Abgesehen davon ist das meiste, was bei uns gebaut wird, massiv, also werthaltig. Das sind ja nicht solche Pappendeckelhäuser, wie bei der Blase über dem großen Teich.
Die Ir(r)en haben auch recht massiv gebaut - jedenfalls im Vergleich zu den USA - und die Blase ist trotzdem mit einem riesigen Knall geplatzt. Allerdings waren das keine Wohnungen in überbevölkerten Großstädten, sondern tausende Reihenhäuser am ADW, für mehr Leute als dort je von der Gesamtbevölkerung des Landes her leben könnten. Irland ist ja ungefähr so groß wie Österreich, aber hat nur halb so viele Einwohner. Fast die Hälfte davon wohnt im - für kontinentale Verhältnisse reichlich zersiedelten - Dublin, der Rest verteilt sich auf das ganze Land.
Darauf ist in Wien also leider nicht zu hoffen. Allerdings ist die Frage, ob der Markt für Eigentumswohnungen als Geldanlage nicht langsam gesättigt ist - oder wenn sich die Wirtschaft entwickelt wieder andere Anlageformen interessanter werden - und sich die Einkommen wieder positiver zu den Wohnraumpreisen entwickeln. Momentan ist es so, dass man ja locker wesentliche Teile des Einkommens für Wohnen (Miete oder Kreditraten) ausgeben muss.
Eine Möglichkeit wäre natürlich eine striktere Regelung der Mieten, andererseits führt das vermutlich dazu, dass geldgeile Eigentümer die Wohnungen verscherbeln statt vermieten, was erst wieder eine Sauerei ist. Es gibt übrigens einen Ansatz, demgemäß die wirtschaftliche Entwicklung eines Landes an der Eigentumsquote bei Wohnraum gemessen wird. Je niedriger die Eigentumsquote, desto höher der Entwicklungsstand, denn eine niedrige Eigentumsquote deutet auf geographisch flexible, hochausgebildete und -bezahlte urbane Arbeitskräfte und eine Wirtschaft, die viele solche benötigt. Eine hohe Eigentumsquote hingegen deutet im Prinzip auf eine bäuerlich-handwerkliche Gesellschaft mit dörflichen Strukturen.