Autor Thema: U5 Planungen  (Gelesen 421985 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

coolharry

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 6444
Re: U5 Planungen
« Antwort #195 am: 17. Oktober 2013, 07:39:39 »
Die Dienstnehmerabgabe wird wohl auch nach dem Ende des U-Bahn-Baus weiterrennen. Die dürfte genug abwerfen um sämtliche Erneuerungen und die Erhaltung hoffentlich des gesamten Schienennetzes in Wien zu finanzieren.

Die WL werden froh sein, wenns in 5 Jahren mit der Dienstgeberabgabe noch die Stromrechnung begleichen können.

Die 2€ pro Woche pro Angestellten sind jetzt nicht so die Masse wie viele glauben.

Die Statistik Austria gibt für 2001 ca. 800.000 Erwerbstätige in Wien an. Wen von denen 2/3 U-Bahn Steuer pflichtig sind ists vermutlich eh schon viel.
Ergibt ca. 55,5 Mio. Euro im Jahr.

Da ich jetzt nicht weiß, was die WL genau jährlich in den Erhalt und die Wartung ihres Inventars ausgeben, kann ich jetzt auch nicht sagen wofür die Summe reicht, aber die U4 Sanierung kostet 335 Mios. Das ist die Abgabe für die nächsten 6 Jahre.
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

schaffnerlos

  • Obermeister
  • *
  • Beiträge: 3171
Re: U5 Planungen
« Antwort #196 am: 17. Oktober 2013, 09:18:12 »
Ergibt ca. 55,5 Mio. Euro im Jahr.

Sind 60 bis 65 Millionen Euro pro Jahr.

60er

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 7895
Re: U5 Planungen
« Antwort #197 am: 17. Oktober 2013, 09:29:39 »
Die Dienstgeberabgabe ist zudem für den U-Bahn-Bau zweckgebunden und nicht für die Erhaltung und Erneuerung des Schienennetzes vorgesehen. Selbstredend sind die 60 Mio. pro Jahr nur ein Tropfen auf den heißen Stein.

highspeedtrain

  • RBL-Disponent
  • ***
  • Beiträge: 1894
Re: U5 Planungen
« Antwort #198 am: 18. Oktober 2013, 08:18:09 »
Wenn schon tunneln, dann eher eine zweite Stammstrecke (bin für Ideen offen, wo) und vor allem Ausbau der Zulaufstrecken. Wenn der Verkehrszuwachs dann zu führt, dass man in Wien weitere U-Bahn-Strecken braucht... soll sein, aber first things first.
Der beste Platz für die zweite Stammstrecke ist leider schon belegt: Die Gürtelstadtbahn. >:D

Der erste Fehler war, die Stadtbahn zu U4 und U6 zu machen statt zur Schnellbahn. Dann hat man die U3 gebaut,  obwohl auch diese Strecke für die Schnellbahn prädestiniert gewesen wäre.

Jetzt? Sollte die U2 zum Matz verlegt werden,  wäre eine Variante eine neue Stammstrecke FJB - Rathaus - alte U2 - Rennweg - S7. Im Osten könnte man auch die Ostbahn und den Stadlauer Ast einbinden,  im Westen neben der FJB uU via einer neuen Donaubrücke Floridsdorf/Jedlersdorf und weiter auf bestehenden Strecken.

Bus

  • Obermeister
  • *
  • Beiträge: 3391
Re: U5 Planungen
« Antwort #199 am: 18. Oktober 2013, 08:23:07 »
Bei dem, was die ÖBB manchmal aufführen/einsetzen, ist das KEIN Fehler gewesen, eine U-Bahn daraus zu machen.

moszkva tér

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 8283
Re: U5 Planungen
« Antwort #200 am: 18. Oktober 2013, 08:57:33 »
Bei dem, was die ÖBB manchmal aufführen/einsetzen, ist das KEIN Fehler gewesen, eine U-Bahn daraus zu machen.
Wenn ich denke, dass der Stationsaufenthalt in Wien Mitte oder Praterstern manchmal über eine Minute dauert, wovon mindestens die Hälfte der Zeit gar kein Fahrgastwechsel mehr stattfindet, könnte man noch einiges rausholen an Fahrzeit. Warum schaffen die ÖBB keine U-Bahn-mäßige Abfertigung?

Wenn man jetzt eine U-Bahn auf eine S(low)-Bahn umbaut, na danke! Da kann ich gleich einen Bus fahren lassen, besonders bei den kurzen Haltestellenabständen der Ur-U2.

Wobei ich nicht sagen möchte, dass ich der Idee einer (vernünftigen) S-Bahn statt der U2 nichts abgewinnen könnte. Man müsste es halt g'scheit machen!

highspeedtrain

  • RBL-Disponent
  • ***
  • Beiträge: 1894
Re: U5 Planungen
« Antwort #201 am: 18. Oktober 2013, 09:05:26 »
Bei dem, was die ÖBB manchmal aufführen/einsetzen, ist das KEIN Fehler gewesen, eine U-Bahn daraus zu machen.

Das ist genau dasselbe falsche Argument, mit dem viele gegen die Straßenbahn sind, nur weil sie in Wien nicht besonders gut funktioniert. Genauso wie die Straßenbahn anders und besser sein könnte, wie man an zahlreichen Beispielen im Ausland, aber auch in Österreich (Linz) sieht, geht das auch bei der S-Bahn. Wie attraktive S-Bahnen aussehen können, sieht man zB in München oder Frankfurt...

moszkva tér

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 8283
Re: U5 Planungen
« Antwort #202 am: 18. Oktober 2013, 09:32:40 »
Bei dem, was die ÖBB manchmal aufführen/einsetzen, ist das KEIN Fehler gewesen, eine U-Bahn daraus zu machen.

Das ist genau dasselbe falsche Argument, mit dem viele gegen die Straßenbahn sind, nur weil sie in Wien nicht besonders gut funktioniert. Genauso wie die Straßenbahn anders und besser sein könnte, wie man an zahlreichen Beispielen im Ausland, aber auch in Österreich (Linz) sieht, geht das auch bei der S-Bahn. Wie attraktive S-Bahnen aussehen können, sieht man zB in München oder Frankfurt...

Das ist das Argument, warum "die Leute" keine Straßenbahn und S-Bahn wollen, weil man in Wien sieht, dass es nicht funktioniert. Würde man es einmal g'scheit machen, würden sich die Menschen schnell überzeugen lassen. Die wenigsten Menschen fahren - wie wir - in Europa herum und machen Best-Practice-Studien.

highspeedtrain

  • RBL-Disponent
  • ***
  • Beiträge: 1894
Re: U5 Planungen
« Antwort #203 am: 18. Oktober 2013, 09:35:04 »
Das ist das Argument, warum "die Leute" keine Straßenbahn und S-Bahn wollen, weil man in Wien sieht, dass es nicht funktioniert. Würde man es einmal g'scheit machen, würden sich die Menschen schnell überzeugen lassen. Die wenigsten Menschen fahren - wie wir - in Europa herum und machen Best-Practice-Studien.

Das war eh immer meine Sichtweise: Bevor man neue Straßenbahnen (zumindest im Zentrum) ankündigt, einige wichtige Straßenbahnlinien in jeder Hinsicht attraktivieren (auch stadtgestalterisch), um ein Beispiel zu haben, was möglich ist.

Bei der S-Bahn natürlich genauso; die Wiener Variante davon ist wahrlich kein Ruhmesblatt, leider hat man sich in den letzten Jahren alle Möglichkeiten vertan, das zu ändern.

Operator

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 5575
Re: U5 Planungen
« Antwort #204 am: 18. Oktober 2013, 09:42:29 »
Die meisten für oder wider Argumente sind leicht nachvollziehbar. Aber ich frage mich, wielange Bund und Land noch gegeneinander arbeiten. Schon jetzt gibt es einige Paralellführungen von S und U- Bahn,
U2, U6. Wann hört dieser Unsinn endlich auf und die zuständigen Herren machen mal ein Konzept miteinander. Leider ist eh schon alles sehr vermurkst, aber zu spät ist es noch nicht!
Da hätte ich mir auch von den Grünen mehr Kompetenz erwartet!

highspeedtrain

  • RBL-Disponent
  • ***
  • Beiträge: 1894
Re: U5 Planungen
« Antwort #205 am: 18. Oktober 2013, 11:36:16 »
Nur ist eine Schnellbahnlinie, die über Simmering hereinkommt nur sehr bedingt attraktiv.

Für den Wiener vielleicht. Aber wenn man aus GF mit einer Linie nach Floridsdorf (und weiter) kommt und mit einer anderen nach Simmering (und weiter) kommt, ist das für die Speckgürtel Bewohner sicher attraktiv. Auch Stadlau, Simmering und auch die Leopoldsstadt hätten was davon.

Ich bin da ziemlich dagegen, auch wenn ich weiß, dass es wahrscheinlich in absehbarer Zeit keine Alternative geben wird, weil die Stammstrecke voll ist. Aber die überwiegende Mehrzahl der Fahrgäste will nach wie vor in zentrale Teile Wiens, und für *diese* muss man Kapazität schaffen. Außen vorbeizufahren ist im Fall Gänserndorf genauso wenig sinnvoll, wie die innere Westbahn auf die Verbindungsbahn durchzubinden.

Das soll überhaupt nicht heißen, dass man Bahnstrecken nicht auch für Tangentialverbindungen nutzen soll, aber in absehbarer Zeit eben "rund um die Stadt" und nicht als "zweite Stammstrecke" für Außenäste. Wobei ich mich für den Bereich 11. und 22. Bezirk frage, ob Straßenbahn-/Stadtbahnlinien nicht sinnvoller wären, weil sie besiedelte Gebiete zT besser erschließen können. Da bin ich aber nicht festgefahren (die Verbindungsbahn gehört natürlich unbedingt à la S45 für viel dichteren S-Bahn-Verkehr genutzt).

coolharry

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 6444
Re: U5 Planungen
« Antwort #206 am: 18. Oktober 2013, 12:03:00 »
Nur ist eine Schnellbahnlinie, die über Simmering hereinkommt nur sehr bedingt attraktiv.

Für den Wiener vielleicht. Aber wenn man aus GF mit einer Linie nach Floridsdorf (und weiter) kommt und mit einer anderen nach Simmering (und weiter) kommt, ist das für die Speckgürtel Bewohner sicher attraktiv. Auch Stadlau, Simmering und auch die Leopoldsstadt hätten was davon.

Ich bin da ziemlich dagegen, auch wenn ich weiß, dass es wahrscheinlich in absehbarer Zeit keine Alternative geben wird, weil die Stammstrecke voll ist. Aber die überwiegende Mehrzahl der Fahrgäste will nach wie vor in zentrale Teile Wiens, und für *diese* muss man Kapazität schaffen. Außen vorbeizufahren ist im Fall Gänserndorf genauso wenig sinnvoll, wie die innere Westbahn auf die Verbindungsbahn durchzubinden.

Das soll überhaupt nicht heißen, dass man Bahnstrecken nicht auch für Tangentialverbindungen nutzen soll, aber in absehbarer Zeit eben "rund um die Stadt" und nicht als "zweite Stammstrecke" für Außenäste. Wobei ich mich für den Bereich 11. und 22. Bezirk frage, ob Straßenbahn-/Stadtbahnlinien nicht sinnvoller wären, weil sie besiedelte Gebiete zT besser erschließen können. Da bin ich aber nicht festgefahren (die Verbindungsbahn gehört natürlich unbedingt à la S45 für viel dichteren S-Bahn-Verkehr genutzt).

Ich weiß nicht warum alle immer in die sche.. Innenstadt zu wollen haben?

Wenn ich daran denke wie viele Arbeitsplätze in Wr. Neudorf und Schwechat sind  und auch der 10., 11. und 23. Bezirk haben, dann ist die Wiener City ein riesiger leerer Haufen.
Jemand der im Raum GF wohnt und im 23. arbeitet fährt jetzt mit dem Auto. Weil ja dank der "alle müssen in die City" Politik die durchfahr Relationen mehr als vernachlässigt worden sind. Und die müssen nicht unbedingt durchs Zentrum führen. Es reicht wenn sie die Vororte sinnvoll verbinden.
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

highspeedtrain

  • RBL-Disponent
  • ***
  • Beiträge: 1894
Re: U5 Planungen
« Antwort #207 am: 18. Oktober 2013, 12:41:06 »
Ich weiß nicht warum alle immer in die sche.. Innenstadt zu wollen haben?

Wenn ich daran denke wie viele Arbeitsplätze in Wr. Neudorf und Schwechat sind  und auch der 10., 11. und 23. Bezirk haben, dann ist die Wiener City ein riesiger leerer Haufen.
Jemand der im Raum GF wohnt und im 23. arbeitet fährt jetzt mit dem Auto. Weil ja dank der "alle müssen in die City" Politik die durchfahr Relationen mehr als vernachlässigt worden sind. Und die müssen nicht unbedingt durchs Zentrum führen. Es reicht wenn sie die Vororte sinnvoll verbinden.

Wenn jemand im Raum GF wohnt und im 23. arbeitet und mit dem Auto fährt, dann liegt das an ihm. Mit den REX-Durchbindern und allenfalls Umsteigen in Meidling gibts eine vergleichsweise gute ÖV-Verbindung, die auch auf anderem Weg nicht wirklich schneller wäre.

Und ansonsten: Du hast nicht unrecht, aber Wohnorte und Arbeitsplätze in der Peripherie sind wesentlich weiter gestreut als im Zentrum und daher prinzipiell weniger öV-affin. Im Übrigen kann man mit Durchbindern auch die Umgebung gut verknüpfen und wenn man dazu Tangentiallinien macht, erst recht. Die beiden Ziele widersprechen sich also nicht. Aber einen dichten Schnellbahntakt aus Gänserndorf quasi an Wien vorbei in den Süden zu führen - nein, dafür reicht die vom ÖV *derzeit* erreichbare Nachfrage nicht. Und vor allem ist es dann nicht sinnvoll, wenn man mehr Kapazitäten Richtung Zentrum braucht, weil die Züge jetzt schon aus allen Nähten platzen (bei Gänserndorf weiß ich das nicht, bei den Südbahn-REX in der HVZ ist das aber so).

13er

  • Verkehrsstadtrat
  • **
  • Beiträge: 27735
Re: U5 Planungen
« Antwort #208 am: 18. Oktober 2013, 18:39:02 »
Häupl hat da ganz schön in ein Wespennest gestochen. Die WiLi laufen derzeit wie aufgescheuchte Hendln von Pontius zu Pilatus und erzählen überall, wie super die U-Bahn ist und dass man sie unbedingt weiter ausbauen muss 8) Dabei sieht er die Sache eigentlich so wie wir: Man soll zuerst einmal versuchen, den existierenden Verkehr zu optimieren und dann schauen, ob das ausreicht. Auch 2025 ist in dem Sinn ein wackliger Termin, denn wenn man bis dahin den 43er entsprechend beschleunigt hat (und es gibt keinen Grund, warum er dann nicht gut funktionieren sollte), braucht man eh keine U5 mehr. Am anderen Ast auch - zwar wird man wohl in den nächsten Jahren nicht den 13er bauen, aber hoffentlich ist nun die Chance für Gelenksbusse wieder da.

Übrigens: Das AKH muss in den nächsten Jahren saniert werden. Kostenpunkt ca. 1,5 Mrd Euro. http://wien.orf.at/news/stories/2609879/
Mit uns kommst du sicher... zu spät.

ULF

  • Zugführer
  • *
  • Beiträge: 978
Re: U5 Planungen
« Antwort #209 am: 18. Oktober 2013, 20:08:54 »
Häupl hat da ganz schön in ein Wespennest gestochen. Die WiLi laufen derzeit wie aufgescheuchte Hendln von Pontius zu Pilatus und erzählen überall, wie super die U-Bahn ist und dass man sie unbedingt weiter ausbauen muss 8)
Wahrscheinlich eine blöde Frage, aber ist mit die WiLi die offizielle Unternehmenslinie gemeint oder lediglich ein paar ganz spezielle Personen - wer auch immer diese jetzt sein mögen..?

Aber auf jeden Fall ganz amüsant. :D