Es wird mMn zu viel Fokus auf Vandalismusschutz + Pflegeleichtigkeit und Funktionalität gelegt, Ästhetik und Lebensraum stehen hinten an. Massiver Beton oder Stahl können weniger leicht verschandelt werden als Materialien wie Holz, Glas oder Kunststoff, ein Betonplatz wird nicht zu Tode getrampelt wie ein Rasen und ist leicht zu reinigen usw. Dieser Wahn ist auch in den Fahrzeugen und Stationen überall spürbar (harte Plastiksitze etc.)
Nur ist das halt leider die komplett verkehrte Herangehensweise. Wenn ein Raum schön ist und von den Menschen angenommen wird, ist er belebt und es macht sich kein Vandalismus breit. Der entsteht genau dort, wo diese grindigen, grauen, monotonen Un-Räume sind, weil sich dort aufgrund der fehlenden Ästhetik niemand gern aufhält und daher Platz für Randgruppen entsteht.
Wieviele ULF-Polstersitze wurden aufgeschlitzt oder auf der Polsterung beschmiert? Wieviele U-Bahn-Sitze (die mit dem Drahtgittergeflecht und der grauen, später blauen Stoffauflage) wurden derart zerstört? Ich kann mich maximal an Einzelfälle erinnern. Die Plastikpritschen kamen daher, weil geniale Manager die Idee hatten, dass man durch den Wechsel von Polstersitzen auf Plastikpritschen die (ohnehin nur zwei Mal jährlich stattfindende!) Sitzreinigung einsparen konnte. Mit Vandalismusprophylaxe hat das recht wenig zu tun.
Übrigens sind die ULFe zwar innen mit Anti-Graffiti-Beschichtung versehen, das zugehörige Lösungsmittel zum rückstandsfreien Abwaschen der zerlaufenen Beschmierungen kauft man aber nicht, weil es zu teuer ist. Dass dadurch die eigentliche Nanoversiegelung auch für die Fisch' ist, weil man erst wieder die grauen Klebefolien und die Lacksprühdose bemühen muss, merkt halt keiner.