Hoch- und Flachkettenfahrleitung ist etwas ganz anderes. Hochketten kennt man von der Bahn, der Badner Bahn, der U6 usw., in Wien gab es das bei der Straßenbahn nur am 64er. Die eigentliche Fahrleitung hängt unten an einem Tragseil, wodurch sie nicht durchhängt und schön eben geführt werden kann, wichtig ist es dazu, die Konstruktion gut abzuspannen. Man braucht auch nur ca. die Hälfte an Aufhängpunkten (Maste, Querdrähte etc.) gegenüber einer Einfachfahrleitung, der weitere Vorteil ist, dass auch das obere Tragseil stromführend ist, was die Leistungsfähigkeit verdoppelt. Bei rascherer Fahrt werden auch Draht und Schleifstücke geschont, weil der Draht nicht alle paar Meter durchhängt wie eine Girlande.
Flachketten werden bei Straßenbahnen verwendet, in erster Linie zur Einsparung von Masten und Montagepunkten an Gebäuden. Zwischen den einzelnen Fixpunkten wird eine Art Netz gespannt, an dessen Querdrähten die Fahrleitung "vollelastisch" aufgehängt wird (selbstnachspannend durch ihr Eigengewicht). Auch hier werden die Stromabnehmer geschont, weil sie nicht bei jedem Oberleitungshalter den ganzen Querdraht nach oben drücken müssen und weil der Fahrdraht recht eben liegt. Stromführend ist hier nur der Fahrdraht selber. Anzuschauen z.B. auf der Mariahilfer Straße beim Schwendermarkt.
Mastabstände (Richtwerte):
- Einfachfahrleitung an Querdrähten oder Auslegern - 25 m
- Hochkettenfahrleitung - 50 m
- Flachkettenfahrleitung - 50 m und mehr
Ähnliche Flachkettenkonstruktionen werden auch gern zur Aufhängung von Beleuchtungskörpern verwendet.