[FR] Caen

[Linie 360]

Caen bekommt nach mehreren Jahrzehnten Pause wieder eine Straßenbahn, die am 27.07.2019 (mehr als 1 Monat früher als geplant) eröffnet wird.
Streckenlänge 16,2km
Fahrzeuge 23 Alstom Citadis X05
Linien 3
Kosten insgesamt ~300 Millionen Euro
Spurweite 1435mm

Die alte Straßenbahn wurde 1937 stillgelegt

[T1]

Na ja, es handelt sich vielmehr um eine Umstellung von der Gummiradler-Tram (System TVR) auf eine normale tramway sur fer mit einem kleinen Ausbau.

Das ist die erste Umstellung einer Tramway sur pneus in Frankreich, Clermont-Ferrand könnte folgen: https://www.tramwayforum.at/index.php?topic=7200.0

[Schienenchaos]

Heute war es soweit! Bevor sich demnächst die Bilderflut ergießt, möchte ich ein paar schnelle (unbearbeitete) Eindrücke vorausreichen!
Allgemein möchte ich meinen, dass die Umstellung gut gelungen ist, wiewohl man auf gestalterische Spompanadeln weitgehend verzichtet hat. Auffallend ist das nahezu komplette fehlen von Parallelweichen, was die Betriebsführung recht mühsam erscheinen lässt, da keine Kürzungen möglich sind. Ebenso sind die Endstellen nur teilweise zweigleisig, weshalb die Ausgleichzeit bei belegtem Gleis mitunter schon in der vorletzten Haltestelle eingehalten werden musste. Am heutigen ersten Tag waren die Intervalle (erwartungsgemäß) jenseits von Gut und Böse, was hauptsächlich an den Ampelschaltung lag und sich teilweise in minutenlangem Abwarten vor Fußgängerübergangen und Garagenausfahrten zeigte. Später am Nachmittag wurde offenbar erlaubt, nach Abgabe eines Warnsignales auch ohne Vorzugsschatung zu passieren, was den Betrieb einigermaßen stabilisierte. 

Die Gestaltung der Haltestellen und Oberflächen ist minimalistisch aber sauber, klar und konsequent. Auf eine eigene gestalterische Handschrift hat man verzichtet, die Wartehütten etwa dürften Standardfabrikate sein. Die Oberflächen gliedern sich in hellen Beton unterschiedlicher Oberflächengüte, Rasengleis (nicht bewässert) sowie Holzbohlen im bereich der Brücken. Bemerkenswert ist außerdem der Steigungsreichtum der Trasse. Insbesondere der Abschnitt Place de la Mare und Crous Suaps, der es durchaus mit der Pöstlingbergbahn aufnehmen könnte.

Die Fahrzeuge vom Typ Citadis x05 scheinen laufruhiger als der Vorgänger x02. Schade ist jedoch, dass man auf ein eigenes Frontdesign verzichtet hat. Generell ist das Design eher wenig avantgardistisch und passt sich so gut in die Infrstruktur ein.

[tramway.at]

Sehr fein - auch das billigste Standardsysem in Frankreich schaut noch um Welten besser aus als das, was in Wien so verbrochen wird. Schätze, die Ampelei wird sich einspielen; Wie lange war der Probebetrieb ohne Fahrgäste? Bemerkenswert ist ja, dass die ganze Umstellung in 1 1/2 Jahren passiert ist und die Eröffnung sogar vorgezogen werden konnte. Auch wenn die Trasse wohl großteils vorhanden war (und die Stromversorgung auch), ist das schon sehr ordentlich.

[T1]

Danke für die topaktuellen Eindrücke

Die vielen Steigungen sind wohl auf die Trassierung als Spurbus zurückzuführen…

Sehr fein - auch das billigste Standardsysem in Frankreich schaut noch um Welten besser aus als das, was in Wien so verbrochen wird.

Das habe ich mir auch beim Betrachten der Bilder gedacht

[tramway.at]

Sehr fein - auch das billigste Standardsysem in Frankreich schaut noch um Welten besser aus als das, was in Wien so verbrochen wird.

Das habe ich mir auch beim Betrachten der Bilder gedacht

Die neueren Systeme (sozusagen die dritte Welle) in Frankreich sind ja alle "billiger" als die schönen Prestigeprojekte der ersten und zweiten Gruppe. Besancon, Le Mans, Brest... die treiben's alle nicht mehr so sehr auf die Spitze, sind aber trotzdem sehr geschmackvoll.

[95B]

Sehr fein - auch das billigste Standardsysem in Frankreich schaut noch um Welten besser aus als das, was in Wien so verbrochen wird.

Ja, weil es im Gegensatz zu Wien durchdacht ist.

[Klingelfee]

Sehr fein - auch das billigste Standardsysem in Frankreich schaut noch um Welten besser aus als das, was in Wien so verbrochen wird.

Ja, weil es im Gegensatz zu Wien durchdacht ist.

Ich würde eher sagen, weil sich nicht so viele einmischen, bzw man nicht soviele einmischen lassen. Bei uns ist es egal, welches Projekt vorgestellt wird, es wird immer wieder welche geben, die versuchen das Projekt zu Fall zu bringen. Man braucht ja nur schauen, was bei der Linie 11 rausgekommen ist, bzw wie groß der Widerstand gegen die Rotenturmstraße, bzw 13A durch die Neubaugasse ist.

Oft hast du ja schon einen politischen Widerstand, weil der falsche Fraktionär den Antrag eingebracht hat. Frei nach dem Motto - Ich bin dagegen, weil du dafür bist. Beste Beispiel war ja auch der Misstrauensantrag gegen Türkis/Blau, da hat auch jede Opositionspartei ihren eigenen Antrag gestellt.

[T1]

Sehr fein - auch das billigste Standardsysem in Frankreich schaut noch um Welten besser aus als das, was in Wien so verbrochen wird.

Ja, weil es im Gegensatz zu Wien durchdacht ist.

Ich würde eher sagen, weil sich nicht so viele einmischen, bzw man nicht soviele einmischen lassen. Bei uns ist es egal, welches Projekt vorgestellt wird, es wird immer wieder welche geben, die versuchen das Projekt zu Fall zu bringen. Man braucht ja nur schauen, was bei der Linie 11 rausgekommen ist, bzw wie groß der Widerstand gegen die Rotenturmstraße, bzw 13A durch die Neubaugasse ist.

Oft hast du ja schon einen politischen Widerstand, weil der falsche Fraktionär den Antrag eingebracht hat. Frei nach dem Motto - Ich bin dagegen, weil du dafür bist. Beste Beispiel war ja auch der Misstrauensantrag gegen Türkis/Blau, da hat auch jede Opositionspartei ihren eigenen Antrag gestellt.

Geh bitte, das hat ja wenig bis nichts mit der Ausführungsqualität zu tun.

[Klingelfee]

Sehr fein - auch das billigste Standardsysem in Frankreich schaut noch um Welten besser aus als das, was in Wien so verbrochen wird.

Ja, weil es im Gegensatz zu Wien durchdacht ist.

Ich würde eher sagen, weil sich nicht so viele einmischen, bzw man nicht soviele einmischen lassen. Bei uns ist es egal, welches Projekt vorgestellt wird, es wird immer wieder welche geben, die versuchen das Projekt zu Fall zu bringen. Man braucht ja nur schauen, was bei der Linie 11 rausgekommen ist, bzw wie groß der Widerstand gegen die Rotenturmstraße, bzw 13A durch die Neubaugasse ist.

Oft hast du ja schon einen politischen Widerstand, weil der falsche Fraktionär den Antrag eingebracht hat. Frei nach dem Motto - Ich bin dagegen, weil du dafür bist. Beste Beispiel war ja auch der Misstrauensantrag gegen Türkis/Blau, da hat auch jede Opositionspartei ihren eigenen Antrag gestellt.

Geh bitte, das hat ja wenig bis nichts mit der Ausführungsqualität zu tun.

Da geht es weniger um die Qualitiät, sondern um die Quantität. Oft können Projekte einfach nicht umgesetzt werden, weil es eben zu viel Widerstand gibt. Und das, was dann rauskommt ist dann ein Murks.

Oft wird eine unnötige Ampel, oder eine Geschwindigkeitsbeschränkung, die auch die Öffis einbremst errichtet, nur weil dies von einer einflussreichen Person/Bürgeriniative gefordert wurde. Das wollte ich zu Ausdruck bringen.

[tramway.at]

Da treffen sich zwei unabhängige Themen. Proteste gibts in Frankreich auch - aber durch sorgfältige und substanzielle Bürgereinbindung im Vorfeld wird der Protest von der "Koalition der Willigen", sprich von konstruktiven Bürgern und kompetenten Planern meist overruled. Die Wiener Geheimniskrämerei befeuert Gerüchte und öffnet alle Türen für Krawallblätter und Populisten. Außerdem ist man nicht so defensiv bei neuen Projekten und hat die Eier zu sagen - ja, klar gibts nachher weniger Parkplätze, aber die Nutznießer der neuen Organisation zählen wir in tausenden, was sind da zweihundert Parkplätze dagegen?

Das andere ist die Ausführungsqualität. Die französischen Projekte werden natürlich von Architekten geplant. Stell dir vor, du lässt deine Wohnung sanieren und beauftragst lauter Fachfirmen, aber überlässt ihnen die Entscheidung über alle Details. Die Elektrik wird sicher funktionieren, Gas und Wasser ebenfalls, und die Fliesen kleben bombenfest an der Wand. Dass die Steckdosen aber sicher nicht dort sind, wo der Tischler die Küchenzeile geplant hat oder die blauen Fliesen nicht zum gelben Waschbecken passen, das der Installateur ausgesucht hat ist aber auch klar. Aber etwa so wird in Wien der Öffentliche Raum geplant.

[Ferry]

Stell dir vor, du lässt deine Wohnung sanieren und beauftragst lauter Fachfirmen, aber überlässt ihnen die Entscheidung über alle Details. Die Elektrik wird sicher funktionieren, Gas und Wasser ebenfalls, und die Fliesen kleben bombenfest an der Wand. Dass die Steckdosen aber sicher nicht dort sind, wo der Tischler die Küchenzeile geplant hat oder die blauen Fliesen nicht zum gelben Waschbecken passen, das der Installateur ausgesucht hat ist aber auch klar. Aber etwa so wird in Wien der Öffentliche Raum geplant.

Sehr treffender Vergleich! 

[tramway.at]

Sehr treffender Vergleich! 

Wobei der Fliesenleger vom Hausmeister geschmiert wurde, damit er die Fliesen verwendet, auf die der Hausmeister beim türkischen Importeur Rabatt bekommen hat, und der Tischler dank solider Ausbildung bei der HTL Unterstinkenbrunn geschmacklich leider nicht ganz trittsicher ist. Und leider hat sich der Installateur irgendwann mit dem Elektriker zerstritten und redet jetzt prinzipiell nicht mehr mit ihm.

[tramway.at]

Nun war ich auch in Caen. "Schienenchaos" hat ja schon die wichtigsten Eckdaten umrissen. Problematisch sind die eingleisigen Endstellen in Verbindung mit der störanfälligen Signalisierung und den unregelmäßigen Intervallen. Gleich zweimal konnte ich Wartezeiten beobachten - einmal saß ich selber im Zug und konnte nicht aussteigen, das zweite Mal "verhungerte" der Folgezug sogar vor dem bereits freigefahrenen Wendegleis bei "halt". Sehr ungeschickt ist auch die Anlage der Station Chateau-Quatrans mit Tourenfahrt in die enge Ablenkung. Aber mehr dazu bei den Bildern. Hier mal eine Übersicht und allgemeine Ansichten.

Die Netzpläne zeigen die frühere Busbahn, das geplante Netz und das tatsächlich ausgeführte ohne den Zeig zum Theatre. Allerdings ist an der Strecke bereits eine Abzweigung eingebaut, allerdings an anderer Stelle, weiter südlich.

[ Für Gäste keine Dateianhänge sichtbar] [ Für Gäste keine Dateianhänge sichtbar] [ Für Gäste keine Dateianhänge sichtbar]

In Herouville sind noch Reste der alten TVR-Anlage zu sehen:

[ Für Gäste keine Dateianhänge sichtbar]

[ Für Gäste keine Dateianhänge sichtbar]

[ Für Gäste keine Dateianhänge sichtbar]

Ein Blick von der Festung in die Avenue 6 Juin und auf die Station Chateau-Quatrans:

[ Für Gäste keine Dateianhänge sichtbar]

[ Für Gäste keine Dateianhänge sichtbar]

...sowie ins Wageninnere:

[ Für Gäste keine Dateianhänge sichtbar]

[ Für Gäste keine Dateianhänge sichtbar]

[ Für Gäste keine Dateianhänge sichtbar]

Die Stationen sind schlicht, aber sauber ausgeführt, bieten allerdings meist keine Verlängerungsmöglichkeit. Diese fehlenden Upgrade-Möglichkeiten sehe ich als echtes Problem des Netzes, die recht kurzen Citadis X05 kann man damit nicht verlängern, wenngleich man das Intervall verkürzen könnte; dem stehen die zu wenigen Wendemöglichkeiten entgegen. Etwa die Hälfte der Strecke ist als Grüngleis ausgeführt, das allerdings noch weitgehend unbepflanzt ist (es gab vor meinem Besuch eine wochenlage Dürre- und Hitzeperiode). Am Bild eine Einfahrsperre.

[ Für Gäste keine Dateianhänge sichtbar]

[ Für Gäste keine Dateianhänge sichtbar]

[ Für Gäste keine Dateianhänge sichtbar]

[tramway.at]

Nun Betriebsbilder, sortiert nach Linien.

Linie T1, beginnend im Süden: