Per Pickerl (möglichst) günstige Anrainerparkplätze zu schaffen und andere dafür auszusperren, ist genau der falsche Weg. Besser wäre es, die Zulassung eines Fahrzeuges an den Nachweis eines eigenen/gemieteten Stellplatzes zu knüpfen oder ersatzweise einer Zahlung von etwa 50 bis 70 Euro/Monat. Und das flächendeckend für ganz Österreich. Will man neben dem ruhenden auch den fließenden Verkehr eindämmen, geht das wohl nur über die Kosten, entweder durch Bemautung, einfacher aber durch eine entsprechende Lenkungsabgabe auf die Treibstoffkosten. Den Verkehr einschränken und das Aufkommen lenken ist richtig und notwendig, aber durch die ständige Ausweitung des Parkpickerls bringt man ihn grünäugig um, weil im Endeffekt niemand mehr irgendwohin fahren kann, wenn er nicht am Zielort einen gesicherten Garagenplatz weiß. Irgendwann ist man mit dem Pickerl am Stadtrand angelangt und dann muss wohl oder übel das Umland nachziehen usw.
Hat sich eigentlich schon irgend wer Gedanken gemacht, was eine massive Ausweitung des Pickerls auf die (großen) Außenbezirke für die Öffis bedeutet? Das Fahrgastaufkommen wird massiv steigen, da es in diesen Bezirken sehr viele Arbeitsplätze gibt - schön langsam sollte man sich Gedanken machen, wie man das bewältigen will. Auch der Nachtverkehr in der jeztigen Form des Heimbringens von der Disco und den Sauflokalen in die Außenbezirke wird nicht ausreichen, da er dann ja die Bedürfnisse vieler Arbeitnehmer mit untypischen Arbeitszeiten (Nacht- und Schichtarbeit) bedienen muss! Sowohl, was die Streckenführung betrifft, als auch die Kapazitäten. Mit dem derzeitigen Nachtverkehr macht man diese Klientel sicher nicht glücklich, weil wer fährt schon gern um zwei Uhr in der Nacht zwei Stunden mit dem Bus, wenn er es derzeit in 15 oder 20 Minuten locker mit dem Auto schafft!
Nur Zwang ist ein bissl wenig, man muss auch Akzeptanz finden! Sonst ist man als Politiker bald abgewählt, selbst in Wien.