Bei den Häusern in der Gersthofer Straße müsste man natürlich den Dachboden ausbauen, dann käme man (ganz grobe Schätzung nach Erfahrungen mit ähnlichen Häusern im Weinviertel) auf etwa 100 m2 Wohnfläche. Klar ist ebenerdige Bebauung eine gewisse Platzverschwendung, aber meiner Meinung nach ist es nicht notwendig, im ohnehin schon recht dicht verbauten Gebiet jeden Quadratzentimeter Grund maximal auszunutzen. Einen Teil der Grundstcke kann man ja durchaus dann auch dichter bebauen!
@95B: der Einfluss der Raumhöhe auf die Heizenergie wird maßlos überschätzt. Dafür haben Altbauten mit ihren dicken Ziegelmauern eine hohe thermische Masse und sparen daher im Sommer bei der Kühlung. Komplett unsinnige Raumausnutzung gibt es in Neubauten immer noch, ein WC zum Lichthof ist mir hundertmal lieber als eines ganz ohne Fenster!
Im Hinblick auf die Ressourcennutzung insgesamt ist die Sanierung eines Hauses - besonders die materialschonende - allemal besser als der Abbruch und Neubau. Ja, nach 80-100 Jahren ist es teilweise notwendig, die Fußböden zu erneuern - aber da kann man oft die alten leicht ergänzt wiederverwenden, weil das Holz noch völlig in Ordnung ist, statt sie in die Müllverbrennungsanlage zu schicken. An den Mauern muss man - abgesehen von u.U. feuchten Erdgeschosszonen oder ungünstigen Kleinstwohnungen - meistens gar nichts ändern, außer nach Leitungsarbeiten hier und da den Verputz zu ergänzen. Gut gepflegte Holzfenster können Lebensdauern weit jenseits der 100 Jahre erreichen - unsere hier haben nächstes Jahr dreistelligen Geburtstag und es wurde noch kein einziges getauscht! Und so weiter und so weiter. Reißt man ein Haus ein, gehen die Holzteile normalerweise in die Müllverbrennung, Metall ins Recycling, Ziegel und Verputz enden als Füllmaterial im Straßenbau, das teure Fensterglas wird zertrümmert und landet im Müll. Was da an Energie und Aufwand in Produktion, Transport und Montage gegangen ist und dann für Demontage, Trennung, Transport und Verwertung noch einmal investiert wird!