Autor Thema: Projekt 2020: Straßenbahn nach Schwechat  (Gelesen 163482 mal)

MarionW, Straßenbahn Graz, tomturbo und 3 Gäste betrachten dieses Thema.

MK

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Re: Projekt 2020: Straßenbahn nach Schwechat
« Antwort #645 am: Gestern um 12:43:09 »
Muss man im Tramwayforum wirklich noch erklären, dass ein neues, gutes Angebot auch Fahrgäste anzieht, die vorher mit anderen Linien oder Verkehrsmitteln gefahren sind?
Für die Anbindung von Schwechat an die S-Bahn gibt es schon ein gutes Angebot und für die Anbindung zur U3 sind Buslinien in dichtem Intervall ein gutes Angebot, mit einer Kapazität die zu der erwartenden Nachfrage passt.

Hast du dir angeschaut, wo die S-Bahn und die Busse fahren und in welchem Intervall?
Wanderer, kommst du nach Liechtenstein,
tritt nicht daneben, tritt mitten rein!

71er

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Re: Projekt 2020: Straßenbahn nach Schwechat
« Antwort #646 am: Gestern um 13:00:51 »
Hast du dir angeschaut, wo die S-Bahn und die Busse fahren und in welchem Intervall?
Ich wohne in Simmering und bin selbst ein Jahr lang mit den Regionalbussen oder 71/6 + 71A nach Schwechat gependelt. Wenn ich nach der Arbeit in die Innenstadt wollte auch mit der S7. Meine Mutter ist sogar über 10 Jahre nach Schwechat gependelt. Notwendigkeit derzeit Unsummen für eine Straßenbahn zu investieren sehe ich trotzdem nicht ... In ein paar Jahrzehnten falls in Rannersdorf mehr gebaut wird vielleicht.

Deutlich sinnvoller investiert wäre das Geld in eine Schleife bei der U3 Simmering um den 6er und die Einzieher aus KE dorthin zu verlängern. Mittelfristig ist auch eine Umstellung des 73A auf Straßenbahn sicher sinnvoll. Wenn man unbedingt eine Straßenbahnlinie nach Niederösterreich verlängern will würde sich der 26A anbieten, der fährt jetzt schon in dichtem Intervall mit Gelenkbussen. Davon abgesehen gibt es mit dem 11er, 13er, 15er, 48er, 67er, etc. noch zig andere Straßenbahnprojekte.

marq

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Re: Projekt 2020: Straßenbahn nach Schwechat
« Antwort #647 am: Gestern um 13:08:21 »
Eine Bim die Schwechat an die Schnellbahn angebunden hätte? Was für ein Unsinn. In Schwechat verkehrt bereits die Schnellbahn.

... und an diese hätte die Bim ihr Einzugsgebiet angebunden, weil sie anders als die Busse auch einen Halt bei der S-Bahn-Station Kaiserebersdorf gehabt hätte. Busse können hingegen nur die S7 oder die U3 anbinden, der 72er hätte beides geschafft.

Ich bin kein Gegner einer Straßenbahn, aber das Zitat mit der Anbindung an die Schnellbahn durch eine Straßenbahn zeugt leider von mangelnder Kenntnis der Gegebenheiten vor Ort.

abc

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Re: Projekt 2020: Straßenbahn nach Schwechat
« Antwort #648 am: Gestern um 13:25:57 »
Eine Bim die Schwechat an die Schnellbahn angebunden hätte? Was für ein Unsinn. In Schwechat verkehrt bereits die Schnellbahn.

... und an diese hätte die Bim ihr Einzugsgebiet angebunden, weil sie anders als die Busse auch einen Halt bei der S-Bahn-Station Kaiserebersdorf gehabt hätte. Busse können hingegen nur die S7 oder die U3 anbinden, der 72er hätte beides geschafft.

Ich bin kein Gegner einer Straßenbahn, aber das Zitat mit der Anbindung an die Schnellbahn durch eine Straßenbahn zeugt leider von mangelnder Kenntnis der Gegebenheiten vor Ort.

Nein, das zeugt davon, dass Du das nun zu den Akten gelegte Projekt nicht kanntest. Bei der Unterführung an der Stadtgrenze sollten die beiden westlichen Fahrspuren durch eine Straßenbahntrasse samt Mittelbahnsteig im Linksverkehr (analog Gewerbepark Stadlau) ersetzt werden. Deshalb hätte der 72er eine Station bei der S-Bahn gehabt.

Davon abgesehen: so ein Zufall aber auch, dass der Busverkehr 2027 verdichtet werden soll, nachdem Anfang 2028 die nächste Landtagswahl in NÖ ansteht.

Ah, das ist es! Ich habe mich schon gefragt, warum die Verdichtung erst 2027 kommt und nicht - wie ja im Prinzip denkbar - z.B. schon ab diesem Herbst. Aber als gelernter Österreicher hätte ich es eigentlich wissen müssen...  ::)

Aber genau dieses kleinkarierte Denken hat 1967 zur Einstellung des 360ers geführt, obwohl dessen Trasse - auf niederösterreichischem Gebiet! - erst ein Jahr zuvor komplett erneuert worden war. Detto die Situation drei Jahre später mit dem 317er. Traurig, dass sich fast sechzig Jahre danach nichts an dieser Engstirnigkeit geändert hat...  :fp:
Man sieht, die FPO-NÖ muss erst sehr lange nachdenken bis sie zu einem Ergebnis kommt  8)

Praktischer Nebeneffekt: man kann nicht nur behaupten, dass man eh was für den ÖV tue, der Zeitraum zwischen Verdichtung und Wahl ist auch viel zu kurz, um Schlüsse daraus zu ziehen.

marq

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Re: Projekt 2020: Straßenbahn nach Schwechat
« Antwort #649 am: Gestern um 14:51:09 »
Eine Bim die Schwechat an die Schnellbahn angebunden hätte? Was für ein Unsinn. In Schwechat verkehrt bereits die Schnellbahn.

... und an diese hätte die Bim ihr Einzugsgebiet angebunden, weil sie anders als die Busse auch einen Halt bei der S-Bahn-Station Kaiserebersdorf gehabt hätte. Busse können hingegen nur die S7 oder die U3 anbinden, der 72er hätte beides geschafft.

Ich bin kein Gegner einer Straßenbahn, aber das Zitat mit der Anbindung an die Schnellbahn durch eine Straßenbahn zeugt leider von mangelnder Kenntnis der Gegebenheiten vor Ort.

Nein, das zeugt davon, dass Du das nun zu den Akten gelegte Projekt nicht kanntest. Bei der Unterführung an der Stadtgrenze sollten die beiden westlichen Fahrspuren durch eine Straßenbahntrasse samt Mittelbahnsteig im Linksverkehr (analog Gewerbepark Stadlau) ersetzt werden. Deshalb hätte der 72er eine Station bei der S-Bahn gehabt.


Nein, auch dein Vorurteil ist nicht zutreffend. Fakt ist, dass pauschal gesagt wurde: „So günstig bekommt man nie wieder eine so tolle Straßenbahn, die noch dazu Schwechat an die Schnellbahn und an die U-Bahn angebunden hätte“, als ob Schwechat keine Schnellbahnanbindung hätte. In Schwechat verkehrt aber bereits die Schnellbahn. Richtig wäre gewesen, dass man Schwechat besser an die Wiener Station Kaiserebersdorf angebunden hätte.

abc

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Re: Projekt 2020: Straßenbahn nach Schwechat
« Antwort #650 am: Gestern um 16:15:39 »
Nein, auch dein Vorurteil ist nicht zutreffend. Fakt ist, dass pauschal gesagt wurde: „So günstig bekommt man nie wieder eine so tolle Straßenbahn, die noch dazu Schwechat an die Schnellbahn und an die U-Bahn angebunden hätte“, als ob Schwechat keine Schnellbahnanbindung hätte. In Schwechat verkehrt aber bereits die Schnellbahn. Richtig wäre gewesen, dass man Schwechat besser an die Wiener Station Kaiserebersdorf angebunden hätte.

Das war halt verkürzt formuliert - und, wo ist das Problem?

Deutlich sinnvoller investiert wäre das Geld in eine Schleife bei der U3 Simmering um den 6er und die Einzieher aus KE dorthin zu verlängern. Mittelfristig ist auch eine Umstellung des 73A auf Straßenbahn sicher sinnvoll. Wenn man unbedingt eine Straßenbahnlinie nach Niederösterreich verlängern will würde sich der 26A anbieten, der fährt jetzt schon in dichtem Intervall mit Gelenkbussen. Davon abgesehen gibt es mit dem 11er, 13er, 15er, 48er, 67er, etc. noch zig andere Straßenbahnprojekte.

Die Schleife Simmering wäre Teil des Projekts gewesen, wenn auch nur aus Richtung Süden.

Und zu den ganzen anderen Straßenbahnprojekten: neben der Schleife Simmering hätten 800 m des 72ers in Wien gelegen. Das Geld, dass das Land NÖ und der Bund bezahlt hätten, kann man nicht mal so eben auf andere Projekte innerhalb Wiens umleiten; die Strecke Richtung Groß-Enzersdorf wäre zwar grenzüberschreitend, aber länger. Und so ist das Geld eben verloren.

marq

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Re: Projekt 2020: Straßenbahn nach Schwechat
« Antwort #651 am: Gestern um 16:46:21 »
Nein, auch dein Vorurteil ist nicht zutreffend. Fakt ist, dass pauschal gesagt wurde: „So günstig bekommt man nie wieder eine so tolle Straßenbahn, die noch dazu Schwechat an die Schnellbahn und an die U-Bahn angebunden hätte“, als ob Schwechat keine Schnellbahnanbindung hätte. In Schwechat verkehrt aber bereits die Schnellbahn. Richtig wäre gewesen, dass man Schwechat besser an die Wiener Station Kaiserebersdorf angebunden hätte.

Das war halt verkürzt formuliert - und, wo ist das Problem?


Das Problem ist, dass die Aussage, so wie getätigt, einfach unrichtig ist.

Monorail

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Re: Projekt 2020: Straßenbahn nach Schwechat
« Antwort #652 am: Heute um 08:47:46 »
Es reicht für den Anfang, wenn mal der 217 und 218 vernünftigere Intervalle und Betriebszeiten bekommen. Anhand der FG-Zahlen würde sich eh zeigen, ob das Potential für eine Straßenbahn gegeben ist. Diese müsste allerdings ordentlich beschleunigt werden, um gegenüber dem Bus, der von Schwechat bis Simmering durchfährt, auch nur irgendwie konkurrenzfähig zu sein.
Die Haltestellen heißen "Dr.-Karl-Renner-Ring", "Simmering, Grillgasse" und "Kärntner Ring, Oper", Punkt. Stationsnamen haben geographisch korrekt und nicht irreführend zu sein.

Klingelfee

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Re: Projekt 2020: Straßenbahn nach Schwechat
« Antwort #653 am: Heute um 09:34:11 »
Es reicht für den Anfang, wenn mal der 217 und 218 vernünftigere Intervalle und Betriebszeiten bekommen. Anhand der FG-Zahlen würde sich eh zeigen, ob das Potential für eine Straßenbahn gegeben ist. Diese müsste allerdings ordentlich beschleunigt werden, um gegenüber dem Bus, der von Schwechat bis Simmering durchfährt, auch nur irgendwie konkurrenzfähig zu sein.

Und dann gehört aber auch nich geklärt, ob wirklich alle Fahrgäste bis Simmering wollen. Denn was nützt mir ein Schnellbus nach Simmering, wenn dann entweder weiter in die Stadt wollen, oder auch schon vorher aus/umsteigen wollen. Denn was nützt mir ein Schnellbus bis Simmering, wenn ich dann umsteigen oder wieder einige Haltestellen mit der Straßenbahn zurück fahren muss.

Und eines sollte auch klar sein, wenn eine Linie mehr Haltestellen hat, kann sie niemals die Fahrzeit haben, wie eine Linie, die durchfährt.
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

71er

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Re: Projekt 2020: Straßenbahn nach Schwechat
« Antwort #654 am: Heute um 10:02:13 »
Und dann gehört aber auch nich geklärt, ob wirklich alle Fahrgäste bis Simmering wollen. Denn was nützt mir ein Schnellbus nach Simmering, wenn dann entweder weiter in die Stadt wollen, oder auch schon vorher aus/umsteigen wollen. Denn was nützt mir ein Schnellbus bis Simmering, wenn ich dann umsteigen oder wieder einige Haltestellen mit der Straßenbahn zurück fahren muss.

Und eines sollte auch klar sein, wenn eine Linie mehr Haltestellen hat, kann sie niemals die Fahrzeit haben, wie eine Linie, die durchfährt.
Für die Fahrgäste die früher aussteigen wollen gibt es die Verbindung 71A + 11/71 und für die Fahrgäste die bis Simmering wollen 217/218. Wer direkt in die Innenstadt will steigt sowieso in Schwechat oder Kaiserebersdorf in die S7/den REX7.

Katana

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Re: Projekt 2020: Straßenbahn nach Schwechat
« Antwort #655 am: Heute um 10:11:19 »
Denn was nützt mir ein Schnellbus bis Simmering, wenn ich dann umsteigen oder wieder einige Haltestellen mit der Straßenbahn zurück fahren muss.
Nicht nur, dass Schnellbus ja nicht heißen muss, dass er ohne Zwischenhalte fährt: Was nützt mir der Railjet nach Salzburg, wenn ich von dort nach Eugendorf wieder zurückfahren muss?

Wer direkt in die Innenstadt will steigt sowieso in Schwechat oder Kaiserebersdorf in die S7/den REX7.
Viele Bereiche der Innenstadt lassen sich mit der U3 umsteigefrei und mit dichterem Intervall besser erreichen. Und die Mariahilfer Straße, der Westbahnhof, etc. sowieso.

abc

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Re: Projekt 2020: Straßenbahn nach Schwechat
« Antwort #656 am: Heute um 12:15:24 »
So dramatisch dürften die Fahrzeitunterschiede nicht sein, dass sie das Nutzungsverhalten verändern: aktuell sind bei der Linie 217 für die Strecke Simmering S U - Zentralfriedhof 2. Tor 6 min vorgesehen, bei der Straßenbahn 7 min. Zwischen Simmering S U und Hauptwerkstätte sind es beim Bus 9 und bei der Straßenbahn (Einzelfahrten des 71ers) 11 min.