazu ist ein „G’schichterl“ (siehe dazu Bahn im Bild Nr. 35: "Elektrotriebwagen der ÖBB", S. 48). Die Versorgung der Umformer für die Batterieladung der 7030 mit der 200-Volt-Hilfsbetriebespannung erfolgte normalerweise über das Vielfachkabel innerhalb der 4030er-Garnitur. Zur Stromversorgung der Umformer wurden daher einige 4061er (und nur diese!) mit entsprechenden Vielfachdosen für die 200-Volt-Übertragung ausgestattet. Erst später wurden die 7030 mit einem Zusatztransformator ergänzt und die Stromversorgung der Umformer konnte bei Bedarf über die Zugheizsammelschiene erfolgen.
Ab 1. Juni 1980 wurden die bisher auf der Westbahn vierteilig eingesetzten 4030.3er auf dreiteilige Einheiten umgestellt, womit nunmehr dem Zugführer allein die Fahrkartenrevision oblag und der bisher mitfahrenden Schaffner eingespart.
Ab April 1981 kamen die in Wien-West stationierten 4030.3 nach Wien-FJB und wurden durch die inzwischen auf der Schnellbahn freigewordenen 4030.201–206 ersetzt. Vierteilige 4030.2 dürfte es aber auf der Westbahn im Planverkehr auch nie gegeben haben.
Zu den 4130 wäre noch zu sagen, dass für diese vier Garnituren sechs Wagen 1. Klasse 7130.01–06 und zwei Wagen 2. Klasse 7130.101 und 102 beschafft wurden. Nach dem Ausscheiden aus dem Schnellzugdienst kamen die 4130 im Nahverkehr auf der Westbahn meist mit freien 7030ern zum Einsatz, fallweise auch zweiteilig am Hütteldorfer Pendler. Erst ab 1971 kamen die Garnituren nach und nach zum Umbau in die HW Floridsdorf und anschließend nach Villach.
haidi:
--- Zitat von: 95B am 02. Juli 2024, 09:29:42 ---Da die Produktion der 4030.2 von Anfang an dem tatsächlichen Bedarf auf der Schnellbahn hinterher hinkte, wurden lange Zeit zusätzlich auch normale 4030.0 dreiteilig eingesetzt. Wegen der fehlenden Vielfachsteuerung mussten die Garnituren auch bei Doppelgarnituren mit je einem Triebfahrzeugführer besetzt sein.
--- Ende Zitat ---
Dazu wurde auf dem hinteren Führerstand der führenden Garnitur ein "Kästchen" aufgesetzt, dass angezeigt hat, auf welche Stufe der Fahrer aufgeschaltet hat, damit der Hilfsfahrer die selbe Stufe stellen konnte. Irgendwo in den Weiten des Internets habe ich vor langer Zeit einen diesebezüglich Artikel gesehen.
95B:
--- Zitat von: haidi am 02. Juli 2024, 13:59:21 ---Dazu wurde auf dem hinteren Führerstand der führenden Garnitur ein "Kästchen" aufgesetzt, dass angezeigt hat, auf welche Stufe der Fahrer aufgeschaltet hat, damit der Hilfsfahrer die selbe Stufe stellen konnte. Irgendwo in den Weiten des Internets habe ich vor langer Zeit einen diesebezüglich Artikel gesehen.
--- Ende Zitat ---
Das muss andere Fahrzeugtypen betroffen haben, denn bei den 4030ern konnte man nur die Schaltgeschwindigkeit steuern, nicht aber bis zu konkreten Fahrstufen schalten.
haidi:
--- Zitat von: 95B am 02. Juli 2024, 16:48:52 ---
--- Zitat von: haidi am 02. Juli 2024, 13:59:21 ---Dazu wurde auf dem hinteren Führerstand der führenden Garnitur ein "Kästchen" aufgesetzt, dass angezeigt hat, auf welche Stufe der Fahrer aufgeschaltet hat, damit der Hilfsfahrer die selbe Stufe stellen konnte. Irgendwo in den Weiten des Internets habe ich vor langer Zeit einen diesebezüglich Artikel gesehen.
--- Ende Zitat ---
Das muss andere Fahrzeugtypen betroffen haben, denn bei den 4030ern konnte man nur die Schaltgeschwindigkeit steuern, nicht aber bis zu konkreten Fahrstufen schalten.
--- Ende Zitat ---
Ging um die "alten Schnellbahngarnituren, also sollten das die 4030er sein.
Was mein Fehler war, ist "auf welche Stufe aufgeschaltet ist" - Sagen wir es allgemein - was der Fahrer des führenden Zuges gemacht hat
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