Autor Thema: Fahrradabschleppungen  (Gelesen 15192 mal)

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E2

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Fahrradabschleppungen
« am: 29. März 2013, 09:04:42 »
Neuer Aufbewahrungsort für Falschparker-Fahrräder
Falsch geparkte Autos sorgen täglich für Behinderungen im Wiener Öffi-Netz, weil Bus oder Bim an den Fahrzeugen nicht vorbeikönnen. Aber auch Radfahrer werden nicht selten zu Falschparkern: Jedes Jahr entfernen die Wiener Linien dutzende Fahrräder, die an Haltestellen-Stangen oder an Handläufen im U-Bahn-Bereich angekettet sind und die Sicherheit gefährden.

Entfernte Räder lagern nun in Simmering

Bei der Lagerung falsch abgestellter Fahrräder arbeiten die Wiener Linien nun mit der MA 48 zusammen. Ab 1. April 2013 werden die entfernten Drahtesel auf dem Gelände der MA 48 in Simmering verwahrt und können dort kostenpflichtig abgeholt werden: Für die Abholung eines verkehrsbehindernd geparkten Rades werden 60 Euro fällig. Pro Aufbewahrungstag sind zusätzlich 6 Euro Lagergebühr zu bezahlen. Weitere Infos gibt es bei der Hotline der MA 48 unter (01) 760 43.

Mitnahme in der U-Bahn weiterhin kostenlos

Wer sein Fahrrad nicht abstellen, sondern in öffentlichen Verkehrsmitteln mit sich führen möchte, kann dafür alle Strecken der Wiener U-Bahn nutzen. Seit 1. Mai 2012 sogar ohne zusätzliche Kosten. Jahreskarten-Besitzerinnen und Besitzer können ihr Rad auch auf den ÖBB-Strecken innerhalb Wiens gratis transportieren.


Quelle: Wiener Linien


Hm, das Datum gibt mir zu denken.


Änderung der Fahrradentfernung
Ab 01. April 2013 treten in der Vorgehensweise der Fahrradentfernung
(Gegenstandsentfernung zB. Transportkarren) folgende Änderungen in Kraft:
Wichtig! – Die Meldung muss noch am selben Tag angelegt und
an die MA48 und an die WL weitergeleitet werden.
Bei Verständigung durch V40s oder bei Selbstfeststellung eines widerrechtlich
angeketteten Fahrrades darf ab 01. April 2013, bis auf weiteres, nur mehr das neue,
von der MA 48 zur Verfügung gestellte Formular, (MA 48–SD6050a –032013),
verwendet werden. [...] [... siehe Anhang ...]

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Brav! 60.- + 6,- pro Tag...

Wie gesagt, Datum gibt mir zu denken.

moszkva tér

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Re: Fahrradabschleppungen
« Antwort #1 am: 29. März 2013, 09:12:29 »
Hmm... 60 Euro plus 6 pro Tag - da zahlt sich bei vielen Rädern das Auslösen gar nicht mehr aus.  ::)

Was macht man, wenn jemand sein Fahrrad gar nicht auslösen kommt, weil er gar nicht auf die Idee kommt, dass es abgeschleppt wurde? Bei Fahrraddiebstahl zahlt sich eine Anzeige bei der Polizei gar nicht aus, wird eh nicht gefunden. Und wenn man dennoch eine macht, wegen der Versicherung, schau ich mir das an, dass die Polizei sofort weiß, dass das betreffende Fahrrad in Simmering ist.

Eigentümerverständigung und -ausforschung geht nicht, Gebühren einklagen sowieso nicht, mangels Nummerntafeln.

Nicht falsch verstehen, ich goutiere das behindernde Ansperren von Fahrrädern keineswegs. Aber da hat man ein prinzipielles Problem, das man nur mit Fahrradnummerntafeln lösen kann (was ich persönlich nicht befürworte). Oder aber, man errichtet endlich einmal vernünftige und ausreichend viele Fahrradgaragen nach niederländischem Modell, dann erledigt sich das mit den Fahrrädern an Stiegengeländern relativ rasch von selbst.

E2

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Re: Fahrradabschleppungen
« Antwort #2 am: 29. März 2013, 09:16:48 »
Aber da hat man ein prinzipielles Problem, das man nur mit Fahrradnummerntafeln lösen kann (was ich persönlich nicht befürworte).

Ich dafür schon. Samt Haftpflicht.

60er

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Re: Fahrradabschleppungen
« Antwort #3 am: 29. März 2013, 09:22:08 »
Ich dafür schon. Samt Haftpflicht.
Genau, damit sich die grünen Birkenstockträger wieder Autos kaufen und das Fahrradfahren aufgeben.  :down:

Ferry

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Re: Fahrradabschleppungen
« Antwort #4 am: 29. März 2013, 09:22:24 »
Aber da hat man ein prinzipielles Problem, das man nur mit Fahrradnummerntafeln lösen kann (was ich persönlich nicht befürworte).

Ich dafür schon. Samt Haftpflicht.
:up: :up: :up:
Weißt du, wie man ein A....loch neugierig macht? Nein? - Na gut, ich sag's dir morgen. (aus "Kottan ermittelt - rien ne va plus")

E2

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Re: Fahrradabschleppungen
« Antwort #5 am: 29. März 2013, 09:24:35 »
Ich dafür schon. Samt Haftpflicht.
Genau, damit sich die grünen Birkenstockträger wieder Autos kaufen und das Fahrradfahren aufgeben.  :down:

Was haben Nummerntafeln am Fahrrad mit dem Aufgeben des Radfahrens zu tun? Außer man ist so ein Idiot, der sich dann vor Strafen fürchtet, weil er sich partout nicht an Regeln halten will.
Und mit einem eventuellen Autokauf hat das auch nichts zu tun.

68er

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Re: Fahrradabschleppungen
« Antwort #6 am: 29. März 2013, 09:36:21 »
Ja, und als nächsten Schritt eine Haftpflichtversicherung samt Kennzeichenpflicht für Fussgänger, dann habt ihr Autofahrer euch den öffentlichen Raum endlich vollständig untertan gemacht und nichts und niemand kann euch mehr beim Autofahren stören.
Wer sichs nicht leisten kann, muss halt zuhause hungern, wo kommen wir da hin, dass da jemand eine Verwaltungsübertretung setzt, nur weil er nicht weiß, wie er sonst sein Brot vom Bäcker holen soll.

Könntet ihr vielleicht einmal einsehen, dass ausschließlich die Autofahrer das Problem sind und es keinerlei Konflikte zwischen Fussgängern und Radfahrern gäbe, wenn sich nicht die Autofahrer 90% des öffentlichen Raums unter den Nagel gerissen hätten?

luki32

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Re: Fahrradabschleppungen
« Antwort #7 am: 29. März 2013, 09:37:56 »
Ich dafür schon. Samt Haftpflicht.
Genau, damit sich die grünen Birkenstockträger wieder Autos kaufen und das Fahrradfahren aufgeben.  :down:

Was haben Nummerntafeln am Fahrrad mit dem Aufgeben des Radfahrens zu tun? Außer man ist so ein Idiot, der sich dann vor Strafen fürchtet, weil er sich partout nicht an Regeln halten will.
Und mit einem eventuellen Autokauf hat das auch nichts zu tun.

Du hast da ber schon den zweiten Teil gelesen: "Samt Haftpflicht".

Nach dieser Logik muß man das natürlich auch für Fußgänger einführen.  :lamp:

mfG
Luki
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Militanter Gegner der Germanisierung der österreichischen Sprache!

E2

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Re: Fahrradabschleppungen
« Antwort #8 am: 29. März 2013, 09:42:17 »
Wer sichs nicht leisten kann, muss halt zuhause hungern, wo kommen wir da hin, dass da jemand eine Verwaltungsübertretung setzt, nur weil er nicht weiß, wie er sonst sein Brot vom Bäcker holen soll.

Achsooo, fürs Brötchen darf ich eine Verwaltungsübertretung setzen?

Könntet ihr vielleicht einmal einsehen, dass ausschließlich die Autofahrer das Problem sind und es keinerlei Konflikte zwischen Fussgängern und Radfahrern gäbe, wenn sich nicht die Autofahrer 90% des öffentlichen Raums unter den Nagel gerissen hätten?

Ahja, Radfahrer am Gehsteig gegen Fußgänger sind a) keine Konflikte zwischen Radlern und Fußgängern und b) sind die Autofahrer schuld, wenn der Radler am Gehsteig fährt?


Und zu den nun neu zu schaffenden Begegnungszonen: Der Schwächere hat Vorrang. Wer ist das nun: Fußgänger <> Radfahrer.

Radfahren heisst nicht Narrenfreiheit genießen, zu-Fuß-gehen auch nicht.!!!

schaffnerlos

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Re: Fahrradabschleppungen
« Antwort #9 am: 29. März 2013, 09:44:00 »
Aber da hat man ein prinzipielles Problem, das man nur mit Fahrradnummerntafeln lösen kann (was ich persönlich nicht befürworte).
Ich dafür schon. Samt Haftpflicht.

In Wien gibt es schätzungsweise doppelt so viele Fahrräder wie Autos. Wie willst du das administrieren? Das kostet ein Vermögen.

E2

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Re: Fahrradabschleppungen
« Antwort #10 am: 29. März 2013, 09:45:49 »
Glaub ich nicht. Schlicht über die Haftpflichtversicherer. Die einzigen Kosten: die Tafeln und eine Datenbank (die gibts für Kfz eh schon, wird halt erweitert).

darkweasel

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Re: Fahrradabschleppungen
« Antwort #11 am: 29. März 2013, 09:55:57 »
Ja, und als nächsten Schritt eine Haftpflichtversicherung samt Kennzeichenpflicht für Fussgänger, dann habt ihr Autofahrer euch den öffentlichen Raum endlich vollständig untertan gemacht und nichts und niemand kann euch mehr beim Autofahren stören.
Wer sichs nicht leisten kann, muss halt zuhause hungern, wo kommen wir da hin, dass da jemand eine Verwaltungsübertretung setzt, nur weil er nicht weiß, wie er sonst sein Brot vom Bäcker holen soll.

Könntet ihr vielleicht einmal einsehen, dass ausschließlich die Autofahrer das Problem sind und es keinerlei Konflikte zwischen Fussgängern und Radfahrern gäbe, wenn sich nicht die Autofahrer 90% des öffentlichen Raums unter den Nagel gerissen hätten?
Ich gebe dir selten Recht, aber hier schon. :up: Die Kennzeichenpflicht für Autos gibt es deshalb, weil man mit dem Auto, wenn man rücksichtslos fährt, ziemlich hohen (Material- und Personen-)Schaden verursachen kann. Ein Radfahrer, der rücksichtslos fährt, gefährdet vor allem (und ja, ich schreibe "vor allem", nicht "ausschließlich") sich selbst - genauso wie ein Fußgänger, der bei Rot über die Ampel geht.

Dafür würde eine Radfahrer-Kennzeichenpflicht zu völlig unnötigen bürokratischen Hürden führen. Vor allem überlegt sich offenbar niemand, was dann mit Touristen aus Ländern passieren soll, wo es keine Fahrradkennzeichen gibt - sollen die dann vor einem Österreich-Urlaub erst einmal ihr Fahrrad anmelden müssen? Bitte realistisch sein.

E2

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Re: Fahrradabschleppungen
« Antwort #12 am: 29. März 2013, 10:06:50 »
1. gehts da nicht um die Gefährdung.
2. Was machen ausländische Lenker von Kraftfahrzeugen, die kein lesbares Kennzeichen haben. Die benötigen auch eine sog. "Übersetzertafel" (rotes Kennzeichen). § 82 KFG lässt grüßen.

Klingelfee

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Re: Fahrradabschleppungen
« Antwort #13 am: 29. März 2013, 10:08:04 »
Hmm... 60 Euro plus 6 pro Tag - da zahlt sich bei vielen Rädern das Auslösen gar nicht mehr aus.  ::)

Was macht man, wenn jemand sein Fahrrad gar nicht auslösen kommt, weil er gar nicht auf die Idee kommt, dass es abgeschleppt wurde? Bei Fahrraddiebstahl zahlt sich eine Anzeige bei der Polizei gar nicht aus, wird eh nicht gefunden. Und wenn man dennoch eine macht, wegen der Versicherung, schau ich mir das an, dass die Polizei sofort weiß, dass das betreffende Fahrrad in Simmering ist.

Eigentümerverständigung und -ausforschung geht nicht, Gebühren einklagen sowieso nicht, mangels Nummerntafeln.

Nicht falsch verstehen, ich goutiere das behindernde Ansperren von Fahrrädern keineswegs. Aber da hat man ein prinzipielles Problem, das man nur mit Fahrradnummerntafeln lösen kann (was ich persönlich nicht befürworte). Oder aber, man errichtet endlich einmal vernünftige und ausreichend viele Fahrradgaragen nach niederländischem Modell, dann erledigt sich das mit den Fahrrädern an Stiegengeländern relativ rasch von selbst.

Und was hälst du von einer Rahmennummer? Wenn du das Fahrrad gegen Diebstahl versichert, wird in den Versicherungsvertrag die Rahmennummer mit eingetragen. Zumindest ist das bei meinen Fahrrad so. Ausserdem wird bei Diebstählen auch immer Fundämter abgeprüft, ob Fundgegenstände auf die Diebstahlsmeldung passen.
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

darkweasel

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Re: Fahrradabschleppungen
« Antwort #14 am: 29. März 2013, 10:16:36 »
2. Was machen ausländische Lenker von Kraftfahrzeugen, die kein lesbares Kennzeichen haben. Die benötigen auch eine sog. "Übersetzertafel" (rotes Kennzeichen). § 82 KFG lässt grüßen.
In den meisten Ländern gibt es aber Autokennzeichen, das ist sogar durch internationale Verträge geregelt.