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Allgemeines => Viennensia => Thema gestartet von: haidi am 18. Mai 2022, 09:42:46

Titel: Hochhäuser in Wien
Beitrag von: haidi am 18. Mai 2022, 09:42:46
Ich habe kurz in eine Ö1-Sendung über Hochhäuser in Wien hinein gehorcht, scheint durchaus interessant zu sein, auch im Zusammenhang mit Ubahnbau, weil die Stadt einen guten  Anschluss an den Öffentlilchen Verkehr, vor allem den schienengebundenen will - oder sogar darauf besteht.

8 Tage nachzuhören:
https://oe1.orf.at/programm/20220518/681421/Radiokolleg-Hoch-hoeher-Hochhaeuser (https://oe1.orf.at/programm/20220518/681421/Radiokolleg-Hoch-hoeher-Hochhaeuser)
Titel: Re: Hochhäuser in Wien
Beitrag von: moszkva tér am 19. Mai 2022, 06:30:08
So wie bei den 3 Marks beim Modecenter zum Beispiel  ::)
Titel: Re: Hochhäuser in Wien
Beitrag von: coolharry am 19. Mai 2022, 08:24:45
Hochhäuser und insbesondere Wolkenkratzer sind reine Prestigebauten ohne grundsätzliche notwendigkeit. Die Wohnhochhäuser werden die Wohnungs"not" nicht lindern. Sie werden nicht dafür sorgen das es mehr günstigen Wohnraum gibt.
Das sie entlang leistungsfähiger ÖPNV Achsen liegen sollen ist wohl das einzig positive an den Dingern. Wobei "Nähe" zu Stationen wohl ein sehr dehnbarer Begriff ist.


Zum Thema passend:
ttps://www.deutschlandfunk.de/hochhaeuser-megahaeuser-high-rises-zwischen-himmel-und-erde-100.html (http://ttps://www.deutschlandfunk.de/hochhaeuser-megahaeuser-high-rises-zwischen-himmel-und-erde-100.html)

Warum Wohnhochhäuser, aus meiner Sicht, reine Prestigebauten sind:
Hohe Baukosten auf den Quadratmeter Wohnnutzfläche.
Verfügbarkeit der Aufzüge lässt mit den Jahren immer nach.
Hohe Betriebskosten für den Endnutzer (hier wiederrum die hohen Aufzugskosten aber auch der höhere Wartungsaufwand der restlichen technischen Anlagen)
Die hohen Grundkosten werden damit nicht umgangen sondern sie treiben sie erst extrem in die Höhe.
Weil kaum jemand mit Kindern im 27. Stock wohnen will schon gar nicht wenns einen Balkon hat und weil die Häuser eigentlich gar nicht auf Familien ausgerichtet sind.

Klar ist eine ausufernde Stadt nicht gut, weil es eben dann auch höhere Kosten bei öffentlichem Verkehr und im Straßenbau bedingt, aber, so blöd es auch klingt, eine 100m lange Straße kostet im Monat weniger Erhaltung als 100m Aufzug. Selbst mit allen Umweltkosten.
Titel: Re: Hochhäuser in Wien
Beitrag von: haidi am 19. Mai 2022, 08:53:45
Sie werden UXH nicht dafür sorgen das es mehr günstigen Wohnraum gibt.
? ? ?
Das sie entlang leistungsfähiger ÖPNV Achsen liegen sollen ist wohl das einzig positive an den Dingern. Wobei "Nähe" zu Stationen wohl ein sehr dehnbarer Begriff ist.

500 m hatte ich in Erinnerung

Klar ist eine ausufernde Stadt nicht gut, weil es eben dann auch höhere Kosten bei öffentlichem Verkehr und im Straßenbau bedingt, aber, so blöd es auch klingt, eine 100m lange Straße kostet im Monat weniger Erhaltung als 100m Aufzug. Selbst mit allen Umweltkosten.
Die Straßenerhaltung zahlt die Allgemeinheit, die Hochhauserhatung die Mieter/Wohnungseigentümer
Titel: Re: Hochhäuser in Wien
Beitrag von: Linie106 am 19. Mai 2022, 10:36:54
Warum Wohnhochhäuser, aus meiner Sicht, reine Prestigebauten sind:

d'accord
und ich möchte noch ergänzen: alleine wegen der Mieten. Die unteren Geschoße sind für den Pöbel freigegeben, aber sobald man etwas höher kommt, wo die Wohnung "mit Ausblick" vermarktet wird, klettern die Mieten ebenso in Höhen, die sich der Durchschnittshackler niemals leisten kann. Besonders bei der aktuellen Preislage nicht. Solange sich daran nichts ändert sind mind. die obersten 5? 10? Stockwerke wohl nur was für Manager und Spekulanten. Schade um das verbaute Material.
Titel: Re: Hochhäuser in Wien
Beitrag von: coolharry am 19. Mai 2022, 10:59:04
Sie werden UXH nicht dafür sorgen das es mehr günstigen Wohnraum gibt.
? ? ?

Sorry Tippfehler.

Klar ist eine ausufernde Stadt nicht gut, weil es eben dann auch höhere Kosten bei öffentlichem Verkehr und im Straßenbau bedingt, aber, so blöd es auch klingt, eine 100m lange Straße kostet im Monat weniger Erhaltung als 100m Aufzug. Selbst mit allen Umweltkosten.
Die Straßenerhaltung zahlt die Allgemeinheit, die Hochhauserhatung die Mieter/Wohnungseigentümer

Auch bei Straßen die einer Siedlungsgemeinschaft gehören. Z.b. in einer Kleingartenanlage aber auch Straßen in größeren Objekten wie z.b. einer Reihenhausanlage oder Mehrparteienhausanlage, kostet die Schneeräumung zusammen mit dem Strom für die Beleuchtung weniger als die Aufzugswartung und der Betrieb. Wobei der Strom beim Aufzug ja recht gering ist. Aber die Rufbereitschaft und die jährliche Wartung gehen ganz schön ins Geld. Beides gibts bei einer Siedlungsstraße nicht.
Titel: Re: Hochhäuser in Wien
Beitrag von: haidi am 19. Mai 2022, 16:32:52
Warum Wohnhochhäuser, aus meiner Sicht, reine Prestigebauten sind:

d'accord
und ich möchte noch ergänzen: alleine wegen der Mieten. Die unteren Geschoße sind für den Pöbel freigegeben, aber sobald man etwas höher kommt, wo die Wohnung "mit Ausblick" vermarktet wird, klettern die Mieten ebenso in Höhen, die sich der Durchschnittshackler niemals leisten kann. Besonders bei der aktuellen Preislage nicht. Solange sich daran nichts ändert sind mind. die obersten 5? 10? Stockwerke wohl nur was für Manager und Spekulanten. Schade um das verbaute Material.
Pöbel und Spekulanten - Bravo

Wen stört es, wenn hoch oben die wohnen, die sich diese Mieten leisten können. Wenn man die Höhen begrenzt, trifft man nicht diese, sondern diejenigen, die unten wohnen würden, weil nicht die letztstockigen Wohnungen billiger werden sondern die untersten teurer.

Ich bin nicht dafür, keine Hochhäuser zu bauen, aber dagegen, diese in gewachsene Siedlungsstrukturen zu pflanzen. Warum soll man nicht diverse Stadtrandgebiete oder jetzt agrarisch genutze Flächen für Hochhausansammlungen frei geben.
Titel: Re: Hochhäuser in Wien
Beitrag von: contra am 19. Mai 2022, 18:54:03
Zitat
Ich bin nicht dafür, keine Hochhäuser zu bauen, aber dagegen, diese in gewachsene Siedlungsstrukturen zu pflanzen. Warum soll man nicht diverse Stadtrandgebiete oder jetzt agrarisch genutze Flächen für Hochhausansammlungen frei geben.

Dir ist aber schon Bewusst, dass diese Flächen auch DEINE Nahversorgung sichern? Oder sind dir Sinnlose LKW Fahrten um dein Futter heranzukarren lieber?
Hoffen wir das es uns nicht bald Leid tut, dass so viele Agrarflächen im Stadtbereich verbaut wurden!
Titel: Re: Hochhäuser in Wien
Beitrag von: haidi am 19. Mai 2022, 19:50:00
Zitat
Ich bin nicht dafür, keine Hochhäuser zu bauen, aber dagegen, diese in gewachsene Siedlungsstrukturen zu pflanzen. Warum soll man nicht diverse Stadtrandgebiete oder jetzt agrarisch genutze Flächen für Hochhausansammlungen frei geben.

Dir ist aber schon Bewusst, dass diese Flächen auch DEINE Nahversorgung sichern? Oder sind dir Sinnlose LKW Fahrten um dein Futter heranzukarren lieber?
Hoffen wir das es uns nicht bald Leid tut, dass so viele Agrarflächen im Stadtbereich verbaut wurden!
Es ist sicher besser, die Leute täglich von draußen nach Wien zu karren, als das Gemüse zwei, drei oder vier Mal im Jahr herein zu karren. So ein Mensch lässt sich ja leichter karren, weil er sich selbst verlädt,

Dir ist ja hoffentlich die Pendlerproblematik bekannt - oder?
Titel: Re: Hochhäuser in Wien
Beitrag von: contra am 19. Mai 2022, 20:16:26
Zitat
Ich bin nicht dafür, keine Hochhäuser zu bauen, aber dagegen, diese in gewachsene Siedlungsstrukturen zu pflanzen. Warum soll man nicht diverse Stadtrandgebiete oder jetzt agrarisch genutze Flächen für Hochhausansammlungen frei geben.

Dir ist aber schon Bewusst, dass diese Flächen auch DEINE Nahversorgung sichern? Oder sind dir Sinnlose LKW Fahrten um dein Futter heranzukarren lieber?
Hoffen wir das es uns nicht bald Leid tut, dass so viele Agrarflächen im Stadtbereich verbaut wurden!
Es ist sicher besser, die Leute täglich von draußen nach Wien zu karren, als das Gemüse zwei, drei oder vier Mal im Jahr herein zu karren. So ein Mensch lässt sich ja leichter karren, weil er sich selbst verlädt,

Dir ist ja hoffentlich die Pendlerproblematik bekannt - oder?

Welches Gemüse wird 3-4 mal im Jahr nach Wien gebracht? Selbst Zwiebel und Erdäpfel werden beinahe täglich Transportiert, gar nicht zu reden von Gurken, Paradeiser, Salat usw., die werden sogar mehrmals täglich an die Verteilzentren (z.B. LGV)geliefert. Für die Pendlerproblematik muss sowieso eine andere Lösung gefunden werden! Solange, wie aktuell, das Pendeln finaziell immer mehr unterstütz wird, wir auch das zubetonieren der Stadt nix nützen!
Titel: Re: Hochhäuser in Wien
Beitrag von: Katana am 19. Mai 2022, 21:12:38
Warum Wohnhochhäuser, aus meiner Sicht, reine Prestigebauten sind:
Hohe Baukosten auf den Quadratmeter Wohnnutzfläche.
Verfügbarkeit der Aufzüge lässt mit den Jahren immer nach.
Hohe Betriebskosten für den Endnutzer (hier wiederrum die hohen Aufzugskosten aber auch der höhere Wartungsaufwand der restlichen technischen Anlagen)
Die hohen Grundkosten werden damit nicht umgangen sondern sie treiben sie erst extrem in die Höhe.
Weil kaum jemand mit Kindern im 27. Stock wohnen will schon gar nicht wenns einen Balkon hat und weil die Häuser eigentlich gar nicht auf Familien ausgerichtet sind.
Gegenargumente:
Höhere Baukosten: ja, aber die Grundstückkosten sind kleiner. Was stärker wiegt, weiß ich nicht.
Verfügbarkeit Aufzüge: Ob eine kleine Zahl von redundanten Hochhausaufzügen wirklich schlechter ist als viele vier- oder fünfstöckige Aufzüge ohne Redundanz?
Betriebskosten: Wenn die Anzahl der Aufzüge kleiner ist, wieso sollen die Wartungskosten steigen?
Grundkosten: kannst du mir das erklären?
Titel: Re: Hochhäuser in Wien
Beitrag von: coolharry am 20. Mai 2022, 07:33:57
Gegenargumente:
Höhere Baukosten: ja, aber die Grundstückkosten sind kleiner. Was stärker wiegt, weiß ich nicht.

Die Grundkosten sind eben nicht kleiner, weil, und das hat der von der Buwog in dem Bericht eh gut erklärt, sich der Grundstückspreis an dem orientiert, wieviel Wohnnutzfläche man darauf errichten kann. Sprich kann man 1000² Wohnnutzfläche errichten kostet der Grund (Hausnummer) 3.000.000 Euro (3000€/m²). Kann man drauf 10.000m² Wohnnutzfläche errichten kostet der Grund 30.000.000€. Für den Endnutzer ist es, rein von den anteiligen Grundkosten, egal ob er in einem 5 oder 25 stöckigem Gebäude wohnt, solange der Bau die maximale Wohnnutzfläche lt. Flächenwidmung ausreizt.

Verfügbarkeit Aufzüge: Ob eine kleine Zahl von redundanten Hochhausaufzügen wirklich schlechter ist als viele vier- oder fünfstöckige Aufzüge ohne Redundanz?

Wenn man keinen Strom im Haus hat, ist es egal ob ein Aufzug oder 4 Aufzüge nicht fahren. Und geh mal 4 mal in den 5.Stock und einmal in den 20. Stock eines Gebäudes. Der Unterschied ist enorm. Aber ja, für jemand der nichtmal eine Stufe alleine gehen kann ist auch der erste Stock dann unerreichbar. Hochhaus hin oder her.

Betriebskosten: Wenn die Anzahl der Aufzüge kleiner ist, wieso sollen die Wartungskosten steigen?

Weil Wartungskosten eben aus einem Grundanzeil (An-Abfahrt) bestehen und dann aus der tatsäschlichen Arbeitszeit. Die Arbeitszeit hängt dann natürlich davon ab wieviele Motoren und wieviel Meter Aufzugsseil (Kette, Seil Gurt etc) er dann noch begutachten muß. In einem Hochhaus hat man meist zwischen 2-4 Aufzüge. Ob man also jetzt 4 Stiegen, mit 5 Stockwerken, mit je einem Aufzug hat oder eine Stiege, mit 20 Stockwerken, und vier Auzügen, ist kostentechnisch egal. Aber die Höhenmeter sind es nicht. Hier kommts dann aber natürlich darauf an wieviele Wohnungen erschließt der Aufzug. Und das ist bei einem Hochhaus, pro Stockwerk tendenziell weniger als bei einem kleineren Haus. So wohnte ich einmal im 11.. Dort wurden knapp 60 Wohnungen von einem Aufzug erschlossen. Das Gebäude hatte aber nur EG-5.OG und im EG waren keine Wohnungen. Dafür gabs halt lange Gänge. Ergo waren die Kosten pro Wohnung recht niedrig.


Grundkosten: kannst du mir das erklären?

Meine damit Grundstückskosten. Siehe oben.

Definition Hochhaus: Alles über 12 Stockwerke (bei ~2,8m Geschoßhöhe). Was eh schon hoch ist.
Da ein Hochhaus viele Wartungsintensive Anlagen besitzt, ist ein solches eben ab der Hochhausgrenze wirklich merklich teurer. Allein der Brandschutz steigt extrem an.
Titel: Re: Hochhäuser in Wien
Beitrag von: Katana am 20. Mai 2022, 08:38:59
Gegenargumente:
Höhere Baukosten: ja, aber die Grundstückkosten sind kleiner. Was stärker wiegt, weiß ich nicht.

Die Grundkosten sind eben nicht kleiner, weil, und das hat der von der Buwog in dem Bericht eh gut erklärt, sich der Grundstückspreis an dem orientiert, wieviel Wohnnutzfläche man darauf errichten kann. Sprich kann man 1000² Wohnnutzfläche errichten kostet der Grund (Hausnummer) 3.000.000 Euro (3000€/m²). Kann man drauf 10.000m² Wohnnutzfläche errichten kostet der Grund 30.000.000€. Für den Endnutzer ist es, rein von den anteiligen Grundkosten, egal ob er in einem 5 oder 25 stöckigem Gebäude wohnt, solange der Bau die maximale Wohnnutzfläche lt. Flächenwidmung ausreizt.
Wenn es hoch bebaubar ist, dann muss man es aus Effizienzgründen auch hoch bebauen, sonst steigt der anteilige Grundstückspreis.
Deswegen sind Hochhäuser keine Prestigebauten, man könnte das genaue Gegenteil behaupten.


Verfügbarkeit Aufzüge: Ob eine kleine Zahl von redundanten Hochhausaufzügen wirklich schlechter ist als viele vier- oder fünfstöckige Aufzüge ohne Redundanz?

Wenn man keinen Strom im Haus hat, ist es egal ob ein Aufzug oder 4 Aufzüge nicht fahren.
Die Nichtverfübarkeit kommt doch selten von einem Stromausfall, sondern meistens aus einem Defekt einer Komponente. Zehn Antriebe oder Bedienfelder in einer flächigen Wohnhausanlage sind anfälliger als vier Antriebe oder Bedienfelder in einem Hochhaus.


Betriebskosten: Wenn die Anzahl der Aufzüge kleiner ist, wieso sollen die Wartungskosten steigen?

Weil Wartungskosten eben aus einem Grundanzeil (An-Abfahrt) bestehen und dann aus der tatsäschlichen Arbeitszeit. Die Arbeitszeit hängt dann natürlich davon ab wieviele Motoren und wieviel Meter Aufzugsseil (Kette, Seil Gurt etc) er dann noch begutachten muß. In einem Hochhaus hat man meist zwischen 2-4 Aufzüge. Ob man also jetzt 4 Stiegen, mit 5 Stockwerken, mit je einem Aufzug hat oder eine Stiege, mit 20 Stockwerken, und vier Auzügen, ist kostentechnisch egal. Aber die Höhenmeter sind es nicht. Hier kommts dann aber natürlich darauf an wieviele Wohnungen erschließt der Aufzug. Und das ist bei einem Hochhaus, pro Stockwerk tendenziell weniger als bei einem kleineren Haus. So wohnte ich einmal im 11.. Dort wurden knapp 60 Wohnungen von einem Aufzug erschlossen. Das Gebäude hatte aber nur EG-5.OG und im EG waren keine Wohnungen. Dafür gabs halt lange Gänge. Ergo waren die Kosten pro Wohnung recht niedrig.
Wie bei der Verfügbarkeit: Für wichtig halte ich auch die Zahl der zu wartenden Aufzüge. Z.B. kann bei einer größeren Anzahl die Wegzeit öfter anfallen.
Ich wohne in einem 5 geschoßigen Haus mit 12 Parteien. Ein Musterbeispiel eines ineffizienten Aufzugs.
Titel: Re: Hochhäuser in Wien
Beitrag von: coolharry am 20. Mai 2022, 08:54:02
Gegenargumente:
Höhere Baukosten: ja, aber die Grundstückkosten sind kleiner. Was stärker wiegt, weiß ich nicht.

Die Grundkosten sind eben nicht kleiner, weil, und das hat der von der Buwog in dem Bericht eh gut erklärt, sich der Grundstückspreis an dem orientiert, wieviel Wohnnutzfläche man darauf errichten kann. Sprich kann man 1000² Wohnnutzfläche errichten kostet der Grund (Hausnummer) 3.000.000 Euro (3000€/m²). Kann man drauf 10.000m² Wohnnutzfläche errichten kostet der Grund 30.000.000€. Für den Endnutzer ist es, rein von den anteiligen Grundkosten, egal ob er in einem 5 oder 25 stöckigem Gebäude wohnt, solange der Bau die maximale Wohnnutzfläche lt. Flächenwidmung ausreizt.
Wenn es hoch bebaubar ist, dann muss man es aus Effizienzgründen auch hoch bebauen, sonst steigt der anteilige Grundstückspreis.
Deswegen sind Hochhäuser keine Prestigebauten, man könnte das genaue Gegenteil behaupten.

Naja. Meiner Meinung nach schon,weil eben neben den Grundstückskosten, vorallem die hohen Errichtungskosten ins Gewicht fallen. Das betonieren ist aufwändiger. Die verbaute Technik wird immer aufwändiger. Brandschutz usw..
Warum sind die Sozialwohnhochhäuser in England schrott bzw. werden mittlerweile wieder abgerissen? Weil die Wartung eben sau teuer ist bzw. das nachrüsten von essenziellen Sicherheitseinrichtungen entweder gar nicht oder nur unter sehr großem Aufwand möglich ist.

Ich wohne in einem 5 geschoßigen Haus mit 12 Parteien. Ein Musterbeispiel eines ineffizienten Aufzugs.

Ja da hast du nicht unrecht.

Und wie schon geschrieben: Meine Meinung bezieht sich auf Gebäude oberhalb der Hochhausgrenze.

Ich bin nicht dafür, keine Hochhäuser zu bauen, aber dagegen, diese in gewachsene Siedlungsstrukturen zu pflanzen. Warum soll man nicht diverse Stadtrandgebiete oder jetzt agrarisch genutze Flächen für Hochhausansammlungen frei geben.

Dein Wunsch wurde wohl gehört.  ;)
https://wien.orf.at/stories/3157096/ (https://wien.orf.at/stories/3157096/)
Titel: Re: Hochhäuser in Wien
Beitrag von: haidi am 20. Mai 2022, 09:01:49
Die Grundkosten sind eben nicht kleiner, weil, und das hat der von der Buwog in dem Bericht eh gut erklärt, sich der Grundstückspreis an dem orientiert, wieviel Wohnnutzfläche man darauf errichten kann.

 In Wien ist es bei z.B. landwirtschaftlichen Gründen üblich, das Grundstück erst umzuwidmen, wenn es im Besitz einer Wohnbaugesellschaft ist.

Wenn man keinen Strom im Haus hat, ist es egal ob ein Aufzug oder 4 Aufzüge nicht fahren. Und geh mal 4 mal in den 5.Stock und einmal in den 20. Stock eines Gebäudes. Der Unterschied ist enorm. Aber ja, für jemand der nichtmal eine Stufe alleine gehen kann ist auch der erste Stock dann unerreichbar. Hochhaus hin oder her.

In einem Hochhaus wird es wohl auch für wichtige Sachen ein Notstromgerät geben, unter anderem auch, weil es Aufzüge gibt, die im Brandfall weiter benutzbar beiben.
Titel: Re: Hochhäuser in Wien
Beitrag von: Klingelfee am 20. Mai 2022, 09:32:43
Die Grundkosten sind eben nicht kleiner, weil, und das hat der von der Buwog in dem Bericht eh gut erklärt, sich der Grundstückspreis an dem orientiert, wieviel Wohnnutzfläche man darauf errichten kann.

 In Wien ist es bei z.B. landwirtschaftlichen Gründen üblich, das Grundstück erst umzuwidmen, wenn es im Besitz einer Wohnbaugesellschaft ist.

Bist du dir da sicher? Denn ich glaube nicht, dass sich die Wohnbauträger auf das Risiko einlassen, dass die landwirtschaftlichen Flächen auch wirklich umgewidmet werden.

Ich glaube eher, dass viele Flächen noch jahrelang landwirtschaftlich bewirtet werden, obwohl sie schon als Bauland umgewidmet sind.
Titel: Re: Hochhäuser in Wien
Beitrag von: 95B am 20. Mai 2022, 09:46:09
In Wien ist es bei z.B. landwirtschaftlichen Gründen üblich, das Grundstück erst umzuwidmen, wenn es im Besitz einer Wohnbaugesellschaft ist.

Bist du dir da sicher? Denn ich glaube nicht, dass sich die Wohnbauträger auf das Risiko einlassen, dass die landwirtschaftlichen Flächen auch wirklich umgewidmet werden.

Das ist kein Risiko, sondern selbstverständlich vorher so abgesprochen. Wenn das Grundstück schon vor dem Verkauf umgewidmet wäre, würde es ja viel mehr kosten!
Titel: Re: Hochhäuser in Wien
Beitrag von: coolharry am 20. Mai 2022, 09:52:09
Die Grundkosten sind eben nicht kleiner, weil, und das hat der von der Buwog in dem Bericht eh gut erklärt, sich der Grundstückspreis an dem orientiert, wieviel Wohnnutzfläche man darauf errichten kann.

 In Wien ist es bei z.B. landwirtschaftlichen Gründen üblich, das Grundstück erst umzuwidmen, wenn es im Besitz einer Wohnbaugesellschaft ist.

Ich glaube, das da alle Szenarien möglich sind. Die Seestadt oder das Donaufeld gehören schon seit jahrzehnten der Stadt.

Wenn man keinen Strom im Haus hat, ist es egal ob ein Aufzug oder 4 Aufzüge nicht fahren. Und geh mal 4 mal in den 5.Stock und einmal in den 20. Stock eines Gebäudes. Der Unterschied ist enorm. Aber ja, für jemand der nichtmal eine Stufe alleine gehen kann ist auch der erste Stock dann unerreichbar. Hochhaus hin oder her.
In einem Hochhaus wird es wohl auch für wichtige Sachen ein Notstromgerät geben, unter anderem auch, weil es Aufzüge gibt, die im Brandfall weiter benutzbar beiben.

Brandaufzüge fahren ins EG und bleiben dort bis sie jemand mittels Schlüssel zum bewegen bringt (bei Brandalarm). Alle anderen fahren ins EG und bleiben dort mit offenen Türen wie ein Bock stehen.
Detto beim Stromausfall, weil Fahrkabinen beim runter fahren im normalfall keinen Strom benötigen.
Über die Notfallstromversorgung werden Ganglichter und Brandschutzeinrichtungen betrieben. Ob der Aufzug darunter fällt, hängt vom Gebäude selbst ab. Aber das ist maximal einer und der fährt dann wahrscheinlich wie im Brandfall nur mehr mit Schlüssel.
Und beim Notstromaggregat sind wir wieder bei den höheren Betriebskosten. Regelmässige Lauftests. Treibstoffüberprüfung etc.. Bei einem normalen Haus gibts, je nach größe, von einer Anlage die jediglich mittels Batteriebetriebenen Fluchtwegsschilder bis zur einfachen Akkuanlage mit damit betriebenen Notleuchten. Überprüft müssen die auch werden aber das ist weniger Aufwändig als ein Aggregat bzw. braucht auch eine Aggregatanlage Akkus, um den Anlauf zu überbrücken.
Titel: Re: Hochhäuser in Wien
Beitrag von: Klingelfee am 20. Mai 2022, 10:06:11
Die Grundkosten sind eben nicht kleiner, weil, und das hat der von der Buwog in dem Bericht eh gut erklärt, sich der Grundstückspreis an dem orientiert, wieviel Wohnnutzfläche man darauf errichten kann.

 In Wien ist es bei z.B. landwirtschaftlichen Gründen üblich, das Grundstück erst umzuwidmen, wenn es im Besitz einer Wohnbaugesellschaft ist.

Ich glaube, das da alle Szenarien möglich sind. Die Seestadt oder das Donaufeld gehören schon seit jahrzehnten der Stadt.

Wenn man keinen Strom im Haus hat, ist es egal ob ein Aufzug oder 4 Aufzüge nicht fahren. Und geh mal 4 mal in den 5.Stock und einmal in den 20. Stock eines Gebäudes. Der Unterschied ist enorm. Aber ja, für jemand der nichtmal eine Stufe alleine gehen kann ist auch der erste Stock dann unerreichbar. Hochhaus hin oder her.
In einem Hochhaus wird es wohl auch für wichtige Sachen ein Notstromgerät geben, unter anderem auch, weil es Aufzüge gibt, die im Brandfall weiter benutzbar beiben.

Brandaufzüge fahren ins EG und bleiben dort bis sie jemand mittels Schlüssel zum bewegen bringt (bei Brandalarm). Alle anderen fahren ins EG und bleiben dort mit offenen Türen wie ein Bock stehen.
Detto beim Stromausfall, weil Fahrkabinen beim runter fahren im normalfall keinen Strom benötigen.
Über die Notfallstromversorgung werden Ganglichter und Brandschutzeinrichtungen betrieben. Ob der Aufzug darunter fällt, hängt vom Gebäude selbst ab. Aber das ist maximal einer und der fährt dann wahrscheinlich wie im Brandfall nur mehr mit Schlüssel.
Und beim Notstromaggregat sind wir wieder bei den höheren Betriebskosten. Regelmässige Lauftests. Treibstoffüberprüfung etc.. Bei einem normalen Haus gibts, je nach größe, von einer Anlage die jediglich mittels Batteriebetriebenen Fluchtwegsschilder bis zur einfachen Akkuanlage mit damit betriebenen Notleuchten. Überprüft müssen die auch werden aber das ist weniger Aufwändig als ein Aggregat bzw. braucht auch eine Aggregatanlage Akkus, um den Anlauf zu überbrücken.

Aufzüge fahren im Brandfall nicht immer in das Erdgeschoß, sondern in das Geschoß, wo die Fluchtwege sind. Und zumindest in öffentlichen Gebäuden fahren immer alle Aufzüge bei einem Brandalarm auf die Fluchtebene.
Titel: Re: Hochhäuser in Wien
Beitrag von: Ferry am 20. Mai 2022, 12:54:30
Aufzüge fahren im Brandfall nicht immer in das Erdgeschoß, sondern in das Geschoß, wo die Fluchtwege sind.

Und das ist meistens das Erdgeschoß. Bei uns in Alterlaa (vier Aufzüge für zwei Türme) fahren bei Brandalarm alle Aufzüge auf 01 (Erdgeschoß); öffnen die Türen und warten. Der Aufzug A kann mittels eines besonderen Schlüssels von Feuerwehr/Rettung/Polizei wieder in Betrieb genommen werden, um schneller den Brandherd zu erreichen. Einmal jährlich wird ein Brandalarm ausgelöst (natürlich in Absprache mit der Feuerwehr) und überprüft, dass die Anlage wie vorgeschrieben funktioniert.
Titel: Re: Hochhäuser in Wien
Beitrag von: MK am 20. Mai 2022, 14:37:59
Die Wohnhochhäuser werden die Wohnungs"not" nicht lindern. Sie werden nicht dafür sorgen das es mehr günstigen Wohnraum gibt.
Das sie entlang leistungsfähiger ÖPNV Achsen liegen sollen ist wohl das einzig positive an den Dingern. Wobei "Nähe" zu Stationen wohl ein sehr dehnbarer Begriff ist.

Der Wohnpark Alterlaa ist ein schönes Gegenbeispiel zu diesen Aussagen. Ich kenne auch Leute, die mit Kindern weiter oben wohnen.
Titel: Re: Hochhäuser in Wien
Beitrag von: Katana am 20. Mai 2022, 16:33:16
Gegenargumente:
Höhere Baukosten: ja, aber die Grundstückkosten sind kleiner. Was stärker wiegt, weiß ich nicht.

Die Grundkosten sind eben nicht kleiner, weil, und das hat der von der Buwog in dem Bericht eh gut erklärt, sich der Grundstückspreis an dem orientiert, wieviel Wohnnutzfläche man darauf errichten kann. Sprich kann man 1000² Wohnnutzfläche errichten kostet der Grund (Hausnummer) 3.000.000 Euro (3000€/m²). Kann man drauf 10.000m² Wohnnutzfläche errichten kostet der Grund 30.000.000€. Für den Endnutzer ist es, rein von den anteiligen Grundkosten, egal ob er in einem 5 oder 25 stöckigem Gebäude wohnt, solange der Bau die maximale Wohnnutzfläche lt. Flächenwidmung ausreizt.
Wenn es hoch bebaubar ist, dann muss man es aus Effizienzgründen auch hoch bebauen, sonst steigt der anteilige Grundstückspreis.
Deswegen sind Hochhäuser keine Prestigebauten, man könnte das genaue Gegenteil behaupten.

Naja. Meiner Meinung nach schon,weil eben neben den Grundstückskosten, vorallem die hohen Errichtungskosten ins Gewicht fallen. Das betonieren ist aufwändiger. Die verbaute Technik wird immer aufwändiger. Brandschutz usw..
Dass die Baukosten beim Hochhaus größer sind, dem hab ich schon zugestimmt.

Ich wohne in einem 5 geschoßigen Haus mit 12 Parteien. Ein Musterbeispiel eines ineffizienten Aufzugs.

Ja da hast du nicht unrecht.

Und wie schon geschrieben: Meine Meinung bezieht sich auf Gebäude oberhalb der Hochhausgrenze.
Nein, du hast behauptet, dass die Aufzugskosten im Hochhaus höher seien.
Zehn Häuser wie unseres, auch als Stiegen einer Wohnhausanlage, sind aber sicher aufwändiger als ein 15-stöckiges Hochhaus mit 120 Parteien und 3 oder 4 Aufzügen.
Titel: Re: Hochhäuser in Wien
Beitrag von: N1 am 20. Mai 2022, 18:25:56
Und ich wohne auf einer Stiege mit acht Wohnungen, wovon nur sechs mit dem Aufzug erschlossen werden. Ineffizient. Der begrünte Innenhof ist auch völlig ineffizient. Könnt ma gleich massiv aufstocken, den Bau, und in die Höfe Wohntürme reinbauen. Statt vielen Stiegenhäusern greifen wir wieder auf das bewährte Mittel der langen Erschließungsgänge zurück, wodurch sich die Effizienz weiter steigert. Und in zwei Jahrzehnten haben wir dann ein schönes Wohnghetto. Gab's übrigens alles schon mal. Aber egal, wiederholen wir die Fehler der Vergangenheit halt einfach.
Titel: Re: Hochhäuser in Wien
Beitrag von: coolharry am 20. Mai 2022, 18:46:27
Nein, du hast behauptet, dass die Aufzugskosten im Hochhaus höher seien.
Zehn Häuser wie unseres, auch als Stiegen einer Wohnhausanlage, sind aber sicher aufwändiger als ein 15-stöckiges Hochhaus mit 120 Parteien und 3 oder 4 Aufzügen.
Vier Aufzüge in einem 15 stockigem Gebäude haben zusammen 336m Tragseil. Wenn man Kellergeschoss Mal weglässt. 4 Häuser mit je 4 Stockwerken und je einem Aufzug haben zusammen rund 90m Tragseil. Bei einer Überprüfung muss das Tragseil begutachtet werden. Dass dauert bei 4 langen Seilen länger als bei 4 kurzen. Auch sind die Seile schwerer, dadurcht braucht man mehr Energie um die Kabine zu bewegen, da das Gewicht eine höhere Reibung auf die Antriebswellen ausübt.
Titel: Re: Hochhäuser in Wien
Beitrag von: Katana am 20. Mai 2022, 19:02:28
Und ich wohne auf einer Stiege mit acht Wohnungen, wovon nur sechs mit dem Aufzug erschlossen werden. Ineffizient. Der begrünte Innenhof ist auch völlig ineffizient. Könnt ma gleich massiv aufstocken, den Bau, und in die Höfe Wohntürme reinbauen. Statt vielen Stiegenhäusern greifen wir wieder auf das bewährte Mittel der langen Erschließungsgänge zurück, wodurch sich die Effizienz weiter steigert. Und in zwei Jahrzehnten haben wir dann ein schönes Wohnghetto. Gab's übrigens alles schon mal. Aber egal, wiederholen wir die Fehler der Vergangenheit halt einfach.
Du hast recht, aber das geht am Thema unserer Diskussion (AW#2, Hochhäuser als Prestigebauten) vorbei.

Nein, du hast behauptet, dass die Aufzugskosten im Hochhaus höher seien.
Zehn Häuser wie unseres, auch als Stiegen einer Wohnhausanlage, sind aber sicher aufwändiger als ein 15-stöckiges Hochhaus mit 120 Parteien und 3 oder 4 Aufzügen.
Vier Aufzüge in einem 15 stockigem Gebäude haben zusammen 336m Tragseil. Wenn man Kellergeschoss Mal weglässt. 4 Häuser mit je 4 Stockwerken und je einem Aufzug haben zusammen rund 90m Tragseil. Bei einer Überprüfung muss das Tragseil begutachtet werden. Dass dauert bei 4 langen Seilen länger als bei 4 kurzen. Auch sind die Seile schwerer, dadurcht braucht man mehr Energie um die Kabine zu bewegen, da das Gewicht eine höhere Reibung auf die Antriebswellen ausübt.
Mein Vergleich hat zwar zehn vierstöckige Häuser vorgesehen, deine Ausführungen sind aber trotzdem interessant. Danke