Autor Thema: Linie 11 (1923-1974)  (Gelesen 235064 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

abraham

  • Fahrer
  • ***
  • Beiträge: 313
Re: Linie 11 (1923-1974)
« Antwort #135 am: 29. Juli 2015, 22:38:33 »
Die Aufnahme am Elderschplatz könnte zwischen 1964 und 1966 entstanden sein. Ab 1964 fuhren Z auf der Linie 11. Die tlw. sichtbare Baustelleneinrichtung könnte zum Neubau der Kirche "Hlg. Klaus von Flüe" in der Machstraße 4 gehören. Dieser Kirchenneubau erfolgte  zw. 1964 und 1966. Als Baustelleneinrichtung zum nicht sichtbaren Gemeindebau in der Engerthstraße 237 (rechts im Rücken des Fotografen) kann sie nicht gehören; dieser Bau wurde bereits zwischen 1959 und 1960 errichtet. Da gab es noch keine Z-Tw auf der Linie 11.

nord22

  • Geschäftsführer
  • *
  • Beiträge: 13565
Re: Linie 11 (1923-1974)
« Antwort #136 am: 29. Juli 2015, 22:52:25 »
Es gibt im Thread über die Linie 11 unter #24 ein Bild aus dem Juni 1965, auf dem das Grundstück Ecke Machstraße/ Engerthstraße noch unbebaut ist (Aufnahme korrekt datiert, da Wahlplakate für die Bundespräsidentenwahl zu sehen sind). Z 4238 war bis zum letzten Einsatztag der Type Z, dem 05.09.1969, auf der Linie 11 eingesetzt. Genauere Anhaltspunkte für das Aufnahmejahr habe ich nicht finden können.

nord22

haidi

  • Geschäftsführer
  • *
  • Beiträge: 14474
Re: Linie 11 (1923-1974)
« Antwort #137 am: 29. Juli 2015, 23:19:18 »
Die Baustelle hat nichts mit dem Kirchenbau zu tun, es handelt sich um das Grundstück Machstraße 1/Engerthstraße 235.
Auf http://binged.it/1D9SXMg sind die Häuser Engerthstraße 233 an Hand der Stockwerksaufteilung und der Dachaufbauten, und 231 an Hand der Fensterteilung eindeutig zu identifizieren.
Microsoft is not the answer. It's the question and the answer is NO.

abraham

  • Fahrer
  • ***
  • Beiträge: 313
Re: Linie 11 (1923-1974)
« Antwort #138 am: 30. Juli 2015, 13:27:34 »
Über etliche Ecken hatte ich Kontakt mit einem ehemaligen Hausbewohner des Eigentumshauses Engerthstraße 235. Dieser meinte, das Haus sei Baujahr 1967 oder 1968.
Dann spräche viel dafür, dass die Aufnahme des Z am Elderschplatz während des Baues dieses Hauses 1966 (oder 1967) entstanden ist. Da ein Mann auf dem Bild auch ein kurzärmeliges Hemd trägt, muss es auch in der wärmeren Jahreszeit gewesen sein.

nord22

  • Geschäftsführer
  • *
  • Beiträge: 13565
Re: Linie 11 (1923-1974)
« Antwort #139 am: 07. August 2015, 13:36:14 »
1970 wurde P2 4160 + m2 5210 auf der Engerthstraße bei der Sturgasse aufgenommen (Foto: Dr. Ludwig Ekl).

LG nord22

Hawk

  • RBL-Disponent
  • ***
  • Beiträge: 1773
Re: Linie 11 (1923-1974)
« Antwort #140 am: 09. August 2015, 13:00:53 »
Das Kasernengebäude Ecke Sturgasse-Engerthstrasse ist heute auch schon Geschichte!
Das leben zwingt einen oft in die Knie,jedoch ein jeder kann selbst entscheiden ob er liegen bleibt oder wieder aufsteht! :-)

nord22

  • Geschäftsführer
  • *
  • Beiträge: 13565
Re: Linie 11 (1923-1974)
« Antwort #141 am: 10. August 2015, 08:32:29 »
Zwei Stimmungsbilder von der Linie 11, welche Anfang der 70er Jahre entstanden sind (Fotos: Dr. Ludwig Ekl)
* "Vorgehen zum Sichern der Weiterfahrt" von B 73 lt. Dienstvorschrift; die Elektrifizierung dieser (heute nicht mehr existierenden)   Strecke wurde zum Vorwand genommen, die Linie 11 auf Busbetrieb umzustellen.
* B 84 und LKW - Plage in der Engerthstraße bei der Walcherstraße/ Bahnhof Vorgarten

LG nord22

Z-TW

  • Verkehrsführer
  • *
  • Beiträge: 2297
Re: Linie 11 (1923-1974)
« Antwort #142 am: 10. August 2015, 09:28:18 »
Wenn man bedenkt, dass damals ein Solowagen mit 24 Sitzplätzen reichte und nunmehr zwei Buslinien mit stets vollen Gelenkbussen auf dieser Strecke unterwegs sind, dann fragt man sich schon, wo der Weitblick der damals für die Einstellung Verantwortlichen geblieben ist. Man hat sich ja auch mit dem U-Bahn-Bau als Zukunftsinvestition gerühmt...

Donaufelder

  • RBL-Disponent
  • ***
  • Beiträge: 1513
Re: Linie 11 (1923-1974)
« Antwort #143 am: 10. August 2015, 10:22:50 »
Wenn man bedenkt, dass damals ein Solowagen mit 24 Sitzplätzen reichte und nunmehr zwei Buslinien mit stets vollen Gelenkbussen auf dieser Strecke unterwegs sind, dann fragt man sich schon, wo der Weitblick der damals für die Einstellung Verantwortlichen geblieben ist. Man hat sich ja auch mit dem U-Bahn-Bau als Zukunftsinvestition gerühmt...

Weil seit den 70er Jahren viele Gewerbe- und Industriebetriebe dem Wohnbau gewichen sind, aber das konnte oder wollte man damals nicht voraussehen! :down:

coolharry

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 6410
Re: Linie 11 (1923-1974)
« Antwort #144 am: 10. August 2015, 10:27:04 »
Wenn man bedenkt, dass damals ein Solowagen mit 24 Sitzplätzen reichte und nunmehr zwei Buslinien mit stets vollen Gelenkbussen auf dieser Strecke unterwegs sind, dann fragt man sich schon, wo der Weitblick der damals für die Einstellung Verantwortlichen geblieben ist. Man hat sich ja auch mit dem U-Bahn-Bau als Zukunftsinvestition gerühmt...

Probleme bei der Linie 11 die vermutlich zu ihrer Einstellung führten (Brainstormin meinerseits keine Garantie auf vollständigkeit und richtigkeit):

1.) Elektrifizierung der Eisenbahnkreuzung (technisch sicher machbar allerdings ein Kostenfaktor)
2.) 2-gleisiger Ausbau um nicht gegen die MIV Fahrtrichtung fahren zu müssen (Sicherheitsaspekt und auch Aspekt punkto Intervall wenn man städig schleichen muss damit einem keiner rein fährt)
3.) Verhältnismässig geringes Fahrgastaufkommen da ja damals eine reine Querlinie war in damals noch recht locker bebauten Gebiet.
4.) Die Frequenzbringenden Abschnitte wurden ja weiterhin betrieben (Stadion).

Wer noch was hat kann ja was dazu fügen.
Kurzum: Man wollte kein Geld in die Hand nehmen und da war der Bus schlicht einfacher.
Und nach dem Umbau des Friedrich Engels Platz und der Rampe der Reichsbrücke war das Kosten Argument sowieso unschlagbar.
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

abraham

  • Fahrer
  • ***
  • Beiträge: 313
Re: Linie 11 (1923-1974)
« Antwort #145 am: 10. August 2015, 10:34:09 »
Probleme bei der Linie 11 die vermutlich zu ihrer Einstellung führten:
2.) 2-gleisiger Ausbau um nicht gegen die MIV Fahrtrichtung fahren zu müssen (Sicherheitsaspekt und auch Aspekt punkto Intervall wenn man städig schleichen muss damit einem keiner rein fährt)
Die Linie 11 fuhr in Straßenmitte, wie viele andere Linien in Wien auch, bzw. hatte abschnittsweise einen eigenen Gleiskörper, so dass mMn dieses Argument kein Einstellungsgrund gewesen sein kann.

60er

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 7777
Re: Linie 11 (1923-1974)
« Antwort #146 am: 10. August 2015, 11:17:49 »
Weil seit den 70er Jahren viele Gewerbe- und Industriebetriebe dem Wohnbau gewichen sind, aber das konnte oder wollte man damals nicht voraussehen!
In den 70ern war die Bevölkerung Wiens deutlich abnehmend. Dass man 40 Jahre später fast an der 2-Millionen-Grenze schrammt, konnte sich damals wohl wirklich niemand vorstellen.

Ferry

  • Geschäftsführer
  • *
  • Beiträge: 11478
Re: Linie 11 (1923-1974)
« Antwort #147 am: 10. August 2015, 13:44:31 »
Und nach dem Umbau des Friedrich Engels Platz und der Rampe der Reichsbrücke war das Kosten Argument sowieso unschlagbar.

Nur dass der Friedrich Engels Platz und die Rampe der Reichsbrücke eben anders ausgefallen wären, wenn es den 11er noch gegeben hätte.

Und natürlich hätte man die Strecke früher oder später zweigleisig ausbauen müssen.

Und nach der Schließung von Vorgarten hätte man sich überlegen müssen, von wo aus man die Linie betreibt (naheliegenderweise aus BRI) und den betreffenden Bahnhof ggf. entsprechend erweitern.
Weißt du, wie man ein A....loch neugierig macht? Nein? - Na gut, ich sag's dir morgen. (aus "Kottan ermittelt - rien ne va plus")

Z-TW

  • Verkehrsführer
  • *
  • Beiträge: 2297
Re: Linie 11 (1923-1974)
« Antwort #148 am: 10. August 2015, 13:58:50 »
Und nach der Schließung von Vorgarten hätte man sich überlegen müssen, von wo aus man die Linie betreibt (naheliegenderweise aus BRI) und den betreffenden Bahnhof ggf. entsprechend erweitern.

Falls doch einmal (nur kann ich es mir nicht vorstellen) die Linie O zur Engerthstraße und weiter zur Floridsdorfer Brücke fahren sollte, müssten - wie oben erwähnt - Brigittenau und Floridsdorf die Züge stellen.

h 3004

  • RBL-Disponent
  • ***
  • Beiträge: 1758
Re: Linie 11 (1923-1974)
« Antwort #149 am: 10. August 2015, 14:21:29 »
Wenn und wäre: wäre die Reichsbrücke nicht eingestürzt, hätte auch die U1 nach den damaligen Plänen einen anderen Verlauf daneben gehabt (und nicht darunter, daher die Höhe der neuen Reichsbrücke). Dann wäre auch eine # Engerthstraße mit der Reichsbrücke kein Problem für den 11er gewesen.