Straßenbahnfreunde, die damals die Ringlinienreform strikt ablehnten, gab es in den Diskussionsforen tatsächlich einige. Das häufigste Totschlagargument war, dass die zusammengelegten Linien aufgrund der Länge zu instabil werden. Im Falle der Ringlinien wurden auch immer wieder die häufigen Veranstaltungen und Demos als Vorwand gebracht. Wobei man anmerken muss, dass der 1er ohne die erst einige Jahre später errichtete Gleisverbindung beim Karlsplatz wirklich öfter Probleme hatte und der 65er-Ast zum Teil komplett lahmgelegt war.
Ich bilde mir schon ein, dass das Argument, es bringt nicht sehr vielen Menschen was - man muss ja zufällig genau dort, wo der durchbinder hinfährt, sein Ziel haben und wer will schon vom 8. in den 2. (obwohl natürlich die meisten Nutznießer jene sind, die -von beiden Seiten - in den Bereich Ring-Kai fahren) - damals auch schon gefallen ist.
Dass 1er und vor allem 2er auch jetzt nicht zu den zuverlässigsten Linien zählen, ist auch klar. Aber so lange dennoch aufgrund der Durchbindung sie mehr Fahrgäste nutzen, als wenn sie jeweils am Ring bzw Kai endeten, ist die Durchbindung jedenfalls gerechtfertigt. Das wäre beim 31er nicht anders, und Entlastungswirkung auf andere Linien (vor allem, wenn man dann auf allenfalls sonst notwendige Verdichtungen verzichten kann) muss man in eine Kosten-Nutzen-Rechnung sowieso auch einbeziehen.
Ich tu mir schwer mit der Vorstellung, dass ein 31er zum Schwedenplatz nicht angenommen werden würde („sich rechnen“ ist im ÖPNV von vornherein die falsche Kategorie).