Autor Thema: Bauwerke der Wiener Stadtbahn  (Gelesen 123130 mal)

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tramway.at

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Re: Bauwerke der Wiener Stadtbahn
« Antwort #315 am: 17. Oktober 2023, 12:55:33 »
Ich denke, die beiden Gleise (sie liegen ja vor der Vereinigung) dienten dazu, zwei Züge bei Unregelmäßigkeiten gleichzeitig einfahren zu lassen, um das Einfädeln zu erleichtern. So konnte man einen Zug im Bahnhofsbereich zurückhalten, anstatt ihn auf freier Strecke aufzuhalten, vor allem zur Dampfzeit war ja jedes außerplanmäßige anhalten/anfahren unerwünscht.
Harald A. Jahn, www.tramway.at

haidi

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Re: Bauwerke der Wiener Stadtbahn
« Antwort #316 am: 17. Oktober 2023, 15:50:49 »
Mögliche Erklärung: zur Zeit des alten Bildes war Linksverkehr und und bei fast allen Stationen war der Bahnsteig links vom Zug, zur einfacheren Zugsabfertigung wurde der linke Bahnsteig bedient - siehe Gleisgeometrie. Beim Foto mit dem N1 war auch noch Linksverkehr, allerdings das Türöffnen vom Fahrer gesteuert - abgefertigt wurde vom Begleiter.
Gab es beim Dampfzugbetrieb nicht Abfertigungspersonal an jeder Haltestelle? Bei der Gleisgeometrie habe ich noch an die Dampfzeiten gedacht.

Als die U4 in Meidling fuhr, hatte der G an jeder Seite einen Bahnsteig und es wurden die Türen beidseitig geöffnet.
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Nulltarif

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Re: Bauwerke der Wiener Stadtbahn
« Antwort #317 am: 17. Oktober 2023, 18:04:49 »
@tramway.at: Damit hast Du sicher recht, aber die Frage von @Cerberus2 bezog sich auf das südliche (bei Linksverkehr aus dem unteren Wiental kommende) Gleis, das zwar zwischen zwei Bahnsteigen liegt, aber nur jeweils eine Kante erreicht (in der Dampflokzeit die am linken Seitenbahnsteig, später die rechte Kante des Inselbahnsteigs).
Ich muss gestehen, dass ich mich an diesen südlichen Seitenbahnsteig gar nicht erinnern kann. Das Halten am Inselbahnsteig war natürlich sinnvoll, um vom Gürtel kommend bahnsteiggleich Richtung Westen (und ggf. bei Verlängerung des G nach Hütteldorf auch vom GD in den G) umsteigen zu können.
Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe. (Dalai Lama)

N1

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Re: Bauwerke der Wiener Stadtbahn
« Antwort #318 am: 17. Oktober 2023, 22:05:08 »
Für mich sieht das so aus, als wären das zu Dampfstadtbahnzeiten drei Seitenbahnsteige gewesen, also je ein Bahnsteig für ein Gleis. Wäre der mittlere Bahnsteig von Haus aus als Mittel- bzw. Inselbahnsteig geplant gewesen, der einen Zugang zu beiden flankierenden Gleisen ermöglicht, hätte man ihn wohl breiter gemacht und mit einem symmetrischen Dach versehen.
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Hans Rauscher

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Re: Bauwerke der Wiener Stadtbahn
« Antwort #319 am: 17. Oktober 2023, 22:11:35 »
@tramway.at: Damit hast Du sicher recht, aber die Frage von @Cerberus2 bezog sich auf das südliche (bei Linksverkehr aus dem unteren Wiental kommende) Gleis, das zwar zwischen zwei Bahnsteigen liegt, aber nur jeweils eine Kante erreicht (in der Dampflokzeit die am linken Seitenbahnsteig, später die rechte Kante des Inselbahnsteigs).

Ich hab das eh genau so gemeint
Harald A. Jahn, www.tramway.at

Katana

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Re: Bauwerke der Wiener Stadtbahn
« Antwort #320 am: 17. Oktober 2023, 22:19:35 »
Wir haben Anfang des Jahrtausends die ehemalig ostdeutschen Bundesländer erkundigt

Wieso ehemalig ostdeutschen Bundesländer? Gibt es die nicht mehr, sind sie wieder ein eigener Staat?
Was soll ich dazu sagen?
Abgesehen davon sehe ich sehr wohl einen Unterschied zu ehemaligen Bundesländern und ehemalig ostdeutsch. Ehemalig bezieht sich auf ostdeutsch und nicht auf Bundesländer
Wieso ehemalig? Um es am Beispiel von Sachsen oder Brandenburg zu beschreiben: Das sind insbesondere heute ostdeutsche Bundesländer. Mehr als je zuvor. So wie Niederösterreich ein ostösterreichisches Bundesland ist. Ostdeutschland hat am 3.10.1990 nicht aufgehört, zu existieren, nur die DDR.

Sorry fürs OT, aber es war mir ein Bedürfnis.

WIENTAL DONAUKANAL

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Re: Bauwerke der Wiener Stadtbahn
« Antwort #321 am: 17. Oktober 2023, 22:42:41 »
Ich denke trotzdem, dass es sich um eine optische Verzerrung handelt, sonst hätte man gegen das Verbotene Austeigen zum Mittelbahnsteig auf diesem eine Absperrung entlang der Bahnsteigkante errichten müssen.
Für die schmalen Fahrzeuge der elektrischen Stadtbahn hat man im Stationsbereich die Gleise angehoben und an die Bahnsteigkante herangeschwenkt. Wenn man sich auf den Fotos einen breiten Vollbahnwagen mit den auskragenden unteren Trittbrettern bei symmetrischer Gleislage denkt, sind beide Bahnsteigkanten durchaus legal erreichbar. Zudem hätte man die am westlichen Bahnsteigende befindlich Unterführung zwischen Mittelbahnsteig und Seitenbahnsteig Richtung Gürtel und unteres Wiental auch zum Seitenbahnsteig Richtung Hütteldorf weiterführen müssen, was nicht der Fall war.

Quellen:  https://www.tramwayforum.at/index.php?topic=745.1125


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Re: Bauwerke der Wiener Stadtbahn
« Antwort #322 am: 17. Oktober 2023, 22:45:35 »
Ich denke trotzdem, dass es sich um eine optische Verzerrung handelt, sonst hätte man gegen das Verbotene Austeigen zum Mittelbahnsteig auf diesem eine Absperrung entlang der Bahnsteigkante errichten müssen.

Nö, damals war man nicht so bevormundend. Das Gleis lag tatsächlich so, der Mittelbahnsteig war ein Seitenbahnsteig, am Foto nach links orientiert. Möglicherweise ja ein konzeptueller Fehler. Später ist das ja korrigiert und der sinnlose Bahnsteig nicht mehr verwendet worden.
Harald A. Jahn, www.tramway.at

WIENTAL DONAUKANAL

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Re: Bauwerke der Wiener Stadtbahn
« Antwort #323 am: 17. Oktober 2023, 23:58:00 »
Ich denke trotzdem, dass es sich um eine optische Verzerrung handelt, sonst hätte man gegen das Verbotene Austeigen zum Mittelbahnsteig auf diesem eine Absperrung entlang der Bahnsteigkante errichten müssen.

Nö, damals war man nicht so bevormundend. Das Gleis lag tatsächlich so, der Mittelbahnsteig war ein Seitenbahnsteig, am Foto nach links orientiert. Möglicherweise ja ein konzeptueller Fehler. Später ist das ja korrigiert und der sinnlose Bahnsteig nicht mehr verwendet worden.

Das hätte mich so nicht überzeugt, aber ich habe mir das Foto vergrössert um auf den Schildern Text zu erkennen, ich glaube aber auf den Säulen in Höhe der unteren Wirtl Sperrketten zu erkennen.

Kálvin tér

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Re: Bauwerke der Wiener Stadtbahn
« Antwort #324 am: 18. Oktober 2023, 08:27:19 »
Ja, da sind definitiv Ketten zu sehen, also die weiter oben erwähnte Sperre der einen Bahnsteigseite. Was den Sinn/Unsinn des Mittelbahnsteigs betrifft: bei Bau/Planung der Stadtbahn hatte ja auch das Militär ein gewichtiges Wort mitzureden. Eventuell war diese Ausführung ja eine Forderung der entsprechenden nicht-zivilen Planer (mit welchem Hintergedanken auch immer)?

Ferry

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Re: Bauwerke der Wiener Stadtbahn
« Antwort #325 am: 18. Oktober 2023, 08:32:26 »
Als die U4 in Meidling fuhr, hatte der G an jeder Seite einen Bahnsteig und es wurden die Türen beidseitig geöffnet.

Dazu wurden die damals noch vorhandenen N1 entsprechend umgebaut - ursprünglich war diese Möglichkeit nicht vorhanden.

Und das ist auch der Grund, warum beim südlichen Gleis immer nur die Türen auf der linken Seite geöffnet wurden. Das Öffnen auf beiden Seiten war einerseits nicht möglich, andererseits aber auch nicht notwendig, da am mittleren Gleis nur Gürtel-Züge, die in Meidling-Hauptstraße Endstation hatten (bzw. in der HVZ bis Hütteldorf verlängert wurden), einfuhren. Und es wird daher dort wohl niemand das Bedürfnis gehabt haben, von einem bis Hütteldorf fahrenden Wiental-Zug in einen ebenfalls bis Hütteldorf fahrenden Gürtel-Zug umzusteigen.

Um vom Wiental kommend die Fahrt in Richtung Gürtel fortzusetzen (und umgekehrt), musste ohnehin immer der Bahnsteig gewechselt werden.
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Re: Bauwerke der Wiener Stadtbahn
« Antwort #326 am: 18. Oktober 2023, 10:24:22 »
Das Öffnen auf beiden Seiten war einerseits nicht möglich, andererseits aber auch nicht notwendig, da am mittleren Gleis nur Gürtel-Züge, die in Meidling-Hauptstraße Endstation hatten (bzw. in der HVZ bis Hütteldorf verlängert wurden), einfuhren. Und es wird daher dort wohl niemand das Bedürfnis gehabt haben, von einem bis Hütteldorf fahrenden Wiental-Zug in einen ebenfalls bis Hütteldorf fahrenden Gürtel-Zug umzusteigen.

Das nicht, aber außerhalb der HVZ umgekehrt - vom Gürtelzug in den Wientalzug Richtung Hütteldorf...

haidi

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Re: Bauwerke der Wiener Stadtbahn
« Antwort #327 am: 18. Oktober 2023, 10:27:47 »
Wir haben Anfang des Jahrtausends die ehemalig ostdeutschen Bundesländer erkundigt

Wieso ehemalig ostdeutschen Bundesländer? Gibt es die nicht mehr, sind sie wieder ein eigener Staat?
Was soll ich dazu sagen?
Abgesehen davon sehe ich sehr wohl einen Unterschied zu ehemaligen Bundesländern und ehemalig ostdeutsch. Ehemalig bezieht sich auf ostdeutsch und nicht auf Bundesländer
Wieso ehemalig? Um es am Beispiel von Sachsen oder Brandenburg zu beschreiben: Das sind insbesondere heute ostdeutsche Bundesländer. Mehr als je zuvor. So wie Niederösterreich ein ostösterreichisches Bundesland ist. Ostdeutschland hat am 3.10.1990 nicht aufgehört, zu existieren, nur die DDR.

Sorry fürs OT, aber es war mir ein Bedürfnis.
ehemaligen DDR-Bundesländer, DDR wurde zumindest in Ostösterreich auch als Ostdeutschland bezeichnet.
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haidi

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Re: Bauwerke der Wiener Stadtbahn
« Antwort #328 am: 18. Oktober 2023, 10:44:21 »
Ja, da sind definitiv Ketten zu sehen, also die weiter oben erwähnte Sperre der einen Bahnsteigseite. Was den Sinn/Unsinn des Mittelbahnsteigs betrifft: bei Bau/Planung der Stadtbahn hatte ja auch das Militär ein gewichtiges Wort mitzureden. Eventuell war diese Ausführung ja eine Forderung der entsprechenden nicht-zivilen Planer (mit welchem Hintergedanken auch immer)?
Zwischen den beiden letzten Säulen und am nicht überdachten Bahnsteigteil definitiv nicht.

Außerdem war wegen des Markierens der Fahrscheine ein Inselbahnsteig nicht möglich, beim Umstieg musste der Stadtbahnfahrschein nochmals markiert werden, wie übrigens auch bei den Straßenbahnfahrscheinen.

Bildquelle: Straßenbahnjournal
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abc

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Re: Bauwerke der Wiener Stadtbahn
« Antwort #329 am: 18. Oktober 2023, 10:44:40 »
ehemaligen DDR-Bundesländer

Weiterhin OT  ;): Ganz korrekt ist das auch nicht, da die neuen Bundesländer keine DDR-Bundesländer waren. Die DDR war nämlich den Großteil ihrer Existenz in Bezirke eingeteilt.