Hier dazu ein fundierter Leserbrief von Gunter Mackinger:
Prüfbericht des OÖ Rechnungshofes. Wurden da die Kosten des gesamten Bahnverkehrs (inkl. Infra) mit Buskosten (ohne Straßenkosten und ohne externe Kosten) vergleichen?
https://ooe.orf.at/stories/3036624/ Bitte nehmt in Leserbriefen an die Oberösterreichischen Nachrichten redaktion@nachrichten.at zu diesem ungeheuerlichen Unfug Stellung !!! Hier mein Leserbrief:
Auch ein Landesrechnungshof kann irren!
Sollten die Medienberichte zum noch nicht veröffentlichten (!)Bericht des Landesrechnungshofes zur Traunsee-Tram, wie geschrieben den Tatsachen entsprechen. so muss davon ausgegangen werden, dass hier offensichtlich Äpfel mit Birnen verwechselt werden:
• Die Traunsee-Tram ist ein volkswirtschaftliches Projekt mit substantiell positiven Folgen für die Stadt Gmunden und deren Umland. Wurde dieser Mehrwert berechnet?
• Sinniger Weise wurde die Infrastruktur (Kanal, Leitungsträger etc.)im Umfeld des Bahnbau erneuert. Wurden die Kosten dieser Gewerke aus der Gesamtsumme heraus gerechnet?
• Im Zuge des Bahnbau wurde die Traunbrücke erneuert, deren Neubau mit oder ohne Tram angestanden wäre. Wurden die Kosten für die Traunbrücke ausschließlich der Traunsee-Tram zugerechnet?
• Eisenbahnen sind in ihrer Wirtschaftlichkeit ausschließlich mit Grenzkostenrechnungen zu beurteilen, da die Fixkosten bei ca. 90% liegen. D.h. im Fall der Traunsee-Tram müssen die Fixkosten der bestehenden Lokalbahn nach Vorchdorf und der Gmundner Straßenbahn in Abzug gebracht werden und der zusätzliche Deckungsbeitrag der Durchbindung bewertet werden.
Mit der Traunsee-Tram wurde lediglich ein seit 100 Jahren überfälliger Lückenschluss zum nachhaltigen Nutzen von Stadt und Umland getätigt. In Zeiten der Energiewende die einzig mögliche visionäre Entscheidung der jetzt z.B. die Regio Tram nach Laakirchen folgen muss. Ein so langfristiges und erfolgreiches Projekt nach ein paar Monaten reißerisch herabzuwürdigen grenzt an grobe Fahrlässigkeit. Hoffentlich prüft der Landesrechnungshof nicht demnächst die Landesstraße von Gmunden nach Vorchdorf oder gar die neue Gmundner Umfahrungsstraße. Das Ergebnis auf Personen bezogen wäre fürchterlich, fahren doch z.B. kaum Autofahrer in der Früh von Gmunden nach Vorchdorf, die Straße wäre dann wohl logischer Weise auf eine Spur zurückzubauen oder gar einzustellen und die Schlagzeile müsste lauten:“L 1306 höchst unwirtschaftlich – keine Autos Richtung Vorchdorf !!!!“
Kommerzialrat Gunter Mackinger
Gerichtlich beeideter SV für das Eisenbahnwesen