Autor Thema: [HU] Budapest  (Gelesen 396314 mal)

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Re: [HU] Budapest
« Antwort #645 am: 17. Januar 2017, 14:18:26 »
Als Follow-up zu meiner Antwort 601 (http://www.tramwayforum.at/index.php?topic=876.msg231406#msg231406) hier der eben erschienene Artikel aus "Regionale Schienen" zum neuen Straßenbahnnetz. 
Harald A. Jahn, www.tramway.at

mk4047

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Re: [HU] Budapest
« Antwort #646 am: 17. Januar 2017, 18:39:11 »
Vielen Dank für die Neuigkeiten; gibt es irgendetwas Neues hinsichtlich des geplanten Wiederaufbaus der Straßenbahntrasse durch die Thököly út?

Ja, der Plan wurde Gott sei Dank verworfen.

mk4047

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Re: [HU] Budapest
« Antwort #647 am: 17. Januar 2017, 18:47:33 »
Als Follow-up zu meiner Antwort 601 (http://www.tramwayforum.at/index.php?topic=876.msg231406#msg231406) hier der eben erschienene Artikel aus "Regionale Schienen" zum neuen Straßenbahnnetz.

Die Verlängerung der Linie 1 wurde NIE abgesagt, sie wurde Ende 2016 ausgeschrieben. Manche Vitézy-fans, die alles tun würden, um die Stadtführung oder das neue BKK-Management schlecht darzustellen, mögen sowas verbreitet haben, trotzdem stimmt die Info nicht. Was vorerst nicht gebaut wird (wegen Proteste der Anwohner) ist die Verbindungsstrecke durch die Vasút utca.

tramway.at

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Re: [HU] Budapest
« Antwort #648 am: 17. Januar 2017, 22:30:36 »
Vielen Dank für die Neuigkeiten; gibt es irgendetwas Neues hinsichtlich des geplanten Wiederaufbaus der Straßenbahntrasse durch die Thököly út?

Ja, der Plan wurde Gott sei Dank verworfen.

Wieso Gottseidank? Da liegen heute noch Gleisreste, und die Strecke fehlt. Dafür gibts einen unübersichtlichen Busauftrieb.
Harald A. Jahn, www.tramway.at

mk4047

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Re: [HU] Budapest
« Antwort #649 am: 18. Januar 2017, 18:47:23 »
Vielen Dank für die Neuigkeiten; gibt es irgendetwas Neues hinsichtlich des geplanten Wiederaufbaus der Straßenbahntrasse durch die Thököly út?

Ja, der Plan wurde Gott sei Dank verworfen.

Wieso Gottseidank? Da liegen heute noch Gleisreste, und die Strecke fehlt. Dafür gibts einen unübersichtlichen Busauftrieb.

Budapest hat sehr viele Strecken, wo die Errichtung einer Straßenbahn-Neubaustrecke nötig wäre. Wenn die finanziellen Quellen so mager sind, wie in Budapest, wäre es mMn empflehlenswert neue Strecken dort zu bauen, wo sie langfristig erhalten werden, und nicht nur als eine vorübergehende Metroersatz-Notlösung funktionieren. (Dass die M4 eines Tages nach Újpalota erreichen müsste, ist eigentlich allen bewusst.) Ich bin überhaupt kein Gegner einer Ost-West-Tramtangente (Erzsébet híd - Rákóczi út - Thököly út), aber nur bis zur Mexikói út (praktisch die Wiederbelebung der ehemaligen Linie 67, als Ersatz der immer beliebteren Buslinie 5, bzw. Verlängerung der Linien 28 und 37 nach Buda, des 24 nach Zugló usw.).
Was die gescheiterten Pläne betrifft, muss man noch wissen, dass es zunächst vorgesehen war, die Straßenbahn nur auf der Thököly út wieder zu errichten (die 1972 stillgelegte Strecke auf der Rákóczi út also nicht!) und sie nach Újpalota zu verlängern, d.h. die meisten Fahrgäste der heutigen Buslinien aus den Bezirken 14 und 15 hätten beim Ostbahnhof noch einmal umsteigen müssen, wenn sie in die Innenstadt hätten fahren wollen.

W_E_St

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Re: [HU] Budapest
« Antwort #650 am: 18. Januar 2017, 19:39:31 »
Zitat
Was die gescheiterten Pläne betrifft, muss man noch wissen, dass es zunächst vorgesehen war, die Straßenbahn nur auf der Thököly út wieder zu errichten (die 1972 stillgelegte Strecke auf der Rákóczi út also nicht!) und sie nach Újpalota zu verlängern, d.h. die meisten Fahrgäste der heutigen Buslinien aus den Bezirken 14 und 15 hätten beim Ostbahnhof noch einmal umsteigen müssen, wenn sie in die Innenstadt hätten fahren wollen.

War das nicht schon die vor der Autolobby eingeknickte Version? Ich dachte ursprünglich wäre eine Führung immerhin bis Blaha Lujza tér vorgesehen gewesen?
"Sollte dies jedoch der Parteilinie entsprechen, werden wir uns selbstverständlich bemühen, in Zukunft kleiner und viereckiger zu werden!"

(aus einer Beschwerde über viel zu weit und kurz geschnittene Pullover in "Good Bye Lenin")

mk4047

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Re: [HU] Budapest
« Antwort #651 am: 18. Januar 2017, 19:50:16 »
Zunächts war Astoria als Endstation vorgesehen. Damit wäre das Problem Nr. 1 gelöst gewesen, andere wären aber dafür entstanden. Einerseits gibt es bei Astoria ziemlich wenig Platz für eine ordentliche Endstation, das ist aber das kleinste Problem. Das gravierendere ist, dass man die Busse, die aus Buda kommen, zwangsmäßig vier Haltestellen lang parallel zur Straßenbahn (bis zum Ostbahnhof) hätte führen müssen, um den Umsteigszwang auch dort zu vermeiden. Das hätte nicht nur zu Überkapazitäten an der Strecke geführt, sondern auch dazu, dass Bahnen und Busse sich gegenseitig gehindert hätten. Außerdem wäre es auch nicht allzu geschickt gewesen, die Straßenbahn eine Station vor der Metrolinie M3 enden zu lassen. Eine Einbindung der Linien 28 und 37 wäre wegen der zu kleinen Endstation auch nicht möglich gewesen...

rainfort1

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Re: [HU] Budapest
« Antwort #652 am: 18. Januar 2017, 20:36:39 »
Daß die Trasse 4/6 nicht von anderen Linien benützt werden durfte ist unrichtig, es gab etliche Jahre die Linie 66, welche wie der 6 fuhr und am Budauerbrückenkopf der Margaretenbrücke, endete.

Tramwaycafe

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Re: [HU] Budapest
« Antwort #653 am: 12. März 2017, 17:01:49 »
Sziasztok,

zwei Tage Budapest stehen an  :)) Zum Zwecke des Ausbaldowerns passender Fotostellen möcht' ich in diesen erlesenen Hallen gerne nachhaken,
  • auf welchen Linien die Ganz-Wägen an Freitagen bzw. Samstagen derzeit noch fahren.
  • welches Wagenmaterial an diesen Tagen auf den Linien 1, 12, 14, 17, 19, 41, 56, 59 und 61 unterwegs ist.

Mit bestem Dank im voraus...

benkda01

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Re: [HU] Budapest
« Antwort #654 am: 12. März 2017, 17:22:25 »
Szervusz,

auf welchen Linien die Ganz-Wägen an Freitagen bzw. Samstagen derzeit noch fahren.
Die klassischen Ganz-Wagen fahren auf den Linien 19 (Mischbetrieb mit CAF), 47 (typenrein), 47B (typenrein), 48 (typenrein) und 49 (typenrein).
Modernisierte Ganz-Wagen fahren auf den Linien 2 (typenrein) und 24 (2 Stück, nur werktags).


Zitat
welches Wagenmaterial an diesen Tagen auf den Linien 1, 12, 14, 17, 19, 41, 56, 59 und 61 unterwegs ist.
1: T5C5+T5C5+T5C5 (nur Mo-Sa), CAF (56 m) und 2 Stück Combino (nur Sa+So).
12: T5C5+T5C5.
14: T5C5+T5C5+T5C5 (am Wochenende nur Doppeltraktion).
17: T5C5+T5C5 und CAF (34 m).
19: Ganz und CAF (34 m).
41: T5C5+T5C5.
56: T5C5+T5C5.
59: T5C5+T5C5.
61: T5C5+T5C5.


Anmerkung: Mit "T5C5" meine ich hier sowohl die klassischen T5C5 mit Beschleuniger als auch die zwei verschiedenen Umbauvarianten. Auf den meisten Tatra-Linien gibt es einen Mischbetrieb dieser Formen. Klassische Beschleuniger-Tatras sind eine aussterbende Art, sie werden derzeit sukzessive zur zweiten Umbauvariante mit Choppersteuerung umgebaut.



Hier eine kurze Übersicht über die Tatra-Varianten:


–T5C5 klassisch: Beschleuniger, weißer Innenraum, weiße Haltestangen, nur zentrales Öffnen & Schließen, orange LED-Außendisplays.

–T5C5K (1. Umbauvariante, ursprünglich T5C5K, dann nach Umrüsten der Türen auf Selbstschließen Umbezeichnung in T5C5K2, nach Umbau aller Wagen wieder als T5C5K geführt): Chopper, oranger Innenraum, orange Haltestangen, Einzeltüröffnung und selbstschließende Türen, grüne Bugmatrixdisplays und orange LED-Seitendisplays.

–T5C5K (2. Umbauvariante, anfangs als T5C5K2 bezeichnet): Chopper, weißer Innenraum, gelbe Haltestangen, neue Türen, Einzeltüröffnung und selbstschließende Türen, orange LED-Außendisplays.


T5C5K der 1. Umbauvariante gibt es nur westlich der Donau.

Tramwaycafe

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Re: [HU] Budapest
« Antwort #655 am: 12. März 2017, 18:00:27 »
Whoa,

danke an Kollege benkda01 für die so prompte, ausführliche und gründliche Übersicht :up: :up: :up:!
Hmmm, sieht so aus, als ob der Norden und Westen Budapests höchst Tatra-dominiert wäre: Aber soll nichts Schlimmeres passieren :D

Konstal 105Na

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Re: [HU] Budapest
« Antwort #656 am: 12. März 2017, 18:20:12 »
Klassische Beschleuniger-Tatras sind eine aussterbende Art

Hatten die T5C5 wirklich Beschleuniger? Ich dachte die hatten Nockenschalter?
po sygnale odjazdu nie wsiadac

T1

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Re: [HU] Budapest
« Antwort #657 am: 12. März 2017, 18:26:59 »
Sziasztok,

zwei Tage Budapest stehen an  :)) Zum Zwecke des Ausbaldowerns passender Fotostellen möcht' ich in diesen erlesenen Hallen gerne nachhaken,
  • auf welchen Linien die Ganz-Wägen an Freitagen bzw. Samstagen derzeit noch fahren.
  • welches Wagenmaterial an diesen Tagen auf den Linien 1, 12, 14, 17, 19, 41, 56, 59 und 61 unterwegs ist.

Mit bestem Dank im voraus...

Vielleicht hilft auch das ein wenig: http://futar.bkk.hu/?map=15/47.49124/19.05155&layers=GV

Die Handyapp kann ein wenig mehr, u.a. auch Linienverläufe darstellen.

benkda01

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Re: [HU] Budapest
« Antwort #658 am: 12. März 2017, 18:35:57 »
Hatten die T5C5 wirklich Beschleuniger? Ich dachte die hatten Nockenschalter?
Du hast natürlich Recht, sorry für die Verwirrung :o  Allerdings handelt es sich nicht um klassische Nockenfahrschalter mit einer Walze, sondern um eine stufige Schaltung mit ferngesteuerten Schützen.


Die Handyapp kann ein wenig mehr, u.a. auch Linienverläufe darstellen.
Das kann auch die Browser-Version, du musst lediglich den Haltestellen-Layer aufdrehen. ;)




Übrigens, Sonderfahrtsinfo:

Wie ich oben bereits schrieb, werden seit Längerem sämtliche klassischen T5C5 zu T5C5K umgebaut. Dies beinhaltet vor allem einen Umbau von der Schützsteuerung auf Leistungselektronik, außerdem erhalten die Wagen eine Anpassung des Innenraumes an die aktuelle BKK-Tram-CI (gelbe Haltestangen, weiße Innenwände, schwarz-gelbe Sitzbezüge), neue Türblätter und Türmotoren, Einzeltüröffnung und -Selbstschließung, neues (nerviges) Abfahrtssignal, neue Stempelentwerter, neue Scheibenwischer, Neulack, Wagennummern in BKK-CI, etc.

Allerdings wurden die Wagen 4000 und 4171 als zukünftige Nostalgiefahrzeuge auserwählt und haben daher beim kürzlichen Einzug in die Hauptwerkstätte und Durchführung der HU einen abweichenden Umbau erhalten:
Die originale Antriebssteuerung wurde saniert und belassen, ebenso die alten Lochentwerter, die originale Türsteuerung und die Türantriebe. Die Lampenanordnung wurde auf den Zustand zur Zeit der Auslieferung rückgebaut, und ein originalgetreuer geriffelter Gummiboden, wie im Lieferzustand vorhanden, wurde speziell angefertigt und eingebaut. Die Wagen behielten außerdem die weiße Innenraumfarbe und die bisherigen Sitzbezüge.
Moderne Umbauten wurden lediglich in jenem Maße getätigt, wie sie für die Durchführung des regulären Linienbetriebs unerlässlich sind und später wieder leicht rückgebaut werden können (und aus irgendeinem Grund die neuen Türen). Im Zuge der Neulackierung wurden bei Wagen 4000 (einer der einstigen Prototypen) einige wenige Details, die ursprünglich die Lackierung dieser Prototypen von den Serienwagen unterschieden, wiederhergestellt. Beide erhielten außerdem wieder klassische schablonengespritzte Wagennummern.

In diesem Zustand ist der Zug 4000+4171 seit Anfang Februar im Linieneinsatz und wird nach dem fertiggestellten Umbau der verbliebenen T5C5 der einzige Tatra-Zug mit originaler Antriebssteuerung sein.


Mit diesem Zug ist nun für Sonntag, den 19. März eine Fotosonderfahrt angesetzt. Beginn ist um 07:00 beim Betriebsbahnhof Baross (Haltestelle Orczy tér, etwa 5 min vom Bahnhof Budapest-Keleti mit der Straßenbahnlinie 24), die Gesamtdauer wird auf etwa 9 Stunden geschätzt. Es ist keine Voranmeldung erforderlich, die Teilnahmegebühr beträgt 2000 Ft (etwas über 6 €).

Befahren wird folgende Strecke: Bahnhof Baross – 37 – Hidegkúti Nándor Stadion – 1 – Bécsi út / Vörösvári út – 17 – 4/6/17 – Széll Kálmán tér M – 56 – Budagyöngye – Bahnhof Szépilona – 59 – Farkasrét, Márton Áron tér – 59 – Széll Kálmán tér M – 56 – Szent Gellért tér M – 47 – Deák Ferenc tér M – 47 – Városház tér – 47 – Újbuda-központ M – 4 – Mester utca (Ferenc körút) – 51 – Gubacsi út / Határ út – 3 – Örs vezér tere M – 62 – Bahnhof Baross.

Aufgrund des frühen Beginnes ist leider keine Anreise mit dem Zug am selben Tag möglich.

Hier einige Fotos von T5C5 4000:

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Tramwaycafe

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Re: [HU] Budapest
« Antwort #659 am: 18. März 2017, 22:55:40 »
Jó estét,

gerade aus Budapest zurück möchte ich nochmals den Kollegen benkda01 und T1 für die Wagenparkhinweise danken! Bevor's ans Fotoaufarbeiten geht, ein paar ganz frische Eindrücke:

  • Der Budaer Lückenschluss zwischen der Margit híd und dem Batthyány tér ist eine Wucht − mein Hotel lag am Bem József tér und daher ausgerechnet an der einzigen Haltestelle dieses Lückenschlusses. Die neue Strecke mag städtebaulich keine Revolution darstellen; aber sie ist fein gestaltet, und das, was nördlich davon aus der einst verschlafenen Linie 17 wurde, ist ein Hammer. Alle 3 Minuten eine Tram durch die Bécsi út, wer hätte das früher gedacht?
  • In diesem Zusammenhang: Dem unaufhörlichen Herzschlag der Linien 4 und 6 zuzusehen, wie sie die Straßenbahnen durch Hauptschlagadern der Stadt pumpen, padamm, padamm, ist für sich genommen immer schon ein faszinierendes Schauspiel gewesen. Aber nunmehr das alles auch noch mit 17er-Einfädelung: Respekt! So wickelt man unbeschreiblich dichten Betrieb ab! Ach ja: Zwangsschließen rules. Unbedingt!
  • Und da passt auch gleich der Széll Kálmán tér dazu. Ich hielt das für eine irreparable Stadtwüste. Vor dem Umbau. Und ein großes Kompliment, was daraus geworden ist − und dass man den architektonisch, nun ja, «speziellen» U-Bahn-Eingangsfächer dermaßen gelungen integrieren konnte, zeugt davon, dass Könner am Werk waren, denen offenbar wenig hineingepfuscht wurde. Wie viel gelungener nun auch der Straßenbahnbetrieb nach Aufgabe fast aller Endstationen daselbst ist; davon war hier ja auch schon ausgiebig zu lesen.
  • Die CAFs sind ja nette Fahrzeuge; die langen wie die kurzen. Am 1er dahinzugleiten, der bei meinen frühen Budapestbesuchen Ende der 80er-Jahre im Norden eine Rumpelpiste war, ist nunmehr auf Rasengleisen in den langen CAFs ein fast französisches Erlebnis.
  • Erstaunlich fand ich wieder einmal die außergewöhnlich heterogene Fahrplangestaltung. Die einen Straßenbahnlinien fahren, wie etwa der 12er, ganztags im 15-Minuten-Takt, und nie häufiger − andere, wie der 19er, haben tagsüber ebenfalls 15-Minuten-Intervalle, in der HVZ aber ein halb so langes; und dann gibt's die Linien wie 1, 2, 4 und 6, und Kombinationen wie 56/59/61, die in Spitzenzeiten wie ein Paternoster fahren: Vom Hűvösvölgy kommen zwischen 7 und 8 Uhr 24 Straßenbahnen herunter.
  • Die Konsequenz des Zweirichtungsbetriebs ist beeindruckend; in manchen Endstationen geht's dauerbunt zu. Dass das bei früherer Fehlkonzeption auch übers Ziel schießen kann, sieht man an der Endstation Bécsi út/Vörösvári út: Für 17, 19 und 41 ist zum Wenden einfach zu wenig Platz. Umgekehrt bewundere ich den Betrieb des 14ers am Nordende: Ein einzelnes Wendegleis, reinfahren, zum anderen Ende der Dreifachtraktion gehen, kurzer Check, losfahren. Und das im 6-Minuten-Takt. Ein bisserl wie U4 in Hütteldorf, nur ohne Automatismen.
  • Und der Kreis schließt sich mit einem fehlenden Lückenschluss: Ich meine, kaum eine Strecke fehlt mehr als die Verbindung Deák tér−Lehel tér. In nur zwei Tagen hab' ich sie auf gleich zwei verschiedenen Relationen schmerzlich vermisst. Wenn diese Verbindung auch noch wieder kommt; dann hat Budapest eine ganz außerordentliche Kehrtwendung vollzogen. Und das ist, wie auch an den zahlreichen sanierten Strecken zu sehen, ein ganz frischer Wind, der durch einen vor 20 Jahren ziemlich dahinsiechenden Betrieb weht.

EDIT: Die Sonderfahrt morgen rutscht mir leider durch die Finger; doch immerhin ist mir der 4000er vor die Linse gefahren. Auch für diesen Hinweis jedenfalls ein Danke!