Ich habe mich schon wieder nach Paris (und Nantes) verfügt, dort ist gerade Anfang Juli die T11 - der erste Abschnitt einer Tram-Train-Strecke - eröffnet worden. Nichts wahnsinnig Aufregendes, eine Querverbindung recht weit draussen entlang der Güterumfahrung "Grande Ceinture" (es gibt auch eine "Petite Ceinture" innerhalb der Stadtgrenzen von Paris, die aber stillgelegt ist): Zwei Gleise für den Güterverkehr, daneben zwei neue Gleise für den Tram-Train.
Die Strecke ist komplett unabhängig vom Straßenraum, und offensichtlich ist auch bei den (noch nicht begonnenen) Verlängerungen keine Führung im Niveau vorgesehen: man fährt links, wie AFAIK im gesamten Großraum Paris.
Momentan gibt es erst 7 Stationen, unspektakulär bis auf den schönen Bahnhof in Epinay-sur-Seine, der auch von der RER C bedient wird. Überhaupt ist das Netz in der Gegend sehr dicht und vielfältig, drei RER-Linien, eine Regionalbahnstrecke und die Tram T8 sind verknüpft; zur kleinen Translohr-T5 gibt es dagegen keine fußläufige Verbindung.
Epinay gibt fotografisch am Meisten her, leider ist es mir nicht gelungen, die theoretisch fotogen kreuzenden T8 / T11 gemeinsam zu erwischen (es war ein Feriensamstag mit 15'-Intervallen).
Die nagelneuen Alstom-Züge beschleunigen gut und fahren ruhig (vmax 100 km/h). Die Bahnsteige sind wesentlich länger als nötig, man rechnet wohl mit einer Zunahme der Passagiermengen. Die Haltestellen sind schlicht, aber luftig und übersichtlich gestaltet, Graffities sind wohl nur eine Frage von Tagen, maximal Wochen.
Man beachte den Vorplatz von Pierrefitte-Stains im Niemandsland - auch dort ist Platz für schlichte Elegant bei der Gestaltung.