Autor Thema: Lobautunnel/Stadtstraße  (Gelesen 3741 mal)

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Klingelfee

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Lobautunnel/Stadtstraße
« am: 04. Oktober 2022, 07:54:28 »
Und zu den ewigen Verschiebungen von neubaustrecken. da liegt es leider auch daran, dass viel zu viele Gruppen meinen mitreden zu müssen und dann erst Bürgerinitiativen überzeugt werden müssen, dass es doch gut ist, wen wo neue Strecken gebaut werden.

Da wäre es halt vielleicht sinnvoll, die Bürger von Anfang an einzubeziehen - und auch die Bürgerinnen, das brächte vermutlich noch mehr.


Das ist ein Wunschdenken. Denn schau dich einmal um. Egal, was für ein Projekt in letzter Zeit vorgestellt wurde, es gibt immer sofort Proteste dagegen. Und die Besten sind zum Beispiel jene, die gegen den Ausbau der Verbindungsbahn wettern. Da sind viele dabei, die erst vor kurzen neben die Verbindungsbahn gezogen sind.
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MK

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Re: Lobautunnel/Stadtstraße
« Antwort #1 am: 04. Oktober 2022, 08:56:36 »
Und zu den ewigen Verschiebungen von neubaustrecken. da liegt es leider auch daran, dass viel zu viele Gruppen meinen mitreden zu müssen und dann erst Bürgerinitiativen überzeugt werden müssen, dass es doch gut ist, wen wo neue Strecken gebaut werden. So wird schon seit Ewigkeiten um die Verlängerung der Linie 18 bis Stadion gestritten. Dieses Projekt ist so alt, wie ich bei den WL bin und das sind mittlerweile über 30 Jahre.

Diese Bürgerinitiativen gibt es auch gegen neue Straßen, nur werden die tatsächlich gebaut. Zeigt halt, wo wirklich politischer Wille dahinter ist.
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Re: Lobautunnel/Stadtstraße
« Antwort #2 am: 04. Oktober 2022, 16:57:12 »
Und zu den ewigen Verschiebungen von neubaustrecken. da liegt es leider auch daran, dass viel zu viele Gruppen meinen mitreden zu müssen und dann erst Bürgerinitiativen überzeugt werden müssen, dass es doch gut ist, wen wo neue Strecken gebaut werden.

Da wäre es halt vielleicht sinnvoll, die Bürger von Anfang an einzubeziehen - und auch die Bürgerinnen, das brächte vermutlich noch mehr.


Das ist ein Wunschdenken. Denn schau dich einmal um. Egal, was für ein Projekt in letzter Zeit vorgestellt wurde, es gibt immer sofort Proteste dagegen.

Der Sinn einer echten Bürgerbeteiligung ist, die Bedenken so zu kanalisieren, dass sie in den Gestaltungsprozess einfließen, statt sich als Protest gegen das Vorhaben zu richten. Daher muss das von Anfang an erfolgen, wie ich geschrieben habe. Das kostet zunächst mehr, als wenn man es nicht macht, man erspart sich aber dann etliche Verzögerungen, wodurch es unter dem Strich sogar billiger ist.
Selbstverständlich muss man das (einschließlich der anfänglichen Information) richtig machen, und wenn die WiLi das nicht können, weil sie es bisher nicht gemacht haben, müssen sie halt jemand Externen dazuholen, die/der schon Erfahrung damit hat.
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Klingelfee

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Re: Lobautunnel/Stadtstraße
« Antwort #3 am: 04. Oktober 2022, 18:29:49 »
Und zu den ewigen Verschiebungen von neubaustrecken. da liegt es leider auch daran, dass viel zu viele Gruppen meinen mitreden zu müssen und dann erst Bürgerinitiativen überzeugt werden müssen, dass es doch gut ist, wen wo neue Strecken gebaut werden.

Da wäre es halt vielleicht sinnvoll, die Bürger von Anfang an einzubeziehen - und auch die Bürgerinnen, das brächte vermutlich noch mehr.


Das ist ein Wunschdenken. Denn schau dich einmal um. Egal, was für ein Projekt in letzter Zeit vorgestellt wurde, es gibt immer sofort Proteste dagegen.

Der Sinn einer echten Bürgerbeteiligung ist, die Bedenken so zu kanalisieren, dass sie in den Gestaltungsprozess einfließen, statt sich als Protest gegen das Vorhaben zu richten. Daher muss das von Anfang an erfolgen, wie ich geschrieben habe. Das kostet zunächst mehr, als wenn man es nicht macht, man erspart sich aber dann etliche Verzögerungen, wodurch es unter dem Strich sogar billiger ist.
Selbstverständlich muss man das (einschließlich der anfänglichen Information) richtig machen, und wenn die WiLi das nicht können, weil sie es bisher nicht gemacht haben, müssen sie halt jemand Externen dazuholen, die/der schon Erfahrung damit hat.

Dein Wunsch in allen Ehren. Aber das ist etwas, was leider nicht funktioniert. Denn wie gesagt. Es mischen sich oft Bürgerinitiativen weit nach dem Projektstart ein, die noch dazu bei Projektstart gar nicht betroffen waren, bzw die sich weit nach dem Projektstart erst gebildet wurden.

Beste Beispiel ist die Verbindungbahn. Da gab es lange Bürgerbeteiligungsverfahren. Und einige Bürgerinitiativen  haben sich erst gebildet, nachdem dann die Ergebnisse präsentiert wurden.

Oder man schaut sich die das Lobautunnel an. Da wurde über 20 Jahren (in Worten Zwanzig Jahre) beraten, was die Beste Version ist. Und das Verkehrsministerium hat noch immer keine Alternative für den MIV präsentiert, weil sie auch keine Alternative zum Lobautunnel hat.

Und es traurig, dass die letzten 19 Kilometer eines Autobahn-/Schnellstraßenring nicht gebaut wird.
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haidi

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Re: Lobautunnel/Stadtstraße
« Antwort #4 am: 04. Oktober 2022, 20:35:57 »
Und es traurig, dass die letzten 19 Kilometer eines Autobahn-/Schnellstraßenring nicht gebaut wird.
Wozu? Wer wird, wenn er nach WIen fährt, den Umweg über den Lobautunnel und die S1 nehmen?
Der Transitverkehr spielt dort eine untergeordnete Rolle, die meisten fahren von oder nach Wien bzw. ist das Lokalverkehr vom 22. ins restliche Wien, die sollen die Öffentlichen nehmen, wozu habens eine Ubahn bekommen?
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Nulltarif

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Re: Lobautunnel/Stadtstraße
« Antwort #5 am: 04. Oktober 2022, 22:27:48 »
...
Dein Wunsch in allen Ehren. Aber das ist etwas, was leider nicht funktioniert. Denn wie gesagt. Es mischen sich oft Bürgerinitiativen weit nach dem Projektstart ein, die noch dazu bei Projektstart gar nicht betroffen waren, bzw die sich weit nach dem Projektstart erst gebildet wurden.

Der Projektstart ist eines, der Start der Kommunikation "mit außen" (nicht nur: "nach außen") etwas Anderes. Und wenn man diese Kommunikation nicht projektbegleitend weiterführt, kann es natürlich wieder schiefgehen. (Und selbstverständlich ist eine gute Bürgerinnen- und Bürgerbeteiligung keine Garantie "gegen" Bürgerinitiativen. Sie kann diesen aber auf gleicher Ebene etwas Konstruktives entgegensetzen.)
Ich habe den Eindruck, dass Du Dir das wirklich nicht vorstellen kannst, daher beende ich jetzt von meiner Seite diese Diskussion.

Deine Beispiele sind m.E. von Verbindungsbahn nur teilweise und von Lobautunnel gar nicht vergleichbar. Diese Diskussionen wärme ich jetzt aber auch nicht auf.
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Klingelfee

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Re: Lobautunnel/Stadtstraße
« Antwort #6 am: 05. Oktober 2022, 06:02:58 »
Und es traurig, dass die letzten 19 Kilometer eines Autobahn-/Schnellstraßenring nicht gebaut wird.
Wozu? Wer wird, wenn er nach WIen fährt, den Umweg über den Lobautunnel und die S1 nehmen?
Der Transitverkehr spielt dort eine untergeordnete Rolle, die meisten fahren von oder nach Wien bzw. ist das Lokalverkehr vom 22. ins restliche Wien, die sollen die Öffentlichen nehmen, wozu habens eine Ubahn bekommen?

Aber die ganze Bewohner, die aus dem Nordöstlichen Weinviertel in den Großraum Neusiedl wollen, brauchen dann nicht mehr durch Wien durchfahren. Es geht da nicht um die Einpendler, sondern um die Durchpendler.

Und auch die Bewohner des 22. Bezirkes wären teilweise froh, müssten sie nicht mehr den Umweg über die Tangente nehmen, wenn sie über die Donau wollen.
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MK

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Re: Lobautunnel/Stadtstraße
« Antwort #7 am: 05. Oktober 2022, 09:02:35 »
Aber die ganze Bewohner, die aus dem Nordöstlichen Weinviertel in den Großraum Neusiedl wollen, brauchen dann nicht mehr durch Wien durchfahren.

Alle drei von ihnen?
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Re: Lobautunnel/Stadtstraße
« Antwort #8 am: 05. Oktober 2022, 09:31:22 »

Oder man schaut sich die das Lobautunnel an. Da wurde über 20 Jahren (in Worten Zwanzig Jahre) beraten, was die Beste Version ist. Und das Verkehrsministerium hat noch immer keine Alternative für den MIV präsentiert, weil sie auch keine Alternative zum Lobautunnel hat.

Und es traurig, dass die letzten 19 Kilometer eines Autobahn-/Schnellstraßenring nicht gebaut wird.

Es gab Alternativen (https://www.wienerzeitung.at/meinung/gastkommentare/2111460-Die-unendliche-Lobau-Autobahngeschichte.html) - sogar von der Stadt Wien selbst ausgearbeitet (die Stadt Wien hat auch eine Garagenstrategie wo 1:1 Parkplätze in den Inneren Bezirken entfernt werden sollen bei dem Bau neuer Garagen - am Neuen Markt hat man sich das wieder einmal gespart...). Man hat sich halt für die schlechteste Variante entschieden, weil der Lobautunnel halt die politisch Bevorzugte Variante war....

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Re: Lobautunnel/Stadtstraße
« Antwort #9 am: 05. Oktober 2022, 11:10:00 »
Man muss da mehr die Hintergrundinformationen kennen.

Der Bau der Stadtstraße sowie des Lobautunnels haben größtenteils nur den Sinn, dass die an der Straße angrenzenden Grundstücke verwertet werden können. Bei der Stadtstraße zB sind großflächige Gemeindebauten und geförderte rote Wohnbauten geplant. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

coolharry

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Re: Lobautunnel/Stadtstraße
« Antwort #10 am: 05. Oktober 2022, 13:19:17 »

Oder man schaut sich die das Lobautunnel an. Da wurde über 20 Jahren (in Worten Zwanzig Jahre) beraten, was die Beste Version ist. Und das Verkehrsministerium hat noch immer keine Alternative für den MIV präsentiert, weil sie auch keine Alternative zum Lobautunnel hat.

Und es traurig, dass die letzten 19 Kilometer eines Autobahn-/Schnellstraßenring nicht gebaut wird.

Es gab Alternativen (https://www.wienerzeitung.at/meinung/gastkommentare/2111460-Die-unendliche-Lobau-Autobahngeschichte.html) - sogar von der Stadt Wien selbst ausgearbeitet (die Stadt Wien hat auch eine Garagenstrategie wo 1:1 Parkplätze in den Inneren Bezirken entfernt werden sollen bei dem Bau neuer Garagen - am Neuen Markt hat man sich das wieder einmal gespart...). Man hat sich halt für die schlechteste Variante entschieden, weil der Lobautunnel halt die politisch Bevorzugte Variante war....

Die Biberhaufen Variante wurde aufgrund des hohen Aufwandes des Lärmschutzes verworfen. (Wohl eher weil man da mit 10x mehr Anwohnern verhandeln hätte müssen als bei allen anderen Varianten zusammen). Daraus hätte wohl resultiert, dass die Strecke wohl nahezu im gesamten Verlauf eingehaust hätte werden müssen.
Die blaue Variante hatte ähnliches Problem.
Und diese beiden Varianten hatten gemeinsam, dass sie durch die Seestadt geführt hätten. Wäre wohl dem neuen, hippen, gehypten Viertel etwas den flow versaut, wenn mitten durch eine Autobahn führen würde.
Die letzte Variante, die die gebaut hätte werden sollen, war die mit den wenigsten zu erwartenden Nachbarschaftsprobleme. Wenn man mal von Naturschützern absieht, aber die wären bei allen Varianten auf der Matte gestanden. Schließlich wären in allen Fällen Naturräume durchschnitten worden. Aber da gibts eigentlich einen eigenen Thread dazu. Ist zwar Stadtstraße aber gehört eh alles mehr oder weniger zusammen. https://www.tramwayforum.at/index.php?topic=10376.0
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