Autor Thema: Sinnhaftigkeit der U-Bahn  (Gelesen 3088 mal)

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Ferry

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Sinnhaftigkeit der U-Bahn
« am: 14. Dezember 2011, 15:15:05 »
Selbst Wien ist für ein effizientes(!) U-Bahn-Netz eigentlich zu klein.
Wieso? Wie groß muss eine Stadt für ein effizientes U-Bahn-Netz sein?
Weißt du, wie man ein A....loch neugierig macht? Nein? - Na gut, ich sag's dir morgen. (aus "Kottan ermittelt - rien ne va plus")

coolharry

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Re: Sinnhaftigkeit der U-Bahn
« Antwort #1 am: 14. Dezember 2011, 15:44:26 »
Selbst Wien ist für ein effizientes(!) U-Bahn-Netz eigentlich zu klein.
Wieso? Wie groß muss eine Stadt für ein effizientes U-Bahn-Netz sein?

Ich glaub was 13er meint ist, nicht dass Unterirdische Strecken in einem Ballungsraum unnötig sind, sondern das es ja wesentlich mehr Varianten als eine reine Voll U-Bahn gibt. Und Wien eben mit einer, mit dem Umland eng verknüpften, S-Bahn, vielleicht besser dran gewesen wäre. Aber dass ist spekulation.
Eventuell spielt 13er auf so manche Linie in Großräumen wie New York oder London u.v.m. an, wo einige Linien länger sind als das fast gesamte Wiener U-Bahn System.
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

13er

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Re: Sinnhaftigkeit der U-Bahn
« Antwort #2 am: 14. Dezember 2011, 16:14:11 »
Selbst Wien ist für ein effizientes(!) U-Bahn-Netz eigentlich zu klein.
Wieso? Wie groß muss eine Stadt für ein effizientes U-Bahn-Netz sein?
Mit Größe meine ich vor allem Fläche, Struktur und Bevölkerungsdichte. Natürlich kann man sich Wien heute ohne U-Bahn kaum mehr vorstellen, das aber auch nur, weil diese die Verkehrsströme so extrem bündelt. Eine Stadt wie Wien ist prädestiniert für ein flächiges Netz. Das ist mit dem System U-Bahn effizient nicht zu erreichen, das habe ich gemeint.
Mit uns kommst du sicher... zu spät.

schaffnerlos

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Re: Sinnhaftigkeit der U-Bahn
« Antwort #3 am: 14. Dezember 2011, 16:46:20 »
Eine Stadt wie Wien ist prädestiniert für ein flächiges Netz.

...war prädestiniert... – Der U-Bahn-Ausbau hat in der Stadtentwicklung eine extreme infrastrukturelle Bündelung entlang dieser Achsen gebracht während ein paar hundert Meter abseits tote Hose herrscht. Somit wurde die U-Bahn im Nachhinein legitimiert.

WolfgangSchräuble

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Re: Sinnhaftigkeit der U-Bahn
« Antwort #4 am: 14. Dezember 2011, 19:28:41 »
Ich stell mir grade vor, dass ich heute von der MaHü nach Heiligenstadt mit der Bim fahren hätte müssen, anstatt U3-U2-U4 in 19 Min. Ok, ich addiere noch 2 Min mehr Wegzeit zur U3 weil 52/58er nicht so weite Zugangswege hatten. Noch immer recht flott.
Noch dazu war es in den U-Bahn Stationen schön warm und windstill. Da is mir jetzt letztlich doch egal ob Wien eher für flächige Verkehrssysteme geeignet ist...  :)

13er

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Re: Sinnhaftigkeit der U-Bahn
« Antwort #5 am: 14. Dezember 2011, 19:46:57 »
Ich stell mir grade vor, dass ich heute von der MaHü nach Heiligenstadt mit der Bim fahren hätte müssen, anstatt U3-U2-U4 in 19 Min.
Solche Vergleiche bringen aber auch nichts, schließlich hätten wir ohne U-Bahn Massen von Geld zur Verfügung gehabt, in den letzten Jahrzehnten das Straßenbahnnetz auszubauen und zu beschleunigen.

OT: Sehr intelligent bist du übrigens nicht gefahren, denn von der Neubaugasse (ich nehme an, da bist du weggefahren) ist U3 - U4 genauso schnell und du brauchst nur einmal umsteigen ;)
Mit uns kommst du sicher... zu spät.

Linie 41

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Re: Sinnhaftigkeit der U-Bahn
« Antwort #6 am: 14. Dezember 2011, 20:32:40 »
Ich stell mir grade vor, dass ich heute von der MaHü nach Heiligenstadt mit der Bim fahren hätte müssen, anstatt U3-U2-U4 in 19 Min. Ok, ich addiere noch 2 Min mehr Wegzeit zur U3 weil 52/58er nicht so weite Zugangswege hatten. Noch immer recht flott.
Du wärst ein paar Minuten mit einer der Mariahilfer Linien zum Westbahnhof gefahren und hättest dort die Stadtbahn nach Heiligenstadt genommen, Fahrzeit Westbahnhof–Heiligenstadt: 15 Minuten. Und jetzt überlege einmal, wie schnell die Stadtbahn wäre, wenn dort nicht N1+n2 sondern T unterwegs wären (bzw. die Gürtellinie ist tatsächlich heute um einiges schneller, denn sie braucht trotz 2 zusätzlicher Stationen gleich lang für den Abschnitt Westbahnhof–Nußdorfer Straße).
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

coolharry

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Re: Sinnhaftigkeit der U-Bahn
« Antwort #7 am: 15. Dezember 2011, 07:30:58 »
Du wärst ein paar Minuten mit einer der Mariahilfer Linien zum Westbahnhof gefahren und hättest dort die Stadtbahn nach Heiligenstadt genommen, Fahrzeit Westbahnhof–Heiligenstadt: 15 Minuten. Und jetzt überlege einmal, wie schnell die Stadtbahn wäre, wenn dort nicht N1+n2 sondern T unterwegs wären (bzw. die Gürtellinie ist tatsächlich heute um einiges schneller, denn sie braucht trotz 2 zusätzlicher Stationen gleich lang für den Abschnitt Westbahnhof–Nußdorfer Straße).

Stadtbahn. Da hamas scho wida. Übergeordnetes Verkehrsmittel Kreuzungsfrei gebaut. Eine U-Bahn im klassischen Sinn.
Also eine Stadt wie Wien ohne einem übergeordnetem, kreuzungsfreien Verkehrsmittel, ist heute unmöglich.
Aber der Begriff übergeordnet ist auch dehnbar. Eine Schnell Strab kann den gleichen Effekt erzielen.

Aber mal ehrlich. Bei dem Einstellungswahn der 60er,70er und 80er hätte auch ohne U-Bahn nicht viel mehr von dem Straßenbahnnetz überlebt.
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

95B

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Re: Sinnhaftigkeit der U-Bahn
« Antwort #8 am: 15. Dezember 2011, 09:30:13 »
Ich stell mir grade vor, dass ich heute von der MaHü nach Heiligenstadt mit der Bim fahren hätte müssen
Große Distanzen mit langer Fahrzeit gibt es in jedem Szenario. Nur: Wie oft muss man sie bewältigen? Hätte sich Wien ohne U-Bahn entwickelt, wäre die durchschnittlich zurückzulegende Distanz (bei etwa gleichbleibender Gesamtreisezeit, denn die ist mehr oder weniger konstant) geringer gewesen. Deiner Annahme Mariahilfer Straße - Heiligenstadt entspräche heute beispielsweise Reinprechtsdorfer Straße - Gewerbepark Stadlau.
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
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Linie 41

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Re: Sinnhaftigkeit der U-Bahn
« Antwort #9 am: 15. Dezember 2011, 13:36:22 »
Stadtbahn. Da hamas scho wida. Übergeordnetes Verkehrsmittel Kreuzungsfrei gebaut. Eine U-Bahn im klassischen Sinn.
Also eine Stadt wie Wien ohne einem übergeordnetem, kreuzungsfreien Verkehrsmittel, ist heute unmöglich.
Aber der Begriff übergeordnet ist auch dehnbar. Eine Schnell Strab kann den gleichen Effekt erzielen.
Eben, hätte es keine U-Bahn oder Stadtbahn gegeben so wären wohl trotzdem teilweise innerstädtische Straßenbahntunnel oder vom IV getrennte Abschnitte gekommen. Ähnlich wie die Ustrab. Am Gürtel hätte man eventuell tatsächlich wegen des starken Verkehrsaufkommens vier Gleise gebraucht und vielleicht sogar Express-Trams eingerichtet (und sicherlich längere Züge als 36 Meter). Gut, das sind alles nur Spekulationen, aber im Endeffekt wäre man natürlich um massive Beschleunigung nicht herumgekommen. Wahrscheinlich hätten wir ein Stadtbahnsystem in deutschem Sinne bekommen – eventuell sogar teilweise Hochflurstadtbahnen mit Bahnsteigen auf normalen Tramwaystrecken, da die Niederflurtechnik ja noch nicht entwickelt war.
Würde man so ein Netz heute planen, wären wohl die Linien U3, U4 und U6 Schnellbahnen (ergänzen das ÖBB-Netz wunderbar, bzw. waren Bahnstrecken) und die Linien U1 und U2 wären Stadtbahntunnel zwischen Landesgericht und Secession sowie zwischen Praterstraße und äußerer Favoritenstraße resp. in der Wiedner Haupstraße direkt bis existierenden Ustrab.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.