Autor Thema: U5 Planungen  (Gelesen 420595 mal)

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Anid

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Re: U5 Planungen
« Antwort #375 am: 18. Januar 2014, 15:34:25 »
In Frankfurt am Main teilt sich eine der U-Bahn-Linien ganze vier mal, die Stationen an der Oberfläche sind weiter draußen erhöhte Seitenahnsteige aus Beton mit teilweise Überdachung und Fahrgastinfo. Gerade für die Brünner Straße würde sich das perfekt eignen, man könnte die Stationen sogar in einer Art U-Bahn-Light-Design gestalten um die Akzeptanz zu erhöhen und um eine Konsistenz mit dem restlichen Netz zu haben.

Gerade auf der U6 mit ihren Stadtbahnfahrzeugen würde das perfekt Sinn machen, aber auch andere Linien wie die U3 könnte man womöglich auf die Art und Weise kostengünstig zb über die bestehende 71er-Strecke nach Kaiserebersdorf oder gar zum Flughafen verlängern ohne irgendwelche aufgestelzten Monsterstrecken, die die Landschaft teilen und Unsummen kosten, bauen zu müssen.
Warum man das bei den U1-Stationen Oberlaa und Neulaa nicht macht ist mir auch ein Rätsel... Da hätte man sicher nochmal 100, 150 Mio. Euro sparen können.

Daniel

hema

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Re: U5 Planungen
« Antwort #376 am: 18. Januar 2014, 15:47:40 »
Warum nicht, dachte Otto Normalverbraucher. Ich verdiene zwar nur 2000 Euro netto, sitze auf 50.000 Euro offenen Krediten, habe keinerlei Erbschaft in Aussicht, werde aber jetzt doch einen Royce mit Chauffeur, eine große Villa in Baden und einen Hubschrauber anschaffen und mir jedes Jahr zwei große Fernreisen und einen Ski-Urlaub in St.Moritz gönnen! Meine Planungen sind schon weit gediehen und irgendwer wird es schon zahlen. Und außerdem spare ich dann ja die Kosten für meinen Golf, meine Gemeindewohnung und den Schrebergarten und der jährliche Familienurlaub am Neufelder See schlägt sich dann ja auch nicht mehr zu buche! Die Kinder werden sich sicher freuen und irgendwann werde ich ihnen das alles überlassen, damit sie wenigstens ein schönes Leben haben, wenn schon keinen Job.
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Re: U5 Planungen
« Antwort #377 am: 18. Januar 2014, 15:50:15 »
In Frankfurt am Main teilt sich eine der U-Bahn-Linien ganze vier mal, die Stationen an der Oberfläche sind weiter draußen erhöhte Seitenahnsteige aus Beton mit teilweise Überdachung und Fahrgastinfo.
Das, was Du meinst, ist aber gerade eben keine U-Bahn, sondern eine Stadtbahn.

Gerade auf der U6 mit ihren Stadtbahnfahrzeugen würde das perfekt Sinn machen, aber auch andere Linien wie die U3 könnte man womöglich auf die Art und Weise kostengünstig zb über die bestehende 71er-Strecke nach Kaiserebersdorf oder gar zum Flughafen verlängern ohne irgendwelche aufgestelzten Monsterstrecken, die die Landschaft teilen und Unsummen kosten, bauen zu müssen.
Mit einer U-Bahn wie der U6 mag das sinnvoll sein, aber bei der silbernen U-Bahn ist eine Führung auf im Straßenraum liegenden Bahnkörpern nur minder intelligent. Die Entscheidung hätte man aber in den 70ern schon treffen müssen: Stadtbahn bleibt wie sie ist auf 30 bis 35 cm Bahnsteighöhe und das gesamte Straßenbahnsystem wird ebenfalls der Reihe nach auf diese Bahnsteighöhe angepaßt. Großteils wäre das möglich gewesen und für die verbleibenden Konfliktpunkte hätte man irgendwann auch Lösungen gefunden. Heute ist das Makulatur – deshalb sollte man an der U-Bahn nach Möglichkeit nicht weiter herumdoktern und bei Neuerschließungen auf Stadtbahnen setzen bei gleichzeitiger Attraktivierung der Straßenbahn.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

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Re: U5 Planungen
« Antwort #378 am: 18. Januar 2014, 15:56:01 »
Gerade auf der U6 mit ihren Stadtbahnfahrzeugen würde das perfekt Sinn machen, aber auch andere Linien wie die U3 könnte man womöglich auf die Art und Weise kostengünstig zb über die bestehende 71er-Strecke nach Kaiserebersdorf oder gar zum Flughafen verlängern ohne irgendwelche aufgestelzten Monsterstrecken, die die Landschaft teilen und Unsummen kosten, bauen zu müssen.
Warum man das bei den U1-Stationen Oberlaa und Neulaa nicht macht ist mir auch ein Rätsel... Da hätte man sicher nochmal 100, 150 Mio. Euro sparen können.

Da müßte man jeden U6-Zug beim Verlassen der U-Bahn-Trasse halbieren, da sich auf Straßenbahnstrecken nur zwei T ausgehen. Und für eine Stromschienen-U-Bahn bekommst du niemals eine Genehmigung mit Straßenquerungen.

Paulchen

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Re: U5 Planungen
« Antwort #379 am: 18. Januar 2014, 15:58:33 »
Da müßte man jeden U6-Zug beim Verlassen der U-Bahn-Trasse halbieren, da sich auf Straßenbahnstrecken nur zwei T ausgehen. Und für eine Stromschienen-U-Bahn bekommst du niemals eine Genehmigung mit Straßenquerungen.

Oder man macht die Bahnsteige länger? Oder ist die maximale Zuglänge in Stein gemeißelt?

Linie 41

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Re: U5 Planungen
« Antwort #380 am: 18. Januar 2014, 15:59:45 »
Da müßte man jeden U6-Zug beim Verlassen der U-Bahn-Trasse halbieren, da sich auf Straßenbahnstrecken nur zwei T ausgehen.
Gerade die Strecken 31 und 32 würden hier kaum ein Problem darstellen, umbauen müßte man natürlich schon, einfach die Bahnsteige verlängern, sollte ein normaler Straßenbahnzug einfahren, bleibt er an seinem alten Haltepunkt stehen. Ich weiß, die Wiener Linien sind aber geistig nicht in der Lage dazu für Züge unterschiedliche Haltepunkte festzulegen – es muß kanonisch immer die Zugspitze an derselben Stelle stehen (bei Weichen sehe ich das als einziges ein, ließe sich aber auch lösen). Aauf den 32er kommt man von Floridsdorf übrigens gar nicht sinnvoll hin, bleibt also eh nur der 31er.

Zitat
Und für eine Stromschienen-U-Bahn bekommst du niemals eine Genehmigung mit Straßenquerungen.
Ja, bei uns in Bagdad. Trotzdem halte ich es für wenig sinnvoll.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

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Re: U5 Planungen
« Antwort #381 am: 18. Januar 2014, 16:05:30 »
Aauf den 32er kommt man von Floridsdorf übrigens gar nicht sinnvoll hin, bleibt also eh nur der 31er,
Wieso nicht? Man müsste halt unterirdisch fahren und erst in der Prager Straße an die Oberfläche kommen.

hema

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Re: U5 Planungen
« Antwort #382 am: 18. Januar 2014, 16:10:20 »
. . . .  bei Neuerschließungen auf Stadtbahnen setzen bei gleichzeitiger Attraktivierung der Straßenbahn.
:up: :up: :up:


Und Straßenbahn-NEU = Stadtbahn! So ein Verkehrsmittel mit entsprechenden Fahrzeugen kann bis 500 Leute pro Zug fassen und mit schnellen Strecken auch das Umland erschließen. Effizient und wirtschaflich! Und jede U-Bahn alt aussehend lassend.  :)


Aber was willst du Leuten erzählen, die sich mit dem Thema nicht umfassend beschäftigen, sonder nur in Scheuklappenmentalität Gemeinplätze und Propaganda nachplappern!  :-X
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Re: U5 Planungen
« Antwort #383 am: 18. Januar 2014, 16:13:12 »
StrabVo 1999, § 58: Züge, die am Straßenverkehr teilnehmen, dürfen nicht länger als 75 m sein.

Z-TW

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Re: U5 Planungen
« Antwort #384 am: 18. Januar 2014, 16:15:24 »
Wo in Wien hat die U-Bahn - bis auf ein paar Kurzstrecken - keinen Vorteil gegenüber der Straßenbahn? Wie ich schon erwähnte, wäre der 8er ideal für Kurzstrecken und als U 6 - Entlastung, die Umstellung des T auf Bus war ebenfalls ein Fehler.  Aber überall sonst trauert wohl niemand der Straßenbahn nach, zumal auch mehr oder weniger parallel geführte Buslinien nicht gerade an Überlastung leiden. Paradebeispiel: 82 A. Der 49er hatte nach Eröffnung der U 3 eine Fahrgasteinbuße zu verzeichnen, hat aber immer noch genug Fahrgastpotenzial in anderen Relationen. Genauso wäre es bei 43/U 5. Der 43er wäre entlastet, viele Fahrgäste hätten eine ordentliche Schnellverbindung zur Verfügung.

Paulchen

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Re: U5 Planungen
« Antwort #385 am: 18. Januar 2014, 16:19:30 »
StrabVo 1999, § 58: Züge, die am Straßenverkehr teilnehmen, dürfen nicht länger als 75 m sein.

Ah, ich versteh schon, wie das funktioniert. Man erlässt ein Gesetz, das die Zuglänge auf einen beliebig gewählten Wert limitiert. Und das hält dann als Begründung her, wieso ein Zug niemals länger sein darf.

Z-TW

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Re: U5 Planungen
« Antwort #386 am: 18. Januar 2014, 16:24:33 »
. . . .  bei Neuerschließungen auf Stadtbahnen setzen bei gleichzeitiger Attraktivierung der Straßenbahn.
:up: :up: :up:


Und Straßenbahn-NEU = Stadtbahn! So ein Verkehrsmittel mit entsprechenden Fahrzeugen kann bis 500 Leute pro Zug fassen und mit schnellen Strecken auch das Umland erschließen. Effizient und wirtschaflich! Und jede U-Bahn alt aussehend lassend.  :)


Stimmt auch wieder. Köln hat ein solches System. Vor allem rechtsrheinisch fahren die Züge auf eigenen Trassen kaum behindert vom Straßenverkehr - im Gegenteil, die Bahn ist dort bevorrangt mit Schranken. San Francisco besitzt einen langen Tunnel, in dem alle Straßenbahnlinien konzentriert sind und unterirdisch beachtliche Reisegeschwindigkeiten erreichen.
Oberirdisch ist es ein Drama: Straßen mit Straßenbahnstrecken sind keine Vorrangstraßen, fast an jeder Kreuzung gibt es Stoptafeln an allen vier Seiten, was auch für die Tram gilt - alle 100 m muss der Zug kurz anhalten. Dazu kommen noch jede Menge Ampeln, die ebenfalls nicht die Tram bevorrangen. Entsprechend niedrig ist die Durchschnittsgeschwindigkeit.

Tatra83

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Re: U5 Planungen
« Antwort #387 am: 18. Januar 2014, 16:26:26 »
Gerade auf der U6 mit ihren Stadtbahnfahrzeugen würde das perfekt Sinn machen, aber auch andere Linien wie die U3 könnte man womöglich auf die Art und Weise kostengünstig zb über die bestehende 71er-Strecke nach Kaiserebersdorf oder gar zum Flughafen verlängern ohne irgendwelche aufgestelzten Monsterstrecken, die die Landschaft teilen und Unsummen kosten, bauen zu müssen.
Der Ausbau der U6 über Floridsdorf und der U3 über Simmering hinaus ist auf absehbare Zeit vom Tisch - dort präferiert sogar die Stadt Wien eine Straßenbahn-Lösung.
Und ich dachte, mit der Straßenbahn bin ich schneller als zu Fuß.

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Re: U5 Planungen
« Antwort #388 am: 18. Januar 2014, 16:33:04 »
StrabVo 1999, § 58: Züge, die am Straßenverkehr teilnehmen, dürfen nicht länger als 75 m sein.

Ah, ich versteh schon, wie das funktioniert. Man erlässt ein Gesetz, das die Zuglänge auf einen beliebig gewählten Wert limitiert. Und das hält dann als Begründung her, wieso ein Zug niemals länger sein darf.

In der davor gültigen StrabVO 1957 war die Zuglänge mit maximal drei Wagen festgesetzt, damals nahezu ausschließlich noch Zweiachser. Mit dem Längerwerden der Fahrzeuge (vielgliedrige Gelenkwagen) mußte das Limit neu definiert werden, was mit den, übrigens auch in Deutschland gültigen, 75 m geschah.

Anid

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Re: U5 Planungen
« Antwort #389 am: 18. Januar 2014, 16:41:03 »
Wenn ich mich recht erinnere geisterte das Konzept "Straßenbahn neu" schonmal unter der der Bezeichnung "Flitzer" durch die Medien und Foren... Ist in die Richtung irgendwie weiter gearbeitet worden, oder hat man das still und heimlich wieder in der Versenkung verschwinden lassen?

Daniel