Autor Thema: Lobauautobahn (war: Verlängerung Linie 25 Seestadt)  (Gelesen 6024 mal)

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Lobauautobahn (war: Verlängerung Linie 25 Seestadt)
« am: 25. Dezember 2019, 16:34:10 »

Und man kann zum Anschluß an die A23 denken, wie man will. Was auf alle Fälle gehört ist, eine Anbindung von Aspern-Nord an die Lobau-Autobahn. Denn so haben dann die Pendler die nicht direkt an der Marchfeldbahn wohnen die Möglichkeit dann dort ihr KFZ in einer P&R-Anlage abzustellen und dann weiter mit der S80 oder der U2 zu fahren

Die niederösterreichischen Pendler gehören in Niederösterreich abgefangen und nicht in Wien. Und bei der Lobauautobahn besteht immer noch Hoffnung, dass sie nicht gebaut wird.

Und wo willst du sie abfangen? Und vor allem nach Wien bringen?

Und auch wenn ihr meint, dass die Lobauautobahn verhindert gehört. Wo soll dann die Ostumfahrung von Wien gebaut werden? Denn eines sollte den ganzen Autobahngegner auch klar sein. Ohne einer hochrangigen Umfahrungsstraße die die A4 mit der A5 verbindet wird man nie den Transitverkehr aus Wien verbannen können. Derzeit haben die LKW in der Nord/Süd, bzw Nord/Ost Ausrichtung Wien umfahren wollen, keine Alternative.

Und wenn ich mir anschaue, wie schnell der Bahnausbau kommt und vor allem wie viele Gleisanschlüsse bei der Bahn stillgelegt werden, dann weis ich nicht, wie man den LKW-Verkehr auf die Schiene bringen will. Und wenn man auch nur mal ankündigt, dass man auf der Grünen Wiese in der Nähe der Autobahn einen Umschlageterminal LKW/Bahn errichten will, gibt es wieder zig Bürgeriniativen, die gegen das Projekt sind.
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

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Re: Lobauautobahn (war: Verlängerung Linie 25 Seestadt)
« Antwort #1 am: 25. Dezember 2019, 16:35:44 »
Die niederösterreichischen Pendler gehören in Niederösterreich abgefangen und nicht in Wien. Und bei der Lobauautobahn besteht immer noch Hoffnung, dass sie nicht gebaut wird.

Die Hebein läßt's ihn eh' wissen bzw. ausrichten.
Ich frag mich so nebenbei, wie sie den Lobautunnel jetzt von einer Landessache zur Bundessache machen kann/ will,

Der Lobautunnel war nie eine Landessache, sondern immer und ausschließlich eine Bundesangelegenheit, weil Schnellstraße und daher von der Asfinag zu bauen. Das Land Wien hatte da formell nie was mitzureden.

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Re: Lobauautobahn (war: Verlängerung Linie 25 Seestadt)
« Antwort #2 am: 25. Dezember 2019, 17:03:27 »
@ Monorail: Die Verhinderer sind nicht nur die div. Initiativen, sondern auch das Rathaus selbst. Die WL spielen da nur eine Nebenrolle in Sachen irgend eines Ausbaues...
Das Rathaus übernimmt in vielen Fällen auch nur die Einwände diverser Bezirkspolitiker, die sich einmischen obwohl niemand nach deren Meinung fragt. Nicht das Rathaus hat die Kreta-Pläne des 6ers vereitelt oder den 13A von der Fußgängerzone abgezogen, das ist auf dem Mist von Initiativen bzw. Protesten von außerhalb gewachsen. Dass die Pläne für unzählige Aus- und Neubauten in der Schublade liegen, ist ja hinlänglich bekannt.

Und wenn man auch nur mal ankündigt, dass man auf der Grünen Wiese in der Nähe der Autobahn einen Umschlageterminal LKW/Bahn errichten will, gibt es wieder zig Bürgeriniativen, die gegen das Projekt sind.
Deshalb diese Bürgerinitiativen gar nicht erst beachten und niederkuschen! Die 21er-Initiative hat auch niemanden gejuckt.
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Re: Lobauautobahn (war: Verlängerung Linie 25 Seestadt)
« Antwort #3 am: 25. Dezember 2019, 18:29:44 »
Polemisch formuliert: Bürgerinitiativen gegen Straßenbau haben keinen Erfolg, sehr wohl aber gegen Schienenwege bzw. Misserfolge beim Einsatz für Schienenwege. Sieht man wieder deutlich in der Causa Schweinbarther Kreuz oder bei der Umfahrung Harmannsdorf im Bez. Korneuburg, dessen Verhinderung der BI nicht gelingt.

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Re: Lobauautobahn (war: Verlängerung Linie 25 Seestadt)
« Antwort #4 am: 25. Dezember 2019, 18:42:22 »
Polemisch formuliert: Bürgerinitiativen gegen Straßenbau haben keinen Erfolg, sehr wohl aber gegen Schienenwege bzw. Misserfolge beim Einsatz für Schienenwege. Sieht man wieder deutlich in der Causa Schweinbarther Kreuz oder bei der Umfahrung Harmannsdorf im Bez. Korneuburg, dessen Verhinderung der BI nicht gelingt.
Klar, weil beim Straßenbau niemand auf die Initiative hört. Warum also nicht auch beim Verlegen von Schienen? Vor allem, wenn der Bau von Strecken, die in noch unbebauten Gebieten erfolgen sollen? Beim 25er geht es genau genommen nur um den kurzen Abschnitt von der Oberdorfstraße (schreibt man die so?) zur Lohwaggasse, beim Rest der Strecke heult niemand auf.
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Re: Lobauautobahn (war: Verlängerung Linie 25 Seestadt)
« Antwort #5 am: 25. Dezember 2019, 19:32:30 »
Die niederösterreichischen Pendler gehören in Niederösterreich abgefangen und nicht in Wien. Und bei der Lobauautobahn besteht immer noch Hoffnung, dass sie nicht gebaut wird.

Und wo willst du sie abfangen? Und vor allem nach Wien bringen?

Abfangen sollen sie die Niederösterreicher bei ihren Bahnhöfen. Nach Wien werden sie dann mit der Bahn gebracht. Und ja, solange man das Pendeln so einfach macht und noch dazu subventioniert, darf man sich nicht wundern, wenn man sich damit nur Probleme einfängt.

Und auch wenn ihr meint, dass die Lobauautobahn verhindert gehört. Wo soll dann die Ostumfahrung von Wien gebaut werden? Denn eines sollte den ganzen Autobahngegner auch klar sein. Ohne einer hochrangigen Umfahrungsstraße die die A4 mit der A5 verbindet wird man nie den Transitverkehr aus Wien verbannen können. Derzeit haben die LKW in der Nord/Süd, bzw Nord/Ost Ausrichtung Wien umfahren wollen, keine Alternative.

Es sollte am besten gar keine Umfahrung gebaut werden. Jede zusätzliche Straße vereinfacht dem motorisierten Individualverkehr das Vorwärtskommen. Nur dadurch kommt es dazu, dass bei uns spanische Paradeiser im Supermarkt liegen, die vorher in Ungarn zum Waschen und anschließend in Holland zum Einpacken waren. (Natürlich übertrieben, aber dass Dinge kreuz und quer durch halb Europa geschickt werden, weil das quasi nix kostet, ist ein Faktum.) Verkehr gehört verteuert (und zwar allgemein). Wenn irgendjemand ernsthaft vorhat, irgendwelche heuchlerischen Klimaziele auch nur annähernd erreichen zu wollen, kommt er an diesem Schritt nicht vorbei.
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Re: Lobauautobahn (war: Verlängerung Linie 25 Seestadt)
« Antwort #6 am: 25. Dezember 2019, 20:43:01 »
Es sollte am besten gar keine Umfahrung gebaut werden. Jede zusätzliche Straße vereinfacht dem motorisierten Individualverkehr das Vorwärtskommen. Nur dadurch kommt es dazu, dass bei uns spanische Paradeiser im Supermarkt liegen, die vorher in Ungarn zum Waschen und anschließend in Holland zum Einpacken waren. (Natürlich übertrieben, aber dass Dinge kreuz und quer durch halb Europa geschickt werden, weil das quasi nix kostet, ist ein Faktum.) Verkehr gehört verteuert (und zwar allgemein). Wenn irgendjemand ernsthaft vorhat, irgendwelche heuchlerischen Klimaziele auch nur annähernd erreichen zu wollen, kommt er an diesem Schritt nicht vorbei.
Das "allgemein" ist Unsinn, sorry! In erster Linie gehört der gesamte Flugverkehr massivst besteuert, dein genannter Lebensmitteltransport quer durch Europa eingeschränkt (i. e. keine ausländischen Äpfel, wenn es heimische gibt etc.) sowie das Fahren mit dem Auto in urbanen Gebieten eingegrenzt (Citymaut etc.). Entsprechende Gegenmaßnahmen natürlich inklusive.
Und davon abgesehen wirst du deine Klimaziele auch dann nicht erreichen, wenn alle Autobahnen leer sind, solange am Energiegewinnungssektor keine nennenswerten Fortschritte erzielt werden.
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Re: Lobauautobahn (war: Verlängerung Linie 25 Seestadt)
« Antwort #7 am: 25. Dezember 2019, 20:55:03 »
Es sollte am besten gar keine Umfahrung gebaut werden. Jede zusätzliche Straße vereinfacht dem motorisierten Individualverkehr das Vorwärtskommen. Nur dadurch kommt es dazu, dass bei uns spanische Paradeiser im Supermarkt liegen, die vorher in Ungarn zum Waschen und anschließend in Holland zum Einpacken waren. (Natürlich übertrieben, aber dass Dinge kreuz und quer durch halb Europa geschickt werden, weil das quasi nix kostet, ist ein Faktum.) Verkehr gehört verteuert (und zwar allgemein). Wenn irgendjemand ernsthaft vorhat, irgendwelche heuchlerischen Klimaziele auch nur annähernd erreichen zu wollen, kommt er an diesem Schritt nicht vorbei.
Das "allgemein" ist Unsinn, sorry! In erster Linie gehört der gesamte Flugverkehr massivst besteuert, dein genannter Lebensmitteltransport quer durch Europa eingeschränkt (i. e. keine ausländischen Äpfel, wenn es heimische gibt etc.) sowie das Fahren mit dem Auto in urbanen Gebieten eingegrenzt (Citymaut etc.). Entsprechende Gegenmaßnahmen natürlich inklusive.
Und davon abgesehen wirst du deine Klimaziele auch dann nicht erreichen, wenn alle Autobahnen leer sind, solange am Energiegewinnungssektor keine nennenswerten Fortschritte erzielt werden.
Noch dazu, wo Österreich im Klimaziel ein winzig kleiner Wert ist. Selbst wenn Österreich überhaupt kein CO2 mehr ausstoßen würde, würde sich der weltweite Ausstoß sich nur im Promillbereich reduzieren.

Soll bitte nicht die Meinung widerspiegeln das wir nicht auch den CO2 Ausstoß reduzieren. Denn jedes Gramm was reduziert wird ist für das Klima gut.

Nur sollte man auch einmal bei den Länder intervenieren, die nach wie vor jedes Jahr mehr CO2 produzieren.
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Re: Lobauautobahn (war: Verlängerung Linie 25 Seestadt)
« Antwort #8 am: 25. Dezember 2019, 21:14:26 »
Es sollte am besten gar keine Umfahrung gebaut werden. Jede zusätzliche Straße vereinfacht dem motorisierten Individualverkehr das Vorwärtskommen. Nur dadurch kommt es dazu, dass bei uns spanische Paradeiser im Supermarkt liegen, die vorher in Ungarn zum Waschen und anschließend in Holland zum Einpacken waren. (Natürlich übertrieben, aber dass Dinge kreuz und quer durch halb Europa geschickt werden, weil das quasi nix kostet, ist ein Faktum.) Verkehr gehört verteuert (und zwar allgemein). Wenn irgendjemand ernsthaft vorhat, irgendwelche heuchlerischen Klimaziele auch nur annähernd erreichen zu wollen, kommt er an diesem Schritt nicht vorbei.
Das "allgemein" ist Unsinn, sorry!

Nein, es ist kein Unsinn. (Und wenn doch, so magst du vielleicht darlegen, wieso.) Verkehr aller Sparten ist momentan zu billig, das sorgt an allen Ecken und Enden für massive Nebenwirkungen (negative externe Effekte).
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Re: Lobauautobahn (war: Verlängerung Linie 25 Seestadt)
« Antwort #9 am: 25. Dezember 2019, 22:32:52 »
Es sollte am besten gar keine Umfahrung gebaut werden. Jede zusätzliche Straße vereinfacht dem motorisierten Individualverkehr das Vorwärtskommen. Nur dadurch kommt es dazu, dass bei uns spanische Paradeiser im Supermarkt liegen, die vorher in Ungarn zum Waschen und anschließend in Holland zum Einpacken waren. (Natürlich übertrieben, aber dass Dinge kreuz und quer durch halb Europa geschickt werden, weil das quasi nix kostet, ist ein Faktum.) Verkehr gehört verteuert (und zwar allgemein). Wenn irgendjemand ernsthaft vorhat, irgendwelche heuchlerischen Klimaziele auch nur annähernd erreichen zu wollen, kommt er an diesem Schritt nicht vorbei.
Das "allgemein" ist Unsinn, sorry!
Nein, es ist kein Unsinn. (Und wenn doch, so magst du vielleicht darlegen, wieso.) Verkehr aller Sparten ist momentan zu billig, das sorgt an allen Ecken und Enden für massive Nebenwirkungen (negative externe Effekte).
Fuß- und Radverkehr sind zu billig? (Bist du für eine Gehsteig- und Radwegmaut?)
E-Scooter sind zu billig? (Wien: 1€ Entsperren + 15-27ct/min dafür, dass man ggÜ Auto, Öffis oder Fußweg einige Minuten spart)
Taxifahren ist zu billig? (Warum benütz(t)en so viele Menschen Uber & Co?)
Zeitkarten für Menschen außerhalb Wiens, die täglich reinpendeln, sind zu billig? (z. B. Jahreskarte Mödling-Liesing ab 444€)
Mit dem Fernzug zu verreisen ist zu billig? (z. B. Wien-München 106€ Normalpreis, Wien-Warschau 82,90€/Sparschiene)
Mit dem Schiff zu fahren ist zu billig? (schon öfter mit Fähren unterwegs gewesen?)

Was definitiv zu billig ist, ist alles, was mit Mineralölkraftstoffen fährt und eine hohe Nachfrage hat (Auto, LKW, Flüge, Busreisen etc.), ganz egal wer oder was wohin gebracht wird. Deshalb sind Zugreisen in meinen Augen - in deinen vielleicht nicht - leider teuer, weil einerseits die Infrastruktur signifikant in den Preis miteinfließt und viele Menschen zu viele günstigere Alternativen haben. Alles, was in die Kategorie "Nische" fällt, ist klarerweise teuer bis unerschwinglich, gerade weite Zugreisen oder Schiffsfahrten.

Wenn du etwa die Ansicht vertrittst, dass öffentlicher Verkehr immer rentabel sein sollte, macht eine Diskussion hier sowieso keinen Sinn, weil wir dann a priori zu weit auseinander liegen.

Übrigens: Du wünscht dir von mir Begründungen zu hören, warum meine Argumente stimmen, und führst für deine Aussagen selber keine an sondern stellst sie wie üblich als Faktum dar oder antwortest plump mit "Nein, ist es nicht". Erwarte dir also nicht zu viel. ;)
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S. Böck

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Re: Lobauautobahn (war: Verlängerung Linie 25 Seestadt)
« Antwort #10 am: 25. Dezember 2019, 22:49:33 »
Es sollte am besten gar keine Umfahrung gebaut werden. Jede zusätzliche Straße vereinfacht dem motorisierten Individualverkehr das Vorwärtskommen. Nur dadurch kommt es dazu, dass bei uns spanische Paradeiser im Supermarkt liegen, die vorher in Ungarn zum Waschen und anschließend in Holland zum Einpacken waren. (Natürlich übertrieben, aber dass Dinge kreuz und quer durch halb Europa geschickt werden, weil das quasi nix kostet, ist ein Faktum.) Verkehr gehört verteuert (und zwar allgemein). Wenn irgendjemand ernsthaft vorhat, irgendwelche heuchlerischen Klimaziele auch nur annähernd erreichen zu wollen, kommt er an diesem Schritt nicht vorbei.
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Nein, es ist kein Unsinn. (Und wenn doch, so magst du vielleicht darlegen, wieso.) Verkehr aller Sparten ist momentan zu billig, das sorgt an allen Ecken und Enden für massive Nebenwirkungen (negative externe Effekte).
Fuß- und Radverkehr sind zu billig? (Bist du für eine Gehsteig- und Radwegmaut?)
E-Scooter sind zu billig? (Wien: 1€ Entsperren + 15-27ct/min dafür, dass man ggÜ Auto, Öffis oder Fußweg einige Minuten spart)
Taxifahren ist zu billig? (Warum benütz(t)en so viele Menschen Uber & Co?)
Zeitkarten für Menschen außerhalb Wiens, die täglich reinpendeln, sind zu billig? (z. B. Jahreskarte Mödling-Liesing ab 444€)
Mit dem Fernzug zu verreisen ist zu billig? (z. B. Wien-München 106€ Normalpreis, Wien-Warschau 82,90€/Sparschiene)
Mit dem Schiff zu fahren ist zu billig? (schon öfter mit Fähren unterwegs gewesen?)

Was definitiv zu billig ist, ist alles, was mit Mineralölkraftstoffen fährt und eine hohe Nachfrage hat (Auto, LKW, Flüge, Busreisen etc.). Deshalb sind Zugreisen in meinen Augen - in deinen vielleicht nicht - leider teuer, weil einerseits die Infrastruktur signifikant in den Preis miteinfließt und viele Menschen zu viele günstigere Alternativen haben.

"Zu billig" ist Verkehr speziell auf Hauptverkehrswegen zu bestimmten Zeiten, wenn er teils massive Überlastungen bewirkt. Statt die Infrastruktur womöglich nur deswegen immer weiter ausbauen zu müssen, sollte der Fokus auf Verkehrsvermeidung gelegt werden: Gestaffelter Schulbeginn, Vermeiden von Pendlerströmen, keine neuen Einkaufszentren u.a. stadt- und raumplanerische Maßnahmen.

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Re: Lobauautobahn (war: Verlängerung Linie 25 Seestadt)
« Antwort #11 am: 25. Dezember 2019, 23:07:21 »
Fuß- und Radverkehr sind zu billig? (Bist du für eine Gehsteig- und Radwegmaut?)
Die verursachen keine Verkehrskosten, hier gibt es kein Preisargument. (Weder in der einen noch in der anderen Richtung.)

E-Scooter sind zu billig? (Wien: 1€ Entsperren + 15-27ct/min dafür, dass man ggÜ Auto, Öffis oder Fußweg einige Minuten spart)
Die sind eine temporäre Modeerscheinung. Und ja: Für das, was sie an Sondermüll und Gefahr produzieren, halte ich sie für zu billig.

Taxifahren ist zu billig? (Warum benütz(t)en so viele Menschen Uber & Co?)

Das Taxi ist auf den ersten Blick sicher nicht billig. Aber frag einmal einen Taxilenker, was ihm davon überbleibt.

Zeitkarten für Menschen außerhalb Wiens, die täglich reinpendeln, sind zu billig? (z. B. Jahreskarte Mödling-Liesing ab 444€)

Ja, da dadurch nur das Pendler(un)wesen gefördert wird.

Mit dem Fernzug zu verreisen ist zu billig? (z. B. Wien-München 106€ Normalpreis, Wien-Warschau 82,90€/Sparschiene)
Mit dem Schiff zu fahren ist zu billig? (schon öfter mit Fähren unterwegs gewesen?)

Ja, das ist nur so billig, weil man eine Konkurrenz zum noch stärker subventionierten Autoverkehr schaffen muss, damit überhaupt genügend Leute damit fahren.

Wenn du etwa die Ansicht vertrittst, dass öffentlicher Verkehr immer rentabel sein sollte, macht eine Diskussion hier sowieso keinen Sinn, weil wir dann a priori zu weit auseinander liegen.

Nein, öffentlicher Verkehr kann heute nur als subventioniertes Gut bereitgestellt werden. Aber so sehr ich auch von der 365-Euro-Jahreskarte profitiere – ich halte sie für viel zu günstig. Man sieht ja, dass die WL auf Substanz fahren und das Geld zur Instandhaltung und Modernisierung von vorne bis hinten fehlt. Von der Fahrgastmilliarde redet man mittlerweile kaum mehr; vermutlich hat man schon eingesehen, dass man die in der aktuellen Situation nie und nimmer derpackt.
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Re: Lobauautobahn (war: Verlängerung Linie 25 Seestadt)
« Antwort #12 am: 26. Dezember 2019, 00:29:27 »
"Zu billig" ist Verkehr speziell auf Hauptverkehrswegen zu bestimmten Zeiten, wenn er teils massive Überlastungen bewirkt. Statt die Infrastruktur womöglich nur deswegen immer weiter ausbauen zu müssen, sollte der Fokus auf Verkehrsvermeidung gelegt werden: Gestaffelter Schulbeginn, Vermeiden von Pendlerströmen, keine neuen Einkaufszentren u.a. stadt- und raumplanerische Maßnahmen.
Da gäbe es etwa das Modell der Preisstaffelung nach Haupt- und Nebenverkehrszeit(en), das ich für durchaus sinnvoll halte, solange die Preisdiskrepanz nicht zu groß wird. Setzt halt entsprechende Infrastruktur voraus. Allerdings muss man sich dann auch etwas adäquates für den MIV überlegen, wenn man den höheren Spritverbrauch durch das Stehen im Stau mal außen vor lässt.

Der gestaffelte Schulbeginn klingt leicht und stellt vielleicht keine Straßenbahnen, dafür aber Lehrer, Kinder und Eltern vor Probleme: Eltern können ihre (kleinen) Kinder dann mitunter nicht zur Schule bringen/begleiten, wenn sie selbst unflexible Arbeitszeiten haben, und die Kinder sitzen dann vormittags zuhause und tun unbeaufsichtigt nichts Sinnvolles. Zudem nimmt die Konzentration bei Lehrern und auch bei Kindern im Laufe des Tages sukzessive ab, nach 15-16 Uhr ist es dann sowieso vorbei. Die Schüler werden sich freuen, um 13 Uhr hungrig und mental leer einen Test schreiben zu müssen, während ihre Kollegen beim Mittagessen sitzen. Und auch Lehrer wollen nicht um 15 Uhr noch in die Klasse, wenn sie seit 7 30 da sind.

Wie willst du Pendlerströme vermeiden, wenn die Arbeitswelt in der Ostregion "zentralistisch" auf Wien ausgerichtet ist? Menschen pendeln nach Wien, weil dort ihr Arbeitsplatz ist und es diesen bei ihnen daheim gar nicht in ausreichendem Maß gibt. Um das zu ändern, müsstest du hunderttausende Arbeitsplätze gleichmäßig verteilt (!) ins Umland auslagern. Viel Spaß damit.

Weniger Einkaufszentren. Ja, da bin ich definitiv bei dir.  Es ist pervers, was da in den letzten Jahren alles an überdimensionierten Einkaufstempeln - auf Kosten des Kleingewerbes - aus dem Boden gestampft wurde.

E-Scooter sind zu billig? (Wien: 1€ Entsperren + 15-27ct/min dafür, dass man ggÜ Auto, Öffis oder Fußweg einige Minuten spart)
Die sind eine temporäre Modeerscheinung. Und ja: Für das, was sie an Sondermüll und Gefahr produzieren, halte ich sie für zu billig.
Bei Modeerscheinung und Gefahr bin ich nicht unbedingt bei dir, Sondermüll eher. Ändert nichts daran, dass ~3€ für eine 10 Minütige Fahrt im Schnitt mMn überzogen sind.

Taxifahren ist zu billig? (Warum benütz(t)en so viele Menschen Uber & Co?)
Das Taxi ist auf den ersten Blick sicher nicht billig. Aber frag einmal einen Taxilenker, was ihm davon überbleibt.
Um das Gehalt des Taxlers ging es aber nicht (direkt).

Zeitkarten für Menschen außerhalb Wiens, die täglich reinpendeln, sind zu billig? (z. B. Jahreskarte Mödling-Liesing ab 444€)
Ja, da dadurch nur das Pendler(un)wesen gefördert wird.
Und was machen diese Menschen, wenn die Jahreskarte stattdessen 944€ kostet und sie das Geld nicht über Subventionen in anderen Lebensbereichen hereinbekommen? Oder wenn es den gewünschten Arbeitsplatz nicht im Nachbarort gibt? Mit dem Auto im Stau stehen oder im Heimatort einem schlechter bezahlten, weniger gefälligen, Job nachgehen? Wir haben (noch) kein bedingungsloses Grundeinkommen!

Mit dem Fernzug zu verreisen ist zu billig? (z. B. Wien-München 106€ Normalpreis, Wien-Warschau 82,90€/Sparschiene)
Mit dem Schiff zu fahren ist zu billig? (schon öfter mit Fähren unterwegs gewesen?)
Ja, das ist nur so billig, weil man eine Konkurrenz zum noch stärker subventionierten Autoverkehr schaffen muss, damit überhaupt genügend Leute damit fahren.
Wenn dir sogar das zu billig ist, dann willst du offenbar nicht, das Menschen verreisen oder zumindest die Möglichkeit dazu haben, dies in Ruhe und Gelassenheit zu tun. Ich brauche dir nicht sagen, wie mühsam und anstrengend die günstigeren Busreisen oder Autofahrten sein können. Will ich Komfort, darf ich das x-fache zahlen und das soll immer noch zu billig sein? Sag das mal jemandem, der das Existenzminimum verdient. Den sperrst du damit de facto in seinen vier Wänden ein, wenn auch die jetzt billigen Optionen genauso teuer oder noch teurer sind.
Apropos: Nach Polen oder andere Länder des ehem. Ostblocks reisen derzeit Wenige mit dem Zug, v. a. wegen der unzureichenden Infrastruktur und günstigen Alternativen am Zielort. Bin zuletzt mit dem Zug nach Katowice raus. Weihnachtszeit, Menschen fahren heim, trotzdem waren die lächerlichen 5 (?) Waggons des EC nicht annähernd voll, trotz Sparschiene-Angeboten.

Ich halte Zug und Schiff jedenfalls für zu teuer. Wenn mehr Menschen damit statt mit Flugzeug und Bus reisen würden, wären Angebot und Preis - mitunter auf Kosten der jetzt billigen Alternativen - entsprechend anders.

Wenn du etwa die Ansicht vertrittst, dass öffentlicher Verkehr immer rentabel sein sollte, macht eine Diskussion hier sowieso keinen Sinn, weil wir dann a priori zu weit auseinander liegen.
Nein, öffentlicher Verkehr kann heute nur als subventioniertes Gut bereitgestellt werden. Aber so sehr ich auch von der 365-Euro-Jahreskarte profitiere – ich halte sie für viel zu günstig. Man sieht ja, dass die WL auf Substanz fahren und das Geld zur Instandhaltung und Modernisierung von vorne bis hinten fehlt. Von der Fahrgastmilliarde redet man mittlerweile kaum mehr; vermutlich hat man schon eingesehen, dass man die in der aktuellen Situation nie und nimmer derpackt.
Daran ist aber nicht die günstige Jahreskarte schuld, sondern fundamentale Fehler in der Verkehrsplanung (8er, wink amoi!) und eben offenbar zu niedrige Subventionen! :lamp:
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Re: Lobauautobahn (war: Verlängerung Linie 25 Seestadt)
« Antwort #13 am: 26. Dezember 2019, 09:42:32 »
Taxifahren ist zu billig? (Warum benütz(t)en so viele Menschen Uber & Co?)
Das Taxi ist auf den ersten Blick sicher nicht billig. Aber frag einmal einen Taxilenker, was ihm davon überbleibt.
Um das Gehalt des Taxlers ging es aber nicht (direkt).

Na, wer finanziert denn den Gehalt des Taxilenkers, wenn nicht die Einnahmen aus dem Fahrgeschäft?

Und was machen diese Menschen, wenn die Jahreskarte stattdessen 944€ kostet und sie das Geld nicht über Subventionen in anderen Lebensbereichen hereinbekommen? Oder wenn es den gewünschten Arbeitsplatz nicht im Nachbarort gibt? Mit dem Auto im Stau stehen oder im Heimatort einem schlechter bezahlten, weniger gefälligen, Job nachgehen?

Sie müssen halt in anderen Bereichen Abstriche machen oder näher am Arbeitsplatz wohnen. Ja, dann geht sich halt das Einfamilienhaus mit Garten vielleicht nicht aus, aber wir leben nicht bei "Wünsch dir was".

Wir haben (noch) kein bedingungsloses Grundeinkommen!

Und das ist auch gut so.

Wenn dir sogar das zu billig ist, dann willst du offenbar nicht, das Menschen verreisen oder zumindest die Möglichkeit dazu haben, dies in Ruhe und Gelassenheit zu tun. Ich brauche dir nicht sagen, wie mühsam und anstrengend die günstigeren Busreisen oder Autofahrten sein können. Will ich Komfort, darf ich das x-fache zahlen und das soll immer noch zu billig sein? Sag das mal jemandem, der das Existenzminimum verdient. Den sperrst du damit de facto in seinen vier Wänden ein, wenn auch die jetzt billigen Optionen genauso teuer oder noch teurer sind.

Wenn man einigermaßen in Richtung Kostenwahrheit geht, bleiben Bahnfahrten ohnehin die günstigste Reisemöglichkeit. Und ja, es wird meiner Ansicht nach zu viel herumgereist, weil es einfach zu billig ist.

Apropos: Nach Polen oder andere Länder des ehem. Ostblocks reisen derzeit Wenige mit dem Zug, v. a. wegen der unzureichenden Infrastruktur und günstigen Alternativen am Zielort. Bin zuletzt mit dem Zug nach Katowice raus. Weihnachtszeit, Menschen fahren heim, trotzdem waren die lächerlichen 5 (?) Waggons des EC nicht annähernd voll, trotz Sparschiene-Angeboten.

Schön, wie du von einem einmaligen Erlebnis auf die Gesamtheit schließt. Übrigens gibt es zwischen Wien und Katowice täglich 5 Verbindungen, da ist es durchaus logisch, dass nicht alle ausgebucht sind. Ich bin hingegen schon öfter in vollen Zügen nach Polen gefahren und auch polnische Inlandsverbindungen sind üblicherweise so stark nachgefragt, dass eine Reservierung notwendig ist (wenn sie nicht ohnehin verpflichtend ist).

Daran ist aber nicht die günstige Jahreskarte schuld, sondern fundamentale Fehler in der Verkehrsplanung (8er, wink amoi!) und eben offenbar zu niedrige Subventionen! :lamp:

Also führen deiner Ansicht nach Fehler in der Verkehrsplanung zu Fahren auf Verschleiß, Langsamfahrstellen, Schienenbrüchen, fahrenden verdreckten Rostschüsseln und Personalmangel?
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Re: Lobauautobahn (war: Verlängerung Linie 25 Seestadt)
« Antwort #14 am: 26. Dezember 2019, 12:35:35 »
Von der Fahrgastmilliarde redet man mittlerweile kaum mehr; vermutlich hat man schon eingesehen, dass man die in der aktuellen Situation nie und nimmer derpackt.

Das glaube ich erst, wenn die Wr. Linien aufhören, ihre Wischi-Waschi-Eigenwerbungsplakate affichieren zu lassen. Ironischerweise auch in den Haltstellenunterständen, wo sich eh nur Leut' aufhalten, die öffentlich fahren. Das Geld dafür wäre bei der U-Bahn Tunnelreinigung besser investiert - *hust*. :fp: