Wien wächst. Demnächst werden wir die 2 Millionen knacken, in 10 oder 15 Jahren die drei! Wie es dann finanziell ausschauen wird, kann man nur mit großer Sorge betrachten.
Die neuen Einwohner werden auch für mehr Steueraufkommen sorgen. Eigentlich gehört jetzt ein Plan aufgestellt wie Wien mit 2,5 Mio. Einwohner im Jahr 2035 funktionieren wird, und das bedeutet dass man die U-Bahn und vor allem die S-Bahn und Straßenbahn viel massiver wird ausbauen müssen als bisher, soll diese Stadt nicht in einem Verkehrskollaps ersticken. Mit den lächerlichen 2 Mrd. Euro an Investitionen (davon bisher fast alles in die U-Bahn) in neue öffentliche Verkehrsinfrastruktur über 15 Jahren wird es garantiert nicht getan sein. Vor allem im 21. und 22. Bezirk wird es in Zukunft noch höheren Bedarf an leistungsfähigen Verbindungen geben, spricht zwei oder drei Straßenbahnlinien in dem Bereich werden von der Anzahl her das mindeste sein was da noch zu errichten ist.
Das Pimperllinienkreuz (erste Stufe) und das angekündigte Straßenbahnpaket sind eigentlich nur ein Tropfen auf den heißen Stein, in einer anderen Stadt würde man die gesamte Strecke Hernals/Wienerberg bis 2025 errichten und dazu noch einen Haufen Light-Rail-Linien. Gerade bei einem Modalsplit wie in Wien ist es eine Frechheit wie wenig und wie langsam man in den öffentlichen Verkehr investiert. Unglaublich eigentlich dass man bei uns wegen lächerlicher 100 Mio. Euro mehr zb. bei der Linie 13 so einen unglaublichen Aufstand macht...
Das wäre doch ein Thema für die nächste Volksbefragung: "Sind sie dafür dass in Wien die Umsatzsteuer von 20% auf 21% bzw. 10% auf 10.5% angehoben wird um den Ausbau des schienengebundenen öffentlichen Verkehrs zu finanzieren?". Sogar in einer autofanatischen Stadt wie Los Angeles wurde das durch die Einwohner ermöglicht.
Für die U6 halte ich es für die simpelste und beste Lösung einfach jeden zweiten Zug wie in Frankfurt über die Brünner Straße weiter zu schicken, mit einfachen erhöhten und überdachten Bahnsteigen (von mir aus im vereinfachten AGU-Design) die vom Straßenniveau aus zugänglich sind. Von mir aus stellt man Zäune links und rechts der Trasse auf. Es kann mir keiner sagen dass es den armen Autofahrern nicht zumutbar ist alle vier Minuten in der Spitze an einer Kreuzung 30 Sekunden warten zu müssen. An den ärgsten Kreuzungen baut man dann halt eine Unterführung. Wäre immer noch 100x billiger als eine irrwitzige aufgestelzte Strecke neben der Brünner Straße.
Daniel