Autor Thema: PM Öffis: Wien bekommt keine neue U-Bahn mehr  (Gelesen 2848 mal)

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Monorail

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Re: PM Öffis: Wien bekommt keine neue U-Bahn mehr
« Antwort #15 am: 17. April 2024, 16:35:20 »
Die Aussage Reinagls bzgl. Tramhauptstadt finde ich mutig. Ist ja in diesem Fall die Chefin der WL und nicht "nur" eine SPÖ-Funktionärin, was es zumindest paar Prozenterl glaubwürdiger macht. Auch vor dem Hintergrund, dass am 12er, 18er und 27er bereits gearbeitet wird und diese bis 2026 alle fertig sein werden.
Vielleicht erleben wir bis 2030 wirklich noch eine kleine Tramwayrenaissance mit dem 15er, 66er, 72er und/oder der Rückkehr klassischer Liniensignale (8, 13, 29...).

Beim U-Bahn-Ausbau hätte ich abseits diverser noch irgendwie und irgendwann realistischer Verlängerungen (U1 Rothneusiedl, U2 Eßling bzw. Wienerberg Süd, U3 KE, U6 Großjedlersdorf) auch keinen Bedarf für neue Linien gesehen. Da hat der Schnellbahnausbau viel mehr Priorität und Potenzial.
Die Haltestellen heißen "Dr.-Karl-Renner-Ring", "Simmering, Grillgasse" und "Kärntner Ring, Oper", Punkt. Stationsnamen haben geographisch korrekt und nicht irreführend zu sein.

Werner1981

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Re: PM Öffis: Wien bekommt keine neue U-Bahn mehr
« Antwort #16 am: 17. April 2024, 17:01:53 »
Da steht "keine neue Linie mehr". Aber von Verlängerungen ist hier nicht die Rede. Außerdem wer weiß schon, wie der Verkehr in 30 oder 50 Jahren ausschauen wird und wie viele Einwohner Wien dann haben wird?

Und am Ende des Tages ist es eine politische Entscheidung - keine der Wiener Linien.

petestoeb

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Re: PM Öffis: Wien bekommt keine neue U-Bahn mehr
« Antwort #17 am: 17. April 2024, 17:03:49 »

Beim U-Bahn-Ausbau hätte ich abseits diverser noch irgendwie und irgendwann realistischer Verlängerungen (U1 Rothneusiedl, U2 Eßling bzw. Wienerberg Süd, U3 KE, U6 Großjedlersdorf) auch keinen Bedarf für neue Linien gesehen. Da hat der Schnellbahnausbau viel mehr Priorität und Potenzial.

Der einzig vielleicht noch sinnvolle weitere Ausbau der U-Bahn ist wirklich die Verzweigung der U1 nach Rothneustiedl. Alles andere ist völlig unnötig.

Monorail

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Re: PM Öffis: Wien bekommt keine neue U-Bahn mehr
« Antwort #18 am: 17. April 2024, 17:58:22 »

Beim U-Bahn-Ausbau hätte ich abseits diverser noch irgendwie und irgendwann realistischer Verlängerungen (U1 Rothneusiedl, U2 Eßling bzw. Wienerberg Süd, U3 KE, U6 Großjedlersdorf) auch keinen Bedarf für neue Linien gesehen. Da hat der Schnellbahnausbau viel mehr Priorität und Potenzial.
Der einzig vielleicht noch sinnvolle weitere Ausbau der U-Bahn ist wirklich die Verzweigung der U1 nach Rothneustiedl. Alles andere ist völlig unnötig.
Unterschätze die Bevölkerungsentwicklung im 21. nicht. Eine U6 nach Großjedlersdorf ist mittelfristig gar nicht so abwegig.
Bei der U2 und U3 bin ich allerdings bei dir. Wenn man die S-Bahn ordentlich ausbaut, erübrigen sich einige U-Bahn-Ausbauten von selbst.
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Ferry

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Re: PM Öffis: Wien bekommt keine neue U-Bahn mehr
« Antwort #19 am: 17. April 2024, 18:59:50 »
Unter diesem Gesichtspunkt wird es spannend, ob/wie es mit dem 72er weitergeht. Aber das wird man wohl erst nächstes Jahr nach den GR-Wahlen sagen können.

Die Gemeinderatswahlen werden an der Situation m.E. wenig ändern, nachdem die Blockade doch eher auf niederösterreichischer Seite liegt?

Du hast recht. Im Übrigen habe ich erfahren, dass durch Änderungen des Schwechater Flächenwidmungsplanes Teile der geplanten Trasse mittlerweile für andere Bauvorhaben umgewidmet wurden und somit für die Straßenbahn ohnehin nicht mehr zur Verfügung stehen...  :(
Weißt du, wie man ein A....loch neugierig macht? Nein? - Na gut, ich sag's dir morgen. (aus "Kottan ermittelt - rien ne va plus")

UlfB1

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Re: PM Öffis: Wien bekommt keine neue U-Bahn mehr
« Antwort #20 am: 17. April 2024, 21:23:47 »
Naja dann kommt ja wohl dann demnächst die große Ausschreibung für den ULF Nachfolger der ersten Serie und ev noch mehr für viele neue Strassenbahnprojekte, da können wir gespannt sein in welche Richtung da ausgeschrieben wird.

Monorail

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Re: PM Öffis: Wien bekommt keine neue U-Bahn mehr
« Antwort #21 am: 18. April 2024, 00:28:25 »
Naja dann kommt ja wohl dann demnächst die große Ausschreibung für den ULF Nachfolger der ersten Serie und ev noch mehr für viele neue Strassenbahnprojekte, da können wir gespannt sein in welche Richtung da ausgeschrieben wird.
So neu müssen die Straßenbahnprojekte gar nicht sein. Wienerberg- und Donaufeldtangente verstauben seit Jahren in den Schubladen, nur um zwei Beispiele zu nennen. Die Südtangente für den 10. und 23. Bezirk gäbe es ebenso wie den O zum FEP auch noch...
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coolharry

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Re: PM Öffis: Wien bekommt keine neue U-Bahn mehr
« Antwort #22 am: 18. April 2024, 07:26:57 »
Wenns einmal alles angekündigte umsetzen, dann habens die nächsten paar Jahre eh gut zu tun. Auch ohne U-Bahn.

https://www.wien.gv.at/stadtentwicklung/projekte/verkehrsplanung/strassenbahn/

Von den angekündigten Projekten sind derweil nur der 27er wirklich in Bau. Der 12er in, sagen wir mal, Bauvorbereitung und der Rest irgendwo zwischen "kommt ziemlich sicher" und "nicht sehr wahrscheinlich". Allein die Wienerbergtangente wäre wohl ein 3-5 jähriges Bauvorhaben, da man sehr viele km Straßenraum umbauen muß und es doch ein paar echte Kaliber an MIV Straßen umzubauen gilt.

Und das keine U7 kommen wird.........naja vielleicht wenn die Sima in Pension (~10Jahre) gibt es als Andenken die Usima.  :)
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

Klingelfee

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Re: PM Öffis: Wien bekommt keine neue U-Bahn mehr
« Antwort #23 am: 18. April 2024, 07:44:49 »
Wenns einmal alles angekündigte umsetzen, dann habens die nächsten paar jahre eh gut zu tun. Auch ohne U-Bahn.

https://www.wien.gv.at/stadtentwicklung/projekte/verkehrsplanung/strassenbahn/

Von den angekündigten Projekten sind derweil nur der 27er wirklich in Bau. Der 12er in, sagen wir mal, Bauvorbereitung und der Rest irgendwo zwischen "kommt ziemlich sicher" und "nicht sehr wahrscheinlich". Allein die Wienerbergtangente wäre wohl ein 3-5 jähriges Bauvorhaben, da man sehr viele km Straßenraum umbauen muß und es doch ein paar echte Kaliber an MIV Straßen umzubauen gilt.

Und das keine U7 kommen wird.........naja vielleicht wenn die Sima in Pension (~10Jahre) gibt es als Andenken die Usima.  :)

Also die Linie 12 ist auch schon über der Bauvorbereitung hinaus derzeit ist wegen notwendigen Vorarbeiten die  Vorgartenstraße zwischen Lassallestraße und Enssgasse eine EInbahn, bzw werden angeblich schon Grabungsarbeiten in der Taborstraße durchgeführt und bei der Linie 18 sollen die Arbeiten anschließend an die Arbeiten der Linie 12 im 2 Quartal 25 beginnen.
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

Ferry

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Re: PM Öffis: Wien bekommt keine neue U-Bahn mehr
« Antwort #24 am: 18. April 2024, 08:54:28 »
bei der Linie 18 sollen die Arbeiten anschließend an die Arbeiten der Linie 12 im 2 Quartal 25 beginnen.

Das habe ich auch gehört. Im Rahmen dieser Arbeiten soll ja auch die Kreuzung Rennweg - Landstraßer Hauptstraße erneuert werden, was vermutlich wieder zu einer mehrwöchigen Sperre der Linie 18 in diesem Bereich führen wird.
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Schienenchaos

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Re: PM Öffis: Wien bekommt keine neue U-Bahn mehr
« Antwort #25 am: 18. April 2024, 09:03:29 »
Das habe ich auch gehört. Im Rahmen dieser Arbeiten soll ja auch die Kreuzung Rennweg - Landstraßer Hauptstraße erneuert werden, was vermutlich wieder zu einer mehrwöchigen Sperre der Linie 18 in diesem Bereich führen wird.
Mehrmonatig. Inklusive starker Einschränkung für die Linie 71.

60er

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Re: PM Öffis: Wien bekommt keine neue U-Bahn mehr
« Antwort #26 am: 18. April 2024, 09:38:48 »
Welche Relationen wären das? Dem Einzugsgebiet der U5 (und dem Rest der Stadt) hätte ein S-Bahn-Ring ohne Umweg über Hütteldorf viel mehr genutzt.
Es werden die ehemaligen Zweierlinien teilweise wiederhergestellt, die mit Umbau des Ustrab-Tunnels auf Voll-U-Bahn weggefallen sind. Damit wird eine konkurrenzlos schnelle Direktverbindung von Hernals bis zum Karlsplatz geschaffen, die momentan nur mit Umweg über Schottentor, inklusive zeitraubendem Umsteigen möglich ist. Die U5 ist sehr teuer, das ist sicher zu kritisieren. Sie wird aber nicht unnötig sein.

Das habe ich auch gehört. Im Rahmen dieser Arbeiten soll ja auch die Kreuzung Rennweg - Landstraßer Hauptstraße erneuert werden, was vermutlich wieder zu einer mehrwöchigen Sperre der Linie 18 in diesem Bereich führen wird.
Diese völlig marode Kreuzung hat es auch dringend nötig. Dort kann nur noch in Schleichfahrt drübergerumpelt werden.

abc

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Re: PM Öffis: Wien bekommt keine neue U-Bahn mehr
« Antwort #27 am: 18. April 2024, 10:01:49 »
Welche Relationen wären das? Dem Einzugsgebiet der U5 (und dem Rest der Stadt) hätte ein S-Bahn-Ring ohne Umweg über Hütteldorf viel mehr genutzt.
Es werden die ehemaligen Zweierlinien teilweise wiederhergestellt, die mit Umbau des Ustrab-Tunnels auf Voll-U-Bahn weggefallen sind. Damit wird eine konkurrenzlos schnelle Direktverbindung von Hernals bis zum Karlsplatz geschaffen, die momentan nur mit Umweg über Schottentor, inklusive zeitraubendem Umsteigen möglich ist. Die U5 ist sehr teuer, das ist sicher zu kritisieren. Sie wird aber nicht unnötig sein.

Es ist wie so oft: kaum ein Projekt ist komplett unnötig bzw. bringt keinerlei Vorteile (sonst würde es ja nicht vorgeschlagen). Deshalb ist die entscheidende Frage auch nicht, ob ein Projekt einen Nutzen generiert, sondern das Verhältnis von Aufwand zu Nutzen. Da bin ich mir bei der U5 noch nicht ganz sicher. Das Hauptproblem ist m.E., dass hinter Hernals S das "Hinterland" fehlt, um die Bahnen einigermaßen zu füllen und sich das Einzugsgebiet nach Süden hin mit dem der U3 überschneidet, die ihrerseits in ihrem westlichen Abschnitt auch nicht unter Überlastung leidet.

Ja, es gibt noch ein bisschen Geschosswohnungsbau: selbst wenn alle Bewohnerinnen und Bewohner des Sandleitenhofs gleichzeitig in die Innenstadt fahren, sind die doch in einer halben Stunde mit der U5 abtransportiert.

Zum Vergleich mal ein paar Zahlen vom anderen Ende der Stadt:

Arbeitsplätze in Simmering (2019): ca. 40.000 (Quelle, S. 4)
Arbeitsplätze in Hernals (2019): ca. 15.000, davon ein gutes Fünftel im Bereich Finanzen & Beratung, also mit Home-Office-Anteil (Quelle, S. 4)

Einwohnerinnen und Einwohner Simmering (2022): 106.000 (ebd., S. 5)
Einwohnerinnen und Einwohner Hernals (2022): 56.000 (ebd., S. 5)

Und die U3 ist in ihrem Simmeringer Abschnitt bei weitem nicht ausgelastet, auch wenn nach meinem Eindruck die Fahrgastzahlen in den letzten Jahren gestiegen sind (die Züge kommen mir jedenfalls deutlich voller vor als noch vor Corona). Außerdem gibt es in Simmering noch viel Flächenpotenzial zur Stadtentwicklung (siehe z.B. Kaiserebersdorf, S. 4) und konkrete Projekte - anders als in Hernals (wenn man nicht wahnsinnigerweise den Wienerwald zubauen möchte).

Insofern: die U5 hat nicht nur heute viel weniger Fahrgastpotenzial als die Simmeringer U3, sondern auch viel weniger Potenzial für Zuwächse - und teilt sich dieses geringe Potenzial dann auch noch mit der westlichen U3.

Das heißt dann letztlich auch: es muss alles dafür getan werden, um das vorhandene geringere Potenzial voll auszuschöpfen. Dazu gehört eine Straßenbahnstrecke in der Lobmeyr- und der nördlichen Julius-Meinl-Gasse, damit 2er und 10er per Blockumfahrung wenden (idealerweise eine Linie im und eine Linien gegen den Uhrzeigersinn Richtungen, damit die Station Sandleitengasse in beide Richtungen eine Verbindung von und zur Station Hernals hat). Dazu gehört auch eine Verlängerung der Linie 44B nach Hernals und ggf. saisonal und am Wochenende zum Steinhof und ihre Umstellung auf regulären Betrieb. Beides wäre wahrscheinlich auch jetzt schon sinnvoll, die S45 gibt es ja heute schon.

Bus

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Re: PM Öffis: Wien bekommt keine neue U-Bahn mehr
« Antwort #28 am: 18. April 2024, 10:10:50 »
Solange man nur dort Straßenbahnprojekte initiiert, wo kein Widerstand ist, wird nicht viel neues kommen.  :)

Nulltarif

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Re: PM Öffis: Wien bekommt keine neue U-Bahn mehr
« Antwort #29 am: 18. April 2024, 10:47:19 »
Das Hauptproblem ist m.E., dass hinter Hernals S das "Hinterland" fehlt, um die Bahnen einigermaßen zu füllen ...

Vollkommen richtig, deshalb war die U5 ursprünglich auch nur bis zum Elterleinplatz geplant. Ich halte es aber schon für sinnvoll, die hochrangigen Verkehrsmittel - in diesem Fall U5 und S45 - miteinander zu verknüpfen. (Das erhöht auch die "Resilienz" des Systems bei Störungen auf einer der verknüpften Linien.) Und es ist zweifellos wesentlich klüger, das gleich zu machen, als am Elterleinplatz eine nach der Verlängerung überflüssige Wendeanlage zu errichten. Die Verlängerung um eine Station nach Hernals S wird zudem in relativ günstiger offener Bauweise errichtet werden, ist von den Kosten also mit insbesondere der U2-Verlängerung sicher nicht zu vergleichen.

Eine von manchen erträumte weitere Verlängerung nach Dornbach zur derzeitigen Straßenbahn-Schleife ist aber aus dem von @abc genannten Grund völlig illusorisch.
Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe. (Dalai Lama)