Autor Thema: U1-Verlängerung nur bis Oberlaa  (Gelesen 462350 mal)

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coolharry

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Re: U1-Verlängerung nur bis Oberlaa
« Antwort #1095 am: 04. Oktober 2021, 13:16:14 »
Man kann ja auch die Bebauung bündeln.

Ich würde die Seestadt und wohl auch Rothneusiedl - das was davon zu lesen war - sehr wohl als gebündelte Bebauung bezeichnen. Was würdest du sonst darunter verstehen?

Das ist zwar richtig, ich würde aber zuerst ein Projekt fertig bauen und nicht zig andere Großprojekte beginnen.

Nochmal: wenn da was Gescheites bei rumkommen soll, brauchst Du einen planerischen Vorlauf von mehreren Jahren. Schlimm genug, dass die Stadt immer voller von Fehlplanungen à la Gaswerk Leopoldau ist, das muss man nicht vielfach vergrößert im Süden auch noch errichten. Es werden sicher nicht morgen die Bagger in Rothneusiedl anrollen, aktuell geht es offensichtlich um eine sehr grobe Planung.

Es geht um Richtungskonzepte.
D.h. wo Schule, wo Gewerbe, wo Einkaufsstraße, wo Zufahrten, wo Fußverbindungen wichtig, wo Öffirouten, wo U-Bahn, Kanalnetzausbau, Stromnetzausbau, Fernwärme oder Nahwärme etc.

Dazu müssen halt auch alle Stellen abgeklopft werden.

Dazu kommen dann noch Bebauungshöhen und Volumina. Mit dazu gehöriger Verkehrsprognose. UVP etc.

Schlußendlich muss das ganze in die Flächenwidmung gegossen werden.
Das dauert.
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

abc

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Re: U1-Verlängerung nur bis Oberlaa
« Antwort #1096 am: 05. Oktober 2021, 06:40:55 »
Angeregt durch die Diskussion im Nachbarthread habe ich am Beispiel Oberes Hausfeld gerade mal nachgeschaut, von welchen Zeiträumen wir hier sprechen: Allein vom Beginn des kooperativen Verfahrens über den städtebaulichen Entwurf bis zum Beschluss des Flächenwidmungsplans vergingen fast fünf Jahre. Und aktuell ist ja (ich habe auch noch nichts gefunden...) noch kein Projekt angekündigt; ein solches muss dann aber auch erstmal geplant, genehmigt und letztlich auch gebaut werden.

Kurz: wir sprechen hier realistischerweise von mindestens zehn Jahren zwischen dem Beginn der Planung und der Fertigstellung der ersten Gebäude. Es wäre also ziemlich wahnsinnig, erstmal zu warten, bis die Seestadt fertig ist, und dann entweder zehn Jahre lang explodierende Immobilienpreise, totalen Wildwuchs oder beides zu haben (und dazu ein fehlgeplantes großes Baugebiet, weil wegen des Drucks auf vernünftige Planungsverfahren verzichtet wird).

Das Tolle an Planungen ist ja auch: man ist nicht gezwungen, sie (sofort) umzusetzen, wenn nach Abschluss der Planungsphase und Beschluss des Flächenwidmungsplans der Bedarf an neuen Baugebieten gesunken ist. Es ist aber gut, sie in der Hinterhand zu haben, um schnell reagieren zu können.

coolharry

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Re: U1-Verlängerung nur bis Oberlaa
« Antwort #1097 am: 05. Oktober 2021, 07:21:38 »
Angeregt durch die Diskussion im Nachbarthread habe ich am Beispiel Oberes Hausfeld gerade mal nachgeschaut, von welchen Zeiträumen wir hier sprechen: Allein vom Beginn des kooperativen Verfahrens über den städtebaulichen Entwurf bis zum Beschluss des Flächenwidmungsplans vergingen fast fünf Jahre. Und aktuell ist ja (ich habe auch noch nichts gefunden...) noch kein Projekt angekündigt; ein solches muss dann aber auch erstmal geplant, genehmigt und letztlich auch gebaut werden.

Kurz: wir sprechen hier realistischerweise von mindestens zehn Jahren zwischen dem Beginn der Planung und der Fertigstellung der ersten Gebäude. Es wäre also ziemlich wahnsinnig, erstmal zu warten, bis die Seestadt fertig ist, und dann entweder zehn Jahre lang explodierende Immobilienpreise, totalen Wildwuchs oder beides zu haben (und dazu ein fehlgeplantes großes Baugebiet, weil wegen des Drucks auf vernünftige Planungsverfahren verzichtet wird).

Das Tolle an Planungen ist ja auch: man ist nicht gezwungen, sie (sofort) umzusetzen, wenn nach Abschluss der Planungsphase und Beschluss des Flächenwidmungsplans der Bedarf an neuen Baugebieten gesunken ist. Es ist aber gut, sie in der Hinterhand zu haben, um schnell reagieren zu können.

Zehn Jahre kommen gut hin.
Bei der Berresgasse sind von der ersten Bekanntmachung bis zur ersten beziehbaren Wohnung jetzt ~9 Jahre vergangen. Bis das ganze Gebiet aber als "fertig" bezeichnet werden kann wirds gut noch mal so lange dauern. Einzig der Campus wurde vorgezogen, da die Schulen im Quadenstraßenviertel dringenst sanierungsbedürftig waren und es keine nahen Ausweichquartiere gab. Und Volksschüler schickt man ungern wie Gymnasiasten quer durch Wien. (Das Ausweichquartier für das Gymnasium Vereinsgasse war das Gymnasium Seestadt. War ja gleich um die Ecke  8))


https://www.wien.gv.at/stadtentwicklung/projekte/zielgebiete/donaustadt-aspern/strategieplan/entwicklungsschwerpunkt-berresgasse.html
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Bus

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Re: U1-Verlängerung nur bis Oberlaa
« Antwort #1098 am: 05. Oktober 2021, 08:18:11 »
Genausogut könnte man das Gebiet als Wald- und Wiesengürtel widmen und künftigen Generationen Grünraum sichern.

Hier greift die SPÖ auf die Konzepte aus den 60ern und 70ern zurück, wo auf die grüne Wiese (jetzt halt mit U-Bahn), Betonblöcke hingestellt werden. Schließlich ist es auch hochwertiges Ackerland - wie im Donaufeld. Die Stadt rühmt sich immer, dass sie einen großen Teil der Selbstversorgung wahrnimmt und einen großen Grünraumanteil hat. Bei der anhaltenden Flächenverbauung von ca. 20 Fußballfeldern (Österreichweit) ist schwer vorstellbar, wie grün Wien in 20 - 30 Jahren noch sein wird.

Man muss sich nur mal die "Begleitbauten" entlang der Stadtstraße ansehen, da kommt man leicht auf rund "50 Fußballfelder" wenn nicht mehr. Wie kann man behaupten, man will "raus aus dem Beton" und gleichzeitig weitermachen wie bisher. Also muss man annehmen, dass dies alles nur ein Umweltschmäh ist und Wien bald so heiß sein wird wie Athen oder Barcelona.

haidi

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Re: U1-Verlängerung nur bis Oberlaa
« Antwort #1099 am: 05. Oktober 2021, 16:03:48 »
Man muss sich nur mal die "Begleitbauten" entlang der Stadtstraße ansehen, da kommt man leicht auf rund "50 Fußballfelder" wenn nicht mehr. Wie kann man behaupten, man will "raus aus dem Beton" und gleichzeitig weitermachen wie bisher. Also muss man annehmen, dass dies alles nur ein Umweltschmäh ist und Wien bald so heiß sein wird wie Athen oder Barcelona.
Ich bin für Brückenbauten an allen Ecken und Enden, da wird sehr wenig Boden versiegelt und darunter kann man auch einigermaßen wohnen.

Was stellst du dir eigentlich vor, wir haben eine wachsende Stadt, die Wohnraum bezahlbar und in ausreichender Größe braucht. Das muss man irgendwo hinbauen.
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highspeedtrain

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Re: U1-Verlängerung nur bis Oberlaa
« Antwort #1100 am: 05. Oktober 2021, 18:54:34 »
Man muss sich nur mal die "Begleitbauten" entlang der Stadtstraße ansehen, da kommt man leicht auf rund "50 Fußballfelder" wenn nicht mehr. Wie kann man behaupten, man will "raus aus dem Beton" und gleichzeitig weitermachen wie bisher. Also muss man annehmen, dass dies alles nur ein Umweltschmäh ist und Wien bald so heiß sein wird wie Athen oder Barcelona.
Ich bin für Brückenbauten an allen Ecken und Enden, da wird sehr wenig Boden versiegelt und darunter kann man auch einigermaßen wohnen.

Was stellst du dir eigentlich vor, wir haben eine wachsende Stadt, die Wohnraum bezahlbar und in ausreichender Größe braucht. Das muss man irgendwo hinbauen.

Er stellt sich gar nichts vor; einfach nur ein NIMBY neuer Art.

Katana

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Re: U1-Verlängerung nur bis Oberlaa
« Antwort #1101 am: 05. Oktober 2021, 20:07:52 »
Man muss sich nur mal die "Begleitbauten" entlang der Stadtstraße ansehen, da kommt man leicht auf rund "50 Fußballfelder" wenn nicht mehr. Wie kann man behaupten, man will "raus aus dem Beton" und gleichzeitig weitermachen wie bisher. Also muss man annehmen, dass dies alles nur ein Umweltschmäh ist und Wien bald so heiß sein wird wie Athen oder Barcelona.
Ich bin für Brückenbauten an allen Ecken und Enden, da wird sehr wenig Boden versiegelt und darunter kann man auch einigermaßen wohnen.

Was stellst du dir eigentlich vor, wir haben eine wachsende Stadt, die Wohnraum bezahlbar und in ausreichender Größe braucht. Das muss man irgendwo hinbauen.

Er stellt sich gar nichts vor; einfach nur ein NIMBY neuer Art.

Vielleicht so:
Zuzug nach Wien stoppen und die Wohnungsquadratmeter je Einwohner konstant halten! Wenn jemand aus dem Südburgenland in die Wiener Gegend oder ein Wiener mehr Wohnkomfort will, muss er sich halt in Wolkersdorf, in Traiskirchen oder in Klausenleopoldsdorf ansiedeln. Dann wohnt er nicht in einem 5-stöckigen, sondern in einem 3-stöckigen Wohnbau, wodurch noch mehr Bodenfläche versiegelt wird und er hat einen längeren Arbeitsweg, was noch mehr Energie verbraucht, auch wenn er mit dem ÖPNV unterwegs ist.  :fp:

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Re: U1-Verlängerung nur bis Oberlaa
« Antwort #1102 am: 05. Oktober 2021, 21:51:23 »
Man merkt, gewisse Leute haben nichts verstanden  >:D >:D >:D >:D >:D >:D >:

Aber wie denn auch  ;D ;D ;D

highspeedtrain

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Re: U1-Verlängerung nur bis Oberlaa
« Antwort #1103 am: 05. Oktober 2021, 22:10:21 »
Man merkt, gewisse Leute haben nichts verstanden  >:D >:D >:D >:D >:D >:D >:

Aber wie denn auch  ;D ;D ;D

Man kann natürlich immer die Argumente der anderen mit Schweinchen versehen und dann mit der absoluten Gewissheit schlafen gehen, dass man ausnahmslos immer recht hat und alle anderen nur Idioten sind…

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Re: U1-Verlängerung nur bis Oberlaa
« Antwort #1104 am: 06. Oktober 2021, 08:26:26 »
Bevor man viel Geld für den U-Bahn-Bau in die Hand nimmt, sollte man die vorhandenen Gleise der Verbindungsbahn nutzen und einen S-Bahn-verkehr einrichten. Es fehlen in diesem Bereich lediglich die Bahnsteige neben der U1 Station Neulaa (Platz ist vorgesehen, da die Lärmschutzwand versetzt ist) und bei der Tscherttegasse.

Klingelfee

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Re: U1-Verlängerung nur bis Oberlaa
« Antwort #1105 am: 06. Oktober 2021, 09:21:34 »
Bevor man viel Geld für den U-Bahn-Bau in die Hand nimmt, sollte man die vorhandenen Gleise der Verbindungsbahn nutzen und einen S-Bahn-verkehr einrichten. Es fehlen in diesem Bereich lediglich die Bahnsteige neben der U1 Station Neulaa (Platz ist vorgesehen, da die Lärmschutzwand versetzt ist) und bei der Tscherttegasse.

Du denkst aber schon daran, dass es sich da um 2 verschiedene Unternehmen handelt.

Ausserdem wie sollen die Benutzer dann in die Innenstadt kommen. Eine Schnellbahn in diesem Bereich bringt nur etwas, wenn man einen Schnellbahnring hätte. Und dazu fehlt noch sehr viel. Eine solche Linie kann mMn nur eine Ergänzung sein.
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

abc

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Re: U1-Verlängerung nur bis Oberlaa
« Antwort #1106 am: 06. Oktober 2021, 10:00:38 »
Bevor man viel Geld für den U-Bahn-Bau in die Hand nimmt, sollte man die vorhandenen Gleise der Verbindungsbahn nutzen und einen S-Bahn-verkehr einrichten. Es fehlen in diesem Bereich lediglich die Bahnsteige neben der U1 Station Neulaa (Platz ist vorgesehen, da die Lärmschutzwand versetzt ist) und bei der Tscherttegasse.

Sicher sollte man auch stärker darauf setzen, relativ kurzfristig durch 30-min-Intervalle auf der S60, längerfristig auch durch zusätzliche tangentiale S-Bahn-Linien. Aber für die Erschließung des Stadterweiterungsgebietes Rothneusiedl ist sie ziemlich ungeeignet: nicht nur, dass die Station Blumental ziemlich am Rand liegt, sie ist auch noch durch durch das Güterverkehrsterminal Wien-Süd vom Baugebiet getrennt (und die anschließende Bahntrasse auch, so dass auch eine weitere Station nicht viel helfen würde). Das verlängert die Wege zur Station nicht nur direkt, sondern auch indirekt: sinnvollerweise liegt zwischen Bahntrasse/Güterzentrum und Wohngebiet mindestens ein Streifen Gewerbebebauung, als Lärmschutz.

Insofern wäre die verlängerte U1 schon eher in der Lage, das Neubaugebiet zentral zu erschließen, zumal der Bau sicher um einiges günstiger ist, wenn man sie frühzeitig mit einplant und dann auch baut. Nebenbei würde damit auch der 2017 eröffnete Neubauabschnitt besser ausgelastet werden; zumindest, wenn ich dort unterwegs bin, fährt die Bahn Richtung Süden am Reumannplatz deutlich leerer ab als sie eingefahren ist. Wichtig wäre, wie neulich dargelegt, dass das Neubaugebiet städtebaulich auf die U1 ausgerichtet ist.

highspeedtrain

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Re: U1-Verlängerung nur bis Oberlaa
« Antwort #1107 am: 06. Oktober 2021, 11:41:00 »
Ein dichterer Takt als alle 30 Minuten ist für die S60 nicht vorgesehen, was in ihrem weiteren Verlauf auch völlig ausreichend ist. Für die Erschließung eines städtischen Neubauviertels reicht das aber nicht und - neben allen anderen bereits genannten Gründen - ist es aus Kapazitätsgründen auch undenkbar, da deutlich bis Blumental zu verdichten.

Entweder, es kommt ein U1-Ast, oder man arbeitet mit einer Straßenbahn bis zur U1, die dann allerdings ohne Anschluss zum übrigen Straßenbahnnetz wäre (den Kardinalfehler, die U1-Süd überhaupt zu bauen, kann man halt nicht mehr ändern).

Anrew Wiggin

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Re: U1-Verlängerung nur bis Oberlaa
« Antwort #1108 am: 06. Oktober 2021, 11:54:39 »
Entweder, es kommt ein U1-Ast, oder man arbeitet mit einer Straßenbahn bis zur U1, die dann allerdings ohne Anschluss zum übrigen Straßenbahnnetz wäre (den Kardinalfehler, die U1-Süd überhaupt zu bauen, kann man halt nicht mehr ändern).
wenn man einen 15er baut, kann man auch die 1 Station Parallelführung von Alaudagasse bis Verteilerkreis wieder errichten (und dann könnte man gleich die Linien verknüpfen, sodass man aus Rothneusiedl einerseits Anschluss zur U1 hätte und andererseits umsteigefrei bis Meidling kommt - und zusätzlich: Man stelle sich die Diskussionen hier im Forum vor, wie diese Linie "richtig" heißen müsste!).

Aber es kommt sowieso die U1.

Anrew Wiggin

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Re: U1-Verlängerung nur bis Oberlaa
« Antwort #1109 am: 06. Oktober 2021, 11:55:35 »
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