[PM] Rathaus nimmt Wiener Linien an die kurze Leine

[13er]

Rathaus nimmt Wiener Linien an die kurze Leine

Verkehrsbetriebe müssen das Defizit aus eigener Tasche abdecken, wenn sie das Budget überziehen.

Controller sind derzeit bei den Wiener Linien, mit 9000 Mitarbeitern nach den ÖBB der zweitgrößte öffentliche Verkehrsbetrieb in Österreich, sehr gefragt. Ab 1. Jänner 2017 regelt ein neuer Vertrag mit der Stadt Wien die Finanzierung für die nächsten 15 Jahre.

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Weiter hier: https://kurier.at/wirtschaft/rathaus-nimmt-wiener-linien-an-die-kurze-leine/238.421.381

[HLS]

Dann wird jetzt bald der neue Kollektivvertag(KV) ausgegeben und alle im KV-alt können sich schonmal warm anziehen, denn ich gehe davon aus, dass man dann vestärkt Mitarbeiter kündigt, wenn sie nicht KV-neu annehmen.

[Klingelfee]

Dann wird jetzt bald der neue Kollektivvertag(KV) ausgegeben und alle im KV-alt können sich schonmal warm anziehen, denn ich gehe davon aus, dass man dann vestärkt Mitarbeiter kündigt, wenn sie nicht KV-neu annehmen.

Und wenn das wirklich der Fall sein wird, dann muss das Arbeitsgericht anbauen, um die ganzen Prozesse gegen die WL abwickeln zu können.

Und mit welchen Druckmittel kann ein Unternehmen die Mitarbeiter dazu zwingen in einen anderen Kollektivvertrag umzusteigen, der eine Verschlechterung bringt. Ein Umstieg in einen neuen KV kann nur freiwillig kommen.

Einzig, das Unternehmen kündigt komplett den alten KV und gibt nur noch den neuen aus. Aber ob das so einfach geht, weis ich auch nicht. Und sollte es Verschlechterungen für das Personal geben, dann wäre ich auf den Prozess beim Arbeitsgericht gespannt.

[h 3004]

Das Zauberwort heißt "Änderungskündigung": Entweder der Arbeitnehmer nimmt  Änderungen hin oder er wird gekündigt. Das ist notwendig, da der alte KV gem. Arbeitsverfassungsgesetz eine Weiterwirkung für alle darunterfallenden Beschäftigten hat-die nicht übertreten (status quo) - die blieben sonst weiter im alten (besseren?) KV. Allerdings nur momentan, denn als Arbeitgeber würde ich in diesem Fall für die alt-KV-ler auch die Löhne auf dem zuletzt vereinbarten Niveau einfrieren (im Gegensatz zu den neu_KV-lern). Und das Arbeitsgericht braucht man nicht erweitern, ein Prozeß in einem Fall (durch die Instanzen) würde reichen, Klarheit zu schaffen. Nur: Problem: für einen neuen KV braucht man die Gewerkschaft, und was die vereinbart oder zugesteht, kann ich nicht sagen... 

[haidi]

Kollektivvertrag brauchst nicht grundsätzlich. Die WL könnten unter Beachtung von Urlaubsgesetz, Arbeitszeitgesetz und einigen anderen unverzichtbaren Gesetzen Einzelverträgen mit jedem Mitarbeiter abschließen.

[Klingelfee]

Kollektivvertrag brauchst nicht grundsätzlich. Die WL könnten unter Beachtung von Urlaubsgesetz, Arbeitszeitgesetz und einigen anderen unverzichtbaren Gesetzen Einzelverträgen mit jedem Mitarbeiter abschließen.

Können schon. Nur brauchst du bei dieser Anzahl der Mitarbeiter dann schon zig Mitarbeiter, die nur diese Verträge verwalten und immer wieder neu verhandeln.

[58er]

Vielleicht vergehen dann die Blödheiten mit Sachen a la  U2/5 Volkstheater, Werbung, mehr Elektrobusse usw. Ob noch mehr Subunternehmer kommen werden.

[Rodauner]

Effizienz- und Qualitätssteigerungen erzielt man am ehesten und nachhaltig mit motivierten Mitarbeitern. Neben entsprechenden Arbeitsbedingungen ist Geld dafür immer noch das Hauptmotiv - auch wenn bis auf wenige Ausnahmen die Unternehmen das nicht hören wollen . Verschlechterungen in einem neuen KV werden also auch die Fahrgäste zu spüren bekommen .
Spannend wird, welche Pläne da vor 2020 (nächste plm. Wahlen in Wien) noch umgesetzt werden bzw. durchsickern. Beim momentanen Kräfteverhältnis (rot - blau) sollten der Einheitspartei 8700 Stimmen auch nicht egal sein . Und schließlich, welche Rolle ggf. der Betriebsrat der WL spielen wird. Sprichwörtlich heisst es ja, dass eine Krähe der anderen kein Auge auskratzt ...

[h 3004]

@haidi: Selbst wenn der alte KV gekündigt wird, gilt für die bis dahin unterworfenen Arbeitnehmer die Nachwirkung. ( d.h. > Nachwirkung od. Änderungskündigung). Nur für neu Eintretende kann man (mangels KV´s)  dann Einzelvereinbarungen treffen.

[Rodauner]

@haidi: Selbst wenn der alte KV gekündigt wird, gilt für die bis dahin unterworfenen Arbeitnehmer die Nachwirkung. ( d.h. > Nachwirkung od. Änderungskündigung). Nur für neu Eintretende kann man (mangels KV´s)  dann Einzelvereinbarungen treffen.

Je mehr unterschiedliche KV oder Arbeitsverträge generell du in einem Unternehmen hast, desto aufwendiger werden Verwaltung, Dienstplanerstellung, Gehaltsabrechnung und dergleichen. Bezüglich letzterer hat es ja bei den WL schon einmal gehörige Kalamitäten gegeben .

Wenn hingegen unter Mitarbeitern gleicher Tätigkeit, aber:
ungleicher Bezahlung
mit ungleichen Konsequenzen des AG bei übermäßigen Krankenständen
mit ungleichen maximalen Arbeitszeiten
mit Ungleichbehandlung im disziplinären Bereich,
etc.
die Solidarität nicht besonders ausgeprägt ist, wird das ein Unternehmen nicht wirklich stören

[Tatra83]

Ich stelle zwei wesentliche Aspekte in Frage, zum einen woher glaubt die Zeitung zu wissen, dass das Rathaus die WL an die kurze Leine nähme, wenn der Vertrag nicht öffentlich ist - obwohl er das eigentlich sein sollte. Und zum anderen, glaubt jemand hier im Forum ernsthaft, dass das irgendwas zum Besseren ändern könnte?
Das Handbuch der 101 Ausreden der WL wird halt um eine weitere Dimension ("Weu mir an Vatrog mitn Rathaus hobn, nedwoahr!") erweitert, aber substanziell wird sich aus meiner Sicht nichts ändern.

[Rodauner]

- obwohl er das eigentlich sein sollte.

 

Und zum anderen, glaubt jemand hier im Forum ernsthaft, dass das irgendwas zum Besseren ändern könnte?

Ein Bekannter hat eine Theorie aufgeststellt, warum die MA48 (noch) nicht ausgegliedert oder privatisiert worden ist: Weil
1.) Die Müllabfuhr und Stadtreinigung in Wien wirklich gut funktionieren,
2.) Kreative und witzige Kampagnen erdacht werden
3.) Und daher Werbung und Öffentlichkeitsarbeit nicht als Verarschnung emfpunden werden.
Dem Vernehmen nach ist die Entlohnung dort in Relation zum Niveau der Tätigkeit mehr als fair...
Wenn man sich vor allem die Mannschaften der Müllautos genauer anschaut, die "hackeln" flott und sauber, da gibt's keine "primitiven Leut'", die nur in der Gegend herumstehen, etc.
Von diesem positiven Image kann die Stadt direkt profitieren, dort weiß man das auch und das ist der Stadt die Kosten wert.
Für die WL wäre das ein "role-model", aber durch die Ausgliederung ist diese Chance vertan worden und eine Umkehr nicht möglich...

Im Übrigen halte ich 99% Kundenzufriedenheit bzgl. der WL für eine Aussage der Einheitspartei, die durchaus auch von der Bruderpartei jener in Pjöngjang kommen könnte... 

...nein Halt: Dort würden sie 101% Zufriedenheit verlautbaren

[Tatra83]

Also Rodauner, du willst, dass Uli Sima Mormonin wird, damit einer der GF der WL ihr 2. Hapschi (neben dem Chef der MA48) wird? Nein, das kann nicht die Lösung für die WL sein. Es braucht Führungskräfte, die das Wohlergehen von Unternehmen, Mitarbeitern und Fahrgästen im Blick haben und nicht im eigenen Interesse nach oben hin buckeln und nach unten treten. Es müssen Kontinuität, Strategien, Transparenz und Klarheit Einzug halten, um das Unternehmen  zu stabilisieren. Der Fahrdienst als unmittelbarer Umsetzer des Unternehmenszwecks muss endlich den Stellenwert erhalten, den er verdient. Aber wir werden das Gegenteil erleben... 2017, ahoi!

[Rodauner]

Mir is grundsätzlich jedes Mittel recht, damit das eintritt, was nicht nur du gerne hättest.
Aber - wie du richtig erkannt hast - das Leben (als Wiener ) ist kein Wunschkonzert.

[hema]

Beim momentanen Kräfteverhältnis (rot - blau) sollten der Einheitspartei 8700 Stimmen auch nicht egal sein .

Die große Mehrheit der WiLi-Mitarbeiter, sieht man mal von den Funktionären und Häuptlingen ab, wählt sowieso schon längst blau!