Danke für die Publikation der Auszüge aus den Rechnungsabschlüssen der Stadt Wien aus den Zeiten der Wirtschaftskrise.
Der starke Rückgang der Fahrgastzahlen bis 1934 und die rückläufigen Einnahmen führten dazu, dass keine neuen Straßenbahnwagen
beschafft wurden. Es wurde mit Kastenreparaturen und technischen Verbesserungen an den vorhandenen Fahrzeugen wie der Einbau
von stärkeren Motoren, Überstromschaltern und Umbau auf Dachwiderstände das Auslangen gefunden. Die Beschaffung von M Triebwagen
mit Stahlkasten als Type M1 wurde 1930 nach Abnahme von nur 2 Stück (M1 4151 und 4152) abgebrochen, obwohl sie im Gegensatz zu den
Typen P, P1 und P2 technisch voll entsprochen haben. Nach dem "Anschluss" im März 1938 war die Neubeschaffung von Straßenbahnwagen
geplant, unterblieb jedoch aufgrund des Kriegsausbruchs im September 1939. Im Jahr 1944 gab es als einzige Neubeschaffung die Auslieferung
von 18 G4, die auf alten G Untergestellen aufgebaut waren und schon damals technisch veraltet waren. Im Herbst 1944 wurden 30 Stück der
Kriegsstraßenbahnwagen Type A ohne elektrische Ausrüstung geliefert und kamen erst nach Kriegsende in Verkehr. Dies hatte zur Folge, dass
der Fuhrpark der Wiener Straßenbahn in den 50er und 60er Jahren extrem überaltert war, was die bei der Verkehrsenquete 1955 beschlossene
Umstellung vieler Straßenbahnlinien auf Autobusbetrieb leider sehr gefördert hat. Die Type G/ G1 war biblische 62 Jahre im Einsatz!
LG nord22