Autor Thema: Geheimstudien  (Gelesen 5443 mal)

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coolharry

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Re: Geheimstudien
« Antwort #1 am: 02. Mai 2023, 08:55:58 »
Die Frage, die ich mir immer Stelle:
Warum wird das nicht veröffentlicht.
Ob nun eh das raus gekommen ist was man wollte oder nicht, ist doch eh wurscht. Die daraus resultierenden Aktionen müssen doch sowieso noch durch zig Ausschüße und können ganz leicht auch anders torpediert werden.

Weiters ist eine Studie vorallem eines: Eine Studie. Vieles in diesen Machwerken beruht auf Annahmen und Interpretationen ähnlicher Sitautionen. Das kann Stimmen, muß aber nicht. Ausser eine Verkehrszählung. Aber warum die 2020 Verkehrszählung nicht publik gemacht wird ist auch klar. Sonst wäre von 2015-2020 der Verkehr extrem zurück gegangen und von 2020-2025 der Verkehr extrem gestiegen. Corona lässt halt grüßen.
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

MK

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Re: Geheimstudien
« Antwort #2 am: 02. Mai 2023, 09:05:31 »
Weiters ist eine Studie vorallem eines: Eine Studie. Vieles in diesen Machwerken beruht auf Annahmen und Interpretationen ähnlicher Sitautionen. Das kann Stimmen, muß aber nicht. Ausser eine Verkehrszählung. Aber warum die 2020 Verkehrszählung nicht publik gemacht wird ist auch klar. Sonst wäre von 2015-2020 der Verkehr extrem zurück gegangen und von 2020-2025 der Verkehr extrem gestiegen. Corona lässt halt grüßen.

Und genau das kann man bei der Veröffentlichung erwähnen.
Wanderer, kommst du nach Liechtenstein,
tritt nicht daneben, tritt mitten rein!

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Re: Geheimstudien
« Antwort #3 am: 02. Mai 2023, 09:28:27 »
Ich habe darüber auf Facebook einen Artikel geschrieben, hier der direkte Link (einiger der Links auf FB lassen sich nicht gut kopieren, daher bitte dort weiter lesen): https://www.facebook.com/groups/zukunft.der.staedte/posts/6370885112941704/

GEHEIMSACHE STÄDTISCHE STUDIEN

Es ist teilweise schon unerträglich, wie die Stadt mit ihren Bürgern umgeht - unglaubliche Geheimniskrämerei auf vielen Ebenen. Ich selbst höre bei Gesprächen mit Planern oft "aber bitte nichts darüber veröffentlichen, das ist alles vertraulich" - auch bei Großprojekten im zwei- bis dreistelligen Millionenbereich weiß die Allgemeinheit meist bis knapp vor Baubeginn nichts. Bei anderen Projekten wird mit viel Trara eine Bürgerbeteiligung aufgesetzt und ich denke mir, "komisch, die Pläne sind doch schon fertig und werden gerade detailliert ausgearbeitet?!"
Ein ganz massiver Fall ist das "Supergrätzel Volkertviertel", nach ausführlicher Bürgerbeteiligung wurde mit öffentlichen Geldern eine Studie erstellt. Das Volkertviertel ist ein ruhiges, etwas abgelegenes homogenes Wohnviertel mit Markt in der Mitte, ein typisches grünarmes Wiener "Grätzel".

Die Pilotstudie "Supergrätzl Volkertviertel" wurde bereits 2020/21 erstellt, aber nicht veröffentlicht - Reduktion des Autoverkehrs zugunsten der Bevölkerung wird von der SP nicht gewünscht.

Das "Wiener Grätzl-Blattl" wollte darüber berichten - Njet. Die Redaktion schreibt:

2021 haben wir nach dem Wiener Auskunftspflichtgesetz die Herausgabe der Studie verlangt.
2022 haben wir wegen Untätigkeit der Behörde beim Verwaltungsgericht Wien eine Säumnisbeschwerde eingebracht.
Dieser hat das Gericht im Frühjahr 2023 stattgegeben, doch die Studie haben wir deshalb nicht erhalten. Die MA 18 hat eine außerordentliche Revision beim Verwaltungsgerichtshof eingebracht.

Mit Beschluss vom 18.4.2023 hat der VwGH der Revision aufschiebende Wirkung zuerkannt. Am 25.4.2023 hat die MA 18 uns schließlich die Studie zur Verfügung gestellt - wie von uns gewünscht in Dateiform.


Leider ist die Website etwas unübersichtlich, aber hier die direkten Links:

https://graetzl-blattl.at/zeitung/supergraetzl1

https://graetzl-blattl.at/zeitung/pilotstudie-supergraetzl-volkertviertel

(...)
Harald A. Jahn, www.tramway.at

Klingelfee

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Re: Geheimstudien
« Antwort #4 am: 02. Mai 2023, 10:07:00 »
Was nützen die ganzen Studien, wenn diese dann in irgendwelchen Schubladen verschwinden. Das ist genauso, wie die ganzen Beschlüssen von den diversen Bezirksvertretungen, wenn diese dann nicht umgesetzt werden, weil sie einfach nicht umsetzbar sind (Kollision mit anderen Projekten) oder dann wegen den diversesten Einsprüchen wieder abgesagt werden.

Wie lange warten wir zum Beispiel schon auf die Umgestaltung des Schwedenplatz / Praterstraße. Oder wie oft wurde schon die Verlängerung von der einen oder anderen Linie beschlossen? Die Linie 25 sollte schon seit 20 Jahren nach Groß-Enzersdorf fahren.
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

JochenK

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Re: Geheimstudien
« Antwort #5 am: 02. Mai 2023, 10:18:20 »
Es liegt in jedem seiner Hand dieses Vorgehen alle 5 Jahre zu unterstützen oder nicht....

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Re: Geheimstudien
« Antwort #6 am: 02. Mai 2023, 10:23:15 »
Man darf bei alledem nicht die Kosten vergessen. Diese Studien sind ja nicht umsonst, ebenso wie die schubladisierten Straßenbahnplanungen. Ich hab seinerzeit ein wenig von der Linie 15 gesehen, das ist ja weit mehr als ein Strich am Stadtplan, da rennen ja die Mannstunden rein wie nur was. Selbiges gilt für den 72er. Übrigens, apropos 15er: Da ist es besonders skurril, der war schon recht fortgeschritten, dann hat der BV vom 12. Bizirk gemeint, "aber die Parkplätze!", dann wurde über der Pottendorfer/WLB sogar ein "Ersatzparkhaus" gebaut - die Tramwayplanung hat also zu einer Verbesserung des MIV-Angebotes geführt. Auf die Tram warten wir bis heute, stattdessen hat man unter Abholzung einer wertvollen alten Baumreihe eine Busspur betoniert.

Es liegt in jedem seiner Hand dieses Vorgehen alle 5 Jahre zu unterstützen oder nicht....

Das hat 2x genauso wenig gebracht, die SP ist viel zu stark, um irgendwas hochkommen zu lassen. Der Werbespruch "Die Stadt gehört dir" auf den Tramways empfand ich immer zynisch, "Die Stadt gehört uns" wäre korrekter und ehrlicher egwesen.
Harald A. Jahn, www.tramway.at

Ferry

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Re: Geheimstudien
« Antwort #7 am: 02. Mai 2023, 10:43:01 »
Die Linie 25 sollte schon seit 20 Jahren nach Groß-Enzersdorf fahren.

Jetzt sag aber nicht, dass du das je ernst genommen hast. Würde man das wirklich machen, würde man ja eingestehen, dass die seinerzeitige Einstellung ein Fehler war. Wer will das schon auf seine Kappe nehmen? - Von der Frage nach der Finanzierung ganz zu schweigen.

Und wie gut Wien und NÖ in Fragen des ÖV zusammenarbeiten, sieht man ja gerade sehr anschaulich am 72er.
Weißt du, wie man ein A....loch neugierig macht? Nein? - Na gut, ich sag's dir morgen. (aus "Kottan ermittelt - rien ne va plus")

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Re: Geheimstudien
« Antwort #8 am: 02. Mai 2023, 10:48:00 »
Was nützen die ganzen Studien, wenn diese dann in irgendwelchen Schubladen verschwinden. Das ist genauso, wie die ganzen Beschlüssen von den diversen Bezirksvertretungen, wenn diese dann nicht umgesetzt werden, weil sie einfach nicht umsetzbar sind (Kollision mit anderen Projekten) oder dann wegen den diversesten Einsprüchen wieder abgesagt werden.

Wie lange warten wir zum Beispiel schon auf die Umgestaltung des Schwedenplatz / Praterstraße. Oder wie oft wurde schon die Verlängerung von der einen oder anderen Linie beschlossen? Die Linie 25 sollte schon seit 20 Jahren nach Groß-Enzersdorf fahren.
Schwedenplatz ist ein gutes Beispiel; wie viel wurde da schon gestritten und geplant? Nichts wurde umgesetzt.
Jetzt werden auch die Schienen und Weichen saniert, was noch nichts heißt, aber immerhin.
Aber der Platz ist ein Schandplatz und die Busse, die dort täglich halten machen die Situation auch nicht besser!

Klingelfee

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Re: Geheimstudien
« Antwort #9 am: 02. Mai 2023, 12:22:44 »
Die Linie 25 sollte schon seit 20 Jahren nach Groß-Enzersdorf fahren.

Jetzt sag aber nicht, dass du das je ernst genommen hast. Würde man das wirklich machen, würde man ja eingestehen, dass die seinerzeitige Einstellung ein Fehler war. Wer will das schon auf seine Kappe nehmen? - Von der Frage nach der Finanzierung ganz zu schweigen.


Ich habe Detailpläne aus dieser Zeit für die Verlängerung. Nur konnte man sich nie einigen, wie man die Straßenbahn im Bereich Siegesplatz führt. Auch war lange Zeit die Schleife Obersdorfstraße nur ein Provisorium. So konnte man bis zum Umbau der Schleife nur bei der Tür 1  des Treibwagens aussteigen. Eine Wagenumsicht in der Schleife war nicht möglich, da man nicht vom Trieb- auf den Beiwagen wechseln konnte.
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

JochenK

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Re: Geheimstudien
« Antwort #10 am: 02. Mai 2023, 12:44:10 »
Das hat 2x genauso wenig gebracht, die SP ist viel zu stark, um irgendwas hochkommen zu lassen. Der Werbespruch "Die Stadt gehört dir" auf den Tramways empfand ich immer zynisch, "Die Stadt gehört uns" wäre korrekter und ehrlicher egwesen.

Sind halt noch viele die brav dort ihr Kreuzerl machen denen man Jobs oder anderes verdankt.
Dort hat man leichtes Spiel Leute zu finden die ohne nachzudenken bei jeder Wahl ihren Dienst der SPÖ leisten.

contra

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Re: Geheimstudien
« Antwort #11 am: 02. Mai 2023, 17:49:26 »
Zitat
Eine Wagenumsicht in der Schleife war nicht möglich, da man nicht vom Trieb- auf den Beiwagen wechseln konnte.

Also ich habe das Jahrelang ohne Probleme geschafft. ::)

Monorail

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Re: Geheimstudien
« Antwort #12 am: 03. Mai 2023, 06:27:48 »
Der Werbespruch "Die Stadt gehört dir" auf den Tramways empfand ich immer zynisch, "Die Stadt gehört uns" wäre korrekter und ehrlicher gewesen.
"Deine Stadt. Unsere Stadt." klingt doch gar nicht übel. >:D
Die Haltestellen heißen "Dr.-Karl-Renner-Ring", "Simmering, Grillgasse" und "Kärntner Ring, Oper", Punkt. Stationsnamen haben geographisch korrekt und nicht irreführend zu sein.

38ger

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Re: Geheimstudien
« Antwort #13 am: 03. Mai 2023, 07:50:22 »
Der Werbespruch "Die Stadt gehört dir" auf den Tramways empfand ich immer zynisch, "Die Stadt gehört uns" wäre korrekter und ehrlicher gewesen.
"Deine Stadt. Unsere Stadt." klingt doch gar nicht übel. >:D

1.1.1970? ???

darkweasel

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Re: Geheimstudien
« Antwort #14 am: 03. Mai 2023, 09:08:52 »
Der Werbespruch "Die Stadt gehört dir" auf den Tramways empfand ich immer zynisch, "Die Stadt gehört uns" wäre korrekter und ehrlicher gewesen.
"Deine Stadt. Unsere Stadt." klingt doch gar nicht übel. >:D

1.1.1970? ???
Der Benutzer "Monorail" hat offenbar versehentlich beim Zitieren alle außer den ersten zwei Stellen des date-Parameters entfernt. Der date-Parameter ist offensichtlich ein Unix-Timestamp, d.h. er gibt Sekunden seit 1. Jänner 1970 00:00 UTC an. 16 Sekunden nach diesem Zeitpunkt ist noch immer am 1. Jänner 1970.