Autor Thema: [DE] München  (Gelesen 379788 mal)

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Tunafish

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Re: [DE] München
« Antwort #855 am: 09. Dezember 2023, 02:59:48 »
In diesem Zusammenhang ist auch (wie immer) der Tramreport sehr verlinkenswert:
https://www.tramreport.de/2023/12/08/mvg-schneechaos-2023-1/

MK

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Re: [DE] München
« Antwort #856 am: 09. Dezember 2023, 07:36:46 »
Interessant war auch die Reaktion der DB: Der Zugsverkehr wurde in einem größeren Gebiet um München herum für circa zweieinhalb Tage vollständig eingestellt. Die Grenze des Gebiets war im Norden und Westen die Grenze des heftigen Schneefalls, im Süden und Osten aber die Staatsgrenze zu Österreich.

Die DB hat es dann auch gleich zum Anlass genommen, mehr als die Hälfte der Züge zwischen Berlin und München komplett ausfallen zu lassen, der Rest ist nur bis Nürnberg gefahren. Außerdem sind Züge von Berlin nach Frankfurt, Frankfurt nach Köln und Kiel nach Hamburg ausgefallen - wegen Schneefall in München.

Und das war alles vor dem Streik.
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Bhf_Breitensee

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Re: [DE] München
« Antwort #857 am: 15. März 2024, 07:26:45 »
Die Landesregierung hat nun der Stadt die Tramstrecke durch den Englischen Garten untersagt, da die Trasse im Vergleich zur Bustrasse zu breit ist. Die Theorie besagt, dass Tramtrassen schmäler als Bustrassen sind. Hier dürften leider die Tramplaner die Trasse falsch konstruiert haben.

Katana

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Re: [DE] München
« Antwort #858 am: 22. März 2024, 07:41:05 »
Die Landesregierung hat nun der Stadt die Tramstrecke durch den Englischen Garten untersagt, da die Trasse im Vergleich zur Bustrasse zu breit ist. Die Theorie besagt, dass Tramtrassen schmäler als Bustrassen sind. Hier dürften leider die Tramplaner die Trasse falsch konstruiert haben.
Hier nachzulesen: https://www.sueddeutsche.de/muenchen/englischer-garten-tram-nordtangente-muenchen-muenchen-staatsregierung-ob-reiter-1.6450297

Es gibt auch eine Antwort seitens der Stadt: https://www.sueddeutsche.de/muenchen/muenchen-tram-englischer-garten-streit-brief-reiter-1.6475919
Zitat
...
Ein Hauptstreitpunkt ist die Frage, wie viel Grund für den Bau der Tramlinie neu versiegelt werden muss. Sie sollte auf der schon bestehenden Straße zwischen dem Biergarten am Chinesischen Turm und der Thiemestraße verlaufen, aber nach aktueller Planung noch Grund links und rechts davon benötigen. Der Freistaat kommt in seiner Rechnung auf zusätzliche 35 Prozent zur jetzigen Straßenfläche. Ein zu großer Eingriff in das Denkmal und zu gefährlich für die Park-Besucher, hieß es aus der Staatskanzlei.

In der städtischen Planung sind laut OB Reiter jedoch 9570 Quadratmeter für das Tramgleis als versiegelte Fläche vorgesehen, die jetzige Bustrasse umfasse 8300 Quadratmeter. Die Rechenexperten der Stadt kommen demzufolge auf 1270 Quadratmeter an zusätzlicher Versiegelung, und damit auf 15 bis 16 Prozent an Zunahme. Das macht 20 Prozentpunkte weniger als in der Rechnung des Landes aus.
...

Linie 41

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Re: [DE] München
« Antwort #859 am: 22. März 2024, 09:52:31 »
Beim mittleren Ring hat den Englischen Garten keine Sau interessiert... da sieht man wieder, wo die Prioritäten der CSU sind.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

haidi

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Re: [DE] München
« Antwort #860 am: 22. März 2024, 10:19:10 »
Mit dieser Argumentation könnten die MVG den Busverkehr einstellen. Damit wäre dann der Weg frei für eine Entsiegelung der Fläche.
Microsoft is not the answer. It's the question and the answer is NO.

Ferry

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Re: [DE] München
« Antwort #861 am: 22. März 2024, 10:25:17 »
Mit dieser Argumentation könnten die MVG den Busverkehr einstellen. Damit wäre dann der Weg frei für eine Entsiegelung der Fläche.

Ich verstehe nicht, wieso eine Tramtrasse breiter als eine Bustrasse sein soll. Im Allgemeinen sind doch Straßenbahnen schmäler als Busse, oder? Was wurde da geplant? Oder wurde gar so geplant, dass die Tramtrasse nicht errichtet werden kann/soll?
Weißt du, wie man ein A....loch neugierig macht? Nein? - Na gut, ich sag's dir morgen. (aus "Kottan ermittelt - rien ne va plus")

abc

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Re: [DE] München
« Antwort #862 am: 22. März 2024, 10:56:56 »
Mit dieser Argumentation könnten die MVG den Busverkehr einstellen. Damit wäre dann der Weg frei für eine Entsiegelung der Fläche.

Ich verstehe nicht, wieso eine Tramtrasse breiter als eine Bustrasse sein soll. Im Allgemeinen sind doch Straßenbahnen schmäler als Busse, oder? Was wurde da geplant? Oder wurde gar so geplant, dass die Tramtrasse nicht errichtet werden kann/soll?

Heute nutzen Radfahrende die Bustrasse mit, künftig hätten sie einen Radweg parallel zur Straßenbahntrasse - und beides zusammen wäre breiter als die Bustrasse.

KSW

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Re: [DE] München
« Antwort #863 am: 22. März 2024, 12:54:13 »
Ok, aber einen Radweg muss ich nicht versiegeln, den kann ich auch schottern. Und bei der Gleistrasse stellt sich die Frage, ob sie weiterhin befahrbar sein muss oder nicht, sowie was darunter verbaut ist - eine Bauweise ohne Versiegelung wäre wohl auch möglich.

abc

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Re: [DE] München
« Antwort #864 am: 22. März 2024, 12:58:37 »
Es ist doch letztlich sowieso nur eine Ausrede für den strammen Anti-Grünen- und damit auch Anti-Öffi-Kurs der CSU. Ein paar hundert Meter nördlich verläuft übrigens eine fünfspurige Schnellstraße durch den Englischen Garten, die die CDU kaum stört.

38ger

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Re: [DE] München
« Antwort #865 am: 22. März 2024, 13:08:42 »
Ok, aber einen Radweg muss ich nicht versiegeln, den kann ich auch schottern. Und bei der Gleistrasse stellt sich die Frage, ob sie weiterhin befahrbar sein muss oder nicht, sowie was darunter verbaut ist - eine Bauweise ohne Versiegelung wäre wohl auch möglich.

Einerseits ist ein geschotterter Radweg für Alltagsradler komplett unbrauchbar, andererseits wird es ja wohl nicht ernsthaft um die Versiegelung unproduktiver Rasenflächen gehen, sondern um die Fällung produktiver Bäume und Sträucher. Sollte ich falsch liegen ist das ökologische Argument eindeutig nur ein Vorwand für eine grundsätzliche Ablehnung der Straßenbahn!

Metrotram

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Re: [DE] München
« Antwort #866 am: 22. März 2024, 13:13:31 »
Die aktuelle Planung und besonders die Trassenbreite ist eine mehrjährige Abstimmung zwischen SWM, Stadt, Landesamt für Denkmalpflege und ganz wichtig Technischer Aufsichtsbehörde. Ziel war eine einheitliche Fahrbahndecke (befahrbar für Notdienste), keine Beschilderung oder Geländer, beste Sichtbeziehungen und natürlich nahezu keine Baumfällung. Das Ergebnis liegt jetzt bei 19(!) Baumfällungen (eigentlich ist die Trasse heute ziemlich zugewachsen, übrigens auch nicht im Sinne der Gartenpflege) und diese mehrheitlich an der Haltestelle Chinesischer Turm.
Die heutige Bushaltestelle ist bisher eigentlich nur eine Wegekreuzung und hat mit Barrierefreiheit nichts zu tun, geplant wäre hier jetzt ein sinnvoller Bahnsteig.
Es gibt vermutlich keine Trassenplanung in Europa, wo um jeden Zentimeter so gerungen wurde und trotzdem ist man zu einem sehr guten Ergebnis gekommen.
Die Schlösserverwaltung (als Verwalter des Gartens) war angewiesen, sich zur Planung über all die Jahre nicht zu äußern (soviel zum Thema „konstruktiv“) und konnten ihre Ideen und Vorschläge damit auch nicht einbringen. Die dort Verantwortlichen sind im direkten Gespräch übrigens durchaus beeindruckt von der guten Planung, aber das dürfen sie eben nicht öffentlich äußern.

Die letzten beiden Beiträge haben mit ihrer Schlussfolgerung natürlich recht. Egal wie die Planung aussieht, es gäb immer Gründe, warum die Forderung der einen staatlichen Behörde Grund genug ist, dass sie der anderen staatlichen Behörde zur Ablehnung der Trasse dienen kann.