Autor Thema: Praterstern – Praterstrasse  (Gelesen 71291 mal)

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Re: Praterstern – Praterstrasse
« Antwort #45 am: 23. März 2013, 08:28:22 »
Manche Milchhandlungen hatten bis in die 60er Pferdefuhrwerke!

Bis in die späten 60er-Jahre, wenn nicht sogar noch Anfang der 70er. Ich wohnte in der Stromstraße und wurde oft vom Geklapper der Pferdehufe auf den Pflastersteinen munter. Die Auslieferung erfolgte aus der damals noch bestehenden NÖM am Höchstädtplatz, die Stallungen befanden sich längs der Dresdner Straße zwischen Winarskystraße und Hellwagstraße.
Der  Kepplinger, Lokführer in Pension, sammelte in der Früh die Rossknödel ein und düngte damit die Erdbeeren in seinem Schrebergarten, der sich an der Materialrutsche Stromstraße befand. (Den Schrebergarten gibt es noch, den Kepplinger nicht mehr....)

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Re: Praterstern – Praterstrasse
« Antwort #46 am: 23. März 2013, 13:30:53 »
Laut waren die beschlagenen Pferdehufe auf Granit, die Wagen mit eisenbeschlagenen Reifen und die Zweiachser der Straßenbahn mit Sicherheit auch ...

Ich empfehle jedem, einmal in der Steindlgasse etwa bei der Gösser Bierklink im Sommer, wenn im Minutenabstand die Fiaker forbeifahren, Aufstellung zu nehmen.

Linie 41

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Re: Praterstern – Praterstrasse
« Antwort #47 am: 23. März 2013, 14:33:42 »
Ich kann das komischerweise auch - nur vor den Straßenbahnschienen hab ich durchaus gewissen Respekt.
Können ist auch kaum das Problem, es ist nur relativ unwitzig, wenn einem nach 30 Meter Pflasterstraße der Schädel brummt und die Handgelenke durchgeschüttelt sind. Wenn man natürlich mit einem Fully unterwegs ist, relativiert sich das. 8)
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

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Re: Praterstern – Praterstrasse
« Antwort #48 am: 23. März 2013, 15:32:34 »
Ich kann das komischerweise auch - nur vor den Straßenbahnschienen hab ich durchaus gewissen Respekt.
Können ist auch kaum das Problem, es ist nur relativ unwitzig, wenn einem nach 30 Meter Pflasterstraße der Schädel brummt und die Handgelenke durchgeschüttelt sind. Wenn man natürlich mit einem Fully unterwegs ist, relativiert sich das. 8)
Muss ja nicht jeder ein Rennrad fahren... ich hab ein hundsordinäres Tourenrad ohne Federung und mit dem, was früher als "normale Fahrradreifen" durchgegangen ist (1 5/8" wenn ich mich richtig erinnere) und hab mit Kleinsteinpflaster überhaupt kein Problem, die in Wien üblichen großen Granitblöcke mit runder Oberseite (z.B. Währinger Straße) sind lästig aber durchaus fahrbar, wirklich unangenehm sind nur die Stollensteine mit Querrillen. Da fahre ich dann halt das betreffende Stück stehend (z.B. unteres Ende der Severingasse (die ließe sich auch durchaus umgehen, dafür hat man dann 2 Stopptafeln) oder Lange Gasse, wobei man dort auch auf den Großflächenplatten fahren kann.

Anyway, niemand hat was gegen glatte(re) Streifen für bestimmte Verkehrsmittel, aber ein bisserl durchdachte Gestaltung sollte schon dabei sein! In keiner Stadt ist dermaßen flächendeckend asphaltiert und betoniert wie in Wien (außer vielleicht noch in Klagenfurt).
"Sollte dies jedoch der Parteilinie entsprechen, werden wir uns selbstverständlich bemühen, in Zukunft kleiner und viereckiger zu werden!"

(aus einer Beschwerde über viel zu weit und kurz geschnittene Pullover in "Good Bye Lenin")

Linie 41

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Re: Praterstern – Praterstrasse
« Antwort #49 am: 23. März 2013, 15:50:56 »
Das mag durchaus sein, aber wo der rollende Verkehr unterwegs ist, sollte einfach kein klassisches Kopfsteinpflaster und kein Katzenkopfpflaster liegen. Egal, ob es sich um Radfahrer oder Kfz handelt. Das ist ein unnötiger komfortreduzierender und lärmproduzierender Faktor. Selbiges gilt im Prinzip auch für die leidigen Großflächenplatten. Eine attraktive Oberflächengestaltung ist auch ohne derartige Ruckelelemente möglich, zum Beispiel durch Pflasterungen, die flache Übergänge und kleine Fugen haben oder indem Fahrspuren für Rad und Kfz asphaltiert und somit optisch gegenüber dem für Fußgänger vorgesehenen Teil abgehoben werden.

Bis auf ganz wenige Plätze, wo ein Kopfsteinpflaster wirklich gestalterisch das historische Gesamtambiente hervorhebt, haben derartige Bodenbeläge bei der Straßengestaltung des 21. Jahrhunderts absolut nichts mehr verloren – schließlich fahren ja auch keine Pferdekutschen mehr auf der Straße herum. Großflächenplatten gehören sowieso komplett verbannt, die haben weder historischen noch gestalterischen Wert (und ich bezweifle ganz schwer, daß sie den Gleisbau billiger oder einfacher machen).
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

N1

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Re: Praterstern – Praterstrasse
« Antwort #50 am: 24. März 2013, 15:02:41 »
Scan aus Der Aufbau 32: Sozialer Wohnungsbau, 158. (genaues Aufnahmejahr unbekannt):
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"Der Raum, wo das stattfand, ist ziemlich groß."
Hans Rauscher

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Re: Praterstern – Praterstrasse
« Antwort #51 am: 25. März 2013, 07:29:34 »
Scan aus Der Aufbau 32: Sozialer Wohnungsbau, 158. (genaues Aufnahmejahr unbekannt):
(Dateianhang Link)
Zeit fenster ist nicht so schwer: 1958 Vorfinanzierung durch den Gemeinderat; 1960 gab es Finanzierungslücken, 1961 erste Züge zwischen Floridsdorf und Hauptzollamt, Jänner 1962 Eröffnung der Wr.Schnellbahn! Lg.

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Re: Praterstern – Praterstrasse
« Antwort #52 am: 25. März 2013, 07:35:38 »
Das Foto vom 25.Mai 1961 zeigt bereits deutlich, das die Strecke fast fertig ist!

N1

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Re: Praterstern – Praterstrasse
« Antwort #53 am: 25. März 2013, 10:31:11 »
Scan aus Der Aufbau 32: Sozialer Wohnungsbau, 158. (genaues Aufnahmejahr unbekannt):
(Dateianhang Link)
Zeit fenster ist nicht so schwer: 1958 Vorfinanzierung durch den Gemeinderat; 1960 gab es Finanzierungslücken, 1961 erste Züge zwischen Floridsdorf und Hauptzollamt, Jänner 1962 Eröffnung der Wr.Schnellbahn! Lg.
Die Quelle, aus der ich das Bild gescannt habe, stammt allerdings aus dem Jahr 1956.
"Der Raum, wo das stattfand, ist ziemlich groß."
Hans Rauscher

Laiseka

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Re: Praterstern – Praterstrasse
« Antwort #54 am: 25. März 2013, 11:08:41 »
Auf dem letzten Bild sieht es so aus, als ob die Prater Allee für Kfz geöffnet war. War das einst so?

schaffnerlos

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Re: Praterstern – Praterstrasse
« Antwort #55 am: 25. März 2013, 11:37:35 »
Auf dem letzten Bild sieht es so aus, als ob die Prater Allee für Kfz geöffnet war. War das einst so?

Die Hauptallee wurde 1964 für den Autoverkehr gesperrt (außer bei Veranstaltungen im Praterstadion).

martin8721

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Re: Praterstern – Praterstrasse
« Antwort #56 am: 25. März 2013, 11:51:26 »
Auf dem letzten Bild sieht es so aus, als ob die Prater Allee für Kfz geöffnet war. War das einst so?

Die Hauptallee wurde 1964 für den Autoverkehr gesperrt (außer bei Veranstaltungen im Praterstadion).

Ah. Danke für die Info!
Interessant am Bild von 1961 ist auch der Fahrbahnbelag auf dem die Autos fahren.
Der Einsatz von solchen Großflächenplatten ist heute ja eher nicht mehr üblich.

schaffnerlos

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Re: Praterstern – Praterstrasse
« Antwort #57 am: 25. März 2013, 12:03:29 »
Interessant am Bild von 1961 ist auch der Fahrbahnbelag auf dem die Autos fahren.
Der Einsatz von solchen Großflächenplatten ist heute ja eher nicht mehr üblich.

Das sind keine Großflächenplatten sondern Betonfelder in zwei verschiedenen Farben (ich glaube ocker und rot).

martin8721

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Re: Praterstern – Praterstrasse
« Antwort #58 am: 25. März 2013, 12:08:16 »
Interessant am Bild von 1961 ist auch der Fahrbahnbelag auf dem die Autos fahren.
Der Einsatz von solchen Großflächenplatten ist heute ja eher nicht mehr üblich.

Das sind keine Großflächenplatten sondern Betonfelder in zwei verschiedenen Farben (ich glaube ocker und rot).

Oh. Danke für die Info! Ocker- oder rot waren die? Na sehr edel!  :D

haidi

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Re: Praterstern – Praterstrasse
« Antwort #59 am: 25. März 2013, 12:22:58 »
Oh. Danke für die Info! Ocker- oder rot waren die? Na sehr edel!  :D

Das war die "Fahrspurmarkierung" und die bestand auf diese Art noch bis weit in die Siebziger.

Hannes
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