Autor Thema: Fahrschalter  (Gelesen 14881 mal)

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Halbstarker

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Re: Fahrschalter
« Antwort #15 am: 09. März 2021, 17:31:35 »
Aus den vorhandenen 12 Fahrstufen waren 4 die meist benutzten: 1-3-5-9-12!

Es waren nur 9 Fahrstufen (1-5 und 9-12).

Ja, denn Stufe 6-8 waren die Übergangsstufen Serie/Parallel und hießen a,b,c.
Über diese Stufen war rasch drüberzuschalten. Darum waren diese auch nicht gerastet.
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hema

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Re: Fahrschalter
« Antwort #16 am: 09. März 2021, 18:41:25 »
Es gab nur die Fahrstufen 1 bis 5 (Serie) und 9 bis 12 (Parallel), wie von 95B beschrieben. 5 und 12 waren widerstandslose Dauerfahrstufen, auf den anderen durfte man im Normalfall nicht länger verweilen, damit die Widerstände nicht unnötig erhitzt und verschlissen würden. Zwischen 5 und 9 war nichts, daher auch keine Rasten, die Logik dahinter war, dass man zügig bis 5 aufschalten sollte, dann im Geist "sechs-sieben-acht" weiterzählen und erst dann auf 9 weiterschalten. Auch ausschalten auf 0 durfte/sollte man, außer im Gefahrenfall, nur von der 5 oder 12 Fahrstufe! Auch sollte man die Fahrstufen 5 und 12 immer auswirken lassen und nicht im Fahrschalter "herumrühren", ein guter und vorausschauender Fahrer bewegt die Kurbel nur so viel wie unbedingt nötig und rollt so viel es geht antriebslos auf "0".
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95B

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Re: Fahrschalter
« Antwort #17 am: 09. März 2021, 19:06:12 »
Zwischen 5 und 9 war nichts

Doch, die genannten Übergangsfahrstufen. Das sind wirklich drei unterschiedliche Schaltstufen, die man nicht spürt, die aber notwendig sind, um einen sanften Übergang von Serie auf Parallel zu bewerkstelligen.

Auch ausschalten auf 0 durfte/sollte man, außer im Gefahrenfall, nur von der 5 oder 12 Fahrstufe!

Ausschalten durfte man von jeder Serienstufe und vom 12er.

Auch sollte man die Fahrstufen 5 und 12 immer auswirken lassen und nicht im Fahrschalter "herumrühren", ein guter und vorausschauender Fahrer bewegt die Kurbel nur so viel wie unbedingt nötig und rollt so viel es geht antriebslos auf "0".

Sprich: Man muss vorausschauend fahren und wissen, ob es sich überhaupt auszahlt, in die Parallelstufen zu schalten.

Nockenfahrschalter vertragen es prinzipiell besser, wenn man von Parallelwiderstandsstufen ausschaltet, es entstehen dabei aber trotzdem ordentliche Lichtbögen – vor allem, wenn man die Fharstufe nicht auswirken lässt. Wenn man in einem E1 mitfährt, dessen Fahrer Beweger den Fahrschalter ständig in die erste Parallelstufe laufen lässt (das geht leicht, wenn man bei der Geamatic kein Gefühl hat) und dann gleich wieder auf 0 schaltet (von der Spezies gibt es leider mehr als genug), dann riecht man deutlich, wenn man in der Nähe des Fahrschalters sitzt.
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Re: Fahrschalter
« Antwort #18 am: 09. März 2021, 21:20:58 »
Zwischen 5 und 9 war nichts

Doch, die genannten Übergangsfahrstufen. Das sind wirklich drei unterschiedliche Schaltstufen, die man nicht spürt, die aber notwendig sind, um einen sanften Übergang von Serie auf Parallel zu bewerkstelligen.
Bist du schon einmal auf so einer "Übergangsstufe" gefahren?   ???


Zitat
Auch ausschalten auf 0 durfte/sollte man, außer im Gefahrenfall, nur von der 5 oder 12 Fahrstufe!

Ausschalten durfte man von jeder Serienstufe und vom 12er.
Drum habe ich ja auch das "sollte" geschrieben.



Zitat
Nockenfahrschalter vertragen es prinzipiell besser, wenn man von Parallelwiderstandsstufen ausschaltet, es entstehen dabei aber trotzdem ordentliche Lichtbögen . . . .
Die "feinstufigen" Fahrschalter hatten/haben auch für jede Nocke eine eigene Löschspule, die "Grobstufigen" nur eine.
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Re: Fahrschalter
« Antwort #19 am: 09. März 2021, 21:25:04 »
Bist du schon einmal auf so einer "Übergangsstufe" gefahren?   ???
??? Auf denen soll man ja nicht länger fahren als während des Drüberschaltens :D

Linie 41

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Re: Fahrschalter
« Antwort #20 am: 09. März 2021, 22:32:04 »
??? Auf denen soll man ja nicht länger fahren als während des Drüberschaltens :D
Erlaubt es der Fahrschalter die wirklich anzuwählen oder ist man mangels Positionierungsgenauigkeit gar nicht in der Lage dazu?
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

95B

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Re: Fahrschalter
« Antwort #21 am: 09. März 2021, 22:54:48 »
??? Auf denen soll man ja nicht länger fahren als während des Drüberschaltens :D
Erlaubt es der Fahrschalter die wirklich anzuwählen oder ist man mangels Positionierungsgenauigkeit gar nicht in der Lage dazu?

Nachdem sie in denselben Abständen wie die anderen Stufen sind, ginge das schon, aber gesund ist das nicht.
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Re: Fahrschalter
« Antwort #22 am: 09. März 2021, 23:05:19 »
Wozu sollten da Fahrstufen sein, wenn man nach Auswirken lassen des Fünfers mit einem Ruck auf den Neuner schaltet?
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95B

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Re: Fahrschalter
« Antwort #23 am: 09. März 2021, 23:25:58 »
Wozu sollten da Fahrstufen sein, wenn man nach Auswirken lassen des Fünfers mit einem Ruck auf den Neuner schaltet?

Um den elektrischen Übergang von Serie auf Parallel zu gewährleisten. Das sind aber keine Fahrstufen im eigentlichen Sinn, sondern eher Schaltstufen.
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Re: Fahrschalter
« Antwort #24 am: 09. März 2021, 23:43:11 »
Wozu sollten da Fahrstufen sein, wenn man nach Auswirken lassen des Fünfers mit einem Ruck auf den Neuner schaltet?
Damit eben der Übergang von zwei vorwiderstandsfrei in Serie geschalteten Motoren auf zwei mit hohem Vorwiderstand parallel geschaltete Motoren weitgehend störungsfrei (Lichtbögen, unangenehme Stöße) vonstatten geht. Sonst müsste man ja den Stromkreis mit einem Schlag trennen, bevor die Motoren auf der ersten Parallelstufe in der Parallelschaltung ruckartig wieder an Spannung gelegt würden!

Die Übergangsschaltung funktioniert in etwa so:
• Auf Stufe a wird ein Vorwiderstand zugeschaltet, damit die Stromaufnahme beider Motoren sinkt.
• Auf Stufe b wird einer der Motoren kurzgeschlossen (beide Pole liegen kurzzeitig auf Schienenpotential), sodass dessen Motorstrom 0 wird, während der andere dadurch eine höhere Spannung bekommt und somit eine höhere Stromaufnahme hat.
• Auf Stufe c wird schließlich der erste Motor ganz weggeschaltet, was an den Motorströmen nichts ändert, bevor er...
• ...am Neuner parallel zum zweiten Motor wieder in den Stromkreis geschaltet wird. Der Vorwiderstand ist dabei so gewählt, dass bei Vollendung des Überganges die Motorströme (und somit das Drehmoment, das beim Straßenbahnmotor bei gegebener Drehzahl annähernd proportional zur Stromaufnahme ist) ungefähr gleich sind wie auf der letzten Serienstufe vor dem Umschalten, wodurch unangenehme Stöße vermieden werden.

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Re: Fahrschalter
« Antwort #25 am: 10. März 2021, 10:15:43 »
So ist es, und die Bezeichnungen a,b,c findet man nur auf den Schaltplänen, vielleicht auch im Inneren des Fahrschalters.
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Re: Fahrschalter
« Antwort #26 am: 10. März 2021, 13:21:22 »
Eben, aber die Diskussion war ja, ob zwischen, ob zwischen 5 und 9 "unsichtbare" Fahrstufen wären!   ;)
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Re: Fahrschalter
« Antwort #27 am: 10. März 2021, 13:30:27 »
Ich würde es so formulieren: für den Fahrer (nicht fürs Werkstättenpersonal!) unsichtbar und keinesfalls Fahrstufen, sondern Übergangsstufen, die flott zu übergehen sind. Die Mechanik des Fahrschalters begünstigt dies ja.
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Re: Fahrschalter
« Antwort #28 am: 10. März 2021, 20:15:30 »
Auch ausschalten auf 0 durfte/sollte man, außer im Gefahrenfall, nur von der 5 oder 12 Fahrstufe!

Ausschalten durfte man von jeder Serienstufe und vom 12er.

Auch sollte man die Fahrstufen 5 und 12 immer auswirken lassen und nicht im Fahrschalter "herumrühren", ein guter und vorausschauender Fahrer bewegt die Kurbel nur so viel wie unbedingt nötig und rollt so viel es geht antriebslos auf "0".

Sprich: Man muss vorausschauend fahren und wissen, ob es sich überhaupt auszahlt, in die Parallelstufen zu schalten.

Nockenfahrschalter vertragen es prinzipiell besser, wenn man von Parallelwiderstandsstufen ausschaltet, es entstehen dabei aber trotzdem ordentliche Lichtbögen – vor allem, wenn man die Fahrstufe nicht auswirken lässt.
Wenn man die Fahrstufe nicht auswirken lässt, fließt noch ein hoher Motorstrom, und das Ausschalten ist kritisch.

Warum aber soll man nur von der 12er ausschalten dürfen und nicht auch von widerstandsbehafteten Parallelstufen? Ausschlaggebend für Effekte wie Lichtbögen ist doch die Stromstärke und nicht, ob der Strom zum Motor durch einen Widerstand fließt oder nicht ...

Ok, die Impedanz der Versorgung des Lichtbogens ist abhängig davon, ob die Versorgung nur durch die Induktivität des Motors oder aus einer Serienschaltung Motor(en)-Widerstand erfolgt, aber ich denke schon, dass das Auftreten von Lichtbögen vom der Höhe des plötzlich gestoppten Motorstroms und nicht von den Widerständen in diesem Kreis abhängt.

Und warum der Lichtbogeneffekt bei hohen Motorströmen in der Serienschaltung unkritischer sein soll, geht mir auch nicht ganz ein.

95B

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Re: Fahrschalter
« Antwort #29 am: 10. März 2021, 21:23:17 »
Warum aber soll man nur von der 12er ausschalten dürfen und nicht auch von widerstandsbehafteten Parallelstufen? Ausschlaggebend für Effekte wie Lichtbögen ist doch die Stromstärke und nicht, ob der Strom zum Motor durch einen Widerstand fließt oder nicht ...

Weil man auf 9, 10 und 11 in einem Beschleunigungsvorgang ist und daher die Ströme hoch sind. Wenn du gleich nach dem Schalten auf 12 ausschaltest, hast du natürlich auch einen hohen Strom. Im Normalfall ist der 12er aber ausgewirkt und daher ein Ausschalten mit weniger starkem Lichtbogen verbunden. Im Notfall darf man natürlich von allen Stufen ausschalten. Und wenn man beispielsweise am 9er verweilt, um die Wagenheizung auf Touren zu kriegen und folglich der 9er ausgewirkt ist, hast du wohl beim Ausschalten vom 9er auch keinen fahrschalterbeleidigenden Lichtbogen.

Und warum der Lichtbogeneffekt bei hohen Motorströmen in der Serienschaltung unkritischer sein soll, geht mir auch nicht ganz ein.

Unnötig von Serienstufen ausschalten soll man ja eh nicht. Aber der Stadtverkehr bringt es halt mit sich, dass man mitunter auch von 2, 3, 4 ausschaltet, ohne vorher auf 5 aufzuschalten. Von 1 ausschalten muss man sowieso bei Langsamfahrt oder im Verschub. Natürlich erzeugt dieses Ausschalten einen starken Lichtbogen und man sollte daher möglichst exakt schalten.
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