Autor Thema: Hausabriss und Mietenpreise  (Gelesen 866061 mal)

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haidi

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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #450 am: 07. Oktober 2014, 14:14:11 »
Dieses haus dürfte noch dazu den Vorteil haben, an beiden Längsseiten über Fenster zu verfügen. Wenn solche Häuser quer zur Straße stehen haben sie normal nur auf einer Längs- und einer Schmalseite Fenster, da auf der anderen Längsseite schon der Nachbargrund oder das Nachbarhaus anschließt. Im Extremfall gehen sogar diese Fenster auf einen knapp 2 m breiten Schluff zwischen dem eigenen Haus und der Feuermauer vom Nachbarn. Das habe ich aber bis jetzt erst einmal gesehen, meistens gibt es einen deutlich breiteren schönen Innenhof.

Innenhof kannst vergessen, Fenster auf der von der  Straße abgewandten Seite wird es nur wenige geben:

Microsoft is not the answer. It's the question and the answer is NO.

W_E_St

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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #451 am: 07. Oktober 2014, 16:10:44 »
Das Haus hätte aber durchaus seinen Reiz für einen Planer oder Architekten als Büro

Wer weiß, wie verbaut/verwinkelt es innen ist?

Man kann derzeit in das Haus ganz gut einsehen, es wirkt innen sehr hell und nicht sehr verwinkelt. Leider kann man nicht erkennen, ob das Haus einen Garten hat und wie dieser aussieht. Und leider habe ich keine Informationen für wie viel Euro es verkauft wird  :-[

770.000€.

Quelle: http://www.wohnnet.at/haus-1030-wien-landstrasse-3-4-5-innen-sued-6-zimmer-kauf/i153378691.htm
:o
Die Preise sind und bleiben einfach nur jenseits von gut und böse!
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(aus einer Beschwerde über viel zu weit und kurz geschnittene Pullover in "Good Bye Lenin")

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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #452 am: 07. Oktober 2014, 16:26:00 »
Die Preise sind und bleiben einfach nur jenseits von gut und böse!

Wieso? Es gehören zwei dazu: einer der den Preis festsetzt und einer der ihn bezahlt. Findet sich der zweite nicht, bleibt der erste auf dem Haus sitzen und muß seine Preisvorstellung revidieren. Findet sich der zweite aber, warum hätte er weniger verlangen sollen?

13er

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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #453 am: 07. Oktober 2014, 16:32:10 »
Wieso? Es gehören zwei dazu: einer der den Preis festsetzt und einer der ihn bezahlt. Findet sich der zweite nicht, bleibt der erste auf dem Haus sitzen und muß seine Preisvorstellung revidieren. Findet sich der zweite aber, warum hätte er weniger verlangen sollen?
Ui, da übt schon jemand für Rot-Neos nach der Wahl >:D
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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #454 am: 07. Oktober 2014, 16:37:11 »
Ui, da übt schon jemand für Rot-Neos nach der Wahl >:D

Na, sicher nicht.  :down:

MK

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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #455 am: 07. Oktober 2014, 16:38:57 »
Wieso? Es gehören zwei dazu: einer der den Preis festsetzt und einer der ihn bezahlt. Findet sich der zweite nicht, bleibt der erste auf dem Haus sitzen und muß seine Preisvorstellung revidieren. Findet sich der zweite aber, warum hätte er weniger verlangen sollen?

Das Problem ist, dass man ein Dach über dem Kopf braucht, wenn man einen in einem Industrieland heutzutage als menschenwürdig angesehenen Lebensstandard erreichen will. Es gibt also ein Ungleichgewicht.
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hema

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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #456 am: 07. Oktober 2014, 16:42:04 »
Hier geht es nicht um eine Sozialwohnung, sondern um ein Haus, das am freien Markt verkauft wird. Warum soll das der Eigentümer verschenken und nicht um den am Markt erzielbaren Preis veräußern?
Niemand ist gezwungen meine Meinung zu teilen!

13er

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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #457 am: 07. Oktober 2014, 16:46:25 »
Mein Posting war natürlich nicht ernst gemeint - für ein Mietshaus in der Stadt soll ruhig jeder verlangen und bezahlen, was er will. Mein Mitleid mit Hausherren (und vielleicht sind sie daneben ja auch noch Seidenfabrikanten? :D ) hält sich in sehr engen Grenzen.
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MK

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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #458 am: 07. Oktober 2014, 16:49:06 »
Hier geht es nicht um eine Sozialwohnung, sondern um ein Haus, das am freien Markt verkauft wird. Warum soll das der Eigentümer verschenken und nicht um den am Markt erzielbaren Preis veräußern?

Es geht nicht um Geschenke, sondern darum, dafür zu sorgen, dass die Zeiten der Bettgeher und fünfköpfigen Familien in Einzimmerwohnungen nicht wiederkommen.

Mein Posting war natürlich nicht ernst gemeint - für ein Mietshaus in der Stadt soll ruhig jeder verlangen und bezahlen, was er will. Mein Mitleid mit Hausherren (und vielleicht sind sie daneben ja auch noch Seidenfabrikanten? :D ) hält sich in sehr engen Grenzen.

Das Problem ist, dass ohne Regulierung die Kosten des Hauses einfach nur auf die Mieter umgelegt werden.
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schaffnerlos

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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #459 am: 07. Oktober 2014, 16:51:51 »
Man sollte aber nicht alle Hausbesitzer über einen Kamm scheren und auch unter den Mietern gibt es genügend Gfrastsackln.

Und zumindest in Wien gibt es de facto drei Wohnungsmärkte: Den sozialen (Gemeindebauten, geförderte Bauten), den regulierten (Altbau-Mieten) und eben den freien Markt. Ich finde die Mischung durchaus ausgewogen.

schaffnerlos

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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #460 am: 07. Oktober 2014, 16:54:37 »
Das Problem ist, dass ohne Regulierung die Kosten des Hauses einfach nur auf die Mieter umgelegt werden.

Nanonaned! Wer außer den Nutznießern soll denn sonst zahlen? Was hätte ein Hausbesitzer davon, wenn er alles zahlen müsste und somit Verluste macht? Genausogut könntest du dich aufregen, dass die Mietwagenfirmen die Kosten des Autos auf den Mieter umlegen.

MK

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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #461 am: 07. Oktober 2014, 16:56:36 »
Und zumindest in Wien gibt es de facto drei Wohnungsmärkte: Den sozialen (Gemeindebauten, geförderte Bauten), den regulierten (Altbau-Mieten) und eben den freien Markt. Ich finde die Mischung durchaus ausgewogen.

Zwischen 2012 und 2013 sind die Mieten in Wien um 17 Prozent (!) gestiegen, bei einer Inflationsrate von 2 Prozent und Einkommenssteigerungen auch in etwa dieser Höhe.

Von Ausgewogenheit kann man da nicht mehr sprechen.

Nanonaned! Wer außer den Nutznießern soll denn sonst zahlen? Was hätte ein Hausbesitzer davon, wenn er alles zahlen müsste und somit Verluste macht? Genausogut könntest du dich aufregen, dass die Mietwagenfirmen die Kosten des Autos auf den Mieter umlegen.

Wenn die Mieten durch die Bank sinnvoll reguliert wären, würde keiner derart hohe Immobilienpreise bezahlen, weil er Verlust machen würde. Also würden die Kaufpreise ebenso sinken.
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martin8721

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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #462 am: 07. Oktober 2014, 19:17:36 »

Am Rennweg 88-90 werden gerade 2 frühe Gründerzeithäuser abgerissen.
Das Haus Nr. 90 dürfte sogar erst in den 90er-Jahren saniert worden sein, wenn man das Bild aus dem Kulturgüterkataster zum Vergleich heranzieht... :-\


moszkva tér

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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #463 am: 08. Oktober 2014, 11:32:45 »
Wieso? Es gehören zwei dazu: einer der den Preis festsetzt und einer der ihn bezahlt. Findet sich der zweite nicht, bleibt der erste auf dem Haus sitzen und muß seine Preisvorstellung revidieren. Findet sich der zweite aber, warum hätte er weniger verlangen sollen?
Du beschreibst sehr gut die "Greatest Fool Theory", die in den Wirtschaftswissenschaften inzwischen recht gut behandelt wird, und deren Basis letztlich zu der katastrophalen Immobilienblase in Amerika geführt hat, die auch in Europa die Wirtschaftskrise ausgelöst hat:

Ich habe ein Gut, das ich nicht um einen realistischen Preis verkaufe, sondern ich hoffe, dass ich jemanden Blöden finde, der tatsächlich einen Phantasiepreis zahlt. Dieser kauft dann das Ding ab, in der Hoffnung, jemanden Blöden zu finden, der ihm noch mehr bezahlt. Der, der niemanden mehr findet, der mehr zahlt, bleibt auf dem Ding sitzen und war somit "the greatest fool", also der größte Idiot.

Die Immobilienkrise entstand übrigens so:
* Aufgeblasene Immobilienpreise
* Käufer nehmen Kredite für den Kauf eines Hauses auf und geben das massiv überbewertete Haus als Sicherheit.
* Käufer kann Kredit nicht bedienen
* Bank pfändet Haus und verkauft es, um den Kredit zu tilgen.
* Haus bringt aber weniger, als der Kredit ausmacht.
* Haus futsch, Bank bleibt auf uneinbringbarem Kredit sitzen, Käufer hat weiterhin Schulden.

Das ganze ein paar Millionen Mal, und fertig ist die Kreditkrise.  >:(

Was macht der Staat? Man gibt an die Banken Staatshilfe, damit die nicht krachen gehen. Ums selbe Geld hätte man alle Schuldner rausboxen können, die Banken bekämen die Kredite bezahlt und die Schuldner könnten neu anfangen.  :bh: :ugvm:

4463

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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #464 am: 08. Oktober 2014, 13:24:50 »
Wobei man hier anmerken sollte, dass bei uns noch immer tendenziell massiv gebaut wird, in den USA hingegen sind viele Häuser nur aus "Pappendeckel", was den Wert der Immobilie zusätzlich gefährden kann.
"das korrupteste Nest auf dem weiten Erdenrund"
Mark Twain über die Wienerstadt.