Autor Thema: [HU] Budapest  (Gelesen 397478 mal)

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hema

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Re: [HU] Budapest
« Antwort #675 am: 02. April 2017, 12:58:03 »
Wer macht dann den Murks der vergangenen Jahrzehnte und der Gegenwart? Selten(st)e Ausnahmen bestätigen die Regel!  ???  :down:
Niemand ist gezwungen meine Meinung zu teilen!

Tramwaycafe

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Re: [HU] Budapest
« Antwort #676 am: 02. April 2017, 14:02:30 »
Malerische Plätzchen wie dieses knapp unter der Endstation Hűvösvölgy, zum Beispiel abseits städtischer Straßenzüge, fehlen so sehr in Wien

Oh ja  :)

Maaa, danke :up:, der 41er ist ja geradezu ein Hort der Abgelegenheit in stadtrandlichem Niemandsland… :)) Das sorgt natürlich für einmalig pastorales Fotoumfeld; doch die 56er-Strecke ist trotz der so fotogenen Lage eine Hauptachse des Budapester ÖPNVs geworden, mit 2–5-Minuten-Takt den ganzen Tag hindurch.

Nach der Pratersterndiskussion zurück nach Budapest und ein kleiner Sprung in der Szenerie: Es geht auch anders 8) In meinen Augen das einzige Ästhetische hier ist der schöne Ganz-Triebwagen; die Gegend rund um die Endstation Bécsi út/Vörösvári út atmet eine Kombination realsozialistischen Wohlfühlwohnbaus und postsozialistischen Grünewiese-Flachdach-Einkaufszentrums. Wobei das «Grün» der sprichwörtlichen Wiese hier eher ein Asphaltgrau ist. Wagen 1369 am 17. März 2017 auf SL 19, seit kurzem eine echte Durchmesserlinie :)

E1-c3

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Re: [HU] Budapest
« Antwort #677 am: 02. April 2017, 14:37:43 »
Bécsi út bedeutet eh Wiener Straße, oder?

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Re: [HU] Budapest
« Antwort #678 am: 02. April 2017, 16:40:20 »
Malerische Plätzchen . . . . die reizvolle Natur . . . .
Was brauch ma des in Wien? Weg damit! Wir brauchen mehr Beton, mehr U-Bahn und mehr Einwohner, keine Natur.
Stimmt, das stellte schon jemand fest, als der Praterstern beim Umbau zubetoniert wurde. Zumindest erinnere ich mich an ein Zitat, in dem die Worte "Schafe" und "Stadt" vorkamen, wobei die Aussage darin bestand, dass erstere in letzterer eben nicht üblich seien. :P

Das war vom Architekten (Boris Podrecca) eigentlich als lustige Randbemerkung gedacht, warum er den Platz hauptsächlich versiegelt und ohne Grünflächen gestaltet hat. Aus dem Zusammenhang gerissen und als Hauptstatement dargestellt wurde es, als die (durch die eifrigen Beamten der verschiedenen Magistratsabteilungen) völlig verhunzte Umsetzung sichtbar geworden ist.

Im Endeffekt hatte er durchaus Recht, denn solche Grünflächen – siehe Westbahnhof – fungieren letztendlich lediglich als riesengroße Sandhasenlatrinen.
Aber dennoch hat es die Stadt Wien vermurkst, denn es wurde bekanntlich nichtmal die Stahlkonstruktion begrünt. Und deren Begrünung hätte durchaus den Charakter des Platzes deutlich freundlicher machen können als er es jetzt ist. Hingegen gibt es nach wie vor einige Grüninseln, die man nach deiner Argumentation komplett entfernen hätte müssen - wobei ich mir sehr wohl die Frage stelle, ob mir eine Wiese als Latrine lieber ist, oder ob ich es bevorzuge, auf einer versiegelten Fläche zu gehen, wo mangels Regen (bzw. wegen Überdachung) dieselben Fäkalien dann eingetrocknet am Bodenbelag "kleben". :-\
"das korrupteste Nest auf dem weiten Erdenrund"
Mark Twain über die Wienerstadt.

Kálvin tér

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Re: [HU] Budapest
« Antwort #679 am: 02. April 2017, 19:24:06 »
Bécsi út bedeutet eh Wiener Straße, oder?
Ja!

Kálvin tér

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Re: [HU] Budapest
« Antwort #680 am: 05. April 2017, 09:52:20 »
Alle Räder stehen still...: Budapester Verkehrsbetriebe vor achttäigem Streik um Ostern

Die Mitarbeiter der Budapester Nahverkehrsbetriebe BKV bereiten ihre Kunden auf insgesamt acht Streiktage im April vor. Die zwei für die Branche maßgeblichen Gewerkschaftskonföderationen einigten sich am Freitag auf einen dreitätigen Streik ab Mitternacht des 18. April sowie weitere fünf Streiktage ab 24. April, womit man die unmittelbaren Osterfeiertage ausspart.

Die Gewerkschaften KKSZSZ und VTDSZSZ reagieren damit auf die fruchtlosen Gespräche mit dem Management der Städtischen Unternehmung. Gefordert haben die Arbeitnehmervertreter eine Gehaltserhöhung von 30%, aufgeteilt über drei Jahre. Sie argumentieren damit, dass Angestellte von Staatsbetrieben ähnliche Gehaltserhöhungen erhalten.

Ein Streik des Öffentlichen Nahverkehrs ist gesetzlich mit etlichen Einschränkungen versehen. So müssten 60% der regulären Fahrten weiterhin angeboten werden und bestimmte Strecken als Basisdienst stetig betrieben werden. Die Gewerkschaften interpretieren die 60% jedoch als "geforderten Tagesdurchschnitt", so dass es durchaus möglich sein wird, "dass über Stunden kein einziges BKV-Fahrzeug", also weder Bus, noch Straßenbahn, Metro oder Trolleybus "unterwegs sein wird."

Allerdings - und auch das zeigt die Misere der BKV-Mitarbeiter - dürften viele Buslinien überhaupt nicht von einem Streik berührt werden, werden sie seit Jahren bereits von (billigeren) Subunternehmen betrieben, u.a. der VT-Arriva. Auch der Betrieb der S-Bahn bzw. Vorortbahn HÉV ist nicht betroffen, denn diese wurde im Vorjahr an die Staatsbahnen MÁV übergeben - auf Regierungsanweisung. Die Arbeiter dort haben ihre 30% Lohnerhöhung auf drei Jahre bereits in der Tasche.

Die BKV hat allein im Jahr 2016 weitere 10% ihrer damals 9.600 Stellen abgebaut, nur rund ein Drittel davon durch Pensionierung, den Rest durch Kündigungen. Auf der anderen Seite mangelt es vor allem an Fahrern und qualifizierten Ingenieuren und Technikern, die man sich im Bedarfsfall teuer anheuern musste. Laut Gewerkschaft sind durch den allgemeinen Fachkräftemangel bei der BKV, die nicht gerade als attraktiver Arbeitgeber gilt, rund 1.000 Stellen unbesetzt, was zu enormen Mehrbelastungen bei den Angestellten führt, die nicht ausgeglichen werden.

Die Gewerkschaft steht daher auf dem Standpunkt, dass nur durch massive Lohnerhöhungen Fachkräfte angeworben bzw. gehalten werden können und warnt davor, die Betriebssicherheit durch weiteres Outsourcing zu gefährden.

Das BKV Management hat sich nach eigener Auskunft an die Budapester Stadtregierung gewandt, um die geforderten Gehaltserhöungen realisieren zu können und hofft auf eine streikfreie Lösung. Die Stadt Budapest hat die Forderung indes an die Orbán-Zentralregierung weitergeleitet, die jedoch bereits abgewunken habe. Der Staat habe schon bei den U-Bahn-Renovierungen geholfen und die BKV immer wieder von Schulden befreit, die Stadt müsse nun selber in der Lage sein, die BKV wirtschaftlich zu gestalten oder quer zu finanzieren.

red.


Quelle: http://www.pesterlloyd.net/html/1714cbkvstreik.html

Tramwaycafe

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Re: [HU] Budapest
« Antwort #681 am: 08. April 2017, 13:57:40 »
Bécsi út bedeutet eh Wiener Straße, oder?
Wie Kollege Kálvin tér schon bemerkt hat, ja, natürlich – und ganz am anderen Ende der Wiener Straße ist ein Grätzel entstanden, das kaum wiederzuerkennen ist, wenn man es mit dem Zustand vor 25, 30 Jahren vergleicht, als ich dort schon herumspaziert bin. Garnitur 4261+4270 fährt Richtung Margaretenbrücke, um dort auf die 4er/6er-Achse einzuschwenken. Wie immer bei gepulsten Anzeigen ist die technische Qualität des Fotos eine Gratwanderung; 1/160s erlaubt gerade noch, ohne allzuviel Bewegungsunschärfe das Display nahezu sauber zu erkennen – Blenden jenseits von 20 tragen darüberhinaus auch nicht zur Qualitätsverbesserung bei.

dalski

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Re: [HU] Budapest
« Antwort #682 am: 09. April 2017, 18:58:33 »
Anscheinend dürfte Budapest momentan sehr im Trend sein, auch ich kam im März vorbei und dabei entstanden folgende Eindrücke:
Всё будет хорошо

Tramwaycafe

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Re: [HU] Budapest
« Antwort #683 am: 29. April 2017, 17:08:59 »
Im Vergleich zum Bild in Óbuda noch weiter stadteinwärts wird die 17er-Strecke richtig großstädtisch – und im Lichte der Umgestaltung der Gleisanlagen anlässlich der Verknüpfung der Budaer Strecken ist hier im Vergleich zu vor ein paar Jahren auch vieles kaum wiederzuerkennen. Ganz fein passt in diese Kulisse einer der neuen kurzen CAF-Wägen, wie hier Garnitur 2231 beim Szént Lukács Gyógyfürdő.

Tramwaycafe

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Re: [HU] Budapest
« Antwort #684 am: 30. April 2017, 18:09:51 »
Wir bleiben im Norden Budapests, wechseln jedoch von Buda nach Pest, und größer könnte der Kontrast zur vorigen Aufnahme kaum sein: Die Verzweigung der Linien 12 und 14 am Bahnhof Rákospalota-Újpest ist wieder so ein wild-malerisches Plätzchen, wie es der Wiener Straßenbahn in der Zwischenzeit so sehr ermangelt. Am 14er fahren Puls-LED-Dreiwagen-Tatragarnituren in dichtem Takt vom Lehel tér an den nördlichen Stadtrand hinaus – die Endstation am Lehel tér ruft geradezu, wie schon geschrieben, nach einer Verlängerung am Nyugati pályaudvar vorbei zum Deák tér. Hier kommt die Garnitur 4106+4215+4242 von der Brücke über die Linie 12 herunter, die den 14er nach einem Haken unterquert.

E1-c3

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Re: [HU] Budapest
« Antwort #685 am: 30. April 2017, 18:15:35 »
In allen Straßenbahnbetrieben der Welt ist es möglich, Vignolweichen und -kreuzungen zu verwenden, nur in Wien natürlich nicht ...

Tramwaycafe

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Re: [HU] Budapest
« Antwort #686 am: 30. April 2017, 18:51:19 »
In allen Straßenbahnbetrieben der Welt ist es möglich, Vignolweichen und -kreuzungen zu verwenden, nur in Wien natürlich nicht ...
Was ist hierzustadts eigentlich der Grund dafür? Flachrillenwahn?

Klingelfee

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Re: [HU] Budapest
« Antwort #687 am: 30. April 2017, 18:53:32 »
In allen Straßenbahnbetrieben der Welt ist es möglich, Vignolweichen und -kreuzungen zu verwenden, nur in Wien natürlich nicht ...
Was ist hierzustadts eigentlich der Grund dafür? Flachrillenwahn?

Ich würde eher sagen, dass die Weichen hauptsächlich in der Verkehrsfläche liegen, wo auch MIV fahren dürfen.

Nachtrag: Was ist euer Meinung nach der Vorteil, wenn man in Wien Vignolweichen hätte? Ich sehe keinen wirklichen.
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

Kálvin tér

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Re: [HU] Budapest
« Antwort #688 am: 30. April 2017, 19:04:01 »
Ich würde eher sagen, dass die Weichen hauptsächlich in der Verkehrsfläche liegen, wo auch MIV fahren dürfen.

Nachtrag: Was ist euer Meinung nach der Vorteil, wenn man in Wien Vignolweichen hätte? Ich sehe keinen wirklichen.
Ohne dir nahe treten zu wollen, den Grund, warum man sie auch in der USTRAB verwendet, müsstest du uns bitte erklären. Gerade dort könnte man sich die Übergangsstücke sowie den unterschiedlichen Unterbau sparen.

E1-c3

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Re: [HU] Budapest
« Antwort #689 am: 30. April 2017, 19:23:57 »
Ich würde eher sagen, dass die Weichen hauptsächlich in der Verkehrsfläche liegen, wo auch MIV fahren dürfen.

Nachtrag: Was ist euer Meinung nach der Vorteil, wenn man in Wien Vignolweichen hätte? Ich sehe keinen wirklichen.
Wie du bereits richtig gesagt hast, gibt es in Wien praktisch keine Stellen, an denen man Vignolweichen und- kreuzungen einbauen könnte, weil fast alle Weichen eben in der Nähe von Straßen liegen.
Mir fällt nur spontan die Verzweigungsweiche von 6/18 und 62 bei der Eichenstraße ein, die ja bei der Tunnelausfahrt liegt und wo man locker eine Vignolweiche einbauen hätte können. Dann könnte auch der offene Gleiskörper schon viel früher (nämlich beim Anfang der Rampe) beginnen.

Ein Vorteil wäre, dass beispielsweise im Falle eines Weichentausches nichts aufgegraben werden muss.

Ohne dir nahe treten zu wollen, den Grund, warum man sie auch in der USTRAB verwendet, müsstest du uns bitte erklären. Gerade dort könnte man sich die Übergangsstücke sowie den unterschiedlichen Unterbau sparen.
In den Stationen Matzleinsdorfer Platz und Kliebergasse sind die Gleisbögen sehr eng und da eignen sich Rillenschienenweichen und -kreuzungen einfach besser.