Der Grund für das recht gemischte Publikums der U6 ist halt, dass sie in Bezirken mit hohem Arbeiteranteil unterwegs ist - und heute heißt das halt "Auslenda". Dazu kommen Sozialeinrichtungen wie "Wieder Wohnen" im EG der Josefstädter Straße. Aber das eigentliche Problem, das sich in unregelmäßigen Intervallen niederschlägt, ist wohl das Signalsystem und dass die Linie in der HVZ damit am Limit unterwegs ist. Damit schaukeln sich kleine Störungen auf, und unregelmäßige Züge sind sofort überfüllt.
Zur Fahrgastverteilung: Die Niederflurzüge sind halt wegen der Radkästen etwas sperriger eingerichtet, bei der nächsten Bestellung könnte man natürlich daran denken, die Achs- in Verbindung mit der Türanordnung so zu gestalten, dass es keine solchen Sackgassen gibt wie derzeit.
Was den Grindfaktor betrifft - da sind die WiLi auch selber schuld, gerade die Otto-Wagner-Stationen werden wunderschön renoviert, aber dann Wandfarben verwendet, die schmutzempfindlich sind. Und man komme mir nicht mit dem Denkmalamt, das kennt nicht mal den Farbton (die Tiefstationen waren zB früher gelb), geschweige denn die Farbensorte - und bei den grellen brutalen Neonröhren, mit denen zB das Aufnahmegebäude Burggasse bestrahlt wird, gibts ja auch keine Probleme. Die Sockelzone würde zB mit Ölanstrich genauso aussehen, aber leicht abwischbar sein. Auch in den Wagen gibts jede Menge unergonomische Details, die indirekt zur Vergrindung beitragen (*). Wenn ich meinen Fuß nicht auf die Sockelleiste stellen kann, weil irgendein Schlauberger gemeint hat, die muss schräg sein, stell ich meinen Fuß halt bequem auf den gegenüberliegenden Sitz... Und wenn überall Gratiszeitungen rumfliegen (dass die geduldet werden ist mir eh ein Rätsel, ich sag nur Brandlast), dann ist die Ergänzung durch weiteren Müll selbstverständlich.
(*) in die selbe Richtung geht ja die Gestaltung der restlichen Flotte - in den V hat man ebenso wie in den ULFen aus Bosheit die Armlehnen eliminiert, und der Flexity ist nicht nur hässlich, sondern auch unbequem - ich hab mich bei den Präsentationen reingelümmelt, und es war das selbe: nirgends sitzt man bequem, wenn man die Füße nicht am Gegenübersitz abstützt...