Und eines sollte euch auch klar sein, mit einem Aufhalten eines Zuges glättet man keinen Intervall, man verschiebt nur das Loch der Intervallregelmässigkeit. Und wenn man bei jeder kleinsten Störung anfängt die Züge einzubremsen, dann wird automatisch die Reisezeit für den Fahrgast länger. Und das ist sicher nicht im Sinne vieler Fahrgäste.
Ich denk schon dass es, vor allem in der HVZ, wertvoller ist eine regelmäßige Taktung zu gewährleisten als den Fahrplan auf Biegen und Brechen einzuhalten. Allein schon aus dem Grund, dass ein unregelmäßiges Fahrzeug auf kurz oder lang den Fahrplan der Folgezüge sowieso verschiebt und dann hat man erst keine Züge die laut Fahrplan fahren, aber doch ein klaffendes Loch, das alles immer schlimmer macht.
Aber prinzipiell geht es mir in dem Thread nicht um den Ausgleich jeder kleinsten Unregelmäßigkeit auf einer Linie oder die utopische Gewährleistung aller Anschlüsse im Netz, sondern speziell den begünstigten Anschluss zwischen U6 und U4 in der Längenfeldgasse, bei dem - wer auch immer bei den WL (Fahrer, Leitstelle, Skynet), die einmalige Chance hat - mit minimalem Einwirken - Störungen bei nicht nur einer, sondern gleich zwei Linien abzufedern und sogar vor ihrer Entstehung abzuwürgen... Aber gleichzeitig auch diese zu Kreieren oder gar zu verschlimmern, was wohl im Interesse von niemandem ist.
Natürlich büßt ein Zug der wartet Zeit ein, und natürlich können dann bei der nächsten Station vier Schulklassen einsteigen, und natürlich kann der Zug so selbest aus der Regel tanzen. Aber ich denk es geht weniger darum makrokosmischen Variablen vorherzusagen, über die die Wiener Linien sowieso keinen Einfluss haben, und mehr um die Möglichkeiten zu nutzen DIE sie haben. Man braucht nämlich nicht Hellsehen zu können um zu Wissen, dass eine U4 mit 7 Minuten Taktung in der HVZ schon mindestens drei Minuten Verspätung hat. Man braucht nicht Hellsehen zu können um zu Wissen, dass sich diese Verspätung über den Kurs verschlimmern wird, dass es eskaliert wenn noch eine zweite U6 kommt, dass es implodiert wenn noch eine dritte U6 kommt...
All diese Informationen gibt es. Jetzt fehlt es nur noch die richtige Entscheidung zu treffen. Und dafür müssen den Fahren entweder die relevanten Informationen zur Verfügung gestellt werden, damit sie sich selber ein Bild machen können, oder es müssen informierte(!) Vorgaben von der Leitstelle/"dem System" kommen.
Ein automatisiertes System wäre wohl ideal weil es noch mehr Begebenheiten beachten, und gegebenefalls schon ein oder zwei Stationen vorher nötige Infomationen zum Warteverhalten/Fahrtgeschwindigkeit melden könnte. Das ganze wäre mit den aktuellen Echtzeitdaten auf jeden Fall schon umsetzbar (obwohl ich stark hoffe, dass die WL intern ein genaueres System haben)
In Bezug auf das Benutzen des Folgezuges wenn der direkt hinter der gestörten Garnitur ist, kann ich nur sagen, dass ich auch da schon des öfteren gebrannt worden bin weil ich dann, wieder beim U6xU4 Anschluss nicht selten zum leeren Bahnsteig komm... mit 6 Minuten Wartezeit... und einer weiteren U6 dazwischen...